Chaos um mich herum

Weisst du @Green~, man kann in jedem Satz eine hinterhältige Pfeilspitze erkennen, wenn man denn so will.

Wenn ein Kind über einen Ast stolpert, sich das Knie aufschrammt und dann wie am Spiess heult und ein Riesendrama macht, kann man es schützend in seine Arme nehmen und ihm sagen: "Böser Ast! Weine nur Schätzchen, du hast allen Grund dazu.". Oder man kann das Kind kurz trösten, ihm auf's Knie pusten, ein kleines Weh-weh-Liedchen singen, es ein bisschen fotzeln und kitzeln, bis es sich kichernd aus den Armen windet, zu seinen Spielkameraden zurück rennt und ihnen stolz die neue Schramme zeigt. Ich bin für Zweiteres. Insbesondere wenn der Betreffende nicht fünf, sondern fünfzig Jahre alt ist.
 
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@Green~
Danke für deine lieben Worte.
Ja, auf meine Intuition konnte ich mich zurückblickend immer verlassen. Aber es gibt eben Momente, in denen das Vertrauen darin manchmal ins Wanken gerät. Dann muss ich arg mit mir ins Gefecht gehen und viel hinterfragen. Vielleicht zuviel. Doch dann passieren Dinge, die mir vor Augen führen, dass ich nicht so falsch liege.
Die verdammte Unsicherheit und das manchmal arg dürftige Selbstvertrauen. Es lässt mich so lange zweifeln, bis das Leben und die Ereignisse mich schütteln. Eigentlich müsste ich sagen: JA es ist so und suche dann doch immer nach irdischen Beweisen, bis ich meine Unsicherheit überwinde. Wie gesagt, manchmal muss er schon vor mir rumspringen und auffällig winken, bevor ich glaube, dass ich gemeint bin.

Es ist aber auch so, dass ich mich noch nie (wirklich noch nie) in so einer Gefühlslage befunden habe. Schon gar nicht, dass ich etwas so „heiliges“, wie eine vor Gott geschlossene Ehe in Frage gestellt habe. Vor allem, wenn ich mit meinem Mann etwas noch viel heiligeres auf die Welt gebracht habe. Nämlich Leben.

Und plötzlich stelle ich fest: „du hast zuvor und trotz vieler Beziehungen noch nie einen Mann geliebt“. Verknallt und lieb haben. Natürlich ist mir das nicht fremd. Aber ich stand als Asperger auf einmal vor dem Problem, wirkliche Gefühle in einen Menschen aus Fleisch und Blut zu entwickeln. Gegen alle Prinzipien. Und bei allem sagt mir meine Intuition jeden Tag: du bist damit nicht allein.

Ich sehe es sogar mit meinen Augen, aber diese verdammte Unsicherheit. Intuition und mein Glaube in mich selbst, beißen sich. Und ja, ich bin so schnell zu verunsichern. Leider.

Fakt ist. Auch wenn ich meine Familie lieb habe, passt es nicht. Das ist eben durch dieses Verlieben in einen anderen Menschen, noch mal ganz deutlich geworden. Fraglich ist, ob ich überhaupt irgendwo rein passe. Denn natürlich bin ich schwierig. Und anders. Und mein Bedürfnis nach Ordnung und geraden Linein (in jeder Hinsicht), ist wahrscheinlich nicht normal. Das muss ich ehrlich zugeben.

Ja. Jetzt kann ich sagen „er“ hat das alles. Hat er auch. Wir sind uns aber in allem SO ähnlich, dass ich mich selbst gefragt habe, ob wir uns nicht irgendwann gegenseitig totputzen und totdekorieren würden. Glaub nicht, dass ich diese offensichtlichen Ähnlichkeiten, nicht auch schon hinterfragt hätte. Zwei unsichere, geradlinige Asketen. Schütze und Widder.

