Braucht man einen spirituellen Meister?

Braucht man einen spirituellen Meister

  • Ich habe einen Meister

    Stimmen: 53 21,3%
  • Ich habe keinen, hätte aber gerne einen

    Stimmen: 67 26,9%
  • Ich habe keinen, und glaube das braucht man nicht unbedingt

    Stimmen: 78 31,3%
  • Meister - sowas ist doch blödsinn

    Stimmen: 27 10,8%
  • sonstiges

    Stimmen: 24 9,6%

  • Umfrageteilnehmer
    249
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opti schrieb:
Hallo TopperHarley

Was mir an deiner Aussage nicht gefällt, ist dein Absolutheitsanspruch, deine Ausrichtung auf das Göttliche. Zunächst interpretierst du das Göttliche nach deinen Vorstellungen, was ich für unredlich halte, und dann betest du es gewissermaßen sogar noch an. Wie kommt es, daß z.B. der Buddhismus oder andere Philosophien vollkommen ohne eine Gottesvorstellung auskommen? Sind sie deshalb schlechter als irgendwelche Religionen? Nein, ich meine, sie sind einfach nur ehrlicher.

Menschen, die am ewig Gestrigen hängen bleiben, und dies gilt natürlich auch für die Menschen, die sich an die Religionen binden, übernehmen die Jahrtausend alten religiösen Vorstellungen im Maßstab eins zu eins, hinterfragen die vollkommen überholten Vorstellungen überhaupt nicht und meinen dann, dies sei die Wahrheit. Ich stelle dieses Verhalten auch immer wieder bei Yoga- und Zen-Anhängern fest. Anstatt diese verstaubten Philosophien einmal von der ganzen Religion und Mythologie zu befreien, beten viele sie ohne zu überlegen nach.

Für mein Empfinden steckst du dein Ziel viel zu hoch. Und das geschieht meiner Meinung nach genau aus dem Grunde, den ich oben darzustellen versuchte. Du hinterfragst diese alten Philosophien überhaupt nicht. Für die damalige Zeit mögen sie passend gewesen sein. Die Menschen waren noch nicht so gebildet, konnten sich vieles nicht erklären und neigten deshalb dazu, das Unerklärliche als Göttlich zu bezeichnen. Es ist zwar durchaus richtig, dass heute ebenso noch vieles nicht erklärt werden kann, dann sollten wir uns aber nicht dazu verleiten lassen, den gleichen Fehler wie unsere Vorfahren zu machen und alles Unerklärliche dem lieben Gott zuzuordnen.

Wenn du sagst, du möchtest die Vereinigung mit dem Absoluten erreichen, die Unbegrenzheit im Unbegrenzten erfahren, dann ist mir das einfach eine Nummer zu groß. Du strebst mit aller Macht nach dem Göttlichen. Darum geht es aber in Wirklichkeit gar nicht bei der Spiritualität, selbst wenn alle dies glauben. Im Grunde genommen ist die Spiritualität nichts anderes als ein Produkt unserer Physiologie, ein Produkt unserer körpereigener Drogen und nichts anderes. Jeder "göttliche" Rausch, jede spirituelle Ekstase ist nichts anderes als ein physiologischer Vorgang. Und um diese Energien zu erwecken, gibt es eindeutig vorgeschriebene Wege. Ein zentrales Punkt all dieser Wege ist die Enthaltsamkeit und zwar egal, ob man einen yogischen oder tantrischen Weg beschreitet.

Und man kann rumzappeln so viel wie man will und nach Gott schreien, so viel wie man will, man wird kaum einen Millimeter in seiner spirituellen Entwicklung vorankommen, solange man diese Gesetze nicht beachtet. Alle Heiligen, Weisen und Erleuchteten, Jesus ganz genau so wie Buddha, sind diesen Weg gegangen. Der zweite sehr wichtige Punkt auf diesem spirituellen Weg ist natürlich die Meditation (Kontemplation). Und das, was du unter dem Punkt Bhakti angesprochen hast, ist nichts anderes als der Aufstieg der Kundalini (sexuellen Energie) vom Sexualzentrum zum Nabelzentrum. Genau in dem Moment, wo die Kundalini zum Nabelzentrum aufsteigt, stellen sich automatisch Toleranz, Vergebung und Mitgefühl ein.

