Das göttlich Weibliche vs Unfruchtbarkeit

Ob eine Frau ein liebevoller Mensch ist, der sich, seine Mitmenschen und die Umwelt, wertschätzend und achtsam behandelt, hängt offensichtlich nicht von der Fruchtbarkeit ab. - Die Fortpflanzungsbereitschaft oder -fähigkeit von jemandem hat überhaupt keine Relevanz dafür, wie sehr ich eine Person wertschätze.
Ich habe es jedoch oft anders erlebt , also dass Frauen, die keine Kinder haben/ bekommen können, abgewertet werden, oder zumindest ansonsten herausragendes leisten müssen, einfach nur „Sein“ reicht da nicht.

Die Entstehung von neuem Leben ist ein phänomenales Wunder. Ich hätte dieses Wunder sehr gerne hautnah erfahren. - Mein Egoproblem, schon klar. Wachstumsaufgabe oder was auch immer.
Aber:
Spiritualität ist doch irgendwie auch ein Raum für Wunder. Und wer seht sich nicht nach Wundern? Ich sehne mich nach Wundern.
Ich hab mich da jetzt noch ganz wenig reingelesen, kann das im Moment aber nicht, weil ich ständig darüber stolpere, dass die Weiblichkeit im Spirituellen hauptsächlich mit dem lebensspendenden Aspekt verknüpft und gefeiert wird. Und da ist eben meine Frage, ob jemand das anders wahrnimmt bzw. mit spirituellen Konzepten vertraut ist, in denen eine unfruchtbare Weiblichkeit gleichwertig ist oder wenigstens in irgendeiner Form vorhanden ist.
 
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Glaube ich nicht, göttlich männlich beschränkt sich ja auch nicht aufs Kinder zeugen.
Göttlich bedeutet ja gerade, außerhalb der Beschränkungen Sterblicher zu sein, auch außerhalb geistiger Beschränkungen.
Beim göttlich Männlichen nehme ich das auch viel weniger einseitig wahr …
 
Vielleicht nicht direkt etwas übersehen... aber deinen Blickwinkel sehr eng gewählt. Denn es kommt auf die Kultur an.
In Ägypten sind viele Zuordnungen genau umgekehrt. Da gibt es Vater Erde und Mutter Himmel, da sind es Hapi und Osiris, die Fülle und gute Ernten bringen, und Sachmet und Neit, die Kriegsgöttinnen, die starke Schützerinnen sind...vor deren Zorn man sich aber hüten muss.
Auch sonst ist die Rollenverteilung vielfältiger... nehmen wir nur die vier berühmten Kinder der Nut: Isis, die Mutter und Zauberin. Osiris, der König und Totenherrscher - sie haben den gemeinsamen Sohn, Horus. Nephtys, die treue Schwester aber, ist nach einigen Mythen unfruchtbar... genau wie Seth, Herr des Chaos und der Wüste.

Und es ist nicht nur Ägypten. Wenn du dich eingehender mit den Vorstellungen polytheistischer Religionen auseinandersetzt, wirst du viele Beispiele finden.
Artemis zeichnet sich durch ihre Jungfräulichkeit aus. Athena durch Weisheit und Kriegskunst. Hekate, Herrin der Nacht, der Magie und der Wegkreuzungen, hat mit Kindern auch eher nichts am Hut. Von der dreifachen Göttin - maiden, mother, crone - ist nur einer der drei Aspekte ein Symbol der Fruchtbarkeit.
Kali ist auch nicht gerade für mütterliche Fürsorge und als Lebensspenderin bekannt. Die sumerischen Inanna ebensowenig, und auch nicht ihre Schwester Ereschkigal.
Ups hab so langsam getippt, dass mein Text oben nicht mehr ganz aktuell ist 😉
Ja, habe den Blickwinkel eng gewählt, vielleicht auch, weil ich in mir wenig von einer starken Macherin und Kriegerin sehe.
Jedenfalls vielen, vielen Dank für deinen Input. Werd mich auf jeden Fall Mal beim
Lesen in die Welt dieser Mythologien stürzen. - Wie schön, dass die alten Griechen und Ägypter über unterschiedliche Frauenbilder verfügten …sollte mich wohl nicht dadurch entmutigen lassen, dass die im Laufe der Geschichte so zusammengestutzt wurden …
 
Zuletzt bearbeitet:
Ups hab so langsam getippt, dass mein Text oben nicht mehr ganz aktuell ist 😉
Ja, habe den Blickwinkel eng gewählt, vielleicht auch, weil ich in mir wenig von einer starken Macherin und Kriegerin sehe.
Jedenfalls vielen, vielen Dank für deinen Input. Werd mich auf jeden Fall Mal beim
Lesen in die Welt dieser Mythologien stürzen. - Wie schön, dass die alten Griechen und Ägypter über unterschiedliche Frauenbilder verfügten …sollte mich wohl nicht dadurch entmutigen lassen, dass die im Laufe der Geschichte so zusammengestutzt wurden …
Es gibt hierzu auch die Theorie der Genetik.
ich bin einmal über einen Text gestolpert, welcher erklärte , was der Sinn der Fortpflanzung ist.
Ich weiss leider nicht mehr, wo der Text zu finden ist.
Jedenfalls wurde in diesem erklärt, dass der Sinn der Fortpflanzung ist, dass die Gene des Mannes und der Frau , welche zu dem Nachwuchs führen, zu einem Nachwuchs führen sollten, dessen Gencode "" verbessert """wird.......

