Top-Virologe Christian Drosten sagt, dass er in Zukunft auf eine Lebendimpfung per Nasenspray gegen das Coronavirus setze. FOCUS Online erklärt, wie ein solcher Impfstoff funktionieren könnte - und welche Vorteile er gegenüber den bisher bereits wirksamen Vakzinen hätte.
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3. Wie wirkt eine Nasenspray-Impfung?
Drosten spricht sich im Interview für einen Lebendimpfstoff aus, der
direkt in die Nase gesprüht wird und somit die Schleimhäute immunisieren könnte. Die bislang gegen
Corona zugelassenen Vakzine sind nicht nur sogenannte Tot- beziehungsweise mRNA-Impfstoffe – sie sind auch sogenannte „systemische Impfstoffe“. Das bedeutet, dass sie in den Muskel im Oberarm gespritzt werden.
Sie sorgen zwar in der Regel dafür, dass Geimpfte nicht mehr schwer erkranken. Infizieren können sich Geimpfte aber weiterhin und somit das Virus auch weitergeben. Die aktuellen systemischen Impfstoffe erzeugen also keine „sterile Immunität“ gegen Corona.
Die schleimhautbasierte Abwehr
könne hingegen bereits die Aufnahme des Virus blockieren, wie Kai Schulze, der am Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung die Immunreaktion auf Impfungen erforscht,bereits im Sommer dem Wissenschaftsmagazin
„Spektrum“ sagte. Indem der Impfstoff direkt in der Nase verabreicht wird, werden auch dort Antikörper gebildet, wo wir sie am dringendsten brauchen: in den Atemwegen. Die ersehnte
sterile Immunität rücke damit in Reichweite. Denn: Geimpfte würden somit nicht mehr zu den Ansteckungen beitragen – und auch keine, gegen die Impfung unempfindlichen Varianten mehr ausbrüten.
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