Wir haben aber keine Möglichkeit, das weiter auszuprobieren. Im Moment nicht. Auch hier sagt mir meine Intuition: es ist nur zeitlich begrenzt. Der Knoten wird sich lösen.

Über all das rede ich nicht im „Außen“. Jammern auf hohem Niveau. Wahrscheinlich. Aber es tut tatsächlich gut, es mal rauszuposaunen.

Bei all dem, war ich deshalb so dankbar, dass ich hier schriftliche Möglichkeiten bekommen habe, zu „reden“. Und wenn es möglicherweise nur Anfangs zu ihm persönlich gelangt und er vielleicht gar nicht mehr hier ist (meine Intuition sagt: doch), so hab ich doch euch kennengelernt. Und vieles hat mich schon auf gute Gedankenwege gebracht. Auch wenn ich erstmal wie eine Mäh-Zicke reagiert habe. Der Teig muss manchmal ein bisschen ziehen, bis er gut ist.

Danke für deine Legungen, hier und auch anderswo. Möglicherweise. Wahrscheinlich… Aaaaaah… :D Doch. Deine Art die Karten zu legen, ist einzigartig und du hast mich damit schon mehrfach umgehauen.
 
Danke für deine Legungen, hier und auch anderswo. Möglicherweise. Wahrscheinlich… Aaaaaah… :D Doch. Deine Art die Karten zu legen, ist einzigartig und du hast mich damit schon mehrfach umgehauen
Da kann ich nur nochmal gern geschehen sagen und dito - was das umhauen angeht - was ich da zu sehen bekommen habe - hat auch mich erstmal ein Bissel wie "umgehauen".

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Weisst du @Green~, man kann in jedem Satz eine hinterhältige Pfeilspitze erkennen, wenn man denn so will.

Wenn ein Kind über einen Ast stolpert, sich das Knie aufschrammt und dann wie am Spiess heult und ein Riesendrama macht, kann man es schützend in seine Arme nehmen und ihm sagen: "Böser Ast! Weine nur Schätzchen, du hast allen Grund dazu.". Oder man kann das Kind kurz trösten, ihm auf's Knie pusten, ein kleines Weh-weh-Liedchen singen, es ein bisschen fotzeln und kitzeln, bis es sich kichernd aus den Armen windet, zu seinen Spielkameraden zurück rennt und ihnen stolz die neue Schramme zeigt. Ich bin für Zweiteres. Insbesondere wenn der Betreffende nicht fünf, sondern fünfzig Jahre alt ist.
Na, jetzt nimm mir doch nicht die letzten 3 Jahre, bis zur moralischen Todeszahl. ;)

Was du siehst, ist eine Zahl. Sie wird vielleicht äußerlich sichtbar, doch innerlich bin ich nicht wirklich Lebenserfahren. Klar… Ich hab schon soviel scheisse (sorry) durch. Ein Rundumpaket an Gründen, die mich eigentlich misstrauisch machen sollten. Aber mit „Glück“ oder einem Gefühl wie Glück, bin ich selten in Berührung gekommen. Hier bin ich komplett am Anfang.
Und dieses „nicht glauben können“, hat damals zum äußerlichen Bruch geführt. So irre sich das lesen lässt.

Und im Moment stehe ich wieder vor einer Situation, die ich irgendwie bewältigen mus. Nämlich den Bruch meines Bildes, wie mein Leben zu laufen hat. Es ist also nicht nur jammern auf hohen Niveau, sondern der Beginn ernsthafter Überlegungen und Schritte. Jedenfalls für mich.

Ich werde schon meine Schritte gehen. Aber gerade bin ich erstmal dabei, mir die Schuhe dafür anzuziehen.
 
