Braucht man einen spirituellen Meister?

Braucht man einen spirituellen Meister

  • Ich habe einen Meister

    Stimmen: 53 21,3%
  • Ich habe keinen, hätte aber gerne einen

    Stimmen: 67 26,9%
  • Ich habe keinen, und glaube das braucht man nicht unbedingt

    Stimmen: 78 31,3%
  • Meister - sowas ist doch blödsinn

    Stimmen: 27 10,8%
  • sonstiges

    Stimmen: 24 9,6%

  • Umfrageteilnehmer
    249
Topperharley's Beitrag zeigt mir zumindest, dass sein Bewusstsein schon um einiges offener ist als bei Euch zwei (Regelwerk & opti)

Hättet ihr (insbes. du, opti) die innere Seeligkeit auch nur ansatzweise selbst erfahren, würdet ihr solche Beiträge gar nicht mehr schreiben.
 
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Ich möchte noch einmal auf das Verhaftetsein eingehen. Dabei beziehe ich das Verhaftetsein nicht nur auf materielle oder sinnliche Dinge, sondern auch das Verhaftetsein an den Glauben, an die Religion und an Gott. Ich habe gerade einen Text von Ramakrishna, einem indischen Yogi, der 1836 geboren wurde, gefunden, der aufzeigen soll, was ich darunter verstehe. Hier zunächst einmal der Text von Ramakrishna:

"Er bezog sich auf dieses Ich als reifes Ich, im Gegensatz zum Ich einer verhafteten Seele, das er als unreifes oder grünes Ich bezeichnete. Das Ich einer verhafteten Seele, die sich mit Körper, Verwandtschaft, Besitz und der Welt identifiziert, steht dem reifen Ich gegenüber, dass, durch persönliche Erkenntnis erleuchtet, Körper, Verwandtschaft, Besitz und Welt als unwirklich ansieht und sich einzig auf Gott richtet."

So weit also der Text von Ramakrishna. Auf die Behauptung, dass Körper, Verwandtschaft, Besitz und Welt als unwirklich zu betrachten sind, möchte ich an dieser Stelle nicht weiter eingehen, weil man sonst die Advaita-Philosophie rauf und runter beten müsste. Aber es wundert mich keinesfalls, dass Ramakrishna das reife Ich in Verbindung mit Gott bringt. Schließlich war er ein religiöser Mensch, man könnte fast schon sagen, ein religiöser Hysteriker. Und der kann das aus seiner Sicht auch gar nicht anders sehen.

Er nutzte die Religion bzw. seinen (fanatischen) Glauben, um sich in spirituelle Höhen emporzuschwingen. Soweit kann ich sein Verhalten durchaus noch verstehen. Was er meiner Meinung nach allerdings nicht erkennt, ist die Tatsache, dass er nun gefangener seines religiösen Fanatismus ist. Er sieht die Welt aus einer verzehrten Perspektive. Für mich zeigt solch ein Verhalten schon fast psychopatische Züge. Und ich glaube, dass man erst wirklich frei ist, wenn man sich auch von allen religiösen Bindungen gelöst hat.
 
regelwerk schrieb:
@Topperharley : Du bist DAS Beispiel für DEN problematischen Esoteriker, der UNS versucht auszureden, unser Leben so zu gestalten wie wir wollen.

Obwohl natürlich, in

[f(x,u)]{seq(x,u)}

sind wir alle Determiniert

Allerdings können wir gar nicht von "Gott"=R(-1) weg, wir sind immer gleich nah/fern *grins*
Ja du hast Recht. Aber falls du dich nicht weiter von mir beeinflussen lassen möchtest, dann lies bitte nicht weiter ;) …

Ist halt so in einem Forum, dass auch „problematische Esoteriker“, als solchen du mich ja bezeichnest, Beiträge schreiben. Es sind dann eben alle anderen Kräfte, wie du, gefordert ein Gleichgewicht herzustellen. Ist ja nicht so, dass nur ich Schreibrechte hab und alle anderen nur Leserechte *g*

Wobei wir nur aus der ABSOLUTEN Sichtweise gleich nah/fern von Gott sind. Aus unserer relativen Sichtweise gibt es sehr wohl Unterschiede. Von der absoluten Perspektive aus gibt es zwar keinen Raum und keine Zeit, aber von unserem begrenzten Standpunkt aus gibt es sehr wohl Zeit. Ansonsten bräuchte man den neuen europäischen Galileo-Satelliten wohl kaum mit einer Atomuhr ausstatten, wenn es sie sowieso nicht gibt, oder?

