Die These mit einem "haha, je höher desto doofer, die da oben können alle ihren Job nicht" zu beklatschen ist viel zu oberflächlich gedacht. Und wurde wohl teilweise auch nicht verstanden.
Bleiben wir mal im öffentlichen Dienst und nehmen wir mal als Beispiel eine Verwaltung.
Britta fängt in der Verwaltung als Putzfrau an. Sie selbst und auch der Chef der Abteilung meint, dass sie mehr kann als putzen. Sie wird "befördert" und darf jetzt die Papiere abheften.
Nun gibt es zwei Möglichkeiten:
1. Britta ist immer noch unterfordert und auch ihr Chef meint, dass sie mehr kann als Papiere abheften.
2. Britta und auch ihr Chef merken, dass sie hier genau richtig ist.
3. Britta hat ihre Fähigkeiten falsch eingeschätzt. War sie zwar als Putzfrau unterfordert, so ist sie jetzt als Papierabhefterin überfordert. Sie bräuchte eine Aufgabe dazwischen, die es aber nicht gibt. Und? Haha, je höher desto doofer? Die karrieregeilen Papierabhefter können alle ihren Job nicht?
Im ersten Fall wird Britta nun weiter befördert zur Buchhalterin.
Und hier gibt es wieder die o.g. drei Möglichkeiten.
Solange jemand mehr kann als sein Job verlangt wird er befördert. Es kommt also nicht derjenige weiter nach oben der am dümmsten ist sondern derjenige, der mehr kann als sein Job verlangt. Oder, der sich vielleicht auch selbst falsch einschätzt. Igendwann erreicht aber der gute Mitarbeiter eine Position, die ihn überfordert. Und nun hat er einen Job in dem er nicht gut ist. Nicht, weil er eine karrieregeile Dumpfbacke ist sondern weil er immer besser war als sein Job es verlangte.
Ein Sachbearbeiter kann mehr als seinen Job. Aber kann er wirklich schon im voraus einschätzen, ob er die Position eines Abteilungsleiters ausfüllen kann?
Ob jemand seiner Aufgabe gewachsen ist merkt man selbst oder der Chef eigentlich erst wenn man die Aufgabe durchführt.