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opti schrieb:Hallo TopperHarley
Was mir an deiner Aussage nicht gefällt, ist dein Absolutheitsanspruch, deine Ausrichtung auf das Göttliche. Zunächst interpretierst du das Göttliche nach deinen Vorstellungen, was ich für unredlich halte, und dann betest du es gewissermaßen sogar noch an. Wie kommt es, daß z.B. der Buddhismus oder andere Philosophien vollkommen ohne eine Gottesvorstellung auskommen? Sind sie deshalb schlechter als irgendwelche Religionen? Nein, ich meine, sie sind einfach nur ehrlicher.
Menschen, die am ewig Gestrigen hängen bleiben, und dies gilt natürlich auch für die Menschen, die sich an die Religionen binden, übernehmen die Jahrtausend alten religiösen Vorstellungen im Maßstab eins zu eins, hinterfragen die vollkommen überholten Vorstellungen überhaupt nicht und meinen dann, dies sei die Wahrheit. Ich stelle dieses Verhalten auch immer wieder bei Yoga- und Zen-Anhängern fest. Anstatt diese verstaubten Philosophien einmal von der ganzen Religion und Mythologie zu befreien, beten viele sie ohne zu überlegen nach.
Für mein Empfinden steckst du dein Ziel viel zu hoch. Und das geschieht meiner Meinung nach genau aus dem Grunde, den ich oben darzustellen versuchte. Du hinterfragst diese alten Philosophien überhaupt nicht. Für die damalige Zeit mögen sie passend gewesen sein. Die Menschen waren noch nicht so gebildet, konnten sich vieles nicht erklären und neigten deshalb dazu, das Unerklärliche als Göttlich zu bezeichnen. Es ist zwar durchaus richtig, dass heute ebenso noch vieles nicht erklärt werden kann, dann sollten wir uns aber nicht dazu verleiten lassen, den gleichen Fehler wie unsere Vorfahren zu machen und alles Unerklärliche dem lieben Gott zuzuordnen.
Wenn du sagst, du möchtest die Vereinigung mit dem Absoluten erreichen, die Unbegrenzheit im Unbegrenzten erfahren, dann ist mir das einfach eine Nummer zu groß. Du strebst mit aller Macht nach dem Göttlichen. Darum geht es aber in Wirklichkeit gar nicht bei der Spiritualität, selbst wenn alle dies glauben. Im Grunde genommen ist die Spiritualität nichts anderes als ein Produkt unserer Physiologie, ein Produkt unserer körpereigener Drogen und nichts anderes. Jeder "göttliche" Rausch, jede spirituelle Ekstase ist nichts anderes als ein physiologischer Vorgang. Und um diese Energien zu erwecken, gibt es eindeutig vorgeschriebene Wege. Ein zentrales Punkt all dieser Wege ist die Enthaltsamkeit und zwar egal, ob man einen yogischen oder tantrischen Weg beschreitet.
Und man kann rumzappeln so viel wie man will und nach Gott schreien, so viel wie man will, man wird kaum einen Millimeter in seiner spirituellen Entwicklung vorankommen, solange man diese Gesetze nicht beachtet. Alle Heiligen, Weisen und Erleuchteten, Jesus ganz genau so wie Buddha, sind diesen Weg gegangen. Der zweite sehr wichtige Punkt auf diesem spirituellen Weg ist natürlich die Meditation (Kontemplation). Und das, was du unter dem Punkt Bhakti angesprochen hast, ist nichts anderes als der Aufstieg der Kundalini (sexuellen Energie) vom Sexualzentrum zum Nabelzentrum. Genau in dem Moment, wo die Kundalini zum Nabelzentrum aufsteigt, stellen sich automatisch Toleranz, Vergebung und Mitgefühl ein.
Daraus sollte man schließen, dass man diese ethischen Werte nicht irgendwie durch ein besonders tugendhaftes und moralisches Verhalten erwerben kann, sondern dass sie ein Produkt unseres energetischen Zustandes sind. Genau so wenig halte ich davon, Liebe zu leben (geben), wenn sie in Wirklichkeit nicht vorhanden ist. Sie wird sich aber ganz von allein einstellen, wenn die Kundalini das Herzzentrum erreicht hat. Und dann kommt die Liebe von Innen und ist nicht mehr künstlich und geheuchelt.
opti schrieb:allenfalls oberflächliche Fortschritte in der Meditation. Warum leben denn wohl die Zen-Mönche in den Klöstern enthaltsam?
Achilleus schrieb:Schon gewusst, dass Nonnen und Mönche überdurchschnittlich häufig an Geschlechtsdisfunktionen leiden? (Sehr wahrscheinlich wegen der Enthaltsamkeit)
http://www.wieobensounten.de
Achilleus
opti schrieb:Du solltest den Link schon etwas genauer setzen. Welche Seite meinst du genau?
.wieobensounten schrieb:Hinzu kommen die Beschreibungen der meisten Meditationsbücher, die von Mönchen geschrieben wurden und deren Beschreibungen, bezogen auf den Alltagsmenschen, einfach falsch sind. Diese Beschreibungen von Erlebnissen und vom Geschehen in der Meditation sind auf den im normalen Alltag lebenden Menschen nicht übertragbar. Sie sind natürlich nicht falsch hinsichtlich der Lebensweise der Mönche und Nonnen. Wir sollten uns hüten, unsere Meditation an ihnen zu messen. Mönche und Nonnen haben eine andere Aufgabe, sonst hätten sie ihren Weg nicht eingeschlagen. Wir Alltagsmenschen haben einen anderen Weg und somit andere Aufgaben als sie
wieobensounten schrieb:Unsere Meditation muss nüchterner sein und einfacher. Wir müssen diese, seit Jahrtausenden gefundenen Methoden und Erfahrungen auf den Alltag übertragen. Ich versuche seit über 20 Jahren, diese Übertragung zu finden und zu gestalten.
opti schrieb:Der Text bestätigt doch eigentlich meine Behauptung, dass es ohne Enthaltsamkeit keine spirituellen Fortschritte gibt. Wenn jemand sich nicht zum Mönch berufen fühlt, sondern seine Spiritualität im normalen Alltag leben möchte, so muss er es akzeptieren, dass er keine spirituellen Fortschritte machen wird. Eigentlich führt er nicht einmal ein spirituelles Leben, sondern vertut nur seine Zeit. So ehrlich sollte er schon sein.
Achilleus schrieb:Ich merke, es hat keinen Sinn darüber zu diskutieren.
EOD
Achilleus