Das Bewusstsein und die moderne Wissenschaft

Ich versteh nicht, wie sich diese Argumentation so lange dahinziehen kann. Es ist doch eigentlich ganz einfach:
Frage 1: Gibt es Argumente, die ein vom Gehirn generiertes Bewusstsein nahelegen?
Antwort 1: Ja, einen ziemlich großen Haufen. Manipulationen am Gehirn führen nämlich sehr oft zu Veränderungen im Bewusstsein. Große Beschädigungen am Gehirn können das Bewusstsein auch wegfallen lassen.
Frage 2: Gibt es Argumente, die ein unabhängig vom Gehirn (also von einem "Geist") produziertes Bewusstsein nahelegen?
Antwort 2: Sehr wenige. Sie beschränken sich auf Einzelfälle (wie z.B. Pam Reynolds) und haben wissenschaftlich gesehen keinen umwerfenden Wert, weil vage.

Folgerung? Es liegt nicht nahe, dass unser Bewusstsein von einem "Geist" generiert wird, zumindest nicht nach dem Stande der derzeitigen Forschung. Case closed. Was gibt's da noch zu diskutieren?

Dass wir Bewusstsein noch nicht vollständig erklären können ist ein absolut unsinniges, geradezu esoterisches Argument für einen "Geist". Die Idee hinter diesem Argument ist ungefähr: "Ich kann etwas nicht erklären, deshalb kann ich es erklären".

Die Neurowissenschaft ist ein vergleichsweise junges Feld, und wir haben viele grundlegende Dinge noch nicht verstanden - z.B. wofür die "baseline" im Hirn verantwortlich ist (also neuronale Aktivität im Ruhezustand), die ja Unmengen an Energie verbraucht, deren Sinn aber noch weit nicht geklärt ist. Wir wissen auch nicht, wie das Gehirn Information kodiert, also wie es die binären Signale ausliest, wir wissen auch nicht abschließend, wie das Gehirn Informationen speichert - also Erinnerungen bildet, usw usf.

Man könnte für alle diese ungelösten Fragen auch eine "transzendente" Erklärung erfinden (zauberhafte Teilchen speichern die Information außerhalb des Gehirns und das Gehirn fungiert nur als Schnittstelle) - aber das tun wir nicht. Warum nicht? Weil diese Dinge für uns nicht so viel Bedeutung haben wie ein "Ich-Bewusstsein". Die ungelöste Frage nach dem Ich-Bewusstsein kratzt an unserem menschlichen Ego, weil viele nicht wahrhaben wollen, dass sie nur aus Materie bestehen, und die typisch menschliche Reaktion darauf ist natürlich Ablehnung.

Weil das Bewußtsein ein nichtsichtbares Sein ist kann es gar nicht mit den physischen Sinnen erfasst werden.
Was mit den physischen Sinnen nicht erfasst werden kann ist nicht automatisch als nichtexistent zu werten.
Wenn das Gehirn beschädigt wurde, entfallen Funktionalitäten des materiellen Körpers weg. Heißt nicht das dein Bewußtsein auch beschädigt ist.

Gehirn und Bewußtsein sind von unterschiedlichem Sein.

Das eine ist materieller Natur und das andere nonmaterieller.

Weshalb die Menschen versuchen diese beiden irgendwie als eines zu sehen ist mir bis jetzt unverständlich.


*g Seyla
 
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Das setzt bereits voraus, dass das Gehirn bzw. in diesem Falle der Stein ein Bewusstsein generieren kann, ist also ein klassischer Zirkelschluss.



Dass man aus einem Unwissen keine Schlussfolgerungen ableiten kann, ist für alles Mögliche zutreffend. Das Bewusstsein stellt aber eben eine absolute Spezialität und Einmaligkeit in der Natur dar. Es ist weder energetisch noch materiell. Der Eigenschaft der Reflexivität begegnen wir in der experimentellen Forschung nicht. Die Reflexion wird weder bei Quarks, noch bei Leptonen, noch bei Atomen, noch bei Molekülen beobachtet - seien sie nun organischer oder anorganischer Art. Es wird dann einfach behauptet, dass ein höherer Komplexitätsgrad des Zusammenwirkens vieler Moleküle plötzlich so etwas Mysteriöses wie Qualia und Reflexionspotenzial erzeugen könne. Ich sehe dafür keine wissenschaftliche Basis.

Warum nur suchen die Wissenschaftler das Bewußtsein im Gehirn?

