Burkhard Heims -- 12-D -- Modell

wie stellst du dir eine Verbindung von Religion und Wissenschaft konkret (konkretes Beispiel!) vor, ohne die wissenschaftliche Methode zu verletzen?

Wie kannst du es überhaupt trennen?

Zitat von Einstein:
Die Naturwissenschaft ohne Religion ist lahm, die Religion ohne Naturwissenschaft ist blind.
 
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Wie kannst du es überhaupt trennen?
Die Wissenschaft versucht, all diejenigen Dinge zu erklären, die wir mithilfe unserer Sinne wahrnehmen können (= messen/beobachten). Alles andere fällt nicht in ihren Zuständigkeitsbereich.

Religion/Spiritualismus versucht, für all jene Dinge, die wir nicht messen/beobachten können, bzw. die sich aus einer existentialistisch/logischen Fragestellung heraus ergeben, Erklärungsversuche aufzustellen, an die sich die Menschen halten können (mögliche Fragestellungen: Was passiert nach dem Tod? Was ist der Ursprung des Seins? Was ist der Sinn des Lebens?). Alles andere sollte nicht in ihren Zuständigkeitsbereich fallen (leider begreifen das viele Leute nicht).

Wie du siehst, ist eine sehr klare Abgrenzung problemlos möglich. Eine Zusammenführung ist nicht nur wegen der unterschiedlichen Fragestellung nicht möglich (schließlich haben versch. wissenschaftl. Disziplinen auch komplett unterschiedliche Fragestellungen), sondern wegen der unterschiedlichen Modalität der Fragestellungen (nämlich, weil die spirituellen Fragen grundsätzlich nicht objektiv "lösbar" sind, anders als die wissenschaftlichen Fragen, die man meist leicht in eine Systematik mit Wahrscheinlichkeiten und Kausalitäten bringen kann).

Mann kann die wissenschaftliche Methode quasi nicht auf spirituelle Fragen anwenden. Das geht einfach nicht. Deshalb gehören sie auch getrennt.
 
Ja, Tarbagan, wir haben uns darüber ja schon öfter ausgetauscht. Ich bin hier eher der Meinung von dere.
Der ürsprüngliche Motor der Wissenschaft war doch sicherlich die Frage nach dem Sinn des Lebens, den Menschen, sich selbst, in seiner Beziehung zu all dem was ihn umgibt zu begreifen....meiner Meinung nach.

Und stell' dir mal vor, die Wissenschaft bleibt hier stehen, wo sie steht.....das wäre doch schade. Ich habe einmal irgendwo gelesen, dass Albert Einstein beinahe die Existenz Gottes hätte beweisen können....Aber, wenn Du von einem Weltbild ausgehst, in dem es keinen Gott gibt, dann kannst du das auch nie beweisen.
 
Und stell' dir mal vor, die Wissenschaft bleibt hier stehen, wo sie steht.....das wäre doch schade. Ich habe einmal irgendwo gelesen, dass Albert Einstein beinahe die Existenz Gottes hätte beweisen können....Aber, wenn Du von einem Weltbild ausgehst, in dem es keinen Gott gibt, dann kannst du das auch nie beweisen.
Die "Existenz Gottes" kann man nicht beweisen, wenn er nicht zufällig vom Himmel herabsteigt und uns alle mit himmlischen Feuer in Asche zerfallen lässt.
Einstein hat, soweit ich weiß, an Gott geglaubt, weil er meinte, dass sich irgendeine Entität mal die Naturgesetze, die fundamentalen Gesetze der Natur, hat "ausdenken" müssen, dass diese "Vorraussetzungen" nicht von alleine oder durch Evolution oder sonstwas zustande kommen hätten können. Das kann man sehen, wie man will.

Die Wissenschaft bleibt ohnehin nie stehen - sie entwickelt sich immer weiter. Aber dazu braucht sie weder Religion noch Spiritualität, zumindest nicht in ihren Modellen. Dass die einzelnen Wissenschaftler durchaus religiös sein können, habe ich ja oben schon erläutert.

Eine Zusammenführung von Religion und Wissenschaft im Sinne einer gemeinsamen Theorie- bzw. Modellbildung ist aber einfach nur haarsträubend.
 
Wie und wo hat Einstein versucht, die Wissenschaft mit Spiritualismus zusammenzuführen?


(konkrete Beispiele für so eine Zusammenarbeit hat man mir noch immer erspart)
 
Eben weil er, meiner Ansicht nach, ein spiritueller Wissenschaftler war, der nicht getrennt hat.

