Braucht man einen spirituellen Meister?

Braucht man einen spirituellen Meister

  • Ich habe einen Meister

    Stimmen: 53 21,3%
  • Ich habe keinen, hätte aber gerne einen

    Stimmen: 67 26,9%
  • Ich habe keinen, und glaube das braucht man nicht unbedingt

    Stimmen: 78 31,3%
  • Meister - sowas ist doch blödsinn

    Stimmen: 27 10,8%
  • sonstiges

    Stimmen: 24 9,6%

  • Umfrageteilnehmer
    249
opti schrieb:
Dann erzähl doch einmal, welche spirituellen Fortschritte du bereits gemacht hast. Außerdem glaubst du spirituell zu sein und erkennst nicht einmal, dass der Spirituelle sich von allen Verhaftungen lösen sollte.

:lachen: Nein, werd ich nicht tun. Ich bin dir keinerlei Rechenschaft schuldig, so einfach ist das.

Achilleus
 
Werbung:
Intelligente Entscheidung, Achilleus

Sofern du nicht erpicht darauf bist dir erklären zu lassen dass deine spirituellen Erfolge nichts weiter sind als verzerrte Wahrnehmung, bzw. Angst vor der Sexualität oder eben Realitätsflucht aus einer Welt ohne Gott...

Immer die gleiche Leier...
 
opti schrieb:
Hallo Achilleus

Der Text bestätigt doch eigentlich meine Behauptung, dass es ohne Enthaltsamkeit keine spirituellen Fortschritte gibt. Wenn jemand sich nicht zum Mönch berufen fühlt, sondern seine Spiritualität im normalen Alltag leben möchte, so muss er es akzeptieren, dass er keine spirituellen Fortschritte machen wird. Eigentlich führt er nicht einmal ein spirituelles Leben, sondern vertut nur seine Zeit. So ehrlich sollte man schon sein.


Hallo,
hier Helmut aus Köln.

:)
Möchte kurz was dazu beitragen:

Ich denke ähnlich, wie Opti,
Ein wirklich spiritueller Fortschritt ist nur sehr mühsam möglich ist, wenn kein Brahmacharya praktiziert wird.
Der Grund, warum alle großen spirituellen Meister von Ihren Schülern sexuelle
Enthaltsamkeit gefordert haben ist vielschichtig.
Deshalb würde das hier zu weitgehen, um das zu erklären.

Schlußendlich ist die sexuelle Enthaltsamkeit nur ein Teil spiritueller Praxis, aber ein sehr wichtiger.
Alles was man als relative Schöpfung auch bezeichnen kann, reizt den Sucher zur Bindung.
Bindung seines Bewußtseins.
Da der Sucher das jetzige Erdbewußtsein tranzendieren möchte, darf es keinerlei Verhaftungen im Geist geben.
Jegliches Verhaftetsein beinhaltet immer die Angst vor Verlust (fear of loss).
Sexualität bindet unser Bewußtsein wie keine andere Energie an das Erdbewußtsein.
Die Sexualenergie ist die größte Kraft der Schöpfung, denn sie hält die Schöpfung in Bewegung.

Alles, was uns bindet, verursacht schlußendlich irgendwann Leid.
Sex creates attachment.
Verlußtangst kann daher nichts mit wahrem Glücklichsein, unserem eigentlichen wahren Zustand, zu tun haben.

Daran kann man vielleicht erahnen, daß wahre Enthaltsamkeit noch viel mehr beinhaltet, als nur den sexuellen Austausch.

Es ist schon so, wie Opti das sagte.
Ein spiritueller Mensch muß irgendwann allem entsagen.
Alles, was uns bindet kann kein echtes, dauerhaftes Glücklichsein mit sich bringen.

Natürlich könnte ich sagen:
"Ich habe 10 Bentleys, aber ich bin nicht daran gebunden.
Also was soll`s; her mit dem Luxus!"
Dann könnte man aber zu Recht fragen, warum ich überhaupt diese 10 Luxusschlitten besitzen möchte?"
Es wäre bestimmt interessant, die Antwort zu hören.


Schlußendlich muß der Sucher auch innerlich von seinen Überzeugungen und Erwartungen jeglicher Art, so wie wir sie hier auch kundtun, loslassen:
Am Ende gibt er sich völlig seiner Quelle hin - ohne jegliche Erwartungen.
Aber das ist das Ende des Weges, niemals der Anfang, sonst würde kaum ein Mensch den Weg zu Ende gehen können.
Wenn du einen Meister hast, mußt du auch dann den Meister loslassen, um zu erkennen, daß der Meister und du vollkommen eins und nicht verschieden sind.
Aber das passiert nur am absoluten Ende seiner spirituellen Sadhana.


