Ich habe mir mal überlegt, warum das Tragen einer Maske nicht mich sondern andere schützen soll. Voraussetzung ist, dass einer von zwei Personen an Corona erkrankt ist. Wenn beide gesund oder beide krank sind braucht es ja keinen Schutz. Ich kam zu folgendem Ergebnis:
Angenommen, ich bin an Corona erkrankt (was ich nicht weiß), Du bist gesund, wir stehen uns 1,5 Meter gegenüber und ich muß plötzlich niesen.
Szenario 1: Wir tragen beide keinen Mundschutz.
Meine Spucke sprüht ungebremst aus meinem Mund in Deine Richtung. Ein Teil sinkt vielleicht noch vor dir zu Boden. Ein Teil erreicht dein Gesicht. Ich habe dich angesteckt.
Szenaro 2: Ich Kranke trage einen Mundschutz, Du Gesunde nicht.
Ein (großer?) Teil meiner Spucke wird durch den Mundschutz abgefangen und bleibt in ihm stecken. Der andere Teil sprüht zwar raus, seine Sprühgeschwindigkeit wurde aber durch den Mundschutz gebremst, so dass er nicht bis zu Dir fliegt sondern vorher zu Boden sinkt. Ich habe dich nicht angesteckt.
Szenario 3: Ich Kranke trage keinen Mundschutz, Du Gesunde trägst einen.
Meine Spucke sprüht ungebremst aus meinem Mund in Deine Richtung. Ein Teil sinkt vielleicht noch vor dir zu Boden. Ein Teil erreicht dein Gesicht und deinen Mundschutz. Der Mundschutz wird durch meine Spucke feucht und Du atmest die Tröpfchen ein. Ich habe dich angesteckt.
Ich finde meinen Gedankengang logisch. Und es ist ganz klar: Es nützt mir als Gesunde nichts wenn ich einen Mundschutz trage, mein krankes Gegenüber aber nicht. Mein Mundschutz schützt also nicht mich sondern die anderen. Wenn alle einen Mundschutz tragen ist somit jeder geschützt.
Vielleicht sollte man sich erst dann über die Logik von Maßnahmen lustig machen, nachdem man seine eigene Logik bemüht hat.