Braucht man einen spirituellen Meister?

Braucht man einen spirituellen Meister

  • Ich habe einen Meister

    Stimmen: 53 21,3%
  • Ich habe keinen, hätte aber gerne einen

    Stimmen: 67 26,9%
  • Ich habe keinen, und glaube das braucht man nicht unbedingt

    Stimmen: 78 31,3%
  • Meister - sowas ist doch blödsinn

    Stimmen: 27 10,8%
  • sonstiges

    Stimmen: 24 9,6%

  • Umfrageteilnehmer
    249
das thema habe ich nur kurz überflogen. doch mir ist aufgefallen dass in diesem thread meist nur der "materielle" meister hinterfragt wird. gibt es evtl. nicht auch einen "meister" der nicht materiell ist, ein meister der jeder in sich trägt? ein meister als wegweiser ist dieser nicht in uns selbst zu finden...? nur leider schwieriger daran zu glauben weil man keine materielle "bestätigungsprojektion" hat...
also ich bin der meinung dass es auch solche "meister" gibt... ausserdem glaube ich dass jemand der auf der "zwanghaften" suche nach einem guru ist, irgendeine blockade in seiner individuellen vater-sohn/tochter beziehung nicht gelöst hat und mit diesem "guru/meister" diese blockade zu kompensieren versucht. nicht überall wo meister draufsteht ist meister drin... doch viel wichtiger ist doch
die frage wieso "will" ich einen meister, was erwarte ich von ihm?

liebe grüsse
philippe

Das ist nicht die Art Meister, von der ich sprach...

Aber Du hast absolut recht:

jeder, der seinen Weg geht und den gehen wir ja schließlich alle :) - wird über kurz oder lang seine "Meisterschaft" erreichen - ob in diesem oder in einem viel späteren Leben.

Kleine Meisterschaften erreichen wir ja tagtäglich :)

1. Deine Frage nach dem wieso...

Gegenfrage -
weshalb gehst Du zur Schule?
weshalb lernst Du überhaupt?
weshalb liest Du ein Buch?
weshalb willst Du etwas wissen?
weshalb lernst Du einen Beruf?

Hättest Du Dir nicht auch alles selber beibringen können?
Ja, vieles schon - aber einiges würde viel länger dauern - oder?
Und auf manches würdest Du vielleicht gar nicht erst kommen, da dafür kein Neuronetz vorhanden ist in Deinem Kopf :D

Es geht einfach leichter...

Davon abgesehen suchen die meisten nicht zwanghaft einen Meister, so wie Du Dich ausdrückst -
meistens ist es so, daß man irgendwie darauf gestoßen wird - plötzlich hört man etwas, liest etwas, sucht nach einer Antwort ect. ---und plötzlich ist er da, der Meisterlehrer.
Manchmal ist man nur neugierig und geht wieder.
Manche bleiben, wenn er das ausspricht, was einen schon lange interessiert.

Ich glaube, die wenigsten suchen zwanghaft...

2. was ich von ihm erwarte
,
habe ich ja schon oben ausführlich beschrieben.

Hier der Spruch eines wirklichen Meisterlehrers:
"Ich bin gekommen um Dir über den Graben zu helfen"

das ist das, was ich erwarte:
sozusagen die Anleitung, wie ich die Maschine (ich meine damit das Leben) bedienen soll, damit sie so funktioniert, wie ich will.
Aber bedienen will ich die Maschine selber...

LG blue

@ TopperHarley und Energeia danke für das Lob :)
 
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Es gibt nur eine Sorte spiritueller Meisterlehrer, die ich akzeptieren kann - alle anderen sind für mich absolut uninteressant - egal, was sie erzählen oder versprechen.



1. darf er nicht von mir erwarten, daß ich bedingungslos alles glaube, was er mir erzählt.

2. muß er mir einen Weg zeigen, daß ich restlos alles(!) was er sagt, durch eigene Erfahrung nachprüfen kann.