Gott nahe/Gott fern hängt mit dem Prinzip der Polarität zusammen. Licht und Dunkelheit sind zwar vom gleichen Wesen, aber ihre Ausprägung ist eine andere … und das Licht ist immer weiter entwickelt und Gott näher. Genauso gibt es Tätigkeiten, die dich von der Quelle entfernen und andere die dich ihr näher bringen. Das merken besonders Leute, die Meditieren oder solche die das Körperbewusstsein übersteigen können, weil dann auf einmal nichts mehr weitergeht, weil Kräfte sie nach unten ziehen. ABER genauso braucht das Licht die Dunkelheit, um sich selbst erfahren zu können, denn wenn es nur Licht gäbe, wie sollte dann das Licht erkennen, dass es überhaupt Licht ist?

So meine belehrenden Worte ;-)

Ich hab auch schon mal geschrieben, dass ich die Beiträge hauptsächlich für mich verfasse, um in meine eigene Klarheit zu kommen, und daran hat sich nach wie vor nichts geändert. Ich kann nur jedem empfehlen es auch so zu machen. Die menschliche Entwicklung ist letztlich äußerst komplex, und es wäre für viele Leute sogar töricht, meinen Worten zu folgen, weil das nicht ihr Weg ist. Ich hoffe aber trotzdem, dass ich mich auch mit jenen Menschen austauschen kann, die ähnliche Pfade beschreiten oder auch jene zu erreichen, die Denkanstöße gebrauchen können und für Neues offen sind.

lg
Topper
 
tetragamma schrieb:
Topperharley's Beitrag zeigt mir zumindest, dass sein Bewusstsein schon um einiges offener ist als bei Euch zwei (Regelwerk & opti)

Hättet ihr (insbes. du, opti) die innere Seeligkeit auch nur ansatzweise selbst erfahren, würdet ihr solche Beiträge gar nicht mehr schreiben.

Wie schön, dass du diese innere Seligkeit erfahren hast. Erzähle uns doch einmal ein wenig davon. Wie sieht sie denn konkret aus? Und warum kam sie dir eigentlich abhanden, bevor du sie wieder fandest?
 
Hallo TopperHarley

Warum glaubst du, Menschen könnten das Körperbewusstsein übersteigen? Ich bitte um eindeutige Beweise. Alle Berichte über übersinnliche Fähigkeiten sind in meinen Augen schlicht und einfach erlogen. Auch Jesus tat nicht ein Wunder. Die Wunder Jesus sind eine Mär seiner religiösen Anhänger, die ihn zum Gott erheben wollten, die ihn glorifizieren wollten. Jesus war genau so ein Mensch wie jeder andere. Vielleicht war er ein besonderer Mensch, aber Wunder konnte auch er nicht verbringen. Das kann kein Mensch.
 
Mit allen spirituellen Praktiken beeinflussen wir letzten Endes unsere Physiologie. Egal, was wir auch machen, es nimmt Einfluss auf unsere Physiologie, auf unser Wohlbefinden. Selbst wenn wir meinen, wir würden zu Gott beten, so interessiert das Gott wohl herzlich wenig, wenn es ihn überhaupt geben sollte, so beeinflussen wir dadurch unsere Physiologie. Und wenn das Beten tatsächlich eine heilende Wirkung hat, was ich durchaus nicht bestreiten möchte, dann deshalb, weil wir durch das Beten Einfluß auf unsere Physiologie nehmen.

Das Beten kann so tief und intensiv sein, dass es der Versenkung in der Meditation entspricht. Und sowohl beim kontemplativen Beten, als auch bei der tiefen Meditation nehmen wir Einfluss auf unseren Atem. Wir atmen langsamer, wir atmen tiefer und nehmen dadurch mehr Sauerstoff auf. Dies ist also ebenfalls ein physiologischer Vorgang, der weitreichende Folgen auf neurologischer Ebene hat.

Alles, was wir also erreichen können, findet auf physiologischer Ebene statt. Wir haben keine Möglichkeit, uns in göttliche Ebenen vorzubewegen. Was soll das auch sein? Wie soll dieser Gott denn beschaffen sein? Wer sagt denn, dass Gott irgendetwas anbetungswürdiges ist. Diese Vorstellungen entwickelt allein der Mensch aus seiner Unwissenheit und Angst heraus. Er entwickelt sie, weil er einerseits zu feige ist, sich seiner psychosomatischen Beschwerden zu stellen und weil er meint, er könnte sich nicht selber davon befreien.

