Für mich hat Vorsicht nichts mit Angst zu tun.
Dazu habe ich mehrere Sichtweisen:
Vorsicht hat zum einen mit dem Wunsch auf die eigene Unversehrtheit zu tun, Gefahren zu erkennen und sich dementsprechend zu verhalten, diesen aus dem Weg zu gehen. Ganz natürlich vorsichtig bzw. achtsam sein im Umgang mit sich selbst und auch anderen.
Doch kann auch die Vorsicht eine Kehrseite haben, die aus konditionierten, geprägten Verhaltensweisen entstanden ist und nicht der natürlichen Vorsicht entspricht, da diese "gemacht" ist und in Angst mündet. Die sogenannte übertriebene Vorsicht, die bei Menschen mit einem zwanghaften Temperament zu finden ist. Und diese Menschen erwarten dann ebensolche Vorsicht auch oft von ihren Mitmenschen.
Du bist ja selbst eine, die Menschen mit Maske Angst bescheinigt. Hast du hier immer und immer wieder so geschrieben.
Ja.... dazu stehe ich auch nach wie vor.
Alles andere wären aus meiner Sicht Ausreden, eine solche zu tragen.
Außer da, wo es tatlächlich notwendig ist, wie ich bereits beschrieb.
Doch finde ich Menschen, die trotz solchen Sätzen:
auf die Maske nicht verzichten und sich nicht herabwürdigen lassen, eher als mutig und selbtbewusst.
Haben Dir diese Menschen dies so gesagt, dass sie sich nicht herabwürdigen lassen durch solche Sätze und mutig und selbstbewusst ihre MNS tragen?
Wenn dies so ist, diese Menschen dies so ehrlich sagen können aus ihrem Selbstbewusstsein heraus, dann können diese Menschen auch damit umgehen, dass sie jemand fragt, weshalb sie eine Maske tragen und ggfl. auch ihre Angst eingestehen.
Denn auch dies zeigt Selbstsicherheit, Mut und Selbstbewusstsein... zu seinen Ängsten zu stehen und sich nicht herabgewürdigt zu fühlen.
Ich bemerke immer wieder, wie in U-Bahnen oder Supermärkten Menschen mit Maske blöd angemacht und beschimpft werden.
Uhhh... was für ein Umfeld.
Mir begegnen auch immer wieder Menschen mit MNS... auch Eltern der Kinder die ich betreue.
Diese Menschen stehen jedoch zu ihrer Angst und wir können uns gelassen darüber unterhalten, ohne gegenseitige Vorwürfe.
Ich arbeite in einem Team, wo es sowohl Geimpfte wie auch Ungeimpfte gibt. MNS trägt keiner mehr. Wir können uns gut auf Augenhöhe austauschen über dieses Thema... vorurteils- und bewertungsfrei. Denn immer noch ist Corona so ein Thema, wenn jemand aus dem Team im Krankenstand ist oder war.
Doch gehen wir in Gelassenheit damit um... und sprechen auch offen über unsere Ängste, was auch die Kinder so teils mitbekommen.
So können wir Vorbild für sie sein, sich offen miteinander auszutauschen ohne gegeneinander zu sein. Und das stärkt dann die Gemeinschaft.
Und selbst wenn jemand eine Maske aus Angst vor Krankheit trägt, finde ich es immer noch nicht angebracht, das dann als scheinheilig zu betiteln.
Wenn andere um dessen Angst wissen und entsprechend empathisch damit umgehen können, fällt die Scheinheiligkeit von selbst ab.
Ehrlichkeit....
Warum haben viele Menschen Angst ehrlich zu sein?
Zahlt sich Unehrlichkeit denn wirklich aus?
Ich bemerke immer wieder, wie in U-Bahnen oder Supermärkten Menschen mit Maske blöd angemacht und beschimpft werden.
Auch ich finde solch ein Verhalten unangemessen und zeigt im Umkehrschluss, dass auch diese Menschen Probleme mit sich selbst haben, welche sie mit diesem Verhalten auf andere zu projizieren versuchen.
Ich kann natürlich auch in die U-Bahn einsteigen und für alle hörbar verlautbaren, dass ich krank bin. Aber so viel Vertrauen, Offenheit und Verbundenheit schützt die anderen dennoch nicht vor Ansteckung.
Verlangt keiner, das zu tun.
Doch was, wenn jemand einfach fragt, ob derjenige Angst hast und darum eine Maske trägst?
Warum wird hier in solch eine Frage etwas hineininterpretieren bzw. diese vorgeführt, als ob es unmenschlich ist, eine solche Frage zu stellen?
Wer hat nun dann das Problem?