Joey
Sehr aktives Mitglied
Du magst die Berichterstattung subjektiv als sachlich empfinden, ich tue das nicht. Wie bereits festgestellt, empfindet man Aussagen als sachlich, die die eigene Meinung bestätigen, und diejenigen als unsachlich, die der eigenen Meinung widersprechen. Als Subjekte können wir nicht objektiv sein, unsere Vorstellung von Objektivität ist immer subjektiv.
Ja. In der Psychologie spricht man hier vom sog. Bestätigungs-Bias, und die sog. kognitive Dissonanz spielt da auch eine gewisse Rolle, glaube ich. Jeder Mensch unterliegt dem - einige vielleicht weniger, andere mehr, und keiner ist gänzlich davon frei. Um den Einfluss dessen zumindest zu reduzieren, gibt es in den empirischen Naturwissenschaften (wozu ich hier jetzt auch die Medizin zähle) gewisse Vorgehensweisen, die eben den Einfluss der Vorurteile der Forschenden einschränken (Verblindung, Randomisierung etc.).
Wir brauchen das hier jetzt nicht in eine Diskussion über Metaphysik ausarten lassen.
Aber da wäre wieder die Frage: Wie sähe eine sachliche und faire Berichterstattung Deiner Ansicht nach aus? Der "he said, she said"-Journalismus, der einfach nur verschiedene Ansichten darstellt ohne selbst einzuordnen, bewirkt mitunter eine falsche Balance, und gibt z.B. nicht wirklich wieder, ob sich schon in der breiten Mehrheit der Forschenden ein Konsenz herausgebildet hat, und wie breit der ist. Und meiner Ansicht nach wäre das immernoch falsche Balance, wenn - wie Du vorgeschlagen hast - einfach nur genannt wird, wo da der Konsenz liegt.