Zu alledem kommen noch einige andere Aspekte, warum große Meister der Meditation speziell die sexuelle Enthaltsamkeit von ihren Schüler verlangten.
Aber das würde jetzt hier wirklich zu weit führen, den das galt nur für echte devotees (das sind sehr praktische Gründe).
:o
Noch zu dem anderen Thema:

Die großen Lehrer sind immer wieder gefragt worden:
Gibt es einen Gott oder nicht?
Gibt es da jemanden?

Und alle, ausnahmslos, haben dies bejaht und gesagt, daß
es ein Spiel des Egos ist, wissen zu wollen, ob es eine Person namens Gott gibt oder nicht gibt.

Die Schöpfungskraft enthüllt sich demjenigen Sucher als "Person", weil dieser spezielle Mensch so den schnellsten Fortschritt machen kann.

Die Schöpfungskraft zeigt sich demjenigen als "unendlichen Brahman", weil dieser Mensch dadurch den schnellsten Fortschritt macht.

Die Schöpfungskraft enthüllt sich demjenigen z. B. in der "Form von Krishna" oder "Jesus Christus" oder durch welchen Avatar auch immer, weil
dieser spezielle Mensch so den schnellsten Fortschritt machen kann.


Das Absolute ist nicht gebunden an irgendeine Eigenschaft oder Erscheinungsform, wie immer sie auch sein mag.
Wir würden unsere eigene Quelle ja begrenzen, wenn wir sagen:
"Es gibt vielleicht nur Brahman oder nur das unendliche "Selbst", aber Brahman kann uns nicht als Person erscheinen."
Für einen aufrichtigen Sucher: ein absurder Gedanke.

Wir alle hier im Forum haben die Schöpfungskraft in uns, die uns am Leben erhält und jeden Moment wieder neu erschafft.
Ich nenne es halt auch: das Göttliche.
Es kann halt Form haben und auch nicht.
Alles andere Denken ist eine Begrenzung unseres Bewußtseins und unserer Quelle.

So, Leute, genug!

Alles Gute,
HELMUT.
:)





































































































 
Dann erzähl doch einmal, welche spirituellen Fortschritte du bereits gemacht hast.
mein haus, mein auto, meine spirituellen fortschritte
biglaugh.gif


also ich hab 'nen lehrer.
FINGERdeg.gif

beschleunigt "die sache" ungemein.
würde ich jedem wärmstens empfehlen ;)

__________________
wer ohne führer unterwegs ist,
braucht zweihundert jahre für eine reise
von zwei tagen.
 
Hallo cheerfollmoon700

Kompliment für deine Worte. Selbst mit deiner Einstellung zur Schöpfungskraft kann ich übereinstimmen, obwohl ich selber kein Bedürfnis nach dieser Schöpfungskraft empfinde. Ich lese übrigens gerade das Buch "Das Vermächtniss" von Ramakrishna. Du wirst es vielleicht kennen. Und ich muss ehrlich sagen, mich stößt die ganze Religiosität, die immer wieder zwischen den Zeilen des Buches heraustrieft, ziemlich ab.

Nun lebte Ramakrishna in einer Zeit, in der er wenig Möglichkeiten hatte, sich anders zu orientieren. Er war ja auch ziemlich unbelesen, ich glaube, er konnte nicht einmal lesen. Dafür hat er die Religion wie ein religiöser Fanatiker aufgesogen. Das hat ihm zwar "Erleuchtung" gebracht, aber im Grunde genommen war er Gefangener seiner religiösen Hystrie.

Es mag ja irgendetwas geben, das dem ganzen Trubel hier einen Sinn verleiht. Niemand mag das zu beurteilen. Aber dieses Etwas zu vermenschlichen, würde mir nicht in den Sinn kommen. Wenn es anderen auf ihrem spirituellen Weg hilft - ich weiß nicht so recht, wie ich damit umgehen soll. Ich habe einfach nur das Gefühl, die Leute belügen sich. Zumal die eigentlichen Prozesse der "Erleuchtung" sich ausschliesslich auf physiologischer Ebene abspielen.

Aber dein Beitrag hat mich natürlich neugierig gemacht. Welchen spirituellen Weg verfolgst du? Wie lange bist du schon auf diesem Weg? Wie weit bist du bisher gekommen?
 
