Buddhismus von A bis Z

So die zweite Perle:

Nun stehst du vor dem Todesgott! Umsonst versuchst du deine
bösen Taten zu leugnen. Im Spiegel des obersten Richters erscheinen
die Gestalten deiner Handlungen alle. Wisse, dass
die sämtlichen Gestalten, die du in dem postmortalen Zustand,
genannt „Bardo“, betrachten kannst, unwirklich sind; von dir
selbst hervorgerufene Traumbilder sind, die du nun aussendest,
ohne sie als dein Werk zu erkennen, und die dich erschrecken.
Der Spiegel, in welchem der Totenrichter zu lesen
scheint, ist dein Gedächtnis, das dich an die Kette deiner vergangenen
Taten erinnert, die er nach den Begriffen, die du dir
selbst gebildet hast, beurteilt; also gemäß deinen eigenen Ansichten
über Gut und Böse. Du bist es, der dein Urteil ausspricht;
kein schrecklicher Gott treibt dich dazu. Denn wisse:
außerhalb deiner meta-psychischen Projektionen gibt es weder
Götter noch Dämonen noch den Richter des Todes – nicht
einmal das sogenannte „Bardo“. Begreife dies endlich und
werde frei.


Die Quelle:

Paul Debes, "Die Lehrreden des Buddha", Band 7, Seite 6224- https://www.buddhistisches-seminar.de/
Das Bardo des Werdens ....
Sehr schön beschrieben.
 
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U wie

Unwissenheit
(avidya, Nicht-Wissen, Verblendung)

Die Verblendung bzw, die Unwissenheit ist im Buddhismus eine zentrale Unheilsgröße. Der Mensch ist in Samsara, den Kreislauf der ewigen Wiedergeburten gefangen. Eine unheilvolle Triade aus Unwissenheit, Hass und Gier webt um ihn ein Netz, aus dem er nicht so einfach entkommen kann.

Durch richtige Erkenntnis kann die Unwissenheit aufgelöst werden. Da die richtige Erkenntnis zur Erleuchtung und zur Befreiung führt, wird ihr im Buddhismus ein hoher Stellenwert eingeräumt.

Das Erlangen der richtigen Erkenntnis ist wie das Zerreißen eines Schleiers, das Aufwachen aus einem Traum oder das Zerstören von Illusionen.

Unwissenheit heißt Unkenntnis, Unkenntnis über die Wirklichkeit der Welt:
- Unkenntnis über die 4 edlen Wahrheiten,
- Unkenntnis über die 3 Kostbarkeiten
- und Unkenntnis über das Gesetz des Karmas.
(- Unkenntnis über den achtfachen Pfad, würde mir hier noch als logische Ergänzung einfallen.)

Unwissenheit gilt als die Wurzel des Übels, Unwissenheit ist die Wurzel der 3 Geistesgifte. Es ist der Geisteszustand, der mit der Wirklichkeit nicht übereinstimmt. Es ist der Geist, der fälschlich Illusionen und Täuschung für die Wirklichkeit hält. Der Geist, der in den Illusionen verheddert ist, ist es, der das Leid herbeiführt.

Das wahre Wesen der Welt ist Leere. Ein Nicht-Erwachter jedoch, sieht die materielle Welt mit ihren Erscheinungen als die einzige Wirklichkeit an und erkennt die wahre Natur nicht. Erscheinungen, Vergänglichkeit, Zerfall, Freude, Leid, Geburt und Tod und seine Person sind für ihn die Wirklichkeit. Die Leere und Beständigkeit, die wahren Natur hinter den Phänomenen, den Erscheinungen, die nimmt er nicht wahr / erkennt er nicht.
 
Das wahre Wesen der Welt ist keine Leere, aber die abhängige Entstehung. Es gibt keine absolute Leere , es wäre dann eher der Nihilismus, aber kein Buddhismus, lieber @lSerafiml . Die Dinge sind leer von der inharenten Existenz..inne wohnenden Existenz Weise. So die Quellen. Liebe Grüße.
 
