Hallo,
also dieses Forum ist ja teilweise wirklich amüsant und ich habe die letzten Tage echt viel lachen können... Ist zwar teilweise eigentlich nicht lustig, dennoch...
Doch um auf das Thema zu kommen:
Ich denke, man braucht sehr wohl einen Meister (ich finde dieses Wort auch nicht schlimm - es gibt Tischlermeister, KFZ-Meister, warum nicht auch spirituelle Meister?) oder einen Guru (übersetzt: Licht-Bringer!!!). Und eigentlich kann ich nur sagen:
...Wenn ihr einem wirklichen Meister gegenüber steht, werdet ihr das wissen und eure Meinung von einer Sekunde auf die andere ändern...
Das Problem ist wahrscheinlich, den wahren Meister zu erkennen - denn wie sagt man so schön? - Der Erleuchtete erkennt den Erleuchteten. Mit anderen Worten, man muß wahrscheinlich tatsächlich schon etwas vorangekommen sein, um einen Meister wirklich zu erkennen! Und auch einsehen, daß man diesen braucht (wurde hier ja schon erwähnt, habe aber vieles dann nur noch überflogen..., falls ich also schon angesprochene Themen wiederhole - nicht übel nehmen).
Wenn ich mal vom Yoga ausgehe (da ich dort "zu Hause" bin), brauche ich einen Meister oder zumindest einen Lehrer. Wie soll ich sonst die Übungen lernen? Wie soll ich sonst diesen Weg verstehen? Die Grundlagen müssen zunächst erstmal gelegt werden - dann kann man irgendwann selbstständig weiter wandern.
Ein kleines Kind wird doch auch begleitet, ihm werden die ersten schritte gezeigt, ihm wird das Leben gezeigt. Dann kommt der Punkt, wo das Kind sein eigenes Leben lebt und aus dem, was es mitbekommen hat etwas eigenes aufbauen kann.
Ein weit fortgeschrittener Mensch, der hier inkarniert braucht wahrscheinlich keinen Meister, denn er steht mehr oder weniger mit seinem Selbst in Kontakt.
Doch tun wir das? Glaub ich kaum. Wenn es so wäre, würden wir überhaupt nicht mehr suchen. Wir wären einfach glücklich mit unserem Leben, hätten keine Probleme (da man mit diesen dann ganz anders umgehen würde) und würden friedlich in uns ruhen.
Wir würden nicht hier im Forum rumstreiten, sondern draußen sitzen und in die Sterne schauen...
Woher kann ich wissen, ob die innere Stimme in mir, mein wahres Selbst ist?
Sind wir ehrlich, so sagt die innere Stimme doch meist das, was wir hören wollen (geh heut nicht dorthin, geh heute lieber Pizza essen...) und nicht das, was wir wirklich tun müßten.
Was mich betrifft, so habe ich eigentlich genug von diesem Irrenhaus, was sich Menschheit nennt. Ich wäre sehr froh, wenn mir jemand zeigen würde, wie ich hier raus komme

Und ich habe auch keine Lust mehr, mich noch tausende von Leben im Karma zu verstricken
(was ich mit diesem Beitrag aber mit Sicherheit schon wieder tue
.
Ich sehe in einem Meister einen Elternteil, der viel mehr sieht als ich "kleines Kind" und mich vor Gefahren warnen und auch beschützen kann! So wie eine gute Mutter oder ein guter Vater es tun würden. - Der mir erklärt, warum ich z.B. ein Summen im Kopf höre oder ein Licht während der Meditation sehe oder warum es mir schlecht geht, wenn ich bestimmte Übungen ausführe oder mich motiviert, wenn meine "Hausaufgaben" mal schleppend voran kommen.
Er soll nicht über mein Leben bestimmen oder mich von ihm abhängig machen (so wie gute Eltern es auch nicht mit ihren Kindern tun würden). Das ist dann kein Meister - ein Meister ist selbstlos und voller Liebe
und sieht nur das Glück im anderen. Er ist immer da, solange er gebraucht wird, sollte seinen Schützling dann aber auch irgendwann "aus dem Nest" werfen - in die Selbstständigkeit.
