Fluch des Denkers

Ein junger Mann suchte einen Zen-Meister auf. 'Meister, wie lange wird es
dauern, bis ich Befreiung erlangt habe ?' 'Vielleicht zehn Jahre',
entgegnete der Meister. 'Und wenn ich mich besonders anstrenge, wie lange
dauert es dann ?', fragte der Schüler. 'In dem Fall kann es zwanzig Jahre
dauern', erwiderte der Meister. 'Ich nehme aber wirklich jede Härte auf
mich. Ich will so schnell wie möglich ans Ziel gelangen', beteuerte der
junge Mann. 'Dann', erwiderte der Meister, 'kann es bis zu vierzig Jahre
dauern.'


"Bewusstseinskontrolle" :lachen:

Echt gut. :D
 
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Die Geschichte ist wirklich genial*lol*

Einfach loslassen ist das Zauberwort... na ja, wenn das so einfach wäre;-)
 
Hallo Hora, Du suchst etwas Praktikables.
Es gibt eine Form der Meditation, die darin besteht, daß man seine Gedanken erwartet.
Wenn Du ganz bewußt Deine Gedanken erwartest, werden sie ausbleiben.
Du wirst allerdings diese Bewußtheit nicht lange aufrecht erhalten können, und Dich schon bald wieder in irgend einer Gedankenkette wiederfinden. Dann mußt Du Dein Bewußtsein immer wieder in die Beobachterrolle zurückführen. Es ist ist freilich ein langer Prozess. Er erfordert viel Geduld und Durchhaltewillen.
 
Kvatar schrieb:
Hat dieser Mensch eigentlich jemals gelacht? :rolleyes:

Nein, das entfernt einen noch weiter von der Wahrheit...


"Was ist das Denken? Sie wissen überhaupt nichts darüber; alles, was Sie darüber zu wissen glauben, wurde Ihnen gesagt. Wie können Sie damit etwas tun, z.B. es gestalten, kontrollieren, formen oder stoppen? Sie versuchen die ganze Zeit über, etwas damit zu machen, denn man hat Ihnen erzählt, Sie müßten dieses verändern und jenes ersetzen, die guten Gedanken bewahren, die schlechten dagegen nicht. Gedanken sind Gedanken und weder gut noch schlecht. Solange Sie mit dem, was immer auch da ist, etwas tun wollen, solange denken Sie. Wollen und Denken sind nicht verschieden. Das Verstehenwollen ist eine Denkvorgang. Sie fügen diesem Vorgang Impulse hinzu und verleihen ihm somit Dauer.

Ihre Sinne funktionieren unnatürlich, weil Sie sie dazu benutzen wollen, etwas zu bekommen. Warum sollten Sie etwas bekommen? Weil Sie wollen, daß das, was Sie das 'Du' nennen, Bestand hat. Das Denken ist ein Schutzmechanismus: er schützt das 'Du' auf Kosten von etwas oder jemand anderem. Alles, was aus dem Denken hervorwächst, ist destruktiv. Es wird letztendlich Sie und Ihre Art zerstören."

(U.G. Krishnamurti)

Gruß,
Milon
 
Sry milon,

aber ich halte von Krishnas lehren nicht sonderlich viel. Sie sind meiner Meinung nach tiefst destruktiv, anarchistisch, kollektivistisch, kommunistisch...

Schon alleine, dass Krishnamurti das "ich" als bloßes Produkt unseres Denkens, als Abgrenzung zur Wirklichkeit sieht und in Folge dessen "mein", "dein", usw. kategorisch ablehnt, jedoch gleichzeitig in "seinen" Büchern den Leser mit "Sie" (1.Person) anspricht und in letzter Konsequenz daraus "seine" eigene Ablehnung des "ich"´s negiert....

kleines Beispiel ?

