Ich glaube, da ist etwas anderes der Grund. Bilder haben wir auch bei Corona. Särge, beatmete Menschen in Bauchlage ...
Ich glaube, der Flugzeugabsturz ist zwar schrecklich und bestürzt die Menschen auch, aber man kann sich davon distanzieren. Das kann auch mich erst dann treffen, wenn ich fliege. Am Boden bin ich in Sicherheit - ok, wenn einem ein Flugzeug auf den Kopf stürzt, ist das auch nicht gut, aber lassen wir diese doch seltene Möglichkeit mal weg.
Aber von Corona kann ich mich nicht als Unbeteiligte distanzieren. Ich bin mittendrin in der Gefahr. Hier kein Mitgefühl zu empfinden oder dies nicht wahr haben zu wollen, ist wohl eher Selbstschutz vor der eigenen Angst.
Und dann kommt noch der Egoismus dazu. 720 Tote bei einem Flugzeugabsturz? Echt schlimm. Aber mein Leben wird davon nicht berührt. Ich muss keine Opfer bringen, ich muss auf nichts verzichten, ich habe keine Existenzängste. Bei Corona ist das anders. Hier wird auch von mir verlangt, dass ich mein bequemes Leben aufgebe. Manche sind darüber so empört, dass sie sich bei den Todesmeldungen lieber die Ohren zu halten und laut lalala singen.