Nachkriegszeit
Nach dem Krieg, im November 1945, beschlossen die Agenturen, die Vereinigung wieder zu aktivieren, ihr eine formalere Gestalt zu geben und sie nach dem Gründungsjahr
Gruppe 39 zu nennen. Der Austausch der Dienste sollte nun per
Fernschreiber erfolgen. Die Gruppe setzte sich außerdem zum Ziel, eine europäische Allianz der Nachrichtenagenturen zu formen. 1956 gründeten die westeuropäischen Nachrichtenagenturen auf Initiative der Gruppe die Vereinigung
Alliance Européenne des Agences de Presse.
Zu den 16 Gründungsmitgliedern gehörten auch die
Agence France-Presse (AFP, Nachfolgerin von Havas) und die
Deutsche Presse-Agentur (dpa, Nachfolgerin des Wolffschen Telegraphischen Bureaus, das während des Zweiten Weltkriegs in
Deutsches Nachrichtenbüro DNB umbenannt worden war). Der Name der Allianz wurde 2002 in
Europäische Allianz der Nachrichtenagenturen (European Alliance of News Agencies) geändert.
[4] 1970 wurden auch die osteuropäischen Nachrichtenagenturen in die Allianz aufgenommen.
1956 wurde die österreichische Nachrichtenagentur
Austria Presse Agentur (APA) achtes Mitglied der Gruppe 39.
[5] 2019 wurde die Gruppe 39 um die deutsche Nachrichtenagentur
Deutsche Presse-Agentur (dpa) und die britische
PA Media erweitert und umfasst nun 10 Mitglieder.
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Die heute noch gültigen Ziele der Gruppe, die laut ihrem Leitbild ausschließlich staatsunabhängige und nicht in Konkurrenz zueinander stehende nationale Nachrichtenagenturen vereinigt, sind der möglichst gemeinsame Auftritt der Mitglieder gegenüber den internationalen Agenturen sowie der Meinungsaustausch in wichtigen gemeinsamen Fragen wie Technologie, Urheberrecht oder Marketing. Die Präsidentschaft rotiert alle zwei Jahre unter den Mitgliedern.
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