[quota]Um jenseits der Gewalt zu sein, darf ich sie nicht unterdrücken, sie nicht ablehnen, darf ich nicht sagen, 'Sie ist nun mal ein Teil von mir ... Ich muß auf sie schauen, ich muß sie erforschen, ich muß mit ihr vertraut werden, und das kann ich nicht, wenn ich sie verurteile oder rechtfertige.[/quota]

Alles schön und gut. Sich selbst zu akkzeptieren... Aber würde ich nicht Denken, dann wäre mir meine Gewalt nicht bewusst ! Würde ich mich nicht mit anderen gedanklich vergleichen kämen keinerlei Unterschiede auf. Seine Auffassung hätte zur Folge,dass wir in einer absolut anarchistischen Welt leben und jede Ausschweifungen des Anderen anstandslos hinnehmen müssten da er schließlich nicht darüber denken soll, sondern schließlich ein Teil von sich erleben will.....

boah..nö !

"Cogito ergo sum !"
Mit diesem Ausspruch kann ich wesentlich mehr anfangen.
 
Hora schrieb:
[quota]Um jenseits der Gewalt zu sein, darf ich sie nicht unterdrücken, sie nicht ablehnen, darf ich nicht sagen, 'Sie ist nun mal ein Teil von mir ... Ich muß auf sie schauen, ich muß sie erforschen, ich muß mit ihr vertraut werden, und das kann ich nicht, wenn ich sie verurteile oder rechtfertige.[/quota]

Alles schön und gut. Sich selbst zu akkzeptieren... Aber würde ich nicht Denken, dann wäre mir meine Gewalt nicht bewusst ! Würde ich mich nicht mit anderen gedanklich vergleichen kämen keinerlei Unterschiede auf. Seine Auffassung hätte zur Folge,dass wir in einer absolut anarchistischen Welt leben und jede Ausschweifungen des Anderen anstandslos hinnehmen müssten da er schließlich nicht darüber denken soll, sondern schließlich ein Teil von sich erleben will.....

boah..nö !

"Cogito ergo sum !"
Mit diesem Ausspruch kann ich wesentlich mehr anfangen.

Hi Hora,

auch auf die Gefahr, daß ich wieder mal völlig am Thema vorbei schreibe hier meine Meinung diesbezüglich...

"Du" hast keinerlei Gewalt, aber der Glaube scheint mir immerhin besser als der, ein "Opfer" zu sein.

"Der natürliche Zustand ist kein 'gedankenloser Zustand' - das zu behaupten, ist einer der größten Schwindel, der seit Tausenden von Jahren an armen hilflosen Hindus begangen wird. Sie werden niemals ohne Gedanken sein - bis der Körper ein Leichnam ist, eine sehr tote Leiche. Denken zu können, ist für das Überleben notwendig. Aber in diesem (natürlichen) Zustand hört das Denken auf, Sie zu strangulieren. Es fällt in seinen natürlichen Rhythmus. Da gibt es kein 'Du' mehr, das die Gedanken liest und glaubt, es seien 'seine' Gedanken." (von wem wohl!??? :) )

"Cogito ergo sum" gefällt uns deshalb so gut, weil wir arme Kopfmenschen sind (99,8%) und von einem Kopfmenschen "erdacht" wurde.

Gruß,
Milon
 
Dann lass es mich mal mit einem alten Spruch von mir anders formulieren.
Hat selbst bei meinem Prof ein Weilchen gedauert da durchzusteigen :)

Wenn Du denkst, dass Du bist, wie Du denkst, dass Du bist,
dann bist Du nur das, was Du denkst, dass Du bist zu sein.

copyright by me :D
 
Schrei aus dem Keller

Ich plane und ich weiß,
ich informiere und diskutiere,
ich delegiere und reflektiere,
ich lese und studiere,
ich bearbeite und konfreriere,
ich habe Vernunft,
Verstand und Überblick.
Ich denke, also bin ich -
sagt das Gehirn.

"Hast du dort oben
vergessen auf mich?
Es sehnt doch ein Herz
auch nach Liebe sich"
sagt das Gefühl.
 
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