Briefe dorthin, wo Du jetzt bist... (für Britta † 19. 7. 2016)

Gottes' zweiter Gedanke - aktualisierte Version



Lange vor Britta erlebte ich - großteils im Zeitraum von ca. 1995 bis 2004 einige ziemlich ungewöhnliche Dinge, machte einige eigenartige Erfahrungen, die in Folge und Summe allerdings nicht wirklich so schön waren, noch weniger blieben als einige Erlebnisse alleine betrachtet selbst. Einige dieser Erfahrungen waren allerdings schon damals alles andere als schön oder nett.

All das auch nur irgendwie selbst zu verarbeiten, auf die Reihe zu kriegen, mich davon zu erholen, dauerte Jahre, während denen mein gesamtes, reales Leben in so ziemlich jeder Hinsicht den Bach runterging. Der Weg zurück in so etwa wie eine halbwegs übliche Normalität dauert nach wie vor an, auch wenn in den letzten fünf bis sechs Jahren, vor allem aber auch dank Britta, doch wieder langsam das Meiste in zumindest etwas ruhigeres, stabileres Fahrwasser geraten ist. Nur so wie davor wird es nie wieder werden. Was jemanden auch in vielerlei Hinsicht von anderen Menschen - vor allem aber von dem, das diese für wichtig und sinnvoll halten mögen - ziemlich weit entfernt. Die Inkompatibilität nimmt zu, unvermeidlich.

Wenn ich in Foren wie diesem also erlebe, wonach sich anscheinend einige sehnen, nach welchen Erfahrungen, so frage ich mich, ob ihnen wirklich bewusst ist, worauf sie sich da einlassen, und ob ihnen die möglichen - eventuell so ganz anders als erwartet ausfallenden Folgen - tatsächlich bewusst sind. Was vermutlich nicht der Fall ist. Aber vielleicht machen andere damit ja auch andere Erfahrungen als ich, erleben andere Folgen.

Hätte ich die Wahl, so würde ich zumindest einige dieser Erfahrungen liebend gerne zurückgeben, rückgängig machen, nie erlebt haben, aber genau diese Wahl hat man danach leider nicht. Man muss damit klarkommen, irgendwie, mit Dingen, die man nicht so einfach mit anderen teilen kann, deren Mitteilung bereits schwierig werden kann, eine ernsthafte Kommunikation darüber erst recht, und die meisten zu erwartenden Reaktionen sind eher äußerst kontraproduktiv, wenig hilfreich, schaffen eher noch mehr Probleme, Durcheinander, als dass sie helfen.

Wer mit dem Feuer spielt, verbrennt sich. Mehr oder weniger. Daran führt leider keine Weg vorbei. Und wie die Wunden, Narben in Folge verheilen, ist ein Thema für sich. Danach ist nichts wie davor. Nicht einmal man selbst.

Umgekehrt, wäre mir all das nicht passiert, und alle nachfolgenden Katastrophen, so wären Britta und ich uns mit Sicherheit nie begegnet. Und das wäre noch viel schlimmer gewesen. Anscheinend ging es hier nur so. Und genau darum macht es für mich doch wieder Sinn. Verstehen, erfassen kann man Derartiges erst im nachhinein, mittendrin mag es sich erst einmal ganz anders anfühlen, vor allem könnte man sich auch auf diesen eigenartigen Wegen selbst heillos verlaufen, und doch auch ganz woanders landen.

Britta war - so gesehen - auch nicht mehr ganz von und in dieser Welt. Ihr war auch etwas "passiert", auf andere Art als mir, aber vermutlich war das einer der Gründe, warum wir einander so gut verstanden, miteinander klarkommen konnten, Dinge möglich waren, die mit anderen für beide von uns unmöglich gewesen wären, ganz einfach, weil die dafür nötigen Grundlagen, Vorrausetzungen, genau das, was uns ausmachte, gefehlt hätten.

Aber auch das hätte ebenso gut völlige Dissonanz, gegenseitige Abstoßung ergeben können, was sogar weitaus öfter der Fall zu sein scheint. Also alleine daran lag's auch nicht.

Wir haben - so gesehen - nichts gemacht. Gar nichts, oder sehr wenig. Wir waren etwas, wir sind etwas, auch über den Tod hinaus. Besser ist das wohl mit Worten nicht zu definieren.