Und nun noch etwas für meine Zen-Freunde.

Gestern Abend und heute Morgen habe ich mich bei der Meditation ausschliesslich auf das Stirnchakra konzentiert. Normalerweile habe ich mich einerseits auf das Stirnchakra und die Atmung (ein, aus) oder auf das Stirnchakra und das Nabelzentrum konzentriert.

Aber wie gesagt, gestern Abend und heute Morgen habe ich mich allein auf das Stirnchakra konzentriert. Und was war das Resultat? Es trat eine herrliche Ruhe ein. Die Zen-Anhänger würden es vielleicht mit dem Nichts beschreiben, ich beschreibe es lieber mit Frieden. Es war eine Art Gedankenstille.

Und liebe Zen-Freunde, da war kein Gedanke an Sexualität. Ihr redet vom Nichts, aber gleichzeitig klammert ihr euch an die Sexualität. Der Gedanke an die Sexualität ist nur vorhanden, weil ihr ihn zulasst. Würdet ihr ihn sofort mit aller Entschiedenheit von euch weisen, und zwar in jeglicher Situation, so würdet ihr auch einer Tages dieses Nichts kennen lernen, nach dem ihr euch so sehr sehnt. Aber so lange ihr in die Sexualität verhaftet seid, wird dies nicht geschehen.
 
Hi ihr Lieben:liebe1: ,

wahre Enthaltsamkeit ist für mich auch viel mehr – eigentlich sehe ich in ihr das absolute Nichtverhaftetsein – also das stete in Bewegung bleiben...
das konnte mir einer meiner Lehrer, Maharaj-ji, am besten vermitteln... ich lernte ihn über ein Buch kennen, dass ein anderer über ihn verfasste, es sind gesammelte Geschichten über Maharaj-ji... nach dem ich mich sehr intensiv in diese Geschichten vertiefte, erlebte ich das unbeschreibliche Glück ihm auf mentaler Ebene körperlich begegnet zu sein... beschreiben kann man das nicht, das muss man erleben...

hiermit kann ich also die Frage oder Bitte: „dann erzähl doch einmal, welche spirituellen Erfahrungen/Fortschritte du gemacht hast“, anfangen zu belegen/aufzuführen...
weil ich der Überzeugung bin, dass das wichtig ist sich auszutauschen, anstatt sich beleidigt zurückzuziehen... natürlich muss nicht alles jedem gefallen, das ist schon ok...
der Austausch, auch die Neugier wie andere denken, ist doch unser wahrer Grund hier zu schreiben... oder?

Es ist auch richtig bzw. ich denke ähnlich, wie hier gesagt wird: „ wenn du einen Meister hast, musst du auch dann den Meister loslassen, um zu erkennen, dass der Meister und du vollkommen eins und nicht verschieden seit...aber das passiert nur am absoluten Ende einer spirituellen Sadhana...

Nur das mit dem „passieren am absoluten Ende“ damit bin ich nicht einverstanden...
warum Ende... es gibt eigentlich keinen plausiblen Grund für einen Anfang und auch kein Ende... welcher wäre es, wenn doch?

Ja, auch Maharaj-ji glaubte an einen universalen Gott, auch S. Suzuki, Mahindra de Souza und sicher noch viele Lehrer mehr...
Ohne das Wissen, dass es einen Gott gibt, könnte ich gar nicht glücklich sein, mich nicht so geborgen fühlen, nicht so erfüllt sein... aber auch dieses nicht zu begründende, unbeschreibliche Wissen, ist für mich ein Ausdruck meiner Spiritualität, sie ist nicht etwas was ich erworben habe, erlernt oder hart und enthaltsam erarbeiten musste, sondern sie ist ein Teil von mir, sie ist „ich“ oder mein „Sein“ jetzt im „Hier“ =

= Zitat von Opti – wunderschön:
Aber wie gesagt, gestern Abend und heute Morgen habe ich mich allein auf das Stirnchakra konzentriert. Und was war das Resultat? Es trat eine herrliche Ruhe ein. Die Zen-Anfänger würden es vielleicht mit dem Nichts beschreiben, ich beschreibe es lieber mit Frieden. Es war eine Art Gedankenstille.

= oder auch überall zur gleichen Zeit meines Seins!

