Liebe
@janette9203!
Es ist ein alt bekanntes Problem im Lenormand, ob man einer bestimmten Person im Leben des Fragestellers beim Mischen der Karten bereits eine bestimmte Personen-Lenormandkarte quasi vorab fest zuordnen kann, um sich nach der Auslage der großen Tafel die häufig mühselige und schwierige Problematik einer nachträglichen Personenkartenzuordnung ersparen zu können.
Nach meinen jahrelangen Beobachtungen gibt es teilweise Kartenfälle, in denen eine solche Vorab-Personenzuordnung tatsächlich klappt, in anderen Kartenfällen hingegen wiederum nicht.
Ich persönlich habe also schon beides erlebt.
Meiner Meinung nach gibt es für solche Vorab-Personenkartenfestlegungen also keine absolute 100%-ige Sicherheit, dass es auch in dem jeweiligen Einzelfall wirklich geklappt hat mit der Zuordnung.
Um diesbezüglich letztendlich eine verhältnismäßig große Sicherheit für sich selbst gewinnen zu können, untersuche ich persönlich jedes neu ausgelegte Kartenblatt konsequent und ausnahmslos komplett neu auf seine Personenkartenzuordnungen, was - wie Du Dir unschwer vorstellen kannst - Unmengen an Zeit verschlingt, bevor ich überhaupt erst einmal in die "eigentliche" Deutung einsteige.
Mangels bestehender Verlässlichkeit bin ich also bereits vor einer Vielzahl von Jahren dazu übergegangen, bei meinen Legungen allein die Karten "sprechen" zu lassen (also ohne Vorab-Personenkartenzuordnungen vorzunehmen) und erst anschließend - nach dem Auslegen der gesamten Karten - unter Betrachtung der zugehörigen Kombinationskarten zu der jeweiligen Personenkarte individuell und konkret zu ermitteln,
- welche Kartenbezüge verschiedene Personenkarten zu der Hauptpersonenkarte aufweisen,
- wie die verschiedenen Personenkarten zueinander stehen oder
- was diese verschiedenen Personenkarten voneinander trennt, weil z. B. irgendetwas zwischen ihnen vorgefallen ist,
- ob es Kartenhinweise dafür gibt, dass sich die verschiedene Personenkarten bereits kennen oder eben noch nicht,
– wie die einzelnen Personenkarten charakterlich umschrieben sind, usw.
Aus diesen ermittelten Kartenhinweisen ziehe ich sodann Rückschlüsse, wen wohl die jeweils betreffende Personenkarte im realen Leben des Fragestellers verkörpert.
Wesentlich wichtiger als eine Vorab-Personenkartenzuordnung ist für mich also, dass die Lebensgeschichte, die die Karten anschließend erzählen, in sich stimmig und rund ist und mit dem, was der Fragestellerin gegenwärtig bereits bekannt ist, übereinstimmt.
Ich persönlich halte also überhaupt nichts von "vor-definierten" Personenkarten wie z. B. auch nicht davon, dass der Herr (28) angeblich immer der sog. "Herzensmann" sein soll, was nach meinen Erfahrungen kartentechnisch keinesfalls zwingend und automatisch immer der Fall ist.
Auch wenn der Begriff "Herzensmann" in zahlreichen Deutungen immer wieder fast schon wie eine Art Synonym für den Herrn (28) sprachlich verwendet wird, heißt dies jedoch nicht unabdingbar, dass eben der Herr (28) auch wirklich immer ein solcher "Herzensmann" sein muss.
Der Herr (28) im Lenormand ist nach meinen Erfahrungen und aus meiner Deutungssicht zunächst einmal „nur“ eine neutrale und wertfreie männliche Personenkarte, die erst und allein durch die sie umgebenden und mit ihr in Kombination stehenden Karten ihre "Personen- und Charaktereinfärbung" erhält und sich dadurch also entweder tatsächlich als der Mann des Herzens im Leben der Fragestellerin darstellt oder aber als ein anderer Mann, der noch irgendeine andere Rolle im Leben der Fragestellerin spielt.