Das eigene Leben opfern

Also so im allgemeinen wie ich es bei mir erlebte, war da zuerst ein Impuls sofort zu handeln und fast gleichzeitig drauf aber auch eine Taxierung der Situation, der Chancen, der Möglichkeiten, der Gefahren und auch der Überlegung wie da rauskommen falls es "hantig" werden sollte. Also würd ich meinen: Beides. In manchen Situationen sogar abwarten und einordnen, somit eher die Verstandes/Vernunftebene.
 
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Das wirft die Frage auf, was in so einem Fall den Menschen dazu antreibt aus dem Impuls heraus zu retten.

Könnte auch sein, dass wir alle von was gelenkt oder geleitet werden.? Und mal angenommen, es ist vorher schon klar, wer wann 'geht' usw. - da kommt mir der Gedanke, kann man sich vorher den Kopf zerbrechen wie man will, es kommt dann eh wie es kommt.

Nur das so hinzunehmen, wenn es so ist, ist auch nicht immer so einfach.
 
Ist das nicht auch eine Art Ideologie?

Die Überzeugung, dass Du in dem Moment, intuitiv schon das 'Richtige' machen würdest,...

Wenn ich überzeugt wäre, könnte man sagen ja. Natürlich weiss ich es aber nicht hundertprozentig. Ich würde also eher sagen, ich vertraue darauf. Das wiederum könnte man als naiv bezeichnen. Nun ja, ich vermeide es ja auch nicht, mir darüber Gedanken zu machen, habe mir auch schon überlegt, unter welchen Bedingungen ich z. B. in den Fluss springen würde, um jemanden zu retten, und ob ich da überhaupt noch denken würde...Aber im Grossen und Ganzen finde ich es (für mich)eher sinnlos.
 
Es gibt ja auch so Typen, die sich für alles Mögliche "vor den Zug werfen".

Damit meine ich z.B. auch Menschen, die sich in einer ständigen Verteidigungstellung befinden (sehr oft auch aufgrund von "nur Meinungen über etwas" oder aufgrund eigener sehr subjektiver Erlebnisse, also Menschen, die eine Situation oder einen Zustand nicht wirklich kennen oder nur von ihrer begrenzten Warte aus betrachten und möglicherweise, etwas, sogar aggressiv verteidigen oder sich dafür sogar in tödliche Gefahr begeben). Wobei es jetzt wurscht is ob sie andere Menschen, oder Gruppen oder Nationen verteidigen, oder glauben retten zu müssen oder es sich um eine Meinung, Ideologie handelt. Man kann es ja hier auch oftmals nachlesen. Wie Verteidigung des persönlichen Weltbildes, was ja eigentlich kein persönliches ist (da es mitunter ja viele betrifft). Am besten als "fanatisch" eingeordnet.

Also sozusagen: den fanatischen Allesretter und für (s)einen Glauben Sterber.

Wo is denn der Unterschied zw. Fanatiker und Märtyrer? Ich denke, es gibt keinen im Grunde.
 
Cayden schrieb:
Wer von euch würde für einen anderen Menschen oder die eigene Ideologie sterben und unter welchen Voraussetzungen?

Also das "sterben" lasse ich jetzt mal beiseite. Ich stelle mich durchaus mal schützend vor einen anderen Menschen, vielleicht auch vor ein Tier (musste ich bisher nicht). In der Theorie fühlt sich das relativ easy an. Wie es in der Praxis dann aussieht, wage ich mir nicht auszumalen. Ich denke, dass da in diesem Augenblick einfach ein Instinkt vorherrscht, ein starker Impuls dieses oder jenes zu tun, oder auch Führung - je nachdem, wie man es nennen möchte. Und erst nachher oder viel später beginnt man zu realisieren, was da eigentlich war (zumindest wird es in den Medien immer so berichtet).

Für eine Ideologie oder Weltbild zu "sterben" (ich meine damit bewusst und mit aller Vehemenz und GEWALT das Risiko einzugehen), empfinde ich als äusserst ungesund, egal welche. Ob es sich um irgendeine Religion, Tierschutz, Vegetarismus oder sonstwas handelt. Nicht wirklich Verständnis dafür, wobei ich den radikalen Religionskämpfern "zugestehe", dass sie es nicht anders wissen, aufgrund ihrer Prägung durch Erziehung, Umfeld. Ich glaube, dass da eine ganze Menge Rebellion und Hass (gegen wen oder was auch immer) vorherrscht, so dass der Verstand oder die Vernunft ausgeschaltet ist.

Menschen, die sich sozial (Tierschutz, AI usw.) engagieren und durch einen Unfall ihr Leben verlieren, nehme ich von meinen vorherigen Ausführungen aus.

Lichtpriester
 
:D der hatte wahrscheinlich schiß vor dir als du so ungestüm auf ihn zusaustest, ihn packtest und an dich drücktest.

Aber ja, das wäre dann die eher unberechnende/affektive Variante und du hättest es mit deinem Leben bezahlen können.

Bist du dann eher der unüberlegte/affektive Rettertyp? Das wirft die Frage auf, was in so einem Fall den Menschen dazu antreibt aus dem Impuls heraus zu retten. Isse ja nicht allen zueigen. Das ist ja das interessante.






Auch, wenn es 'aus dem Gefühl heraus' war, ging dem ja 'ein' Auslöser vor, der zu dieser Handlung führte.

Auslöser für meine Angst /Besorgnis war das Bild: U.a. Straße auf der sich ein (kleiner) Hund befindet und ein (um das eine gehts) Auto.

Wahrscheinlich erschien mir das Auto dem armen Hundi 'gefährlich nah' und ich sah sein Leben in Gefahr, sonst wäre ich net losgerannt.
 
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Witzig, die Frage habe ich mir auch schon gestellt. Ich habe eine Antwort darauf: Für meine Kinder würde ich jederzeit mein Leben opfern.
Für meine Ideologie nicht.
 
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