2010 versuchte ich, neben einigen anderen dieser Erfahrungen eine spezielle irgendwie in Worte zu fassen, ihr eine Form zu geben. Auf ähnliche Art, wie ich es hier mit Britta's Tod getan habe.

Es ist, so gesehen, wohl keine allgemeingültige Wahrheit, eher - wieder einmal - eine Art Märchen. Mit, wie üblich - für andere vermutlich etwas eigenartigen Ansätzen.
Für mich sind sie nach all den Jahren inzwischen eher selbstverständlich geworden, aber was für mich gilt, muss für andere nicht notwendigerweise gelten.

Wer also diversen anderen Ideologien und Konzepten anhängt, dürfte damit eher weniger anfangen können. Es ist eher eine Heraussforderung, Motivation dazu, selbst hinzusehen, sich eigene Gedanken zu machen, eigene Antworten zu finden. Oder zumindest dazu, es zuzulassen, dass die Antworten einen auch zu finden vermögen.

Ich habe den Text noch einmal etwas überarbeitet, aktualisiert, und damit möchte ich hier dann auch enden. Weil er in gewisser Weise einen Bogen schlägt, zu etwas Größerem, das aber in vielem genau so zu funktionieren scheint, wie das, was Britta und ich gelebt haben, zu leben versuchten. Mit allem Licht darin, mit allen Schatten darin.

Was andere damit machen, oder auch nicht, überlasse ich jedem Einzelnen.

Mein, unser - zugegebenermaßen - äußerst subjektives Vermächtnis hier ist damit, denke ich, zumindest doch noch eine ganz nette, runde Sache geworden.




Gottes' zweiter Gedanke:

Gott ist, in gewisser Weise wohl machtlos, sogar ohnmächtig, hilflos. Liebe, ohne Wollen. Er lässt uns spielen. Was immer wir wollen. Auf allen Ebenen. Oder lässt uns eben sogar Götter sein. Aber diese Spiele bringen uns ihm nicht näher. Nur, Gott hat Zeit. Genügend.

Keine Erlösung, Erleuchtung, gar nichts. Keine Wege, keine Pläne.
Das ist es nicht, war es nie. Nicht einmal eine Suche, ein Sinn. Ist nur alles unser eigener.


Gott singt, tanzt sich. So wie Atome tanzen, so wie das Leben sich ertanzt.
Der eine Punkt, der irgendwann begann, sich zu bewegen, bis es zwei waren, zugleich im Raum und doch nur einer.
Die ersten "Zwillinge", die erste Dualität, unauflösbar.
Der Beginn, der Ton der ersten Rotation, Schwingung, der erste "Schrei", geboren aus dem Erkennen des All-Ein(s)-Seins.

Der Schmerz der göttlichen Geburt, die "dunkle" Seite Gottes, von Beginn an mit drin.

Das göttliche Erkennen des eigenen "Irrtums", der Versuch, den Fehler zu korrigieren, das erste "Erkennen", so entstand Liebe.

Gottes Liebe zu allem, zu seiner eigenen Unvollkommenheit, die mit in die ganze Schöpfung floss. Deshalb. Und sein schlechtes Gewissen, die eigene Reue über den eigenen Schmerz, sozusagen.

Denn da war er es schon, war schon, auch, bereits - unvollkommen!

Gott ist, war - auch - in gewisser Weise unvollkommen!

Gott, die ganze Schöpfung ist unvollkommen!

Funktioniert, das ja.

Aber das einzig vollkommene darin war, ist der zweite Gedanke: Liebe.

Denn erst durch genau diese Unvollkommenheit wird Leben, Schöpfung erst möglich. Ein vollkommener Gott, ein vollkommenes Universum, wäre im selben Moment nicht mehr in dem es entstünde. Oder in alle Ewigkeit gleich, unverändert, eingefroren. Und damit leblos, tot.

Erst die Asymmetrie, dieser kleine Funken, der eine kleine Unterschied macht das, was entstehen kann, entstehbar. Beide Gedanken gemeinsam, zugleich, und doch hintereinander.

Unsere Existenz verdanken wir Gottes' straucheln, stolpern über sich selbst, über seinen Schmerz, mitten hinein in die Liebe. Seiner eigenen Dualität!
Von dieser Warte aus gesehen.

Gottes' zweiter Gedanke! Nicht der erste!
Und deshalb ist alles so wie es ist, ist nicht anders, wird es in diesem Universum nie sein. Geht nicht.

