kleinelady86
Sehr aktives Mitglied
Tja es hat auch alles wieder nach dem Krieg funktioniert und da war die Ausgangslage um einiges dramatischer, da war alles komplett zerstört.Ich denke dass Du das unterschätzt. Nimm ein Hotel mit 50 Angestellten als Beispiel. Sie müssen schließen und selbst wenn sie offen wären, würden sie natürlich lange nicht so verdienen wie es normal ist. Sollte das Hotel gleichzeitig noch Kredite am laufen haben, was eher üblich ist als nicht, dann gibt es auf der einen Seite kaum bis keine Einkünfte, aber eine Menge Kosten.
Typischerweise wird das Hotel einige Angestellte entlassen. Sehr viele dieser Angestellten haben ebenfalls eine Menge laufender Kosten, u.a. auch Kredite, laufen also Richtung Privatinsolvenz. Sie können nicht mehr konsumieren wie vorher weil die Rechnungen drücken. Daher leiden dann auch jene Geschäfte von denen sie vorher noch Produkte kauften.
Nehmen wir nun die Bank, in diesem Beispiel ist sie sowohl Kreditgeber für das Hotel wie auch der Angestellten:
Die Bank bekommt Geld (womit fest gerechnet wurde) nicht zurück. In einer sehr harten Wirtschaftslage kommt noch dazu: Banken leihen sich untereinander kein Geld mehr. Das wiederum hat dann auf einmal massive Konsequenzen für die Kunden dieser Bank. Möglicherweise bekommen sie Wind davon und fangen an abzuheben, am besten in Bar --> Bankrun.
Das ist vereinfacht, aber Du kannst es auf all die Branchen übersetzen die jetzt an der Front der Krise stehen, deren Einkünfte nahe Null gehen und wie es sich von da aus weiterentwickelt.
Was sind jetzt die Ansatzpunkte der Regierung um einzuspringen? In den bisherigen Finanzkrisen ging es um das direkte Finanzsystem. Hier geht es um alle und alles. Wie aber wird so etwas finanziert und wie wird eine Rettungsaktion dieser Größe und Komplexität dann umgesetzt?
Es gibt keine echte Rettung, sondern auch nur ein Kaufen von Zeit. Die Zentralbanken haben die Wirtschaft mit Billig-Geld zum Null-Zins am laufen gehalten und das war schon vor Corona nötig. Geschäftsbanken sind schon geschwächt und ein großer Teil diverser Firmen laufen schon nur noch auf Kredit. Nun bricht das Kartenhaus zusammen.
Die Regierung muss sich also um die Normalbürger kümmern die nicht mehr bezahlt werden können und/oder ihre Jobs verlieren. Sie muss sich um die Firmen kümmern damit die überhaupt eine Chance auf Neustart haben. Sie muss sich um die Banken kümmern, denn sonst crashen die.
Zudem gibt es dann nicht nur hunderttausende von kleinen Firmen und Millionen von Bürgern und Banken. Es gibt auch große Konzerne die pleite gehen und Menschen entlassen wenn sie nicht gerettet werden.
Wie soll das funktionieren?
Ich sehe nur eine Möglichkeit:
Noch mehr Kredite, also faktisch viel viel viel viel mehr Geld aus Luft. Und dann:
- Staat übernimmt Teil der Lohnzahlungen diverser Firmen wenn die Angestellten nicht gefeuert werden
- Möglicherweise Helikoptergeld an Bürger
- Bailouts von Banken
- Bailouts großer Konzerne
Was aber ist die Folge: Eine unglaublich hohe Verschuldung des Staates. Wobei "des Staates" hier schon deshalb falsch ist, weil es alle trifft. Man denke da an die Griechenland-Krise.
Eine extreme Erhöhung der Geldmenge die auf weniger Produktion, weniger Produkte und insgesamt weniger Konsum trifft. Das wiederum führt dann wahrscheinlich zu massiver Inflation.
Und was ich hier skizziere ist extrem versimplifiziert. Ich glaube, dass selbst Super-Ökonomen nicht berechnen können wie sich diese Situation auswirkt, welche Nebenwirkungen es geben könnte. Es kann wirklich extrem werden.
Zum anderen, weiß jeder , der sich mal mit Bedinungslosen Grundeinkommen beschäftigt hat, das unser Land sich dieses leisten kann, daher wird egal wie hart es die Wirtschaft trifft, niemand ohne Geld da stehen, das Sozialsystem wird halten, solange das Gesundheitsystem hält.
Alles andere ist ersetztbar, asuch wenn es für die Leute nicht toll ist,die jetzt was verlieren, aber es ist kein Weltuntergang, und wenn wir uns jetzt vernünftig verhalten, wird sich dieser Zustand nicht all zu lange ziehen.
Vielleicht gibt es letzentlich in den betroffenen Branchen, dann wieder Klasse, statt Massa, die meisten Mitarbeiter in solchen Branchen verdienen eh nicht die Welt, für die wird sich am Einkommen gar nicht so viel ändern.
In dieser Situation reagieren auch Banken gelassen, die meisten gehen auf eine Stundung, Aufschub ein, 6 Monate sind da oft Standard.
Und ja es ist so, es trifft jetzt viele, aber wenn es vorbei ist, wird jede Hand gebraucht, auch jetzt schon, die Landwirft ruft laut nach Arbeitern, denn hier fehlen viele Situationsbedingt, daher sollten die deren Job in Gefahr ist, mal darüber nachdenken umzusatteln für dieses Jahr, denn wenn Menschen jetzt weiter rumheulen weil sich was geändert hat, und einiges Kopf steht, bringt es niemanden was.
Keine Erntehelfer könnte für alle bedeuten, das unsere Versorgung vielleicht doch knapp wird, aber nicht weil wir keine Ressourcen haben , sondern weil die Mitarbeiter fehlen.
Das geht bei dem Milchbauern und Fleischern schon los, es muss schon bald geerntet und gesät werden, unsere Bauern schaffen es nicht allein, aber dieses Problem ist lösbar, wenn der Bürger mitmacht und ebben auch dort arbeitet wo es jetzt brennt.
Es ist jetzt eine Zeit wo man nicht an sich sondern an alle denken muss, eine Zeit wo dieses Ego Ding nicht mehr funktioniert und der gesamten Gesellschaft schadet, ich bin echt gespannt wie sie das Problem mit den Bauern angehen werden, denn falls hier die Versorgung wegbricht, ist das Problem was wir bereits haben groß und da hilft kein Hotel, keine Freizeitaktivität, keine Modeladen usw , das ist nichtig .