Joey
Sehr aktives Mitglied
Soll dies nun die Geimpften in ein besseres und die Ungeimpften in ein schlechteres Licht stellen?
Weder noch.
Hat das die Mehrheit der Bevölkerung getan?
Nö. Aber auch Äußerungen von Minderheiten können falsch und daher zu kritisieren sein.
Sowohl der tatsächliche Nutzen wie auch das Risiko ist bis heute noch nicht eindeutig geklärt und wird sich auch nicht klären können, da eben der Vergleich dazu fehlt, wie die Situation ohne Impfungen verlaufen wäre.
Den Vergleich haben wir aber. Zum Beispiel, weil die Impfung erst begann, als in Deutschland die zweite Welle ihren Höhepunkt hatte. Mit der dritten Welle war die Durchimpfungsquote - insbesondere in den Risikogruppen - schon signifikant hoch. Demenstprechend hatte die dritte Welle zwar in etwa gleich viele Erkrankte, aber schon deutlich weniger Tote. Weitere Beobachtungen, mit denen man diesen Vergleich gut machen kann, wurden hier im Thread auch schon ausführlich dargestellt.
Warum wurden dann die Menschen zwecks Angst und Panikmache regelrecht in die Impfungen hineingetrieben, wenn dies bereits am Anfang bekannt war?
Die Lethalitätsquote und der Anteil der milden Verläufe war NIE ein Geheimnis. Ich habe hier auch diverse Dinge vorgerechnet und dabei sogar die optimistischsten Zahlen für Lethalität etc. benutzt, die ich finden konnte, und dabei konnte ich zeigen, dass auch mit diesen optimistischen Zahlen sich epidemiologische Probleme ergeben - Überlastung der Krankenhäuser um ein Vielfaches, wenn nicht gebremst wird - auch wenn das Virus für viele kein großes Risiko darstellt.
Und auch, wenn die Infektion für einen selbst nicht dramatisch verläuft, ist man mit Impfung nur kürzere Zeit ansteckend und gibt in dieser Zeit auch ggf. nur weniger Viruslast weiter.
Warum dann nicht nur die impfen, die es notwendig brauchen?
Siehe oben: Um die Ausbreitung weiter zu bremsen.
Und auch bei den Menschen, die nicht an der Infektion sterben, mildert die Impfung den Verlauf ab. Auch das ist schon was Wert.
Und genau dies hat mich eben die Gesamtsituation hinterfragen und tiefer in die Hintergründe blicken lassen. Ich gebe mich nicht nur mit oberflächlichen Informationen und Äußerungen ab.
Die wissenschaftlichzen Erkenntnisse dazu wurden hier im Thread verlinkt und auch ausführlich erklärt. Oberflächlich war da nichts.
Und um noch mal auf die Anklagen zurückzukommen... der Staat hat seine ja bereits bekommen, um die RKI-Papiere herauszugeben.... so auch Georg Mascolo und Frau Illner in dem Beitrag.
Es wird angeklagt, die Wahrheit auf den Tisch zu legen... oder den Dreck unter dem Teppich hervorzuholen.
In den RKI-Papieren ist nur kein Dreck zu finden. Die Querdenker (was ein selbstgewählter Begriff dieser Bewegung ist, falls mir hier jemadn Schubladendenken vorwerfen will) hängen sich zwar an einzelnen Formulierungen etc. auf, aber letztendlich zeigt sich auch da überall: Das RKI hat seine Arbeit gut gemacht.
Daher ist eine sachliche Aufarbeitung auf Augenhöhe notwendig, die somit auch dazu beitragen kann/wird, in Zukunft anders, somit besonnener und umsichtiger, wohlüberlegt zu reagieren und zu agieren, als es sich abgespielt hat.
Die kann es gerne geben, bzw. die gibt es auch schon. Das Ergebnis ist aber auch schon klar: Die Wissenschaft hat korrekt gearbeitet. Die Eigenschaften des Virus und der Krankheit wurden erfasst und erforscht. Die Epidemiologischen Modelle waren gut und wurden kontinuierlich verbessert, so dass sie am Schluss den Start und Verlauf der Wellen korrekt prognostizieren konnten. Die Impfungen wirken und nutzen deutlich mehr als sie schaden. Die verschiedenen Maßnahmen kann man im Detail kritisieren - z.B. ob Schulschließungen notwendig waren o.ä. - aber dass es Isolationsmaßnahmen allgemein gab, war sinnvoll und auch notwendig.
Der "Schwedische Weg" wurde von diesem Land mit einem hohen Preis bezahlt - so hoch, dass auch Tegnell selbst ihn als Fehler bezeichnet hat. Der Alltag war hier möglicherweise einfacher, aber nicht schöner - insbesondere nicht für die Menschen, die sich wirklich schützen wollten.