Ist ein Meister also schlecht? Haßt man die eigene Mutter? Den eigenen Vater?
Ich sehe wirklich nichts schlechtes darin, wenn eine erleuchtete Seele oder zumindest eine fortgeschrittenere Seele, sich den anderen annimmt und sie ein Stück auf dem Weg begleitet.
Alleine wird man es nicht schaffen (es sei denn, man ist schon sehr weit entwickelt), daß glaube ich nicht. Oder es wird sehr schwer und sehr lange dauern mit ewigen Suchen und beschreiten neuer Wege und Aufgabe und Neubeginn usw. Mit vielen Wiedergeburten und Enttäuschungen und Ablenkungen (wurde hier ja auch irgendwie schon mal erwähnt).
Wenn die "Westler" bisher so viel schlechte Erfahrungen mit Gurus machten, liegt das sicher an ihren seltsamen Erwartungshaltungen (ein Guru muß übersinnliche Fähigkeiten haben, er wird mich von einer sekunde zur anderen zu Gott bringen, er wird mich beglückwünschen, was für ein toller Mensch ich doch bin usw.) oder weil sie das Lehrer-Schüler-Prinzip nicht verstehen (oh, der Meister will ja, daß ich etwas an meiner Persönlichkeit verändere - wie böse! Ich muß ja wirklich was tun, bei diesem Meister!, wie blöd, da gehe ich doch lieber zu einem wahren Meister...) oder weil sie einfach bei keinem Guru, sondern bei einem Scharlatan gelandet sind - und mit letzterem bin ich wieder da gelandet, was ich am Anfang schrieb: man muß einen Meister auch erkennen können! Und das tut man mit dem Herz, nicht mit dem Verstand. das weiß man einfach, wenn es soweit ist.
Was mich noch wundert ist, die Meinung der Christen... Gurus sind alle schlecht usw. Doch was bitte schön ist denn Jesus gewesen? Nichts anderes! Auch er hat unterwiesen und gelehrt. Und vor allem lebte er, was er predigte! Ein "wahrer" Meister tut das auch.
Die Meister stellen sich auf einen Sockel... Glaub ich nicht, sie werden höchstens dahin gestellt, doch das ist dann doch nicht Problem des Meisters, oder?
Was kann er dafür, wenn seine Anhänger ihn/sie lieben, das sie ihm/ihr alles abnehmen und alles von ihm fern halten? Da hat er halt Glück und kann sich an seinem positiven Karma erfreuen. - Auch Jesus Anhängerschaft hat sicher einiges für ihn getan und vielleicht auch von ihm abgewendet. Oder hätte es, wenn er nicht am Kreuz gelandet wäre.
(außerdem finden die Meister das nicht immer toll. Swami Rama schreibt in seinem Buch, daß ihn die Leute nervten und störten, die abends zu ihm kamen und für ihn singen wollten. Er wollte meditieren, doch sie behandelten ihn wie einen Gott und sangen und brachten Blumen und Obst usw. und störten ihn.)
Guru= Gott? `Na warum denn nicht? Jesus wird doch auch von vielen für Gott höchst persönlich gehalten! Warum sollte sich Gott nicht auch in anderen Personen manifestieren...? Und: die meisten modernen "Spirituisten" (oder Esoteriker...) sagen, in jedem steckt was göttliches, jeder ist göttlich, jeder kommt von Gott
(daran muß man sich nur wieder erinnern) - oder wie auch immer - doch auf die Gurus (die sich daran erinnert haben) soll das dann seltsamerweise nicht zutreffen? Komisch....
Letztendlich geht jeder seinen eigenen Weg, daß ist wohl wahr.
Und es wird kein richtig oder falsch geben... Doch wenn man mal wirklich in sich lauscht, dann spürt man vielleicht, auf welcher Ebene man sich befindet und woran man noch arbeiten muß. Letztendlich ist es jedem selbst überlassen, ob man die Arbeit alleine und ohne Anleitung annimmt, oder sich die entsprechenden Werkzeuge dafür erstmal geben läßt (und am besten deren Umgang gleich noch mit dazu).
Viel Licht an alle,
Nahatkami