Man kann es auch anders lesen, zuerst war Gott (noch) nicht, wurde es erst durch seinen zweiten Gedanken. Der Schmerz, die Dunkelheit, die Leere, Luzifer, Loki, Kali,... war zuerst. Der ältere Gedanke.

Und doch sofort beides eins, das Licht, das aus der Dunkelheit kommt,
die erste Transformation, die erste "Erleuchtung".

Gottes' Erleuchtung. Sogar das. Es war schon alles da, immer, ist es.
Geht nicht anders. Das ist was ist. Alles andere ist die Wiederholung.
In allem was war, ist, sein wird.

Zuerst war der Schmerz. Unvermeidbar. Dann erst die Liebe. Beides untrennbar eins, wie eine Sinuskurve, minus, plus, minus, plus,... Wie bekommt man eine Sinuskurve wieder gerade? Leben - Tod. Unseres. Gottes'.

Wir können nicht mehr sein, besser sein als Gott. Keiner von uns. Auf keiner Ebene. Alles was wir können ist die Liebe erwidern. Irgendwie. Wie auch immer. Unsere Wahl. Und dafür ist sogar ein ganz normales Leben mehr als ausreichend. Das ist alles. Und das ist genug. Es braucht nicht einmal eine Abkürzung. Weil es alles ist, das möglich ist. Ganz einfach.


Am Anfang war das Wort, genauer gesagt, der Ton, die Schwingung.
Zeitgleich mit den ersten Bewusst-Sein.

Der Schmerz, der Liebe gebiert. Zugleich Liebe, die wiederum Schmerz erzeugt. Das ist alles was ist. So ist es. Und es wird so bleiben. Solange diese Schöpfung, dieses Universum existiert. Egal was wir tun. Es wird nicht anders werden. Kann es gar nicht. Und jeder Versuch etwas "besser" zu machen bringt meist nur noch mehr durcheinander. Es gibt vermutlich viele Wege, beschreitbare. Aber alle haben ihren Preis. Den andere meistens zahlen. Oder man selbst. Oder viele. Oder alle.
Es kommt immer darauf an, welchen Preis man wofür zu zahlen bereit ist, oder wer ihn am Ende zahlen soll, und was man dafür tatsächlich bekommt - oder auch nicht.

Aber niemand von uns kann hier tatsächlich etwas sinnvoll verändern, verbessern. Dass genau das niemals funktionieren wird, dafür sorgen schon jede Menge andere, mit ganz anderen Vorstelungen, Interessen. Und genau deshalb werden meistens aus den besten Absichten auch die schlimmsten Katastrophen.

Das System ist gut genug um sich selbst stabil zu halten. Auch wenn es nicht vollkommen ist. Erst unsere "guten Absichten" bringen es in Unordnung. Der typisch menschliche Wahn, es besser machen zu können. Oder bei näherer Betrachtung, der typisch luziferische Wahn, der vermutlich nicht ganz ohne Grund so menschentypisch zu sein scheint.

Alles andere ist Illusion. Die eigene oder die von anderen. Kann auch schön sein, durchaus. Interessant, erfüllend. Solange man sich nicht darin verläuft. Was meistens geschieht. Besonders dann, wenn man anderen nachläuft.

So wie dieser Schmerz, der zu Liebe wird, alles entstehen ließ, so erleben wir alle dies auch als Lebewesen. Bereits bei unserer Geburt. Es ist schon alles da, in allem, jedem. Ein Teil ist da, ein kleines bisschen davon, vom Schmerz, und von der Liebe, in dieser menschlichen Form. In uns allen. In allem.


Nur, was kann jemand damit tun? Gegen die Schöpfung, das Universum, das was ist, kämpfen? Um was zu ändern? Die Struktur, die ist?
Unmöglich. Geht nicht. Nicht solange es ist.

Es gibt, in diesem Sinn keine Entwicklung. Nichts, das wirklich getan werden müsste. Das sind alles Manifestationen, Positionen aus bestimmten Blickwinkeln, Interferenzen. Das ganze Leben ist eine Art Störung. Eigenartig, aber schön.
In jeder Form. Nicht perfekt, nicht vollkommen, aber es entsteht, aus sich selbst, immer wieder, immer wieder neu.

