C
Condemn
Guest
Für mich stellt sich mittlerweile vor allem die Frage: Wie nehme ich es wahr? Damit meine ich... wir streben in aller Regel extrem danach, eine vermeintliche objektive Wahrheit zu finden, wir fragen "Wie ist es WIRKLICH?". Das ist verständlich, führt m.A.n. aber zu nichts. Man hat nur die eigene Wahrnehmung und die eigene Bewertung. Und wenn man sich einerseits fragt, wie da der ganz individuell-subjektive Status Quo aussieht, das für sich selbst klar vor Augen hat, dann ist es m.A.n. auch wieder möglich Veränderungen einzuleiten.Lieber Condemn,
unabhängig davon, wie DiaBowLow seinen Beitrag - den Buchstabenhaufen - gemeint hat, also die Buchstaben individuell mit Sinn versehen hat, könnte man seinen Beitrag ja auch genau umgekehrt lesen: dass es Bereiche gäbe, in welchen Personen nicht nur nicht direkt angesprochen werden, sondern wir auch keine Verknüpfung mit Personen in diese Beziehungen vornehmen.
Fraglich wäre dann, wie sehr das auf der Erfahrungsebene stimmig ist.
Auf dieses Thema bezogen will ich damit sagen: Ich glaube nicht, das man es wirklich absolut ist, für jeden gleich. Aber es kann jeder an sich überprüfen wie es bei ihm ist. Gibt es Leid, das nicht in irgendeiner Form mit Personen verknüpft ist? Womit ich natürlich nicht nur direkt, sondern auch indirekt meine... etwa die Abwesenheit von Personen. Robinson Crusoe litt weniger unter Menschen, als eher unter Einsamkeit. Ich meine eben all das was mit Beziehungen oder Mangel an Beziehungen zu tun hat. Und das ist letztlich verdammt viel. Wir haben Verpflichtungen, wir haben Streitigkeiten, Ablehnung auf hunderte von Arten, und vor allem: Man ist potentiell ständig unsicher. Ich werde z.B. gleich einkaufen fahren. (Ich bin wirklich nicht paranoid, das nur vorwerg ...) Und schon dabei kann es zu jeder Menge Situationen kommen die Leiderzeugend sein könnten. Mir könnte ein Geisterfahrer entgegenkommen oder jemand den Stinkefinger zeigen weil ich die falsche Seite nehme usw. Was ich damit sagen will: "Andere" (wir können es auch auf Tiere und Außerirdische ausweiten ) sind sozusagen eine Quelle von Bedrohung. Bzw.: Wir empfinden das in aller Regel so. "Sie" sind sicher auch das Gegenteil... all das Schöne das wir erleben hat ebenfalls meistens mit Beziehungen zu tun. Das ist für uns Normalos m.A.n. eben die Hauptskala zwischen der sich alles abspielt... Beziehungen...
Ich bin sicher das alles möglich ist. Und es ist vielleicht auch nicht wirklich 100% mit Personen-Projektionen belegt. Wenn ich Klavier spiele hat das m.A.n. nichts mit anderen zu tun, zumindest wenn ich sicher sein kann das niemand zuhört. Allerdings kann man sich schon wieder die Frage stellen warum ich Klavier spiele und stattdessen nicht lieber Freunde anrufe. Ich glaube, rein vom Grundkonzept her ist es so, das wir uns "in uns" getrennt fühlen, irgendeine Verbindung gekappt ist und das ein Gefühl von Leere hinterlässt. Daraufhin sind wir ständig auf der Suche das zu füllen, und das tun wir durch Wahrnehmung... sozusagen erst einmal "in-Beziehung-treten-zur-Welt"... da wir Feedback wollen vor allem mit Personen. Sozusagen ist alles auf der Suche nach "Annahme/Liebe/Verbindung-mit....". Und das kann man überall sehen.Muss z.B. das Verhältnis eines Menschen zur Natur immer in der Art einer Personen-Projektion gestrickt sein oder ist es möglich, dass sich ein Mensch für die Natur öffnet? - wäre z.B. eine Frage.
Ich weiß nicht genau ob ich Dich richtig verstehe. Du meinst, das sozusagen hinter oder unter der konkret-wahrnehmbaren Beziehung eine tiefere Qualität da ist? Sowas wie Seelenpartner usw.? Ich sehe die Dinge sehr simpel:Man kann den "ultimativen Personenbezug" aber wohl von zwei Seiten aus hinterfragen:
1. gibt es Beziehungen, die über Personenbeziehungen weit hinausgehen - und qualitativ etwas ganz anderes darstellen? Personenbeziehungen wären dann nur einige Beziehungen unter mehreren.
1. Nichts ist getrennt. Es ist sowieso schon alles verbunden.
2. Jede Bewertung, jede Sinn-Gebung ist subjektiv-individuell... aus der jeweiligen Perspektive aber vollkommen zutreffend, da es dazu keinen Gegensatz, keine objektiv-richtigere Wahrheit gibt.
Insofern... falls ich Deine Frage überhaupt richtig verstanden habe: Angenommen jemand ist davon überzeugt mit jemand anderem eine Beziehung zu führen, die eine viel tiefere, irgendeine besondere seelische Qualität hat... Solange diese Überzeugung besteht ist das aus der jeweiligen Perspektive m.A.n. dann zutreffend. Andererseits: Es bleibt wohl eine Überzeugung und die sind nie ewig. Ich glaube, das wenn man überhaupt Objektivität ins Spiel bringen will.... dann kann man wirklich sagen: Alles ist eins, es ist eh alles Liebe (kann man sich kaum vor retten ) und es gibt keine Unterteilung, keine Abstufungen. Die bringen wir selbst hinein.
Ja, perfekt formuliert. Das ist das was ich oben andeutete... Das ich denke, wir sind von irgendwas, von uns selbst wahrscheinlich, getrennt. Daraus entwickelt sich ein Bedürfnis und daraus die Suche nach dessen Befriedigung. Aus diesem unkonkreten Gefühl des Mangels, den wir nicht begreifen können, entwickeln sich jede Menge Projektionen im Sinne von "Vielleicht hilft das oder dies oder der oder die." ...letztlich ein haben-wollen... Personenbeziehungen sind damit ein Bereich neben anderen. Nur: Wenn man sich dann wiederum mal umschaut... sich selbst anschaut... Dann ist es wiederum so, das fast alles was wir wollen, zuerst einmal wieder dahinsteuert das wir damit "Beziehungstauglich" werden sollen... Nimm die ganzen Status-Symbole um unseren Wert zu beweisen. Oder all das was für Attraktivität getan wird, für Macht, für gutes Gehalt usw. Oft haben diese Bedürfnisse eben auch den Hintergrund Mittel zum Zweck für Beziehungen zu sein.2. sind Personenbeziehungen selbst nicht einfache Projektionen auf (innere) Objekte, an die lediglich individuelle Bedürfnisse und Ur-Muster angeschlossen werden, so dass z.B. an Natur-Beziehungen nicht Personen-Beziehungen, sondern derartige individuelle Bedürfnisse und Ur-Muster angeschlossen werden können? Somit wären nicht Personenbeziehungen universal, sondern Bedürfnisbeziehungen wären universal, die jegliche weitere Beziehungen z.B. zu Personen und Dingen fundierten.
VG,
C.