*g Seyla
 
DUCKFACE schrieb:
Korrekt. Und ich bin nicht die Einzige, die diese Vermutung in Bezug auf das Bewusstsein anstellt. Auch manche Neurowissenschaftler teilten diese Auffassung, beispielsweise der Nobelpreisträger John C. Eccles.
Ja, und Eccles war so nebenbei auch strenggläubiger Katholik. Seinen Nobelpreis hat er jedenfalls sicher nicht für seine konfusen pseudowissenschaftlichen Theorien bekommen.

Und von Objektivität kann schwerlich die Rede sein, hat er doch freimütig über den "Aberglauben der dogmatischen Materialisten" geschimpft - und war dabei in dieser Hinsicht selbst ein reiner Dogmatiker, viel mehr noch als Materialisten, die ja nach wissenschaftlichen Prinzipien arbeiten, wo nichts ein "Dogma" sein kann, wenn es widerlegt werden kann.

Mal abgesehen von den formalen Mängeln, die Eccles Quanten-Hypothese nach heutiger Sicht aufweist, stellt sich eine viel wichtigere Frage: Wieso sollte nach ihr eine "Identität" (also ein "Ich" mit freiem Willen) möglich sein? Eccles hat im Prinzip nur etwas hergenommen, das die Physik noch nicht hinreichend erklären kann (den "Zufall" in der Quantenmechanik) und darauf seine dualistische Theorie begründet. Es gibt jetzt mehrere Möglichkeiten, den "(un)freien Willen" zu interpretieren:
a) Rein deterministisch, nach derzeitigem Stand der Wissenschaft. Das Gehirn reagiert auf Informationen, wie ein Computer. Die Entscheidung, die man fällen wird steht schon im vorhinein fest - es gibt nur eine Möglichkeit, der Wille ist also unfrei. Diese Interpretation ist auch mit Eccles' Vorstellungen in Einklang zu bringen, wenn man nach Einstein geht ("der Alte würfelt nicht") und den "Zufall" in der Quantenmechanik nur als subjektiven Zufall sieht, der sich uns aufgrund fehlender Daten nicht erschließt.
b) Indeterministisch auf Basis eines objektiven Zufalls. Dabei gehen wir der Einfachheit halber von der Quantentheorie von Leuten wie Eccles aus, und desweiteren von einem objektiven (also "echten") Zufall - dann könnte man den Willen nicht berechnen, genausowenig wie man gewisse "zufällige" Ereignisse in der Quantenmechanik vorhersagen kann. Der Wille ist damit formal "frei" (weil nicht determiniert), aber völlig losgelöst vom "Ich". Es ist nicht "mein" Wille, es ist ein objektiv zufälliger Wille, wonach die eigene Entscheidung eben durch den Zufall determiniert wird und mithin in der Praxis wiederum unfrei (und eben nur formell "frei") ist.
c) Indeterministisch auf Basis eines subjektiven Zufalls, der im Bewusstsein eines transzendenten "Ichs" fußt. Wir gehen wieder davon aus, dass Entscheidungsmechanismen durch Quanteneffekte gesteuert werden, wir gehen weiterhin davon aus, dass diese Effekte zwar zufällig dahingehend sind, dass sie von uns unter keinen Umständen jemals auch nur theoretisch berechnet werden können - so wie in Ekrlärung b, aber anders als in Erklärung b fußt diese Unfähigkeit der Vorhersage nicht auf einem objektiven Zufall, sondern auf einem subjektiven Zufall, der eben als "Subjekt" nur die Naturwissenschaften umfasst. Er ist insofern formal kein "Zufall", als er durch das Bewusstsein eines transzendenten Ichs (zu dem die Naturwissenschaft keinen Zugang hat) determiniert wird. Dies ist die einzige der drei Möglichkeiten, die in einem ugs. "echten" freien Willen (also einen solchen, der auch in Kausalität mit unserem "Ich" steht) resultiert. Allerdings wird spätestens jetzt eines klar; der Bezug auf Quanteneffekte ist rein willkürlich und dient nur, der Theorie einen wissenschaftlichen Anstrich zu verpassen, der nicht gegeben ist. In wirklich definiert sich diese Theorie dadurch, dass sie eben nicht wissenschaftlich ist, denn dann könnte sie vollständig wissenschaftlich beschrieben werden und das würde im Endeffekt wieder auf einen "berechenbaren" (also unfreien) Willen hinausführen, womit sich die Theorie den eigenen Ast absägt. Diese Theorie ist also per definitionem "esoterisch".


