Gabi
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opti schrieb:Gerade wenn du solche Situationen, wie Kindesmissbrauch ansprichst, dann kann ich mir sehr gut vorstellen, dass der Betroffene davon so sehr verletzt wurde, dass er das Geschehen gerne in ein früheres Leben verlagert, um damit etwas besser umgehen zu können.
Das habe ich ehrlich gesagt noch nicht gehört, daß jemand sexuellen Mißbrauch aus der Kindheit in ein früheres Leben verlagert. Ob das möglich ist ? Keine Ahnung. Ich hatte diese beiden Dinge nicht im Zusammenhang gesehen. Sollte nur ein Beispiel sein, in welchem Falle der Haß vielleicht ohne offensichtlichen Grund vorhanden ist.
opti schrieb:Ich glaube, es gibt nur einen Weg, mit solchen Erlebnissen sinnvoll umzugehen. Man muss die Wut und die Trauer nachempfinden und sie raus lassen. Wieder und wieder, solange, bis alles draußen ist.
Aber das ist doch so eine Art, damit umzugehen, es anzunehmen, oder ? Wenn Dir Deines eigenen Mißbrauches bewußt wirst, dann brichst Du natürlich erst mal zusammen. Und die Wut und Trauer erschlagen Dich. Du könntest den Wunsch haben, alle Männer zu kastrieren ... Da kannst Du erst mal nichts anderes tun, als das alles immer wieder rauszulassen. Aber wahre Heilung erreichst Du erst, wenn Du wirklich zu Dir sagen kannst: das war GUT, daß ich das erlebt habe, es hat mir gedient. Ja, ich weiß, das hört sich brutal an, aber ich spreche hier aus eigener Erfahrung, also mach mich bitte nicht gleich wieder nieder.
opti schrieb:Und erst dann, wenn wir diesen Hass und diese Trauer am ganzen Körper spüren, wenn wir den Mut haben, alle Gefühle, die wir seit Jahrzehten runtergeschluckt haben, rauslassen, dann fällt allmählich ein Teil unserer Last von uns ab. Aber das ist ein verdammt schwerer weg, der sehr viel Mut erfordert.
Ja, das ist der erste Schritt und der kann durchaus verdammt schwer sein und viel Mut erfordern, wie Du sagst. Aber die eigentliche Heilung geschieht erst durchs Annehmen.