Bösartigkeit, Boshaftigkeit

.... continue


ein bekannter von mir lebte eine zeit in afrika und meinte dort knallt es schon mal - auch mit waffen gewalt
es ist dort auch recht üblich waffen dabei zu tragen
und eines tages hatte er mal eine dabei von einem bekannten.

normalerweise geht man in afrika als unbeteiligter einfach durch die schießerei hindurch (es soll sogar ne höflichkeitspause erfolgen :D)

als er die waffe bei sich hatte fragte er sich was er damit eigentlich soll und führte sich einen "notfall" vor augen
irgendwie nimmt man instinktivdie zur verfügung stehenden mittel wahr - und er meinte - natürlich zöge man die waffe - es wäre dann nur die frage des schnelleren

aber wie zuvor erwähnt gibt es auch den weg des "nicht beteiligen" - oder anders gesagt: "nicht mitspielen"
einerseits riskiert man zwar tatsächlich "getroffen" zu werden, aber zumindest werden andere lösungsregister gezogen, zu welchen aufmerksamkeit umsicht und wichtiger noch: neutralität gehören.

was das sagen soll?
mal wieder die eigene handlunhsverantwortung ist gefragt
den gegenüber kann man nicht ändern - schon garnicht in einer konfliktsituation - aber man kann anders ansetzten - ausserhalb des spielfeldes - mit anderem bezugskreis
 
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so einfach ist das nicht die "schuld" auf "die anderen" oder einzelne zielscheiben zu projizieren.
Das habe ich auch nicht behauptet.

es ist schon der mensch der sowas vollbring - nicht DIE bösen menschen
es sind familienväter und kinder und frauen die handeln - keine monster (auch wenn sie sich wie welche aufführen)
Das sehe ich geteilt. Meiner Meinung nach wäre das, was damals passiert ist, auch heute noch möglich. Die Menschen haben sich nicht verändert, aber wir sind heute informierter und deswegen nicht mehr ganz so leicht zu manipulieren. Wir bleiben nach wie vor aber manipulierbar.

Nur weil die Mehrheit nichts unternommen hat, heißt es noch lange nicht, dass es "richtig" war. Ein paar Leute hatten damals vielleicht für eine Minderheit "gute Absichten", aber sie haben dafür sehr viele Opfer billigend in Kauf genommen. Der Schaden war für einen Großteil der Bevölkerung also sehr groß.
 
bzgl. großer volxschaden:

andere sicht:
wenn es glatt gegangen wäre hätte heute niemand mehr danach gekräht...

die indianer sind auch einfach so verschwunden
und der roten revolution mussten auch einige "weichen"...
 
bzgl. großer volxschaden:

andere sicht:
wenn es glatt gegangen wäre hätte heute niemand mehr danach gekräht...
Tja, so läuft es doch für gewöhnlich in der Politik: Man wartet auf neue Schlagzeilen, damit der alte Skandal so schnell wie möglich vergessen wird, oder nicht?! Das heißt aber noch lange nicht, dass alles astrein gelaufen ist. Eher im Gegenteil, die eigentlichen Hintergründe werden oft vertuscht.
 
aber war es wirklich bosheit?
oder ist das vertuschen "bosheit"?
Wenn eine Person anderen Menschen schadet wider besseren Wissens, dann ist es m. E. Bosheit.

und wer sind dann die bösen?
Hm, schwer zu sagen. Kommt auf die Situation drauf an. Ich habe aber auch schon mal geschrieben, dass Mobbing z. B. ohne Mitläufer gar nicht funktionieren würde. Durch sie wird es aufrecht erhalten.
 
Goehte lässt Mephisto sagen: Ich bin die Kraft, die stets das Böse will und stets das Gute schafft. - Mir scheint, bei uns ist es umgekehrt: Er ist die Kraft, die stets das Gute will und stets das Böse schafft.

Doch wir sind uns der oft unglücklichen Folgen unseres Handelns nicht bewusst. Wenn wir in guter Absicht Entwicklungshilfe leisten und damit eigentlich nur Armut zementieren und reichen Despoten die Taschen füllen - dann haben wir dem Bösen geholfen, aber es war keine böse Absicht im Spiel. Nur Naivität und Dummheit.

Ich denke, alle Menschen wollen das Gute - für sich und ihre Sippe. Und letztlich für alle Lebewesen. Nur wenn man im Gefühl des Mangels groß wird, wünscht man anderen nicht mehr das Beste, weil man es selbst haben will.

Hitler wollte auch das beste für das deutsche Volk. Er hatte nur eine sehr kranke Vorstellung davon was das Beste sei. Und sah Deutschland (oder seine Arier) so von Feinden umzingelt, dass es nicht böse sondern legitim schien, sie auszulöschen. In seiner Generation waren die meisten Männer durch die Fronterfahrungen des 1. Weltkrieges traumatisiert und konnten sich mit dieser Blut- und Bodensicht identifizieren. Aber selbst ein Monster wie Hitler war einmal ein kleiner Junge, der seine Eltern geliebt hat und Anerkennung gesucht hat (später z.B. an der Kunstakademie).

Jedes Kind liebt und möchte geliebt werden. Bewusste Boshaftigkeit entsteht als Rache- oder Schutzfunktion eines gekränkten oder verletzten Egos.

So gesehen gibt es von Natur aus keine Boshaftigkeit. Nur verbogene Liebe.
 
Vergiss nicht das Opfer, das daran nicht unwesentlich beteiligt ist...
Und inwiefern ist das "Opfer" daran beteiligt? Provoziert es den Mobbenden, indem es sich vielleicht falsch anzieht oder ihm die Nase nicht gefällt? In den meisten sind die "Opfer" durchaus auf eine Lösung bedacht, aber sie haben oft keine Chance. Oder meinst du, viele finden es toll, wenn sie sich aufgrund der Atmosphäre am Arbeitsplatz einfach schrecklich fühlen und kaum noch arbeitsfähig sind?

Sie heißen nicht umsonst "Opfer"...
 
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Ich denke, alle Menschen wollen das Gute - für sich und ihre Sippe. Und letztlich für alle Lebewesen. Nur wenn man im Gefühl des Mangels groß wird, wünscht man anderen nicht mehr das Beste, weil man es selbst haben will.

Jedes Kind liebt und möchte geliebt werden. Bewusste Boshaftigkeit entsteht als Rache- oder Schutzfunktion eines gekränkten oder verletzten Egos.

So kann ich es stehen lassen. Sehr schön formuliert :thumbup:
 
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