Corona-Virus (Covid-19) und Impfung

Die fallen v.a. wegen Quarantäne aus. Und in Quarantäne müssen alle Infizierten, auch jene die geimpft sind.

Aber selbst wenn es so wäre, dass die meisten deshalb ausfallen weil sie krank werden, dann sind unterm Strich immer noch mehr Pflegekräfte pro Jahr da wenn einige wegen Krankheit zwischendurch ausfallen (so wie es doch auch wegen anderer Erkrankungen vorkommt) als wenn z.B. 10% entlassen werden weil sie sich nicht impfen lassen wollen. Und wir sprechen hier ja von einem Sektor der chronisch unterbesetzt ist. Ohne das es medizinisch wirklich Sinn macht Menschen dort herauszudrängen, egal was man von denen und ihren Gründen hält, ist nicht besonders rational.


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Edit: So etwas wie in England sollten wir hier nicht wollen:

November:

Impfpflicht in England: 56.000 Pflegekräften droht Jobverlust​



Jetzt:

London: Doch keine Impfpflicht für Pflegekräfte?​

Die britische Regierung ist bei der geplanten Impfpflicht für medizinisches Personal in England zurückgerudert. Gesundheitsminister Sajid Javid kündigte an, die Pläne zu überprüfen und bei den medizinischen Behörden neue Daten anzufordern. Er ließ durchblicken, die Impfpflicht nicht mehr als notwendig anzusehen.
https://www.freiepresse.de/nachrich...mpfpflicht-fuer-pflegekraefte-artikel11966852


Und natürlich: Nicht nur ist Omikron milder, auch in England gibt es nicht zu viel Pflegekräfte. Politik die harte Maßnahmen beschließt die medizinisch kaum bis gar nicht gerechtfertigt werden können schafft mehr Probleme als sie löst.
Ich bin, was die Frage der Impfung für Pflegende angeht, ganz auf der Linie von Karl Lauterbach:

Wurde irgendwo im Thread glaub schon verlinkt.
 
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Ich habe gerade mal nachgelesen wie das mit Impfpflicht der Pflegekräfte in Deutschland ist. In England wird das ja vermutlich zurückgenommen. Und auch in Deutschland macht sich die Politik damit eher lächerlich.

Zitat:

Ungeimpftes Pflegepersonal darf vorerst weiterarbeiten

(...)

Ungeimpfte Beschäftigte in Gesundheits- und Pflegeeinrichtungen verlieren nach Inkrafttreten der einrichtungsbezogenen Impfpflicht Mitte März nicht unmittelbar ihre Anstellung. "Kontrolliert und entschieden wird im Einzelfall", betonte eine Sprecherin des Bundesgesundheitsministeriums am Dienstag. Bei den Kontrollen und Entscheidungen über Tätigkeitsverbote spiele "natürlich auch der Aspekt eine Rolle, ob in einer Übergangszeit Personalengpässe in Krankenhäusern, Pflegeeinrichtungen und Arztpraxen vermieden werden können", stellte die Sprecherin klar. Umgesetzt werde die Impfpflicht aber von den Ländern. Schätzungen besagen, dass 10 bis 15 Prozent des Personals nicht geimpft ist.

(...)

Die stellvertretende Vorsitzende des Bundesverbands der Ärzte des öffentlichen Gesundheitsdienstes (BVÖGD), Elke Bruns-Philipps, bezeichnete die Prüfung jedes Einzelfalls als "eine erhebliche Belastung" für die Gesundheitsämter.

(....)

 
Ich bin, was die Frage der Impfung für Pflegende angeht, ganz auf der Linie von Karl Lauterbach:

Wurde irgendwo im Thread glaub schon verlinkt.

Ich kann nicht den ganzen Artikel lesen (Paywall). In dem Teil den ich lesen kann hat er zwei Argumente:

- „Dass medizinisches Personal wissenschaftliche Erkenntnisse leugnet und sogar bereit ist, Patienten zu gefährden, kann nicht sein“

- Wer ein radikaler Impfgegner sei und trotzdem in der Pflege arbeite, müsse sich die Frage stellen, ob er oder sie überhaupt für den Beruf geignet war.


Beides ist m.A.n. falsch. Denn:

1. Inwiefern gefährden Ungeimpfte denn Patienten? Solange Ungeimpfte sich testen lassen müssen und Geimpfte nicht, sind sie sogar das geringere Risiko. Das Argument ist Stand Jetzt falsch, denn er impliziert die Impfung würde vor Infektion schützen was den Tatsachen widerspricht.