Und genau deswegen Karma als der Prinzip von Ursache Wirkung ist möglich. Wenn die Dinge wären wie aus sich selbst heraus Existent, es wäre schier unmöglich. Die sogenannte Leerheit und die abhängige Entstehung sind zwei Seiten von derselben Medaille. Wie auch Samsara und Nirvana oder Feuer und Bremsstoff. Ich scherze manchmal..wie die Henne und das Ei. Die Welt ist Dharma Dhatu oder das Indra Netz. Hollografisches Universum.. das andere Modell. Danke sehr für den Beitrag. LG.
 
Das wahre Wesen der Welt ist keine Leere, aber die abhängige Entstehung.
Ich habe immer zwei Welten im Kopf. Einmal die Welt der Erscheinungen und einmal eine ideelle Welt, die wahre Welt, Nirvana, Leere.

Und diese Welten durchdringen sich. Manche Lebewesen sind von der Welt der Erscheinungen so geblendet, dass sie keinen Zugang zur Leere haben.
Es gibt keine absolute Leere , es wäre dann eher der Nihilismus, aber kein Buddhismus, lieber @lSerafiml .
Absolute Leere ist das Fehlen von Anhaftungen. Leere ist die Natur des So-Seins. Frei von Illusion und frei von Kreationen. So sehe ich das.
Die Dinge sind leer von der inharenten Existenz..inne wohnenden Existenz Weise. So die Quellen. Liebe Grüße.
 
und einmal eine ideelle Welt, die wahre Welt, Nirvana, Leere.
Nach den Quellen es wäre nicht korrekt. Nirvana ist keine „Leere“, wie es im Duden steht. Es bedeutet absolut frei zu sein, von Gier, Hass, Verblendung und allen möglichen Geistes Giften ( kilesa), .

Der zweite Schritt hier, wie ich es verstanden hatte, diese Freiheit , Erlösung, usw.. ist nur deswegen möglich, wenn ich am Ende Anatta realisiere, also es gibt nicht absolut , dass es mir gehört, alles befindet sich immer im Prozess des Wandelns, des Werdens ( bhava).

Es gibt keine absolute „Wahre Welt“, es würde dann dem Prinzip der bedingten / abgängige Entstehung/ widersprechen. Das ist echt wie die reine Mathe. Alles ist stimmig und wie aus einem Guss. Und ich kann es nicht , sorry, in einigen Sätzen erklären.

Der Buddha im Pali-Kanon hatte recht, als er auf diese Fragen nicht antworten wollte.

So war später Mahayana mit absolut raffinierten und ausgeklügelten Logik von Nagarjuna, und das ist schon eins zu eins die Moderne Quanten-Physik.

Absolute Leere ist das Fehlen von Anhaftungen. Leere ist die Natur des So-Seins. Frei von Illusion und frei von Kreationen. So sehe ich das.
Befreit zu sein von der „ Anhaftungen „, würde keine absolute Leere bedeuten. Denn es gibt kein Absolut und kein Atman, so wäre dann Yoga oder Advaita-Vedanta, aber nicht der Buddhismus.

Aber Atta ist immer präsent, denn ich schreibe es, kein anderer. Der Buddha wollte Hinduistische Einstellungen widerlegen, mit dem Anatta- Prinzip. So man kann bei G.W. Schumann, E. Conze, mehr als genug nachlesen, es ist alles ist keine ! meine eigene Meinung. Ich transportiere auf deinen Faden nicht wie ich es sehe, aber wie ich die Quellen verstanden hatte, klar, ich kann mich irren oder nicht absolut korrekt das wiedergeben.

Leere ist nur der andere Ausdruck von "Abhängig entstanden", mehr nicht.

Das Entstehen in gegenseitiger Abhängigkeit (pratītyasamutpāda), dies ist es, was wir 'Leerheit' nennen. Das ist [aber nur] ein abhängiger Begriff (prajñapti); gerade sie (die Leerheit) bildet den Mittleren Weg.[2]yaḥ pratītyasamutpādaḥ śūnyatāṃ tāṃ pracakṣmahe |
sā prajñaptir upādāya pratipat saiva madhyamā ||
(MMK 24.18)

LG.
 