Daraus sollte man schließen, dass man diese ethischen Werte nicht irgendwie durch ein besonders tugendhaftes und moralisches Verhalten erwerben kann, sondern dass sie ein Produkt unseres energetischen Zustandes sind. Genau so wenig halte ich davon, Liebe zu leben (geben), wenn sie in Wirklichkeit nicht vorhanden ist. Sie wird sich aber ganz von allein einstellen, wenn die Kundalini das Herzzentrum erreicht hat. Und dann kommt die Liebe von Innen und ist nicht mehr künstlich und geheuchelt.

Hi Opti :liebe1: ,

all das was du da schreibst, ist das nicht sehr viel verschwendete Energie?
wenn du all das niedergeschrieben hast fühlst du dich danach wohler, oder angespannter, liebevoller, toleranter, großartiger, wütender... usw.?

könntet ihr euch vor allem nicht auf´s Wesentliche beschränken, es klingt alles so wissenschaftlich, langatmig was du oder der Topper schreibt... bei alle dem geht die Quintessenz verloren... eigentlich kann man euch da kaum noch folgen...

wieso wirfst du anderen vor, blanke Theoretiker zu sein, trotz 20 Jahren Meditationserfahrung hälst du sie für Anfänger und Unwissende...
hast du den heiligen Gral gefunden oder ähnliches? ...lass andere dran teilhaben...

wo ist da bitte etwas Lehrreiches daran ob es nun Gott für die einen gibt oder für die anderen nicht? Muss man sich da unendlich irgendetwas vorwerfen, sich als der Besserwissende darstellen, fühlt ihr euch dann tatsächlich auch besser, größer oder gescheiter? für meine Begriffe muss man nicht andere beschuldigen, oder ewig korrigieren damit man sich besser fühlt... was ist denn schon dabei, wenn man sich mal geirrt hat, ist das nicht menschlich? Da sollte doch nicht gleich die eigene Ideollogie zu einem Weltuntergang führen oder? oder würdet ihr den Sinn für euer Leben verlieren, wenn ein anderer rein zufällig recht hätte, oder ihr im Unrecht wäret?

Topper hat mich mal gefragt, nach dem er festgestellt hat, wenn auch nur wiederwillig, dass er doch mit mir ganz nett diskutieren könnte, na sagen wir mal vielleicht, so ganz sicher war er sich da ja auch nicht...

na er fragte mich: Anela, was denkst du? Was denken die anderen hier/ Hier!? klar das klingt nach klassischer Neugier... nach klassischem Zen-Anfänger-Geist, und den sollte man sich für sein ganzes Leben versuchen zu erhalten... das geht aber nur, wenn wir vorher alles in uns Vorhandene entleeren... dann endlich, dann weicht die unstete Unruhe in uns und wir werden einen unendlichen Raum für eine sehr ergiebige Diskussion erhalten... von der Toleranz, die wir erleben würden ganz zu schweigen...
dann wird es nicht mehr nötig sein anderen irgendwas vorzuwerfen, dann wird es nicht mehr nötig sein irgendetwas klarstellen zu müssen... wir würden uns nur noch unterhalten und echten Spass miteinander haben...