2. Im zweiten Argument impliziert er, alle die sich nicht impfen lassen möchten seien radikale Impfgegner. Das stimmt gerade im Pflegepersonal nicht.


Lauterbach macht sich leider sehr angreifbar mit vielem was er von sich gibt. Gerade ein Wissenschaftler sollte sich an Fakten halten anstatt mit Polemik und oft unhaltbaren Begründungen überzeugen zu wollen. Ein anderes Beispiel ist diese Verrücktheit den Genesenenstatus zu verkürzen. Das ist sowas von dumm.
 
Hab den Virus jetzt auch erwischt trotz 2x geimpft sein, war es heftig für mich. 2 Nächte und ein Tag durchgehend Schmerzen und Fieber. Wirklich aggressiv, ein trockener Angriff.
Heute hatte ich wieder Kraft zum aufstehen und muss nimmer liegen und brauch keine Schmerzmittel mehr.
Bisschen schleim hat sich gebildet, aber eigentlich wenig Husten und schnupfen. Geht anscheinend schnell vorbei. Wenigstens das hoffe ich.
Scheint aber bei jedem anders zu sein.
Auch von mir: Gute Besserung!
 
- „Dass medizinisches Personal wissenschaftliche Erkenntnisse leugnet und sogar bereit ist, Patienten zu gefährden, kann nicht sein“
- Wer ein radikaler Impfgegner sei und trotzdem in der Pflege arbeite, müsse sich die Frage stellen, ob er oder sie überhaupt für den Beruf geignet war.
Beides ist m.A.n. falsch.

Beides ist nicht falsch, sondern vollkommen richtig und nachvollziehbar - vorausgesetzt, man ist nicht auf dem "da muß doch was falsch dran sein, ich bin nämlich aus Prinzip dagegen oder will mindestens relativieren"-Trip.

1. Inwiefern gefährden Ungeimpfte denn Patienten? Solange Ungeimpfte sich testen lassen müssen und Geimpfte nicht, sind sie sogar das geringere Risiko. Das Argument ist Stand Jetzt falsch, denn er impliziert die Impfung würde vor Infektion schützen was den Tatsachen widerspricht.
2. Im zweiten Argument impliziert er, alle die sich nicht impfen lassen möchten seien radikale Impfgegner. Das stimmt gerade im Pflegepersonal nicht.

Lauterbach macht sich leider sehr angreifbar mit vielem was er von sich gibt. Gerade ein Wissenschaftler sollte sich an Fakten halten anstatt mit Polemik und oft unhaltbaren Begründungen überzeugen zu wollen. Ein anderes Beispiel ist diese Verrücktheit den Genesenenstatus zu verkürzen. Das ist sowas von dumm.

zu 1. Um das ewig bemühte Anstecken geht es dabei weniger, auch wenn natürlich von Geimpften ein weniger großes Ansteckungsrisiko ausgeht. Sie gefährden die Bedürftigen, weil sie durch ihr unnötig langes Kranksein nicht für deren Versorgung zur Verfügung stehen - und das führen sie durch ihre Impfverweigerung selbst herbei. Das grenzt an eine Pflichtverletzung, womit wir zu 2. kommen. Wer den Lügen der Aufhetzer glaubt, kann nicht zugleich der modernen Medizin und ihren Erkenntnissen folgen. Man kann nur einem Herren dienen. Die beiden schließen sich aus. Muß man eigentlich nicht näher erläutern. Meinst du, der Mann haut völlig unüberlegt sowas raus? Auch die Verkürzung des Genesenenstatus ist nachvollziehbar. Man muß bloß die Trotzhaltung ablegen, und schon ist man für die Argumente offen, ohne überall was Unsauberes zu wittern.
 
Nochmal für @Condemn

Cihan Celik, Facharzt für Innere Medizin und Pneumologie, Oberarzt/Leiter der Covid-19 Normalstationen am Klinikum Darmstadt auf Twitter:

"Weshalb vollständig geimpftes Krankenhauspersonal so wichtig ist: Wir werden bald dazu übergehen müssen, leichte Covid-Fälle mit anderem Aufnahmegrund in Iso-Zimmern der betreuenden Abteilung zu behandeln, nicht mehr alle auf Covid-Iso-Station. Das darf Personal nicht gefährden." (30.1.22)

"Zwei Wochen nach Anstieg der Inzidenzen kommen die Covid Patienten jetzt in großer Zahl auf unseren Isolierstationen an. Die meisten haben leichte Verläufe. Aber: Der Covid Bereich wächst und verdrängt. Geplante Klinikaufenthalte und Eingriffe werden wieder verschoben." (31.1.22)