Er ist durchaus in der Lage, sich selber davon zu befreien. Den allermeisten Menschen fehlt dazu allerdings der Mut. Und die wenden sich dann in ihrer Hilflosigkeit an den lieben Gott. Aber dieses Bitten, dieses Flehen ist vergebens. Der Mensch kann nur durch eine gesunde Lebensweise wieder genesen. Es gibt keinen anderen Weg. Da hilft leider auch der liebe Gott nicht.
 
Hi opti,

Ramakrishna ein Fanatiker? Es gibt bestimmt viele Parallelen :)

Was die Spiritualität betrifft, so ist diese genau genommen eine Wissenschaft! Reiner Glaube, auf den du ja oft anspielst, bringt einen da nicht weiter. Es kommt auf die praktischen Erfahrungen an. Genauso wie in der Wissenschaft selbst. Was zählt sind Resultate, und so ist das eben auch bei der echten Spiritualität. Wenn du einen Weg gehst aber keine praktischen Erfahrungen dabei machst, dann stimmt etwas nicht. Wenn du Wasser in einen Becher hineingießt, aber das Glas sich nicht füllt, dann würde ich zumindest nachsehen was es damit auf sich hat.

Das mit dem Körperbewusstsein ist für jeden eine Tatsache, der es selber erfahren hat. Ich würde wahrscheinlich nicht soviel Zeit meines Lebens da hineinstecken, hätte ich es nicht selber erlebt. Wie meinst du soll ich dir das beweisen, wie stellst du dir das vor? Das geht nicht :) Du würdest es mir nicht glauben ... denn so ist es mit dem Menschen. Er kann es nur SELBST erfahren. Alles andere wird ihn nie zufrieden stellen. Wissen ist nur dann wahres Wissen, wenn es selbst erfahren wurde. Reiner Glaube ist etwas für die Dummen. Schon Clemens von Alexandria, einer der genialsten Frühchristen, hat darauf hingewiesen: „Wissen ist MEHR als Glaube … Wissen ist bestätigter Glaube“.

Der Glaube, den wir heute meinen kann keine Berge versetzen. Weil der Mensch erst wirklich überzeugt sein kann, wenn er praktische Erfahrungen gehabt hat. Es ist mir also unmöglich dir etwas zu beweisen. Du kannst es dir nur selber beweisen und so wird es auch kommen.

Du hast recht, niemand kann Wunder vollbringen. Alles passiert innerhalb der kosmischen Gesetze ... und was die Leute nicht verstehen, das ist für sie ein Wunder. Kranke zu Heilen ist eigentlich kein Wunder, denn alles geschieht nach den kosmischen Gesetzen. Insofern hat Jesus eigentlich keine Wunder vollbracht :)

lg
Topper
 
physiologisch = körperlich? Wie siehst du den Begriff Physis? Was ist für dich die Liebe zu einer Frau/einem Mann? Ist das auch Physis oder Gehirngespinst?

Deine Anspielungen auf die Selbstanalyse sind ja völlig korrekt. Ich muss mich meinen Problemen stellen und den Weg der Selbsterkenntnis gehen. Es heißt ja nicht umsonst: "Mensch erkenne dich selbst!" Sant Kirpal Singh sagte auch: "Die Selbsterkenntnis geht der Gotterkenntnis voraus." Wenn du dich also deinen Problemen nicht stellst, dann kannst du dich nicht mit dem ABSOLUTEN vereinen. Ja der Mensch kann alles erreichen. Kaum zu glauben, dass er gerade auf dieser tiefsten Schwingungsebene die größten Erfolge und den höchsten Aufstieg erzielen kann.

Vieles sehe ich ähnlich wie du, aber oft in einem anderen Zusammenhang. Unsere Ansichten über die Seele und das Physische weichen aber erheblich voneinander ab. Das Körperliche ist für mich nur der äußere Ausdruck des Seelischen. Spätestens nach dem Tod ist dein pysische Körper Geschichte ... er ist nur die Erscheinungsform einer kurzen Zeitperiode, aber die Seele ist der Beobachter des wiederkehrenden Schauspiels, und zieht selbst viele Fäden im Hintergrund.

lg
Topper
 
Hallo TopperHarley

Das was du mit kosmischen Gesetzen bezeichnest, würde ich schlicht und einfach als Naturgesetze bezeichnen.

Sprichst du übrigens von luziden Träumen, von Out of body-Erlebnissen (OBE), wenn du meinst, wir könnten das Körperbewusstsen übersteigen? Wozu sollen die gut sein? Ich bin ohnehin davon überzeugt, dass die meisten Menschen, die sich mit diesen Dingen beschäftigen, sich aus sexuellen Gründen damit beschäftigen. Ich kann das allerdings sehr gut nachvollziehen, weil mir dieses nicht ganz unbekannt ist. Aber es ist natürlich letzten Endes eine Spinnerei.

