Corona-Virus (Covid-19) und Impfung

Ja, meine Mutter lebt seit ca 2 Jahren in der Seniorenresidenz. Und ja, sie wurde positiv auf Corona getestet und musste in Quarantäne. Hieß: Zimmer nicht verlassen, Tischchen stand vor ihrer Tür, nur noch Pappgeschirr zum Wegschmeißen, keiner kam mehr rein, außer zum Fiebermessen und für die Corona-Tests. "Die haben mich behandelt, als hätte ich die Pest."

In den Nachbarzimmern waren aber auch Corona-Positive. Während sich bei meiner Mutter nur sehr milde Symptome zeigten, hat es die beiden Nachbarn sehr schlimm erwischt, sie sind sehr rasch ins Krankenhaus gekommen, dort in ein künstliches Koma versetzt worden und schließlich gestorben. Das haben die Schwestern meiner Mutter aber erst erzählt, nachdem sie negativ war und wieder raus durfte.

Sie geht aber nicht raus, der Gang ist eiskalt, wie in der Arktis, sagt sie. Überall haben sie Fenster aufgerissen, die Residenz ist ein Hotspot, unsagbar still in dem Haus. Und die zwei toten Nachbarn wohl nur ein Bruchstück der Wahrheit.
Meine Mutter trauert und ist im Moment sehr verzweifelt. Eine der Verstorbenen, die Ulla, war ihre beste Freundin und sie glaubt nicht, dass sie Ersatz findet.
Das tut mir sehr leid. Alles Gute für Euch!
 
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Stellt euch mal vor, dass täglich vier Airbusse mit jeweils 180 Passagieren über Deutschland abstürzen würden, also täglich 720 Menschen sterben würden. Das ist genau das, was jetzt gerade mit und durch Corona passiert.

Warum berühren 720 Tote innerhalb von 24 Stunden durch Flugzeugabstürze mehr, als die Menschen, die in Krankenhäusern und Heimen sterben?
 
Ja, meine Mutter lebt seit ca 2 Jahren in der Seniorenresidenz. Und ja, sie wurde positiv auf Corona getestet und musste in Quarantäne. Hieß: Zimmer nicht verlassen, Tischchen stand vor ihrer Tür, nur noch Pappgeschirr zum Wegschmeißen, keiner kam mehr rein, außer zum Fiebermessen und für die Corona-Tests. "Die haben mich behandelt, als hätte ich die Pest."

In den Nachbarzimmern waren aber auch Corona-Positive. Während sich bei meiner Mutter nur sehr milde Symptome zeigten, hat es die beiden Nachbarn sehr schlimm erwischt, sie sind sehr rasch ins Krankenhaus gekommen, dort in ein künstliches Koma versetzt worden und schließlich gestorben. Das haben die Schwestern meiner Mutter aber erst erzählt, nachdem sie negativ war und wieder raus durfte.

Sie geht aber nicht raus, der Gang ist eiskalt, wie in der Arktis, sagt sie. Überall haben sie Fenster aufgerissen, die Residenz ist ein Hotspot, unsagbar still in dem Haus. Und die zwei toten Nachbarn wohl nur ein Bruchstück der Wahrheit.
Meine Mutter trauert und ist im Moment sehr verzweifelt. Eine der Verstorbenen, die Ulla, war ihre beste Freundin und sie glaubt nicht, dass sie Ersatz findet.
Das ist sehr traurig, denn in einem gewissen Alter ist man dem Ableben näher wie ein jüngerer Mensch und dann kommt auch eine gewisse Angst hoch.

Obwohl wir wisse, dass junge Menschen genau so gefährdet sind wie alte Menschen.

Dann kommt bestimmt noch das allein sein dazu, der Austausch fehlt.

Doch ich denke du telefonierst täglich mit ihr.

Bleibt nur zu wünschen und zu hoffen, dass die Pandemie bald abklingt.

Wie soll man da trösten?
 
Stellt euch mal vor, dass täglich vier Airbusse mit jeweils 180 Passagieren über Deutschland abstürzen würden, also täglich 720 Menschen sterben würden. Das ist genau das, was jetzt gerade mit und durch Corona passiert.

solang die Jets nicht aufs Nachbarhaus fallen, juckt das net.
und wenn Rentnerreisegruppen drin saßen, schon gar nicht.
oder:
wir bilden eine Lichterkette und feiern uns für unser Mitgefühl,
und nach zwei Tagen, wenn das nächste Thema aufkommt, sind
die Opfer da, wo sie hingehören: in der Vergessenheit. next!
 
Stellt euch mal vor, dass täglich vier Airbusse mit jeweils 180 Passagieren über Deutschland abstürzen würden, also täglich 720 Menschen sterben würden. Das ist genau das, was jetzt gerade mit und durch Corona passiert.

Warum berühren 720 Tote innerhalb von 24 Stunden durch Flugzeugabstürze mehr, als die Menschen, die in Krankenhäusern und Heimen sterben?
Weil die Bilder fehlen!
Es passiert im Verborgenen, hinter Mauern und Türen, durch die die Mehrheit so gut wie nie geht ...
 
Weil die Bilder fehlen!
Es passiert im Verborgenen, hinter Mauern und Türen, durch die die Mehrheit so gut wie nie geht ...

Ich glaube, da ist etwas anderes der Grund. Bilder haben wir auch bei Corona. Särge, beatmete Menschen in Bauchlage ...

Ich glaube, der Flugzeugabsturz ist zwar schrecklich und bestürzt die Menschen auch, aber man kann sich davon distanzieren. Das kann auch mich erst dann treffen, wenn ich fliege. Am Boden bin ich in Sicherheit - ok, wenn einem ein Flugzeug auf den Kopf stürzt, ist das auch nicht gut, aber lassen wir diese doch seltene Möglichkeit mal weg.

Aber von Corona kann ich mich nicht als Unbeteiligte distanzieren. Ich bin mittendrin in der Gefahr. Hier kein Mitgefühl zu empfinden oder dies nicht wahr haben zu wollen, ist wohl eher Selbstschutz vor der eigenen Angst.

Und dann kommt noch der Egoismus dazu. 720 Tote bei einem Flugzeugabsturz? Echt schlimm. Aber mein Leben wird davon nicht berührt. Ich muss keine Opfer bringen, ich muss auf nichts verzichten, ich habe keine Existenzängste. Bei Corona ist das anders. Hier wird auch von mir verlangt, dass ich mein bequemes Leben aufgebe. Manche sind darüber so empört, dass sie sich bei den Todesmeldungen lieber die Ohren zu halten und laut lalala singen.
 
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