"Viele Covid-Patienten im Krankenhaus, aber geringere Krankheitslast. Wie kommt das? Der Großteil unserer geimpften Covid-Patienten ist nicht wegen Covid hier. Über 80% unserer ungeimpften Patienten hingegen wurden wegen und nicht "mit" Covid aufgenommen, trotz milderer Variante." (2.2.22)

Das ebenfalls gepostete Interview mit ihm enthält weitere Sachzusammenhänge zur besseren Einordnung. (s. #80.022)
 
Zuletzt bearbeitet:
Beides ist nicht falsch, sondern vollkommen richtig und nachvollziehbar - vorausgesetzt, man ist nicht auf dem "da muß doch was falsch dran sein, ich bin nämlich aus Prinzip dagegen oder will mindestens relativieren"-Trip.
Seine Argumentation ist nicht wissenschaftlich. Du erklärst das hier ganz schön:

zu 1. Um das ewig bemühte Anstecken geht es dabei weniger, auch wenn natürlich von Geimpften ein weniger großes Ansteckungsrisiko ausgeht. Sie gefährden die Bedürftigen, weil sie durch ihr unnötig langes Kranksein nicht für deren Versorgung zur Verfügung stehen - und das führen sie durch ihre Impfverweigerung selbst herbei. Das grenzt an eine Pflichtverletzung, womit wir zu 2. kommen. Wer den Lügen der Aufhetzer glaubt, kann nicht zugleich der modernen Medizin und ihren Erkenntnissen folgen. Man kann nur einem Herren dienen. Die beiden schließen sich aus. Muß man eigentlich nicht näher erläutern. Meinst du, der Mann haut völlig unüberlegt sowas raus? Auch die Verkürzung des Genesenenstatus ist nachvollziehbar. Man muß bloß die Trotzhaltung ablegen, und schon ist man für die Argumente offen, ohne überall was Unsauberes zu wittern.

1. Von geimpften Pflegekräfte geht kein geringeres Ansteckungsrisiko aus. Es ist sogar umgekehrt, da sich Ungeimpfte testen lassen müssen. Und Pflegekräfte müssen auch jetzt, egal ob geimpft oder ungeimpft, in Quarantäne sobald sie sich infizieren. Und auch sonst kommt es vor das Pflegekräfte mal krank ausfallen und dann wiederkommen. Auch wenn sie wegen Corona krank ausfallen, und sie müssten ja sowieso in Quarantäne, und dann wieder kommen, sind das immer noch mehr als wenn man sie kündigt.

Das was ich hier erkläre ist Konsens und wird von der Politik erkannt, weshalb doch schon zurückgerudert wird. Die Impfpflicht wird in der Praxis so nicht umgesetzt werden. Noch mal:

Ungeimpftes Pflegepersonal darf vorerst weiterarbeiten
https://www.mdr.de/nachrichten/deut...impfpflicht-pflegekraefte-kuendigung-100.html


2. Nicht alle die Angst vor der Impfung haben glauben deshalb gleich Aufhetzern und Lügnern. Es ist doch Fakt, dass der Impfstoff noch neu ist. Man kann doch Menschen nicht einfach vorwerfen, dass sie da Ängste haben. Das ist doch zuerst mal etwas ganz natürliches oder ist Dein Vertrauen so grenzenlos das Du Dir jede Spritze setzen lassen würdest? Oder bist Du so ein Pharma-Genie dass Du selbst genau wissen kannst und gar nicht vertrauen musst?

Es gibt Millionen die keine Ideologen sind, aber aus ganz unterschiedlichen Gründen Sorgen betreffend der Impfung haben.



Auch die Verkürzung des Genesenenstatus ist nachvollziehbar. Man muß bloß die Trotzhaltung ablegen, und schon ist man für die Argumente offen, ohne überall was Unsauberes zu wittern.
Interessant das Du hier erklärst man sollte für Argumente offen sein, aber selbst kein einziges bringst. Welche Argumente um den Genesenenstatus zu verkürzen findest Du denn richtig?
 
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Der Eigenschutz der Geimpften ist zentral dafür, dass Personal nicht oder weniger lang im Gesundheitsbereich fehlt und dadurch die Qualität der Pflege und Betreuung sinkt. Geboosterte fallen bei uns deutlich weniger häufig oder lang aus, als Ungeimpfte oder nur 2- Fach Geimpfte, bzw. nur Getestete.
Weil geboosterte anderen Regeln unterstehen... sie brauchen z.B. als Kontaktpersonen nicht in Quarantäne.
 
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