Bisher enttäuschende Suche nach dem Göttlichen und Übernatürlichen

lazpel,

so langsam gewinne ich den Eindruck, dass du gar nicht finden willst, jedenfalls nicht das, was du erwartest zu finden.

Zb. die Erleuchtung wird dich finden, wenn du dazu bereit bist. Momentan scheinst du meilenweit davon entfernt zu sein. ;)

Natürlich sollst du nicht vergessen, was du gelernt hast. Aber lass mal deine Nase aus den Büchern und Schriften, denn vieles von dem, was du suchst, ist nicht dort versteckt.

Nehme dir stattdessen jeden Tag etwas Zeit. Suche dir einen Ort, andem du ganz für dich sein kannst. Schalte alle Störquellen aus, zb Radio oder Fernsehen. Sorge dafür, dass du weder müde noch aufgedreht bist. Nun setzt du dich so hin, wie du am besten sitzen kannst. Du kannst deine Augen offen lassen oder sie schließen, das ist egal. Und dann tust du mal nichts. Gar nichts. Schallte alle deine Gedanken und Gefühle ab und lasse deine Umgebung und dich selbst auf dich wirken...

Es ist egal, was du empfindest, was du siehst oder was du nicht siehst. Mache dies jeden Tag in deinem Leben. Deute nichts, sondern handel.

Gandalf
 
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Lazpel ist lustig. Wie ein Mensch mit der Brille auf der Nase, der verzweifelt seine Brille sucht. Jetzt hat er schon überall nachgeschaut und kann sie einfach nicht finden. Angestrengt denkt er nach, wo seine Brille sonst noch sein könnte. Jo, erinnert mich wirklich sehr stark an mich selbst.

Träume sind nicht aussen, sagst du? Na, dann frag ich dich: Wenn du sie wahrnehmen kannst, wer/was ist es denn, der die Träume wahrnimmt? Anscheinend gibt's da ein Subjekt, das den Traum als Objekt hat. Finde auch nur EINE Sache, die nicht als Objekt in deinem Bewusstsein auftaucht. Und wenn du sie gefunden hast, dann zeig mir bitte, was es ist. Ich hab nämlich bisher auch nix solches gefunden.

Mir scheint, du suchst Gott, ohne dass du weisst, was das sein soll. Wenn du nicht das findest, wonach du suchst, heisst das dann wirklich, dass es nicht existiert? Vielleicht sind ja auch nur deine Vorstellungen davon falsch, wie Mara und Juppi ja schon gesagt haben...
Was wäre, wenn Gott tatsächlich die Naturgesetze wäre? Dann wäre er schon immer einfach nur direkt vor deiner Nase, und du hättest ihn nur nie gesehen, weil er so unsäglich einfach zu finden wäre, dass du ihn dauernd übersehen hättest. Warum? Weil du gerne möchtest, dass Gott unheimlich kompliziert und weit, weit weg von dir ist. Aber vielleicht ist Gott ja deine linke Hand? Dann hättest du das ganze Leben schon mit ihm zusammengelebt, ohne es zu merken. Wie willst du das wissen? Das gleiche gilt für Erleuchtung.

Wenn du etwas suchst, dann benötigst du erstmal eine exakte Vorstellung davon, was du suchst. Wenn du also Gott/Erleuchtung suchst, dann benötigst du erstmal eine exakte Vorstellung davon, was das sein soll - wie könntest du ja sonst auch jemals sicher sein, ihn gefunden zu haben... Also. Am besten, du setzt dich hin und machst eine schöne, lange Liste, welche genau beschreibt, wie Gott deiner Vorstellung nach ist. Ohne diese Liste kannst du ihn nicht finden, den Grund habe ich soeben erwähnt, du kannst nämlich immer wenn du etwas gefunden hast sonst gar nicht wissen, ob das jetzt Gott ist oder nicht.
Und ich meine das ganz ernst: Mach diese Liste. Ich weiss, das klingt unheimlich doof, aber mach sie. Schreib dir auf. Wende so viel Zeit dafür auf, wie du brauchst, bis du wirklich hundertprozentig überzeugt bist, dass die Liste jetzt endlich aussagekräftig und vollständig sei. Schön wäre, wenn du die Liste hier veröffentlichen würdest, so könnten andere dazu Stellung nehmen.
 