Es findet auch keineswegs eine Out of body-Erfahrung statt. Vielmehr spielen sich diese Dinge in der Psyche des Menschen ab und sind damit auch nur physiologische Vorgänge. Sie sind ein Produkt körpereigener Drogen. Und im Drogenrausch ist so manches möglich. Da meint selbst der Nahtoderfahrende er würde sich während der Operation oder nach einem schweren Unfall ausserhalb seines Körpers befinden. Wie soll man dieses aber nachweisen? Meiner Meinung nach spielen sich die Abläufe aber innerhalb der Psyche ab. Da bewegt sich niemand außerhalb seines Körpers, mag man auch noch so sehr das Gefühl haben, dass es so gewesen ist.

Verabreiche doch einmal jemandem Drogen und warte ab, was der dir alles erzählen wird. Der wird dir erzählen, er sei die Wände hinauf gelaufen und sei dann aus dem Zimmer hinausgeflogen. Und er wird dir erzählen, dass das hundertprozentig der Wahrheit entspricht. Also bitte nicht immer so leichtgläubig. Das gilt übrigens auch für die eigenen Erlebnisse. Hast du Zeugen für deine außerkörperlichen Wahrnehmungen? Kannst du sie beweisen? Dann also bitte nicht so forsch. Und habe ein wenig Verständnis, wenn ich etwas skeptisch bin.

Und nun zum Sinn der außerkörperlichen Wahrnehmungen. Wozu sollen sie gut sein? Haben sie einen erotischen Hintergrund, dann habe ich dafür durchaus Verständnis. Dann sollte man sie allerdings im tantrischen Sinne benutzen und die Grenze zum Orgasmus möglichst nicht überschreiten. Der wirkliche spirrituelle Weg fängt aber erst dann an, wenn bei der Kontemplation, und in diese Kontemplation schließe ich jetzt ruhig einmal die OBE-Übungen mit ein, der meditative Charakter stärker ist als der erotische, wenn also der Wunsch nach meditativer Erfahrung über die Erotik dominiert, wenn die OBE also zur Meditation geworden ist. Und dann brauche ich keine OBE mehr, dann kann ich gleich meditieren.
 
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TopperHarley schrieb:
physiologisch = körperlich? Wie siehst du den Begriff Physis? Was ist für dich die Liebe zu einer Frau/einem Mann? Ist das auch Physis oder Gehirngespinst?

Deine Anspielungen auf die Selbstanalyse sind ja völlig korrekt. Ich muss mich meinen Problemen stellen und den Weg der Selbsterkenntnis gehen. Es heißt ja nicht umsonst: "Mensch erkenne dich selbst!" Sant Kirpal Singh sagte auch: "Die Selbsterkenntnis geht der Gotterkenntnis voraus." Wenn du dich also deinen Problemen nicht stellst, dann kannst du dich nicht mit dem ABSOLUTEN vereinen. Ja der Mensch kann alles erreichen. Kaum zu glauben, dass er gerade auf dieser tiefsten Schwingungsebene die größten Erfolge und den höchsten Aufstieg erzielen kann.

Vieles sehe ich ähnlich wie du, aber oft in einem anderen Zusammenhang. Unsere Ansichten über die Seele und das Physische weichen aber erheblich voneinander ab. Das Körperliche ist für mich nur der äußere Ausdruck des Seelischen. Spätestens nach dem Tod ist dein pysische Körper Geschichte ... er ist nur die Erscheinungsform einer kurzen Zeitperiode, aber die Seele ist der Beobachter des wiederkehrenden Schauspiels, und zieht selbst viele Fäden im Hintergrund.

lg Topper

Jawohl, auch die "Liebe" ist nur ein Spiel der Physiologie. Es hat einen evolutionsmäßigen Grund, dass die Liebe mit den Schmetterlingsgefühlen im Bauch etwa ein Jahr anhält. Die Natur bedient sich dieser Mittel, um die Fortpflanzung zu gewährleisten. Ich habe vor kurzem in einem Artikel von "Psychologie heute" (ich könnte ihn dir heraussuchen) gelesen, dass die verzückende Form der Liebe etwa nach einem Jahr abklingt. Das hat wohl den Grund, weil die Natur davon ausgeht, dass die Familienplanung dann abgeschlossen ist und der Nachwuchs bald kommt. Dann allmählich nimmt die verzückende Form der Liebe ab und die Sorge für den Nachwuchs, also die Liebe zu den Kindern, beginnt.
 
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