Nach den Quellen es wäre nicht korrekt. Nirvana ist keine „Leere“, wie es im Duden steht. Es bedeutet absolut frei zu sein, von Gier, Hass, Verblendung und allen möglichen Geistes Giften ( kilesa), .
Kann mich nicht erinnern irgendwo etwas anderes geschrieben oder gemeint zu haben.
Der zweite Schritt hier, wie ich es verstanden hatte, diese Freiheit , Erlösung, usw.. ist nur deswegen möglich, wenn ich am Ende Anatta realisiere, also es gibt nicht absolut , dass es mir gehört, alles befindet sich immer im Prozess des Wandelns, des Werdens ( bhava).
Und was ist mit Nirvana? Was ist mit der Buddha-Natur? Soweit ich weiß, wird Nirvana doch als das Absolute begriffen. Nirvana ist das absolute Bewusstsein, da frei von Anhaftung.
Es gibt keine absolute „Wahre Welt“, es würde dann dem Prinzip der bedingten / abgängige Entstehung/ widersprechen. Das ist echt wie die reine Mathe. Alles ist stimmig und wie aus einem Guss. Und ich kann es nicht , sorry, in einigen Sätzen erklären.
Die wahre Welt ist die, die hinter den selbst gemachten Illusionsschleiern steht. Die beständige Welt.
Der Buddha im Pali-Kanon hatte recht, als er auf diese Fragen nicht antworten wollte.
Wiki zur Buddha-Natur:

"Dort wird die Buddha-Natur auch als die Natur des Geistes oder als klares Licht ursprünglichen Gewahrseins bezeichnet. Im Nirvana-Sutra wird die Buddha-Natur (Buddha-dhatu) vom Buddha selbst als „das wahre Selbst“ Buddhas erklärt und als „beständig, fest und ewig“ (nitya, dhruva, sasvata) beschrieben. Sie wird auch mit dem Dharmakaya gleichgesetzt. "

Und siehe weiter hier:

"Die Lehren von der Leere Shunyata und vom Nicht-Selbst Anatta beziehen sich demgegenüber auf bedingt Entstandenes. Die Buddha-Natur wird ferner in den Tathagatagarbha-Sutras als die innewohnende, unbegreifliche, ungeschaffene, wonnevolle und unsterbliche Buddha-Essenz (svabhava) aller Lebewesen dargestellt."
So war später Mahayana mit absolut raffinierten und ausgeklügelten Logik von Nagarjuna, und das ist schon eins zu eins die Moderne Quanten-Physik.

Befreit zu sein von der „ Anhaftungen „, würde keine absolute Leere bedeuten. Denn es gibt kein Absolut und kein Atman, so wäre dann Yoga oder Advaita-Vedanta, aber nicht der Buddhismus.
Empfinde ich anders. Die Leere bezieht sich auf das wahre anhaftslose So-Sein der Dinge. Habe ich Leere erreicht, habe ich die Buddha-Natur erreicht, befinde mich innerhalb Nirvanas ungeboren, ohne Ursprung, ohne Anhaftungen, frei von Bedingtheit. Eben absolut ;-)
Aber Atta ist immer präsent, denn ich schreibe es, kein anderer.
Aber in der Leere wirst du Atta nicht finden? Wer schreibt? Da ist niemand, der was schreiben könnte!
Der Buddha wollte Hinduistische Einstellungen widerlegen, mit dem Anatta- Prinzip. So man kann bei G.W. Schumann, E. Conze, mehr als genug nachlesen, es ist alles ist keine ! meine eigene Meinung. Ich transportiere auf deinen Faden nicht wie ich es sehe, aber wie ich die Quellen verstanden hatte, klar, ich kann mich irren oder nicht absolut korrekt das wiedergeben.