@Gandalf:
Gandalf schrieb:
Lass dein Wissen außen vor, die ganze Begrifflichkeit, vergiss sie und gehe mit den Augen eines kleinen Kindes in eine ganz neue Welt, deine Welt. Staune und sieh dich um und versuche nicht einen neuen Begriff für das, was du siehst und fühlst, zu finden.

Und dann wirst du finden, ohne dass du je danach suchen musstest.
Das kann er nicht. Der Ratschlag ist gut gemeint, aber er ist für Lazpel unmöglich zu befolgen. Bei mir musste erst das ganze Denksystem mit Gewalt zusammenbrechen, bevor ich in der Lage war, genau das zu tun.
Die Frage ist wirklich, ob er die Bereitschaft dazu hat, dort zu suchen, wo ihm sein Verstand einflüstert, dass es nichts zu finden gäbe.
 
Mein langjähriger Freund ist ein Mensch mit guten Verstandeskräften. Als ich ihn kennenlernte, war er einer der Besten seiner Schule, sein Studium schloß er mit überdurchschnittlichen Leistungen ab. Dabei war er ruhig und freundlich, gar nicht überheblich oder übermäßig ehrgeizig, sein sanftmütiger, bedächtiger Habitus war allen angenehm, sein Denken war gut strukturiert und gründlich, die Ergebnisse mehr als überzeugend. Wir kamen uns damals näher, da ich einen kongenialen Gesprächspartner suchte, mit dem ich gemeinsam entdecken und wachsen wollte, während ihn etwas an meiner Persönlichkeit anzog, zu dem er sich nie klar äußern konnte.

Freilich kam es zur Enttäuschung. Das einstige Wunderkind stellte sich, wie so oft, als Flachkopf heraus - ein in typischer Weise arbeitendes Linkshirn, welches mir in keiner Hinsicht auch nur auf halber Strecke folgen konnte, gleich welches Thema angeschnitten wurde. Die Diskrepanz zwischen seiner akademischen Leistung und seiner Langsamkeit und Begriffsstutzigkeit, wenn es darum ging, über das Gelernte hinauszugelangen, war so frappant, daß es meinen Widerwillen erregte, dies um so mehr, wenn ich mir vor Augen hielt, daß ich selbst nie studierte, ja nicht einmal eine Ausbildung absolvierte und das Abitur in der Elften schon abbrach.

Aber da er ein guter, ja in seinen übrigen Anlagen sehr wertvoller Mensch war, wuchsen wir über unsere intellektuellen Unterschiede hinaus, akzeptierten einander und blieben bis heute Freunde. Wir haben beide viel voneinander gelernt - eben wegen unserer Unterschiede. Beide Charaktere, beide Wesen, beide Intelligenzen haben ihre Daseinsberechtigung, sie werden gebraucht und sie sind notwendig. Es ist in hohem Grade vermessen, seine eigenen Eigenschaften und Sichtweisen als ultimativ für die Menschheit anzusehen. Mein Freund ist, trotz all seiner Defizite, von einer Wärme und Menschlichkeit, daß man sich nur wundern kann, wie wenig er von Spiritualität versteht. Nicht viele der spirituell Suchenden, der Werte predigenden und fordernden Menschen, der ach so klugen, altruistischen und toleranten Leute sind von solcher Friedfertigkeit und solchem Sanftmut wie er. Er trägt dies in sich, ohne darüber zu philosophieren und zu rätseln. Er lebt es uns vor - obgleich er nie ein Führer oder Erleuchteter werden wird, obgleich er nie den Sinn und das Wesen der Dinge uns erklären können wird. Wozu auch? Vielleicht im nächsten Leben... ;)

Liebe Grüße,
M.
 
Metanoia schrieb:
Er lebt es uns vor - obgleich er nie ein Führer oder Erleuchteter werden wird, obgleich er nie den Sinn und das Wesen der Dinge uns erklären können wird. Wozu auch? Vielleicht im nächsten Leben... ;)
Es macht mich nachdenklich zu sehen, wie du in meinen Augen selbstgerecht deinen Massstab an deinen Freund anlegst. Natürlich beschwichtigst du dann in einem weiteren Schritt auch gerade wieder, im Rahmen des Massstabes genügt dann dein Freund mit seinem spezifischen "Portfolio" an Vor- und Nachteilen nicht bloss, sondern schneidet obendrein noch gut ab.
Vielleicht ist ganz im Gegenteil dein Freund derjenige, welcher in eurer Beziehung im Grunde der Überlegene ist: Auch wenn er mitansehen muss, wie seine Freundin sich mit offensichtlichem Unsinn (für viele Wissenschaftler ist sind die ungerechtfertigten Glaubensinhalte und Behauptungen der Eso-Szene völlig unverständlich) beschäftigt, so bringt er doch genügend Toleranz und Offenheit auf, das einfach hinzunehmen, ganz OHNE dass er wiederum einen Massstab anlegen muss. Vielleicht ist tatsächlich er derjenige, welcher tiefer und weiter denkt als du.
Aber das musst du natürlich selbst rausfinden.
 