Aus den zwei Gründen, die einer sind. Unteilbar. Es ist kein Unterschied.
Nur der beständigen Wechsel von einem Pol zum anderen.
Gut - Böse. Positiv - Negativ. Der Fluss, die Oszillation.


Und deswegen wird zuviel Liebe, Licht auch oft zerstörerisch. Wird dunkel.
Nicht weil was falsch läuft, sondern weil es meistens gar nicht anders geht, nicht anders sein kann. Unmöglich. Es gibt nun mal kein Besser. Von ganz oben geht's ganz runter.
Oder umgekehrt. Wie erst aus der tiefsten Dunkelheit wieder ein Licht wird, strahlt.

Dennoch gäbe es auch dafür eine Lösung. Die allerdings, wie es aussieht, in aller Konsequenz, in ihrer Pracht und Schrecklichkeit zugleich eher selten überhaupt möglich wird. Beides zusammen, in völliger Balance, Licht, das zu Dunkelheit wird, zugleich Dunkelheit, die zu Licht wird. Die Aufhebung, der Nullpunkt. Kein Tun, keine Bewegung mehr, nichts, das mehr nötig wäre, nichts, das Veränderung bedürfte. Schwer! Und Arbeit! Vor allem die an sich selbst!

Aber meistens läuft das Ganze wohl eher außenrum, im Kreis, oder mittendurch, durchs Leben. Oder man pendelt sich irgendwo in der Mitte ein.

Findet die Balance. In sich und im Umgang mit anderen, mit allem.
Was helfen mag, ist das Erkennen, dass Freiheit zwar einerseits bedeutet, alles wählen zu dürfen, aber, da wir uns ja nicht alleine in diesem Raum, Rahmen bewegen, unser Ausnützen dieses Spielraums doch stets mit Konsequenzen für uns als auch für andere verbunden ist.

So gesehen gibt es vermutlich den ewigen Widerstreit der ersten zwei Gedanken in uns allen. Der eine, zweite kann uns führen, leiten, auch in Hinblick auf eine Art inneres Wachstum, hin zu geistiger Entwicklung, oder Gottes’ Wachstum in uns selbst. Ist, wäre also so etwas wie unser eigener, eingebauter göttlicher Bauplan. Unser eigentlicher Weg.
Der andere führt immer wieder zurück. In den Kreislauf der Schmerzen. Und wenn nicht für uns selbst, so doch zumindest für andere. Wenn wir den Weg verlassen.

Der einzige "Ausstieg" ist das Ende der Schöpfung, des Universums, dieser Wirklichkeit. Das Ende Gottes'.

Alles andere sind Ebenen, Destinationen, Realitäten, Welten, eine so gut wie die anderen. Variationen des einen Themas. Die "Wege", die "Welten" sind existent. Das ja. Aber, sie führen - aus meiner Sicht - nicht dahin, wohin sie angeblich führen sollen. Nicht in letzter Konsequenz. Nicht zu Gott, vielleicht zu so etwas wie dem Gefühl der eigenen Göttlichkeit. Zur Erhöhung des Egos. Schätze ich, kann mich aber auch täuschen.

Allerdings, und damit beginnt das eigentliche Problem, gab es vermutlich noch eine dritten Gedanken Gottes': Die Liebe, die aus dem zweiten Gedanken entstand war so groß, dass sich Gott in ihr auflöste, in alles andere teilte. Bis nichts übrig blieb von Gott. Gott wurde alles, gab sich selbst in alles, ohne selbst zu bleiben.

Das war Gottes’ Gewahrwerden seiner eigener Göttlichkeit, und zugleich sein Ende.

Gottes' Freiheit, Gottes Liebe, Gottes' Geist, die sich selbst vergeben, aufgeben, verschenken. Die einzige Möglichkeit, im System so etwas wie Vollkommenheit wiederherzustellen, indem die eigene Göttlichkeit vollkommen aufgegeben wird.

Das ist das, woran sich vermutlich Jesus erinnerte, und was er als reale Manifestation auf die Erde brachte. Um uns zu erinnern. Oder um zumindest einen Keim des Erinnerns zu legen.

Und da sind wir nun, in einem Universum, so gesehen möglicherweise sogar ohne Gott, den es irgendwo, irgendwie zu erreichen gäbe, außer in, durch sich selbst. Und paradoxerweise eben gerade deshalb übervoll mit Gott, in allem Sein. Im Leben selbst. In jedem, in jeder Form. Aber mit jeder Menge selbsterschaffener, fragwürdiger "Götter", selbsterschaffener "Götterbotschaften", oder "Wunder".