Leere ist nur der andere Ausdruck von "Abhängig entstanden", mehr nicht.
Die Erscheinungen sind leer. Die Erscheinungen sind in Abhängigkeit entstanden.
Das Entstehen in gegenseitiger Abhängigkeit (pratītyasamutpāda), dies ist es, was wir 'Leerheit' nennen. Das ist [aber nur] ein abhängiger Begriff (prajñapti); gerade sie (die Leerheit) bildet den Mittleren Weg.[2]yaḥ pratītyasamutpādaḥ śūnyatāṃ tāṃ pracakṣmahe |
sā prajñaptir upādāya pratipat saiva madhyamā ||
(MMK 24.18)

LG.
Die Entstehung der Erscheinungen, die Erscheinungen sind leer, ohne Bestand wechselhaft.

Die Leere der Erscheinungen gründet auf Anhaftungen und deshalb auf bedingtes Entstehen und die Leere des absoluten Bewusstseins (Nirvana) gründet auf Beständigkeit, absolut, ungetrennt, ungeboren, ohne Ursprung, anhaftungslos und unbedingt.

Sind zwei Paar Schuhe irgendwie...
 
Und was ist mit Nirvana? Was ist mit der Buddha-Natur? Soweit ich weiß, wird Nirvana doch als das Absolute begriffen. Nirvana ist das absolute Bewusstsein, da frei von Anhaftung.
Nirvana ist frei sein von den Kilesa, mehr aber nicht.

nibbāna​


das 'Nirwahn' (wörtl. das 'Erlöschen'),


bildet das höchste und letzte Endziel alles buddhistischen Strebens, d.i. das restlose 'Erlöschen' alles in Gier, Haß und Verblendung sich äußernden, das Leben bejahenden und sich krampfhaft daran klammernden Willenstriebes, und damit die endgültige, restlose Befreiung von allem künftigen Wiedergeborenwerden, Altern und Sterben, Leiden und Elend.





  • Versiegung der Gier, (lobha)
  • Versiegung des Hasses (dosa)
  • Versiegung der Verblendung (avijjā):




das nennt man das Nirwahn." (S.38.1).

Gier, Hass, Verlbendung, das ist BW, Nyanatiloka. Ich mache es FETT.


Die Erscheinungen sind leer. Die Erscheinungen sind in Abhängigkeit entstanden.
Sie sind nicht "leer", aber bedingt entstanden.
So steht im Buch: " Alle Dinge sind leer , insofern als ihnen jegliche zugrundenliegene Substantialität oder ein Selbst-Sein (svabhava ) fehlt".
Und genau das ist die notwendige Voraussetzung für den Prozess des Werdens , und so man erschafft selbst ( kein Buddha! ) Karma. . So man spricht über das „Schaff-Sal“. (anstatt des Schicksal).


Die Leere der Erscheinungen gründet auf Anhaftungen und deshalb auf bedingtes Entstehen und die Leere des absoluten Bewusstseins (Nirvana) gründet auf Beständigkeit, absolut, ungetrennt, ungeboren, ohne Ursprung, anhaftungslos und unbeding
Das ist fast alles nicht korrekt, dazu man sollte Mahyana mit Hinayana nicht zu verwechseln. Sorry, ich bin hier kein Fachmann, solche Komplizierte Themen zu erklären. Im Buddha-Land es gibt sie mehr als genug.




Und , natürlich, ich schreibe es alles. Das ist Atta. wie auch mein Hemd, aber es verändert sich jeden Augenblick, also das ist trotzdem Anatta, oder bhava, folglisch- der Prozess des Werdens.

Auch ich als @Pavel07 ist Atta, aber nur durch die Kraft der Benennung. ( so Prasangika).

Am Ende man findet keinen Pavel, keine Leere , auch keinen Buddha auch, denn die alle negieren sich bis zu ad infinitum. So Dalai-Lama, Harvard-Vorlesungen. Sorry, das ist echt sehr kompliziert, ich kann nicht dafür.

Sehr liebe Grüße.
 
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Ich schreibe , eigentlich nur wegen dir, @lSerafiml , ich weiss sehr wenig. Und transportiere nur das, was echt ich weiß. Wenn es dir nicht gefällt, oder dich verärgert, ich kann hier nicht weiter schreiben, kein Problem.

Ich brauche auch keine Likes, ich wollte es selbst verstehen. Alles Gute!
 
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