wie will jemand sagen, was für einen anderen erleuchtung ist?

thaddeus golas schrieb mal, dass es nur darauf ankommt, wie sehr man liebt und dadurch sein bewusstsein ausdehnt. wenn ein unspiritueller seine unspiritualität mehr liebt als ein spiritueller seine spiritualiät liebt, dann ist der unspirituelle spiritueller als der spirituelle

wenn es jemanden erfüllt, gartenzwerge anzumalen, warum sollte der dann seine erfüllung in meditation, yoga, reiki oder sonstnochwas suchen?
 
Hallo fckw,

halt mich für engstirnig, aber hat das Metanioa nicht zum ausdruck gebracht .
Ich zitiere aus dem 3ten Abschnitt am Anfang.

Aber da er ein guter, ja in seinen übrigen Anlagen sehr wertvoller Mensch war, wuchsen wir über unsere intellektuellen Unterschiede hinaus, akzeptierten einander und blieben bis heute Freunde. Wir haben beide viel voneinander gelernt - eben wegen unserer Unterschiede. Beide Charaktere, beide Wesen, beide Intelligenzen haben ihre Daseinsberechtigung, sie werden gebraucht und sie sind notwendig. Es ist in hohem Grade vermessen, seine eigenen Eigenschaften und Sichtweisen als ultimativ für die Menschheit anzusehen.

Rein sprach-aufbau-diskussions-herleitungs-(rechts-)wissenschaftlich könnte man sicher kritisieren, aber ich finde Meta's Statement ausgeglichen.

Oder bin ich zu tolerant ??????????? :confused: :banane:

Am Anfang habe ich sicherlich auch gestutzt mit dem gleichen Gedanken wie fckw, .. aber gegen Ende hin, .. hmmmmmm ?!?

T Albi Genser GII zu K
 
Albi Genser schrieb:
Rein sprach-aufbau-diskussions-herleitungs-(rechts-)wissenschaftlich könnte man sicher kritisieren, aber ich finde Meta's Statement ausgeglichen.
Wenn man über Unterschiede hinauswächst, ist das gewiss eine schöne Sache. Überhaupt ist es gerade in Beziehungen ja nicht einfach, über gewisse Grunddifferenzen hinauszuwachsen. Das ist das eine.
Das andere ist aber die Frage, inwiefern diese Grunddifferenzen tatsächlich vorhanden sind. M. projiziert da m.E. eine ganz schöne Menge an Dingen in ihren Freund und in sich selbst. Sie hält sich anscheinend für "spirituell", ihren Freund aber nicht. Da schwingt dann letztlich immer auch unausgesprochen mit, dass wer sich für spirituelle Dinge interessiere, "weiter" sei als der andere.
 
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Liebe(r) fckw,

Ich fürchte, Du irrst, fckw. (Zunächst einmal bin ich männlich ;)) Mit dem Satz, den Du zitiertest, habe ich ja gerade Anspruchslosigkeit ausgedrückt, und zwar sowohl meine Anspruchslosigkeit gegenüber meinem Freunde als auch die (empfohlene) Anspruchslosigkeit desjenigen sich selbst gegenüber, der nach Erleuchtung oder esoterische Erfahrungen streben möchte. Ich habe den Wert nach intellektuellem und esoterischem Streben in Frage gestellt. Warum möchtest Du meine Worte dem Sinn nach umkehren, warum möchtest mir Du mir so etwas unterstellen? Ist es die aus dem Post hervortretende intellektuelle Überlegenheit, die Dir nicht schmeckt? Unsere Freundschaft war sicherlich damals in der Krise, da wir beide entdeckten, daß wir mit unterschiedlichen Ansprüchen in die Beziehung gingen. Wir habe uns beide weiterentwickelt. Wir wuchsen beide darüber hinaus, da unsere Freundschaft einen anderen Sinn haben sollte - diesen Prozeß habe ich geschildert, ganz ehrlich und offen.

Freundliche Grüße,
M.
 
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