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Damura
Guest
Ninja schrieb:Die Unzufriedenheit am Arbeitsmarkt häuft sich ja immer mehr. Kaum jemand geht arbeiten nur aus reiner Freude, sondern immer im Hinterkopf den Gedanken " ich brauche Geld". Ich glaube das war schon immer so, nur heute weiß man, daß man dadurch krank werden kann, denn man verbringt ja sehr viel Zeit bei seiner Arbeit. Früher mal, dachte man nicht drüber nach, sondern machte das was man machen "musste".
So lange aber solche Abhängigkeiten geschafft werden, wird sich nichts ändern. Ich persönlich nehme an, erst wenn es möglich wäre ohne Geld zu leben, d.h. es wird einfach so für einen gesorgt ( Tauschhandel? Anderes Bewußtsein?), kann man einer Beschäftigung voll und ganz nachgehen, die einem besonders gut gefällt, die Spaß macht, und wo man effizient arbeiten kann. ( Ohne den enormen Leistungsdruck)
Aber das sind ja Zukunftsvisionen und wir sind im Hier und Jetzt.
Damura, ich habe mir so die Hälfte aller Beiträge in diesem Thread durch gelesen. Einerseits verstehe ich einige heftige Reaktionen von einigen usern auf Deine Bitte, weil hier vielleicht auch manche sich selbst angesprochen fühlen. Kaum jemand würde sich das trauen wie Du, und gerade das finden sie als frech, denn stell Dir vor, jetzt würden wirklich einige Dir Geld geben, einfach so, "das geht doch nicht", sie bekommen ja auch nichts. Jedenfalls so kam mir das vor.
Bei der letzten Tsunamitragödie konnte man sehen welche Geldressourcen es gibt, was möglich ist und wäre, auf die Leute nebenan vergißt man oft schneller, weil da nicht so eine Welle und Energie der Begeisterung und Gemeinschaft losgetreten wird und es auch nicht so sensationell ist.
Andererseits gibt es eben auch sehr viele "schwarze" Schafe, die die Gutmütigkeit und das Mitgefühl ihrer Mitmenschen ausnutzen und wirklich faul zu Hause liegen und keinen Finger rühren, und diebisch grinsen wenn wer so "blöd" ist und was zahlt, daher glaube ich gibt es auch diese enorme Distanz.
Ich wünsch Dir alles Gute!
Hi Ninja.
Ja und auf diesem System ist hier alles aufgebaut. Das wurde mir klar, als ich von der Sozialhilfe lebte und dort nach einem Mißverständnis behandelt wurde wie ein Schwerverbrecher. Oder zum Beispiel mein Krieg mit der GEZ jetzt seit über 10 Jahren. Ich bekomme Drohbriefe, weil ich keinen Fernseher angemeldet habe und jedesmal setze ich mich da auseinander und verbiete mir einfach, dass ich perse von vornherein als Betrügerin abgestempelt werde.
Wenn wir weiterhin dem Betrug soviel aufmerksamkeit schenken, dann müssen wir uns auch nicht wundern, wenn die Menschen es als Mittel benutzen um auf ihre Situation aufmerksam zumachen. Wenn wir Menschen die betrügen einfach als gegeben hinnehmen könnten - sie annehmen - dann würde es automatisch weniger, weil sie keine Beachtung mehr finden. Es ist eine Frage der Aufmerksamkeit ...
Davon abgesehen kann ich schon gut verstehen, dass in diesem System betrogen wird. Wenn ein Sozialhilfeempfänger sein Auto nicht angibt oder sich einen Betrag erschwindelt, dann wird das als Kapitalverbrechen hingestellt, wenn aber unsere Reichen ihr Geld ins Ausland schaffen, Steuern hinterziehen, dann ist das ein Kavaliersdelikt oder noch extremer wird es in der Politik - den Menschen, die uns regieren, die uns Vorbild sein sollen - sind sie doch die Nachfolge der Könige, der Herrscher, oder ? Sie betrügen, obwohl sie im Wohlstand leben - sie betrügen obwohl sie es nicht nötig haben. Sie haben 3, 4 oder mehr Geldeinnahmen und haben es dennoch nötig um ihre Fahrkosten zu betrügen oder die Putzfrau abzusetzen ...
Ich verurteile keinen Armen, der sich ein wenig Geld erschwindelt. Aber solche Menschen, die schon genug von allem haben - die verurteile ich dafür schon.
Ich finde es eine seltsame Einstellung heutzutage, wie wir unsere Urteile fällen. Wenn ich bedenke, dass ein H. Kohl hier kurz nach seinem Amtsabtritt und bekanntwerdung seiner Betrügereien eine Vorlesung an der Uni hielt und dort mit StandingOvasions von STUDENTEN empfangen wurde ...