Kurzfassung: Wissenschaftlich gesehen kann es niemals einen wirklich freien Willen als Ausdruck des Ichs geben, höchstens einen nicht im Vorhinein determinierten (also objektiv zufälligen). Deshalb ist es völlig sinnfrei, als Verfechter eines "echten" freien Willens irgendwie mit wissenschaftlichen Erkenntnissen um sich zu werfen, seien sie nun aus der Neurowissenschaft oder aus der Quantenphysik. Eine solche Theorie ist rein willkürlich und dogmatisch, Eccles Gefasel von Psychonen und Vesikelgitter ist also ganz einfach gesagt redundant.
 
Wo würdest Du denn das Zustandekommen von menschlichem Bewusstsein sonst verorten, wenn nicht im Gehirn? Wenn wir doch Bewusstsein verändern und sogar nehmen können, indem wir Gehirn verändern oder nehmen, dann ist doch wohl relativ klar, daß es auch dort generiert wird.

das meine ich mit dem "Warum" glauben die Menschen das Bewußtsein sei im Gehirn?

*g Seyla
 
Quatsch. Das Gehirn ist nur für deine Organe zuständig damit sie am Leben erhalten werden. Damit du überhaupt laufen, essen, trinken, sprechen, hören, sehen, riechen, etc. kannst.

du IRRST , und das gewaltig . Das Gehirn ist zu weitaus mehr in der Lage als nur banale Alltägliche Dinge zu machen .
Deswegen geschehen auch bestimmte Abläufe automatisch damit sich das Gehrin auf andere wichtigere udn schwerere Dinge konzentrieren kann .


Das Gehirn ist für die materille Welt zuständig....das Bewußtsein für die nonmaterielle.

*g Seyla

Bledsinn . dem Gehirn ist es egal ob *materiell * oder nicht marterielle .
Gehirn und Bewusstsien bilden einer ARt symbiose . Das bewusstsein entscheidet jetzt : Ich schreibe hier im Forum und das Gehirn setzt es in die Tat um in dem es den Fingern signale aussendet die Tastatur zu bedienen . ;)
 
Alles wesentliche in der materiellen Welt besteht aus drei Einheiten was kein Zufall ist.
Atom,Elektron ,Neutron.
H2 O der wichtigste Lebensstoff aus drei Einheiten.
Das einfachste geometrische Gebilde das Dreieck aus drei Linien gebildet.
Die Fortpflanzung ist erst perfekt wenn aus zwei Elternpaaren der Nachwuchs entsteht.
Phi ist auch gleich 3,14 und nichts steht in der Technik stabiler als auf drei Beinen.
Vergangenheit ,Gegenwart und Zukunft.
Unsere dreidimensionale Welt.
Hier und Da und der Raum dazwischen bilden unsere physikalische Realität.

Erst die drei macht das Leben möglich.

Der Mensch besteht auch aus Körper Geist und Seele.

Das Gehirn ist lediglich Sender und Empfänger aber nicht der Sitz des Bewusstseins.
Kein seriöser Hirnforscher hat dies bisher auch behauptet.
Das Gehirn fällt keine Entscheidungen nur weil dort biochemische Reaktionen stattfinden.
Diese Prozesse finden im Darmhirn ebenso statt und tatsächlich bekommt das Gehirn mehr lebenswichtige Signale vom Darmhirn als umgekehrt der Fall ist.
Also könnte ich auch sagen das das Bewusstsein im Darm sitzt,
nach neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen.

Das Darmhirn ist nämlich der Boss und entscheidet aus dem Bauch heraus.

Diese Aussage ist natürlich auch Blödsinn.

Der Mensch besteht aus 13 Billionen Einzelzellen die vom Unterbewusstsein gesteuert werden.
Jede einzelne Zelle besitzt aber auch eine Kollektivintelligenz was der plötzliche Zelltod(Apoptose)belegt.
Der Körper ist das Gefäß welches durch unsere Vorstellung zusammengehalten wird.
Der Geist ,also das Ego existiert weil die Seele sich als getrennt vom Schöpfer erfahren möchte und sich dazu entschieden hat.

Der Mensch ist ein dreieiniges Wesen aus Körper Geist und Seele.
 
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über das Bewußtsein.

Du irrst dich. :D

Es gibt hier viele Menschen, die irgendwie denken das irgendetwas irgendeinanderes beeinflusst. Sie denken viel und fest, aber es sind nur Gedanken. Und du kannst keine Taten liefern, du empfängst nichts über das Bewusstsein, es zählt einfach nicht, was du denkst. Du überbesetzst deine Gedanken, du hältst sie für mächtig genug, die Welt zu verändern. Das ist ein archaisches Denken einer vergangenen Zeit. Der homo faber ist schon weitergegangen, dein Denken ist ein Relikt, eine Erinnerung, die du zur Selbststabilisierung für nötig erachtest.
 
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