3. erst durch meine eigene Erfahrung wird seine Wahrheit auch zu meiner - bis dahin ist alles was er sagt für mich hypothetisch - es ist und bleibt so lange seine eigene Wahrheit, bis ich es auch erfahren habe und nun eine Akzeptanz dafür entwickeln kann.

4. Er muß mir also nichts verkünden, er sollte mir nicht schmeicheln, mich auch nicht unter Druck setzen....
das einzige was er muß - mir einen Weg anbieten, den ich, wenn ich es will, gehen kann, um seine Wahrheit nachprüfen zu können.

Ja, es gab und gibt sie diese Meisterlehrer - aber leider nur sehr selten.


bluebody
Jaja, die üblichen Vorstellungen... Wollen wir's mal kurz pseudopsychoanalytisch beleuchten:
Es gibt nur eine Sorte spiritueller Meisterlehrer, die ich akzeptieren kann - alle anderen sind für mich absolut uninteressant - egal, was sie erzählen oder versprechen.

1. darf er nicht von mir erwarten, daß ich bedingungslos alles glaube, was er mir erzählt.
Heisst auf Deutsch übersetzt: "Ich bin ein selbstständig denkender, kritischer Mensch, dem niemand so einfach etwas vormachen kann." Mit anderen Worten: Es fehlt demjenigen, der das sagt, an Hingabevermögen, Vertrauen und Glauben. Warum sollte jemand das Bedürfnis haben, sich so stark von "all den anderen" abzugrenzen? Also von jenen, die Dinge sagen, die einer erstmal nicht akzeptieren kann?

Zweitens:
2. muß er mir einen Weg zeigen, daß ich restlos alles(!) was er sagt, durch eigene Erfahrung nachprüfen kann.
Dito. Was, wenn es gewisse Dinge gibt, die sich für alle Ewigkeiten dem Schüler entziehen (und die trotzdem wahr sind)? Oder was, wenn der Schüler gar nicht die Möglichkeit hat, manches zu überprüfen (weil er beispielsweise eine Familie hat, und ihm die Zeit zur Beschäftigung mit gewissen Themen fehlt)?
Auch hier führt das (irrationale) Festhalten an einem ganz bestimmten Selbstbild (nämlich das des selbstbestimmten Menschen) zu irrsinnigen, durch gründliche Betrachtung nicht aufrecht zu erhaltenden Annahmen.

Drittens:
3. erst durch meine eigene Erfahrung wird seine Wahrheit auch zu meiner - bis dahin ist alles was er sagt für mich hypothetisch - es ist und bleibt so lange seine eigene Wahrheit, bis ich es auch erfahren habe und nun eine Akzeptanz dafür entwickeln kann.
Der Schreiber hat nicht geklärt, ob es eine absolut gültige Wahrheit gibt oder nicht, die ausserhalb seines Einflusses steht. So lange einer das nicht geklärt hat, spricht er noch von "meiner" und "deiner" und "seiner" Wahrheit.

Viertens:
4. Er muß mir also nichts verkünden, er sollte mir nicht schmeicheln, mich auch nicht unter Druck setzen....
das einzige was er muß - mir einen Weg anbieten, den ich, wenn ich es will, gehen kann, um seine Wahrheit nachprüfen zu können.
Jaja, die wahren Meister sind Selbstbedienungsläden, in welchen ein Schüler nach Belieben einkaufen gehen kann. Mal bisschen von dieser Übung, dann bisschen von jener Wahrheit, aber bloss nicht zu viel auf einmal, immer nur schön in kleine Tütchen verpackt. Auf dass ich ja nie überfordert werde mit der Situation.
Bloss dass in Wahrheit so kein Lernen stattfindet. Der Schüler gelangt an einen gewissen Punkt und bleibt dann dort stehen. Er kann nicht über seinen eigenen Schatten springen, nämlich die (ziemlich arroganten) Erwartungen, die er an die Welt stellt. Nämlich er kontrolliert die Welt nicht. Er ist nicht Gestalter seines Lebens, sondern wird vom Leben gestaltet. (Und in Wahrheit ist er frei davon.) Das gilt es anzuerkennen, anstatt irgendwelche nicht erfüllbare Forderungen an irgendeinen Meister zu stellen, der am Ende doch nur wieder den eigenen Vorstellungen über die Welt gehorcht.