In Sinne der VOLLENDUNG...

Solange werden die Gene weiter und weiter , und weiter durch Nachwuchs weiter verändert , bis letzten Endes das Bestmögliche entstanden ist.
Das, was erreicht werden sollte und wollte, ist erreicht. Vollendet.

Und das Ergebnis ist in Sinne der Evolution das , was sein soll.

Und es gibt keine weitere Fortpflanzung.

Das Ende der Ahnenlinie.
Das Ende der Gen Kreuzung....
Der Strang der den Code, des *** Besten *** in sich trägt. ..
Ist erschaffen...
* in diesem Falle: Du.

Es gibt keinen Grund mehr , die Gene weiter zu kreuzen.....

LG...
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Und da ist eben meine Frage, ob jemand das anders wahrnimmt bzw. mit spirituellen Konzepten vertraut ist, in denen eine unfruchtbare Weiblichkeit gleichwertig ist oder wenigstens in irgendeiner Form vorhanden ist.
Ich nehme Spirituelle Aufgabe anders wahr und nicht an den Fortpflanzungfähigkeiten gebunden.
Es ist sehr traurig für dich , dass dies dir verwehrt bleibt und diese Sehnsucht dir nicht erfüllt wird -
obwohl du in einem Alter bist,
wo diese Hoffnung noch nicht aufzugeben ist!
Vielleicht klappt es doch noch einmal für dich,
und dein Herzenswunsch erfüllt sich!
Dazu meine besten Wünsche!

Mit Spiritualität hat das aber nicht's zutun,
das ist m.E. ein veraltetes Weltbild,
welches daraus entstanden ist um den Fortbestand und das Überleben einer Sippe zu sichern.
Ganz gut finde ich den Beitrag von @Little Sparrow - das halte ich für die Antwort auf materiellen Ebene.

Dir alles Gute 🌻🍀
 
Danke euch allen sehr! Ihr habt mir neue Blickwinkel geschenkt.
Bin streng katholisch erzogen worden, aber schon lange aus dieser Religionsgemeinschaft ausgetreten. Obwohl ich da schon auch tief drin einen wahren Kern sehe. Spirituelle Antworten/Führung/Orientierung suche ich seitdem bei den vielfältigen „modernen“, naturverbundene, sanften Ansätzen mit alten Wurzeln/Elementen, bei denen es viel um Einheit und Ganzheit geht. Und ausgerechnet da hatte ich plötzlich den Eindruck, dass beim Frausein hauptsächlich das Schwangersein/Gebären verehrt wird.
Bin jetzt gedanklich bei dem Punkt: Spiritualität wird eben auch stark gesellschaftlich geprägt und da spielt noch viel das paternalistische mit rein. Die Geschichten, Mythen, Erzählungen, die in unsrer Kultur weitergegeben werden, haben dieses einseitige Frauenbild. Im katholischen Glauben gibt es ohnehin nur heilige Mutter oder Hure. Vielfalt wurde ausradiert und wer anders ist, hat das Gefühl, damit allein, nicht richtig oder weniger zu sein.
 
Zuletzt bearbeitet:
Beim göttlich Männlichen nehme ich das auch viel weniger einseitig wahr …
Ja. Nur Frauen werden aufs Gebären beschränkt.
Aber ein wirklich göttliches Wesen steht über solchen Beschränkungen. Das göttlich weibliche und das göttlich männliche können beide über die menschlichen Vorstellungen nur den Kopf schütteln.
 
Ja. Nur Frauen werden aufs Gebären beschränkt.
Aber ein wirklich göttliches Wesen steht über solchen Beschränkungen. Das göttlich weibliche und das göttlich männliche können beide über die menschlichen Vorstellungen nur den Kopf schütteln.

Weiblich und Männlich ist auf die Dualität beschränkt, nicht Eigenschaft auf der Ebene des absoluten Beobachters ("Gott").

Aus meiner Sicht, insofern ist da nichts göttlich männliches oder weibliches.
 
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Schöpfung ist zentraler göttlicher Akt und was kommt diesem Schöpfungsakt unter uns Menschen näher als Entstehung von neuem Leben im weiblichen Körper?
 
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