Na, jetzt nimm mir doch nicht die letzten 3 Jahre, bis zur moralischen Todeszahl. ;)

Was du siehst, ist eine Zahl. Sie wird vielleicht äußerlich sichtbar, doch innerlich bin ich nicht wirklich Lebenserfahren. Klar… Ich hab schon soviel scheisse (sorry) durch. Ein Rundumpaket an Gründen, die mich eigentlich misstrauisch machen sollten. Aber mit „Glück“ oder einem Gefühl wie Glück, bin ich selten in Berührung gekommen. Hier bin ich komplett am Anfang.
Und dieses „nicht glauben können“, hat damals zum äußerlichen Bruch geführt. So irre sich das lesen lässt.

Und im Moment stehe ich wieder vor einer Situation, die ich irgendwie bewältigen mus. Nämlich den Bruch meines Bildes, wie mein Leben zu laufen hat. Es ist also nicht nur jammern auf hohen Niveau, sondern der Beginn ernsthafter Überlegungen und Schritte. Jedenfalls für mich.

Ich werde schon meine Schritte gehen. Aber gerade bin ich erstmal dabei, mir die Schuhe dafür anzuziehen.

das Gleichnis von @Scarabeus ist aber sehr real und vorallem findest du in beiden etwas sehr relevantes was dir helfen könnte.
Es ist die entstehende Sichtweise in solchen Situationen und welches förderlich oder eher konstruktiv wirkt.
Beide haben das sich trösten und sich lieb haben im Blickpunkt,
das ist das was du für dich tu kannst, wenn du einer Herausforderung vor dir hast,
eine solche lebensumwandlerische Herausforderung macht Angst und es geschieht als wenn einem die Füsse unter dem Boden wegreisst.
Das schlechteste aber wa man machen kann ist den anderen die Schuld geben, wie in dem Beispiel das Aussen als Auslöser zu betrachten,
das zweite Beispiel mit dem Necken und lachen ist das förderliches, und bedeutet nichts weiter als das Leben hat dich jetzt imWeitergehen gestoppt, du selbst hast dich gestoppt, weil du spürst wie der widerstand in dir gewachsen ist im *weiter so*.
das zeigen der Schramme ist das zeigen der eigenen Erfahrung und handlung, die man dann mit Freude und erhobenen Hauptes zeigen darf.

du bist immer noch beim Trösten , bist dabei dich langsam immer mehr lieb zu haben, so wie du bist,
du erkennst, was du willst was du magst, was nicht mehr geht, ein prozess der lange gehen kann.
Eigentlich bist du immer noch beim Schuhe aussuchen, aber das du einen neuen Schuh brauchts, ist dir zumindest bewusst geworden.
Es ist die Entwicklung die alles so gemacht hat, du hast dich entwickelt dein Partner hat sich entwickelt, dein Kind hat sich entwickelt,
scheinbar nicht alles in eine Richtugn, und wenn die Richtungen anfangen an Nerven, Muskeln, Gedanken zu ziehen, dann spürt man . der gemeinsame weg geht so nicht mehr.
 
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@flimm

Danke für deine Worte, liebe Flimm. Genau so ist es auch. Ich brauche wirklich länger dafür. Aber die Zeit dafür ist auch nötig, um es besser reflektieren zu können.

Für arg überempfindliche Seelen (wie mich) gehört es aber wohl dazu, erstmal etwas aufzunehmen und sich zunächst getroffen zu fühlen. Aber dann fange ich damit an, darüber nachzudenken und versuche auch, so manches umzusetzen. Vielleicht nicht gleich sichtbar für euch, aber durchaus spürbar für mich. Es passiert schon einiges.

Na ja, mit Ironie umzugehen, ist ja nicht gerade meine Stärke, auch wenn ich sie selbst oft verteile. Ich muss dann auch hier nachfragen, wie es denn nun gemeint ist.

Aber gerade in diesem Thread ist mir natürlich bewusst, dass ihr es gut mit mir meint. Und auch Kritikpunkte können gut gemeint sein. Vielleicht brauche ich immer etwas Zeit, um das tatsächlich auch so zu reflektieren und umzusetzen.
 
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