Wir sind göttliche Schöpfung, alles was ist, ist in dieser Schöpfung, und sind zugleich auch wieder Gottes' Schöpfer, Entdecker. Wenn wir den Zugang in uns finden. Und wir haben die Macht, die Ermächtigung, daraus zu schöpfen. Was auch immer. Die große Paradoxie unseres Seins. (Neben zahllosen anderen! Vermutlich vermag man diese Schöpfung tatsächlich nur verstehen können, wenn man in Stande ist, alle ihr innewohnenden Paradoxien aufzulösen. Was meiner Ansicht nach aber nicht menschenmöglich sein dürfte.)

Aber sonderbarerweise ist Gott dadurch immer, überall mit dabei, mit drin. Es ist das Ja im Nein, das Nein im Ja, das Licht in der Finsternis ebenso wie die Finsternis im Licht,... Drastisch vereinfacht.

Allerdings sollte man als Mensch nach Möglichkeit nicht dem Irrtum verfallen, dass alles deshalb völlig gleichgültig, egal wäre, man einfach folgen- und konsequenzenlos tun und lassen könnte, was man will. Die Folgen, Resultate können sich, je nach Ausgangsposition und Aktion ganz gravierend voneinander unterscheiden, sowohl andere betreffend als auch jemanden selbst betreffend.

Gott ist so gesehen also doch wieder, sogar ewig, zeitlos, solange dieses Universum existiert. Nur nicht irgendwo außerhalb, sondern mittendrin.
In gewisser Weise wohl so etwas wie die erste Seele, die eine Seele, die die anderen sein lässt, wieder aufnimmt, und gleichzeitig immer alle umschließt.

Auch in uns, in jedem von uns. Und unser Weg zu ihm, unsere Gotteserweckung, ja, es ist auch das eine Interaktion, Gott in uns erweckt uns, aber wir erwecken auch Gott in uns.
Gott wächst auch in uns, entwickelt sich mit uns, so gesehen, ist die Wiederholung dieser ersten Gedanken, im (rein theoretischen) Idealfall bis zur eigenen Vollkommenheit, bis zu dem Punkt, an dem zwischen uns und ihm in uns kein Unterschied mehr besteht.

Ober dieser Weg so, nur aus eigener Kraft, überhaupt gangbar wäre, vermag ich nicht zu beurteilen. Zumindest erscheint er mir in dieser Konsequenz doch nach menschlichen Maßstäben eher als fernes Ideal, denn praktikables Endziel. Was vermutlich auch nicht sein muss. Wie vieles, von dem wir es vermeintlich glauben, vermutlich nicht sein muss oder müsste.

Der Rest ist unser Werk. Immer. Alles. Menschenwerk, Werk anderer Intelligenzen, Wesenheiten, Einflüsse aus anderen Ebenen, möglicherweise auch, aber deshalb alleine noch lange nicht unbedingt Gottes' Werk. Die ultimative Freiheit, keine Grenzen außer den eigenen. Segen und Fluch zugleich. Aber auch mit aller darin enthaltenen Verantwortung. Auch Freiheit scheint Grenzen zu brauchen, so wie jeder Organismus selbst. Ohne sie, ohne ein Innen und Außen zerfällt er, verliert den eigenen Halt, stibt. Womit umgekehrt die ultimative Freiheit - zumindest aus irdischer Sicht - der eigene Tod, die eigene Selbstauflösung, Selbstauslöschung wäre. Aber so "frei" wollen dann die Meisten doch wieder nicht sein, zumindest nicht so bald.

Wir können sehr viel sein, Menschen, Engel, Teufel, sogar (falsche) Götter vermutlich. Aber eben wohl kaum Gott. Nur wir selbst sind es dann, tragen alle Konsequenzen, alle Verantwortung, niemand sonst. Unsere Wahl. Die Frage ist, dient es dem Weg zu Gott oder eben nicht. Dahinter natürlich die Frage, zu welchem "Gott" der Weg tatsächlich führt.

Verbiegen wir die Welt, das Universum oder verbeugen wir uns vor ihm!