Das wäre doch was, vielleicht letztendlich das was wir hier alle suchen...
Alles Liebe und einen schönen möglichst sonnigen Tag
wünscht euch Anela:foto:
 
Hallo Mrklas

Dann erzähl doch einmal, wie lange du den Zen-Weg schon beschreitest. Was hat sich denn in deinem Leben wirklich verändert? Ich wette, nicht viel. Und da mag jemand so lange meditieren wie er will, wenn er die Grundlagen der Meditation nicht beachtet, wird er keine Erfolge haben. Und dieses ist leider der Normalfall gegen den 99,99 Prozent aller Meditierenden verstoßen, und darum irgendwann ihren spirituellen Weg resigniert verlassen. Die Grundlage jeder erfolgreichen Meditation ist die Enthaltsamkeit. Sonst erlebt man allenfalls oberflächliche Fortschritte in der Meditation. Warum leben denn wohl die Zen-Mönche in den Klöstern enthaltsam?
 
Achilleus schrieb:
Schon gewusst, dass Nonnen und Mönche überdurchschnittlich häufig an Geschlechtsdisfunktionen leiden? (Sehr wahrscheinlich wegen der Enthaltsamkeit)

http://www.wieobensounten.de

Achilleus

Du solltest den Link schon etwas genauer setzen. Welche Seite meinst du genau? Oder willst du auf diesen abvaitischen Unsinn hinaus, dass alles ein ist, oben wie unten? Ich frage mich sowieso immer wieder, warum die Advaita-Anhänger solchen Unsinn immer wieder unüberlegt nachkäuen.
 
wieobensounten schrieb:
Hinzu kommen die Beschreibungen der meisten Meditationsbücher, die von Mönchen geschrieben wurden und deren Beschreibungen, bezogen auf den Alltagsmenschen, einfach falsch sind. Diese Beschreibungen von Erlebnissen und vom Geschehen in der Meditation sind auf den im normalen Alltag lebenden Menschen nicht übertragbar. Sie sind natürlich nicht falsch hinsichtlich der Lebensweise der Mönche und Nonnen. Wir sollten uns hüten, unsere Meditation an ihnen zu messen. Mönche und Nonnen haben eine andere Aufgabe, sonst hätten sie ihren Weg nicht eingeschlagen. Wir Alltagsmenschen haben einen anderen Weg und somit andere Aufgaben als sie
.

wieobensounten schrieb:
Unsere Meditation muss nüchterner sein und einfacher. Wir müssen diese, seit Jahrtausenden gefundenen Methoden und Erfahrungen auf den Alltag übertragen. Ich versuche seit über 20 Jahren, diese Übertragung zu finden und zu gestalten.

Darauf will ich hinaus...

Achilleus
 
Hallo Achilleus

Der Text bestätigt doch eigentlich meine Behauptung, dass es ohne Enthaltsamkeit keine spirituellen Fortschritte gibt. Wenn jemand sich nicht zum Mönch berufen fühlt, sondern seine Spiritualität im normalen Alltag leben möchte, so muss er es akzeptieren, dass er keine spirituellen Fortschritte machen wird. Eigentlich führt er nicht einmal ein spirituelles Leben, sondern vertut nur seine Zeit. So ehrlich sollte man schon sein.
 
opti schrieb:
Der Text bestätigt doch eigentlich meine Behauptung, dass es ohne Enthaltsamkeit keine spirituellen Fortschritte gibt. Wenn jemand sich nicht zum Mönch berufen fühlt, sondern seine Spiritualität im normalen Alltag leben möchte, so muss er es akzeptieren, dass er keine spirituellen Fortschritte machen wird. Eigentlich führt er nicht einmal ein spirituelles Leben, sondern vertut nur seine Zeit. So ehrlich sollte er schon sein.

Ich merke, es hat keinen Sinn darüber zu diskutieren. ;)

EOD

Achilleus
 
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Achilleus schrieb:
Ich merke, es hat keinen Sinn darüber zu diskutieren. ;)

EOD

Achilleus

Dann erzähl doch einmal, welche spirituellen Fortschritte du bereits gemacht hast. Außerdem glaubst du spirituell zu sein und erkennst nicht einmal, dass der Spirituelle sich von allen Verhaftungen lösen sollte.
 
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