Als ich ein Mädchen von ca. 10 Jahren war, wurde ich einmal von einem Mann überfallen und sexuell missbraucht, später noch einmal von einem Familienangehörigen... beide Erfahrungen waren sehr traumatisch... hätte also allen Grund die Sexualität zu hassen, vielmehr die Männer... ich gebe zu ich habe beides sehr gefürchtet...
Heute sehe ich Sexualität jedoch als etwas vollkommen normales, sie gehört zum Leben wie das Einatmen... das Ausatmen ist lediglich der Gegenpart ebenso wie die Enthaltsamkeit... ich will damit nur sagen, es reicht alles duale in aller Neutralität zu betrachten... einfach wertfrei... und schon ist man Entsagender, freilich wenn man dabei nicht sinnierend verweilt... also stets in Bewegung bleibt im „Hier“ und „Jetzt“... als ob es Vergangenheit bzw. Zukunft nicht gäbe...
vielleicht schwer zu bewerkstelligen, aber doch vorstellbar...

Zitat von Helmut:
„Wir würden unsere eigene Quelle ja begrenzen, wenn wir sagen: „ Es gibt vielleicht nur Brahman oder nur das unendliche Selbst, aber Brahman kann uns nicht als Person erscheinen.“ Für einen aufrichtigen Sucher: ein absurder Gedanke.
ob nun absurd oder nicht absurd... jede Vorstellung, die wir haben begrenzt uns, auch die Vorstellung über einen schnelleren bzw. langsameren Fortschritt wovon auch immer...

„Nur zu sein“ ist unsere wahre Natur, jeder Suchende weis es, deswegen sucht er...
„Nur zu sein“, Opti, ist Deine wunderschöne, unbeschreibliche Gedankenstille...

in diesem Sinne wünsche ich euch allen noch einen wunderschönen Abend
alles Liebe
Anela:schnl:

PS: Bin die nächsten 3 Tage unterwegs.
 
Ich musste bisher die Erfahrung machen, dass ich gezielt
gesucht, nie einen Lehrer finden konnte, der mir wirklich
weiter helfen konnte. :zauberer2

Wenn ich dann am wenigsten mit gerechnet habe, war
plötzlich eine Person in meiner Nähe, die mir jeweils ein
ganzes Stück meines lebens zur Seite stand und mich
vieles lehrte, ob nun bewusst oder unbewusst.

Aber immer dann, wenn ich glaubte, dass Sie mir
dauerhaft zur Seite stehen könnte, musste sie schon
wieder weiter ziehen. :escape:

Das ist irgendwie ein bisschen wie bei Marry Poppins...
 
Sag mal, was hast Du eigentlich für Erfahrungen mit Zen? Auf welche Praxis beziehst Du dich denn, wenn Du sagst, daß Zen-Anhänger sich mit Sexualität beschäftigen? Kommt mir alles irgendwie spanisch vor.
opti schrieb:
Und nun noch etwas für meine Zen-Freunde.

Gestern Abend und heute Morgen habe ich mich bei der Meditation ausschliesslich auf das Stirnchakra konzentiert. Normalerweile habe ich mich einerseits auf das Stirnchakra und die Atmung (ein, aus) oder auf das Stirnchakra und das Nabelzentrum konzentriert.

Aber wie gesagt, gestern Abend und heute Morgen habe ich mich allein auf das Stirnchakra konzentriert. Und was war das Resultat? Es trat eine herrliche Ruhe ein. Die Zen-Anhänger würden es vielleicht mit dem Nichts beschreiben, ich beschreibe es lieber mit Frieden. Es war eine Art Gedankenstille.

Und liebe Zen-Freunde, da war kein Gedanke an Sexualität. Ihr redet vom Nichts, aber gleichzeitig klammert ihr euch an die Sexualität. Der Gedanke an die Sexualität ist nur vorhanden, weil ihr ihn zulasst. Würdet ihr ihn sofort mit aller Entschiedenheit von euch weisen, und zwar in jeglicher Situation, so würdet ihr auch einer Tages dieses Nichts kennen lernen, nach dem ihr euch so sehr sehnt. Aber so lange ihr in die Sexualität verhaftet seid, wird dies nicht geschehen.
 
Werbung:
RegNiDoen schrieb:
Sag mal, was hast Du eigentlich für Erfahrungen mit Zen? Auf welche Praxis beziehst Du dich denn, wenn Du sagst, daß Zen-Anhänger sich mit Sexualität beschäftigen? Kommt mir alles irgendwie spanisch vor.

Musst du nicht verstehehen, verstehe ich selber nicht.
 
Zurück
Oben