Ganz ohne Verbiegen scheint es nicht zu gehen, jede Aktion verändert aber zugleich das Netz, aber auch dabei kann die eigene Interaktion, die Rückfrage, die eigene Zwiesprache, auf welchem Weg für den einzelnen eben möglich, zumindest ein gewisses Maß an Klarheit schaffen.

Leben, Wachsen, Vergehen, mit dem Schmerz, mit der Liebe. Mehr ist nicht.
Nichts, das zu verbessern wäre, nichts, das zu verbessern ginge.


Fällt nur schwer, es zu akzeptieren. Und es sein zu lassen. Das Verschlimmbessern! Weil nie ein Unterschied da war, alles was da war, war die Illusion, es zu glauben.
Wie bei uns allen. Wir werden nicht besser, wie auch. Bestenfalls mehr wir selber. So wir jemanden geeigneten finden, der uns dabei ein wenig zu helfen vermag, den passenden Spiegel, der nicht lügt, sondern dabei hilft, der Wahrheit ins Auge zu sehen, sie zu ertragen.

So gesehen wäre jede Art, jeder Stufe der Selbsterkenntnis auch zugleich Gotteserkenntnis.

Höher rauf kann dabei manchmal ebenso gefährlich werden wie tiefer runter. Der einzig "reine" Weg zu mehr Göttlichkeit in einem ist wohl der, der über das Erlernen des Mensch-Seins geht, über das Leben von Menschlichkeit.

Achtung, Liebe, Verständnis, Toleranz, Mitgefühl. Für sich selbst und die Anderen. Aber zugleich auch unter Beachtung nötiger Grenzen und Nicht-Akzeptanz allfälliger Grenzüberschreitungen.


Manchmal anderen beim Erinnern zu helfen ist schön. Manchmal gelingt es, manchmal nicht.

Aber viel mehr, alles andere kann gefährlich werden. Die Balance stören.
Auch scheinbar Richtiges, Gutes, Positives kann das Leid erst recht vermehrt. In bester Absicht. Es geht - wenn man so will - um das ganze Bild, oder zumindest ein möglichst vollständiges, was allerdings naturgemäß menschlicher Einbahn-Zielereichungs-Fokussierung diametral entgegenläuft. Auch blinde Flecken erschaffen ganz reale Ergebnisse! Leider!


Das, was ich hier beschrieben habe, wirkt aus einem bestimmten Blickwinkel stimmig. Im Rahmen dessen, was in, aus unserer vermeintlichen Wirklichkeit eben erkennbar ist.

Aber vermutlich dahinter, und trotzdem immer mittendrin dürfte doch noch einiges mehr sein. Das, was darüber hinausgeht. Auch all das wiederum transformiert. Das Reich, die Ebene, in denen Gottes' Vollkommenheit paradoxerweise, eben nur aus Menschensicht schwer begreifbar, dennoch weiter existiert und herrscht. Und der Weg dahin führt ebenso mittendurch. Mitten durchs Herz, durchs Leben, die Liebe, in Gott.

In die eine Liebe, die nicht einmal Vergeben braucht. (Wobei es mitunter gar nicht schaden kann. Vor allem nicht für denjenigen selbst.)

Keine Gottwerdung in, aus sich. Keine Selbsterhöhung. Nur die Hand nehmen, die da ist. Die Eine. Die, die wirklich darüber hinausgeht, auf die ganz andere Seite, in die Wirklichkeit dahinter. Hinter das was wir als Schöpfung sehen, verstehen, wahrnehmen können. Nicht hinauf zu den Sternen, sondern bis dahinter hindurch.

In uns ist auch diese Saat. Aber sie scheint nur dann wirklich aufzugehen, wenn die Voraussetzungen dafür auch gegeben sind. Und falls sich eine etwas andere Saat nicht - wie meistens üblich - längst vorgedrängt und bereits alles überwuchert hat...



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Danke für's Lesen!




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danke Faydit für dein Vertrauen.
Das du mich an deiner Liebe, Schmerz, Wissen, Gedanken teilnehmen ließest.

Herzlichen Dank dafür.

Alles Liebe für dich und, dass du das in deinem neuen Leben wieder findest was du suchst.

Die Liebe.
 
Hallo und auch danke!

Auch wenn ich dachte, dass das genügend rüberkommt, ich suche nichts mehr!

Und das ist anscheinend ein eigenartiger Zustand in dieser Welt. Aber ein durchaus schöner. Zumindest meistens.

