das Schicksal von Alexej Nawalny

Und du bist reichlich überheblich.
Da frage ich mich immer, auf welcher Grundlage eigener vergleichbarer Leistungen eigentlich? Wie kommt man zu sowas`?

Im Kulturjournal auf 3 sat wurde eine russische Menschenrechtlerin auf der Münchener Sicherheitskonferenz dazu befragt, sie meinte, ein sehr wichtiger Grund für seine Rückkehr war die Ermutigung für andere Russen in Russland, nicht klein beizugeben und keine Angst vor Widerstand im Land zu haben.
Er wollte glaubwürdig sein. Das reicht doch wohl.

Grundlage ist die Realität, dass es so nicht funktioniert hat, und es ist ja auch nicht knapp nicht gelungen. Ich war damals schockiert, dass er nach einem Attentatsversuch auf ihn (praktisch sicher durch Putin selber) offen (und nicht im Untergrund) zurückkehrte. Meine eigene Kompetenz: Gute Noten im Geschichte-LK, was jetzt vermutlich nicht die geringste Kompetenz hier im Forum ist, aber wie oben gesagt, denke ich auch nicht, dass das unbedingt benötigt wird.

Und sehe auch dein Argument nicht, da doch umgekehrt klar wurde, dass Putin ihn somit leider als abschreckendes Beispiel verwenden konnte, was mit politischen Gegnern passiert. Jeder, auch in Russland, weiß was eigentlich passiert ist.

Generell sollte man hier nicht wieder den Fehler machen, und (moralische) Schuld mit strategischer Fehlentscheidung verwechseln. Muss man jetzt eigentlich nicht ewig weiter diskutieren (und hatte eigentlich nicht die Absicht aus dieser kurzen Aussage eine lange Diskussion zu machen), aber Aussage war nicht, dass er "selbst schuld" ist im moralischen Sinne, sondern dass er strategisch etwas probiert hat, was nahezu nicht gelingen konnte, bzw. wenn er in Freiheit jetzt (und zuvor) hätte reden (und handeln) können aus dem Ausland wäre das effektiver gewesen.
 
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Nawalny zeigte den Russen, wie Zivilcourage aussieht. Putin will den Russen zeigen, dass Mut sinnlos ist.

Er ist auch tot, weil er 2021 aus dem Exil nach Russland zurückkehrte, nachdem er bereits zweimal vergiftet worden war, da er wusste, dass er verhaftet werden würde. Damit verwandelte er sich von einem gewöhnlichen Russen in etwas anderes: ein Modell dafür, wie bürgerlicher Mut aussehen kann, in einem Land, das sehr wenig davon hat. Er sagte nicht nur die Wahrheit, sondern er wollte dies auch innerhalb Russlands tun, wo die Russen ihn hören konnten. Das habe ich damals geschrieben: „Wenn Nawalny seinen Landsleuten mutig sein soll, will Putin ihnen zeigen, dass Mut nutzlos ist.“


Dass Putin Nawalny immer noch befürchtete, war im Dezember klar, als das Regime ihn in ein entferntes arktisches Gefängnis verlegte, um ihn davon abzuhalten, mit seinen Freunden und seiner Familie zu kommunizieren. Er hatte mit vielen Menschen Kontakt gehabt; ich habe einige seiner Gefängnisnachrichten gesehen, die heimlich über Anwälte, Polizisten und Wachen gesendet wurden, so wie Gulag-Gefangene einst Nachrichten in Stalins Sowjetunion schickten.

 
Ich denke, Navalny hätte im Exil mehr bewirken können.
Er hatte große Aufmerksamkeit und die Hilfe vom deutschen Staat.
AiWeiwei ist diesen Weg gegangen, versucht weiterhin mit seiner Kunst
Zeichen zu setzen.
 
Ach ja, AiWeiWei, was der alles bewegt, toll.


Nawalny und er, das ist nun wirklich ein lachhafter Vergleich.
 
Ich denke, Navalny hätte im Exil mehr bewirken können.
Er hatte große Aufmerksamkeit und die Hilfe vom deutschen Staat.
AiWeiwei ist diesen Weg gegangen, versucht weiterhin mit seiner Kunst
Zeichen zu setzen.

Gibt ja auch heute Internet, und selbst wenn Putin versucht hätte ihn auch dort zu zensieren, würde das ein weiteres Problem darstellen. Wenn Russen sich nicht bei Instagram und Twitter usw. einloggen können, würden sie allein deshalb verärgert sein.

Klar finden sich im Netz auch so Kritiken gegenüber Putin, aber Nawalny war zuvor immerhin wichtige inländische Opposition. Und sein Wort hätte damit schon besonderes Gewicht gehabt.

Komplett sicher wäre er natürlich nirgendwo gewesen, aber Deutschland und NATO hätten schon Vorkehrungen getroffen gegenüber Attentätern.
 
Tolle Kommentare hier so, alle selber jahrelang Widerständler in Diktaturen gewesen scheinbar.
Der Mann ist nicht einmal einem Tag tot und schon schwadronieren die Klugshicer.
 
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