Ja, es gab und gibt sie diese Meisterlehrer - aber leider nur sehr selten.
Wenn ich Zeit und Lust habe, dann stell ich hier mal noch ein Zitat von Gurdjieff (einem "wahren spirituellen Meister", der sich dadurch auszeichnete, auch schon mal mit Vodka auf "die Idioten da draussen" anzustossen) rein, das ich leider momentan nicht wörtlich zur Hand habe.
 
Ein wahrer Meister leitet dich sehr wohl auch im Äußeren an, wie der Fussballcoach seiner Mannschaft Lektionen verpasst. Das Spiel beschreiten musst du aber schon selbst. Das drum herum regelt alles der Trainer sodass du dich um nichts kümmern musst, außer Trainig und Spiel. Frag mal einen Spieler, ob er den Coach für überflüssig hält :)

Danke für den schönen Vergleich.
Ich kann dies nur bestätigen. In so einem Team sind Veränderungen möglich, die alles natürliche übersteigen.
In so eine Team ist der nächste Evolutionsschritt möglich, der für ein 'normales' menschliches Dasein, derzeit nicht mal vorstellbar ist.
Wie soll man sich denn gegenseitig aus dem Schlamassel ziehen, wenn man selbst noch drin steckt?

Für den Zugang zum inneren Meister braucht es großes Unterscheidungsvermögen, denn da steht noch das Ego und die astrale Ebenen dazwischen.
 
Danke für den schönen Vergleich.
Ich kann dies nur bestätigen.
Echt? Was hast du denn für einen Meister?

Es ist bei solchen Diskussionen immer ungefähr so, als ob alle darüber reden, wie das Essen in Kualalumpur sei. Jeder übertrifft den nächsten in detailreichen Beschreibungen darüber und alle bestätigen sich die Richtigkeit ihrer Annahmen (was auch deren Falschheit mit einschliesst). Bloss dort wirklich auch gewesen ist niemand.
 
Jaja, die wahren Meister sind Selbstbedienungsläden, in welchen ein Schüler nach Belieben einkaufen gehen kann. Mal bisschen von dieser Übung, dann bisschen von jener Wahrheit, aber bloss nicht zu viel auf einmal, immer nur schön in kleine Tütchen verpackt. Auf dass ich ja nie überfordert werde mit der Situation.

Bloss dass in Wahrheit so kein Lernen stattfindet.

Ich habe erlebt, daß das stimmt, was du da sagst. Ein Meister, der einen nicht unter Druck setzt, ist kein Meister. Und ein Schüler, der sich diesem Druck nicht aussetzt, ist kein Schüler.
 
Ich habe erlebt, daß das stimmt, was du da sagst. Ein Meister, der einen nicht unter Druck setzt, ist kein Meister. Und ein Schüler, der sich diesem Druck nicht aussetzt, ist kein Schüler.
Es ist eben schnell gesagt: "Schlag den Buddha tot, wenn du ihm begegnest." Und das hat natürlich auch seinen Sinn. Aber zuerst sollte man sich mal selbst gründlich totschlagen.
 
Es hat mal jemand schön beschrieben: Erst wenn die Frucht reif ist, kann die Schale geknackt werden.
Das Knacken der harten Schale des Egos ist sicher ein Prozess wie das Einschlagen eines Blitzes.
 
Es ist eben schnell gesagt: "Schlag den Buddha tot, wenn du ihm begegnest." Und das hat natürlich auch seinen Sinn. Aber zuerst sollte man sich mal selbst gründlich totschlagen.

Diese Mord-und Totschlag-Methoden kommen mir so SM-mässig vor. :confused:
Warum könnt ihr Leuts nicht auch mal ein wenig liebevoller über diese Dinge sprechen?
 
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