Das Leben

S

Sayalla

Guest
Gelassen lehnte ich mich zurück und träumte einen wunderbaren Traum.
Endlich, endlich traute ich mich in den Fluss zu waten. Das Wasser war wider Erwarten gar nicht kalt, also schwamm ich zur Flussmitte hin.
Dort geschah etwas sehr Eigenartiges. Während mein Körper an der Oberfläche schwamm, teilte ich mich und einen Teil zog es wie im Strudel in die Tiefe.
Erstaunlicherweise beunruhigte mich das keineswegs. Ich folgte gedanklich dem Strudel und sah mich dann quasi von unten aus an der Oberfläche schwimmen. Ich war ja nun zwei.
Da begriff ich für mich, was mir dieser Traum sagte: der schwimmende Teil ist der Körper. Er macht und tut und verausgabt sich. Irgendwann wird er deshalb auch mal vergehen.
Der zweite Teil, den treibt es immer tiefer, tiefer- aber ohne je die sichtbare Verbindung zum schwimmenden Teil zu verlieren. Er ist der Geist, der geboren wird, sobald ein Mensch sich dazu bewusst entschliesst.
Ich erwachte und schaute, ob dieses Bild noch einzufangen sei. Es war gar nicht nötig, denn lebhaft steht es seither vor meinem geistigen Auge.
Und seither weiss ich auch, dass das Leben ansich ein Geschenk ist.
Seltsam, aber so habe ich es nun mal geträumt.
Sayalla
 
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Das Leben 2

Sie ist gestolpert über Dich.
Dein Herz nun in der Hand
steht sie fragend im Niemandsland,
wo von dort aus aller Zweifel wich.

Ganz klein zuerst die Flamme,
die Fragen verstand und sanft verband.
Gleich dem Busen einer Amme,
wo ein hungrig`Kind Beruhigung fand.

So gross ward das Erstaunen
über die Einfalt von Mutter Natur.
Durch die Zweige ging leis`ein Raunen,
und flüsternd: was macht sie da nur?

Sie steht noch immer nur so herum,
und findet keinen Weg.
weil ein Weg drum herum,
so einfach nicht mehr geht.

So breite Deine Flügel aus
und trage sie auf Deinen Schwingen.
Die Menge jubelt, Applaus, Applaus!
... und wird begeistert mit Dir singen.

Sayalla, August 2004​
 
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