Ich habe meine Antworten, ich hatte - wenngleich natürlich viel zu kurz - das, wonach ich mich am meisten gesehnt hatte, ein wirkliches Gegenüber, das jemanden wie mich tatsächlich verstehen konnte und verstand, und mich darüberhinaus auch noch gerade deswegen liebte. Wegen genau dem, womit so gut wie alle anderen ihre Probleme hatten.

Das eigentlich Unglaubliche daran ist aber - wie sehr, wie viel genau deshalb davon auch nach Britta's Tod übriggeblieben ist, was es bewirkt, verändert hat, bei und in mir. Was trotzdem nicht immer nur einfach war und ist. ist eine Frage der Wertigkeiten.

Und genau das ist etwas, das ich bisher weder in diesem Leben noch in irgendeinem, an das ich mich erinnern kann, jemals erlebt habe.

Was wir hatten, waren, hat etwas bewirkt, verändert, mich an einen Punkt gebracht, an den ich alleine nie gekommen wäre. Weil genau das im Außen immer gefehlt hätte. Die Antwort, die Reaktion. Die passende, die richtige.

Vielleicht kann das für andere auch anders funktionieren, für mich war es mit Sicherheit nur genau so möglich.

Aber neues Leben gibt es deshalb trotzdem keines, wozu auch? Ich kann das, was mir geschenkt wurde, bestenfalls in ein paar für andere kompatible Kanäle lenken, mit denen andere vielleicht ein wenig was anfangen können. Aber es wird nicht das Gleiche sein, bestenfalls eine Art homöopathische Verdünnung, ein kleiner Keim, Samen, der eventuelle auf anderen individuellen Wegen hilfreich sein könnte, oder auch nicht.

Vielleicht lebe ich noch eine Weile, vielleicht nicht, ist eigentlich nicht so wichtig. Nicht nach all dem.

Aber ich werde mit Sicherheit nichts mehr erleben, das dem gleichkommt. Wozu auch? Würde das nur entwerten. Und das ist das Letzte, das ich möchte. Was aber ohnehin nicht wirklich möglich wäre.

Es war für uns beide eine ganze Menge so ganz anders, als wir uns das erwartet, erhofft hatten, auf beiden Seiten, in vielerlei Hinsicht, aber es hat an der Substanz, Essenz, an der Liebe nichts verändert.

Und jetzt ist es eben so, wie es war.

Aber immerhin ist es das. Hätte ganz anders auch enden können, schlimmer.
 
Aber neues Leben gibt es deshalb trotzdem keines, wozu auch?
Nun, da bin ich andere Meinung. Du hast doch bereits ein neues Leben?!
Aber ich werde mit Sicherheit nichts mehr erleben, das dem gleichkommt. Wozu auch? Würde das nur entwerten. Und das ist das Letzte, das ich möchte. Was aber ohnehin nicht wirklich möglich wäre.
So etwas kann keiner mit Sicherheit sagen.
Würde das nur entwerten. Und das ist das Letzte, das ich möchte. Was aber ohnehin nicht wirklich möglich wäre.

Es gibt viele die so etwas auch erlebt haben, da bist du nicht der Einzige. Habe es in meinem Freundeskreis erlebt.
Er war der Meinung sollte etwas neues kommen, so würde es seine große Liebe nur entwerten.
Dann hat er sich neu verliebt und nach zwanzig Jahren eines wunderschönen Lebens ist auch diese Frau von ihm gegangen.
Erstaunlich was er sagt, er ist für alles offen, wenn ja, dann ja, wenn nein, dann nein. Denn das Leben hat ihm gezeigt, dass es viele Dinge zwischen Himmel und Erde gibt, die unser Verstand nicht erfassen kann.
 
Verstehe Dich schon.

Liebe kann ein sehr schöne Sache sein, und eine sehr gefährliche auch, mitunter auch beides zugleich.

Vermutlich liegen gerade bei dem Thema Lüge und Wahrheit, Einbildung und Wirklichkeit, Illusion, Täuschung und Realität sehr nahe aneinander.

Die Sehnsucht nach Liebe, danach, zu lieben und ebenso, geliebt zu werden, liegt wohl in uns allen. Und manchmal tun wir die verrücktsten Dinge dafür. Manchmal funktioniert das auch, manchmal so gar nicht. Weil Liebe eben nicht nur von einem selbst abhängt, sondern vom Gegenüber, von der Antwort, Reaktion des Gegenübers genauso.