Zitat von Albert Einstein:

Zitat:
Die Naturwissenschaft ohne Religion ist lahm, die Religion ohne Naturwissenschaft ist blind.

Im übrigen hat sich meine Aussage auf diese von dir bezogen:
Einstein hat, soweit ich weiß, an Gott geglaubt, weil er meinte, dass sich irgendeine Entität mal die Naturgesetze, die fundamentalen Gesetze der Natur, hat "ausdenken" müssen, dass diese "Vorraussetzungen" nicht von alleine oder durch Evolution oder sonstwas zustande kommen hätten können. Das kann man sehen, wie man will.
 
Punkt ist der: Ob ein Wissenschaftler an Gott glaubt oder nicht ist irrelevant. Es wirkt sich vielleicht in Form einer intrinsischen Motivation auf sein Schaffen aus, aber das Schaffen selbst wird nicht dadurch beeinflusst (bzw. sollte es nicht).

Die Einhaltung der wissenschaftlichen Methode steht im Vordergrund. So hat Einstein auch nicht "Spiritualismus und Wissenschaft" verbunden in seinen Modellen - seine Modelle entsprichen dem Standard der wissenschaftlichen Methode. Eine Verbindung der beiden "Methoden" würde Argumentationen wie: "Photonen haben keine Masse, weil Gott sie so erschaffen hat" zulässig machen. Das kann nicht funktionieren. Genausowenig, wie es ein spirituelles Plenum gibt, das alle paar Wochen über religiöse Fragen abstimmt und anhand der wissenschaftlichen Methode ableitet, ob diese oder jene Religion "richtig" oder "falsch" ist. Das geht genausowenig - bzw. es ist nicht zielführend.

Wenn du unter der "Zusammenführung" meinst, dass Wissenschaftler auch an Gott glauben sollten, dann kann ich dir sagen: Es gibt genug Wissenschaftler, die an solche Sachen glauben. Aber eine "Zusammenführung" würde auch das Werk eines Wissenschaftlers ohne Gottgläubigkeit abwerten - und da möchte ich nochmal drauf hinweisen, dass die Produkte der einzelnen Wissenschaftler sich nicht unterscheiden sollten aufgrund ihrer Gottgläubigkeit. Beide sollten sich gleichermaßen an die Methode halten.
 
Beide sollten sich gleichermaßen an die Methode halten.

Da bin ich ganz deiner Meinung, Tarbagan.

Mir geht es vielmehr um die Motivation - erst wenn man der Meinung ist, und vielleicht auch die Erfahrung gemacht hat, dass gewisse Dinge vielleicht ja doch möglich sind, und dabei über den eigenen Tellerrand schaut und merkt, dass die ein oder andere Methode vielleicht doch angepasst werden muss und kann.....ja dann denke ich, ist es mit aller Objektivität möglich als unmöglich Eingestuftes neu einzuordnen.

Es wirkt sich vielleicht in Form einer intrinsischen Motivation auf sein Schaffen aus, aber das Schaffen selbst wird nicht dadurch beeinflusst (bzw. sollte es nicht).

Genauso, es geht um die Idee, nicht um das wissenschaftliche Arbeiten an sich.

dass Wissenschaftler auch an Gott glauben sollten,

Nein, das denke ich nicht. Aber ich denke, ein Wissenschaftler der offen ist für ganz viele verschiedene Denk- und Glaubensmodelle, der wird vielmehr erkennen und beweisen können, als er selbst jemals für möglich gehalten hat.

Sorry, ich muss mich jetzt hier ausklinken, der Alltag ruft....für heute zumindest.
 
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Ich glaube, du hast ein falsches Bild von Wissenschaftlern. Die müssen nämlich, um in ihrem Beruf erfolgreich zu sein, komplett offen für neue Denkmodelle und Ideen sein.

Aber: Aufgeschlossenheit bedeutet nicht, an jede beliebige Theorie zu glauben, sondern abzuwägen, ob sie plausibel ist oder nicht. Die meisten atheistischen Wissenschaftler werden genauso kreativ und offen sein wie ihre gottgläubigen Kollegen, nur sind sie halt aufgrund ihrer Überlegungen zu anderen Schlüssen gekommen. Und ein Wissenschaftler, der jeder Idee, die oberflächlich ganz stimmig klingt glauben schenkt, ist wohl eher kaum ein guter Wissenschaftler, denn um so einer zu sein, muss man die Fähigkeit des kritischen Denkens haben und auch mal sagen: "Ne, also so is das ziemlich sicher nicht."
 
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