milon schrieb:
Ich gebe die Hoffnung nicht auf, daß eine anständige Erleuchtung dieses "Problem" löst.
Ein Erfahrungsbericht, den ich inzwischen an mehreren Orten verifizieren konnte: Im Moment, in dem die Leere "erkannt" wird, verschwindet das Gefühl für das Ich. Es folgt ein Glückszustand, den man sich kaum vorstellen kann, wenn man ihn nicht erlebt hat. Keine aussergewöhnlichen Glücksgefühle, sondern eine stille, sehr feine Seligkeit, Ruhe, Gelassenheit, Freude. Schwer zu umschreiben. Bei manchen dauert das mehrere Jahre, bei den meisten mehrere Wochen. Aber irgendwann fällt jeder raus. Ohne Ausnahme. Und wenn du rausgefallen bist, landest du unmittelbar in der Hölle. Du setzt alles daran, um zurückzukehren, aber es gibt keinen Weg mehr. Es geht nicht. Du fluchst und verwünschst die Welt, aber nichts hilft.
Und irgendwann bist du plötzlich wieder "drin", ohne zu wissen, warum. Bis du das nächste Mal rausfällst.
So geht das hin und her, bis es auch dem letzten Deppen dämmert, dass es sich bloss um wechelnde Zustände handelt. Und irgendwann verabschiedest du dich vom Gedanken, es müsse ausgerechnet das eine oder das andere sein. Die wahre Befreiung findet erst an diesem Punkt statt.
(Selbst Ken Wilber sagt in einem Interview, dass er nicht dran glaubt, dass ein Mensch immer "drin" bleiben kann, auch ein Ramana Maharshi nicht. Das ist auch einleuchtend: Alles, was einen Anfang hat, wird enden. Ein "Erleuchtungszustand" hätte einen Anfang und somit ein Ende. Folglich wäre das nicht die "echte" Erleuchtung gewesen.)