Britta wusste, das sie bald sterben würde, ich wusste es auch, die Frage war also irgendwann eher die, würde unsere Liebe das überstehen, überdauern können, oder würde die auch sterben, wenn sie stirbt?

Das war die eine große Frage. Und eine Teil der Antwort habe ich versucht, hier ein wenig mitzuteilen.

Die Liebe ist noch immer genau dieselbe, völlig unverändert. Und das wird sie auch bleiben. Wofür ich unendlich dankbar bin.
 
Die Liebe ist noch immer genau dieselbe, völlig unverändert. Und das wird sie auch bleiben. Wofür ich unendlich dankbar bin.
Das ist richtig, eine Liebe egal wie ein jeder sie empfindet, oder empfunden hat bleibt immer. Doch das Leben geht weiter und Liebe ist ja nicht nur das Empfinden für einen Menschen.
Du weißt man sieht sich im Leben immer zweimal und es könnte sein, dass du in ein paar Jahren hier wieder ankommst und berichtest wie dein Leben weiterverlaufen ist.

Alles (ist) Liebe)
 
Nun, da bin ich andere Meinung. Du hast doch bereits ein neues Leben?!

Woher willst Du das wissen?

Es gibt viele die so etwas auch erlebt haben, da bist du nicht der Einzige. Habe es in meinem Freundeskreis erlebt.
Er war der Meinung sollte etwas neues kommen, so würde es seine große Liebe nur entwerten.
Dann hat er sich neu verliebt und nach zwanzig Jahren eines wunderschönen Lebens ist auch diese Frau von ihm gegangen.
Erstaunlich was er sagt, er ist für alles offen, wenn ja, dann ja, wenn nein, dann nein. Denn das Leben hat ihm gezeigt, dass es viele Dinge zwischen Himmel und Erde gibt, die unser Verstand nicht erfassen kann.

Ich glaube nicht, dass man das in diesem Fall auch nur irgendwie vergleichen kann. Auch wenn es anderen so scheinen mag. Aber leider können genau das andere hier auch nicht beurteilen.

Da ist alleine eine Sache zwischen Britta, mir und Gott. Sonst hat darin weder irgendjemand anderer noch irgendeine andere Meinung etwas zu suchen!

Ich habe hier genau über so eine Sache zwischen Himmel und Erde geschrieben. Und auch Derartiges kann der Verstand irgendwann erfassen, allerdings nicht ohne eigene Arbeit daran.

Ich lasse Dir Deine Meinung, als Meinung, aber ich teile sie eben nicht.

Ich finde es nur immer wieder faszinierend, wie andere hier anscheinend liebend gerne versuchen, jemanden von bereits getroffenen Entscheidungen abzubringen, die sie eigentlich nicht das Geringste angehen, und die auch mit ihnen selbst nicht das Geringste zu tun haben.

Wozu soll das gut sein?
 
Das ist richtig, eine Liebe egal wie ein jeder sie empfindet, oder empfunden hat bleibt immer. Doch das Leben geht weiter und Liebe ist ja nicht nur das Empfinden für einen Menschen.
Du weißt man sieht sich im Leben immer zweimal und es könnte sein, dass du in ein paar Jahren hier wieder ankommst und berichtest wie dein Leben weiterverlaufen ist.

Alles (ist) Liebe)

Ich denke ich benötige hier weder zeugen-jehova-mäßige Bekehrungen noch esotantenmäßige Belehrungen. Dafür bin ich die falsche Zielgruppe!

Danke für die Mühe, aber in jeder Hinsicht nein danke!

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Ich denke ich benötige hier weder zeugen-jehova-mäßige Bekehrungen noch esotantenmäßige Belehrungen. Dafür bin ich die falsche Zielgruppe!

Danke für die Mühe, aber in jeder Hinsicht nein danke!

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Sorry, schade, deine Reaktion verletzt mich. Zeigt mir jedoch, dass ich genau den Punkt getroffen habe den du noch nicht wahrnimmst.
Ich habe weder mit den Zeugen Jehovas zu tun, noch glaube ich an einen Gott.
Ich verzeihe dir, auch wenn du das jetzt wieder als esotantenmäßg betiteln darfst.
Keine Angst werde auf einen erneuten Beitrag von dir nicht mehr antworten.
 
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