Bilder aus China

Hallo Lifhrasir

Das glaube ich auf jeden Fall auch dass du China durch den Bezug von Menschen anders erlebst als ein Tourist.Deshalb sind auch deine Aussagen und Bilder so interessant weil ich weiss das ist dein Erlebtes ,deine Sichtweise.
Bei einem Bericht in den Medien weiss ich ja letztendlich nie welche Interessen da vertreten werden.Und dies kann ich bei dir ja ausschliessen.


Namaste Kosima

Hallo Kosima,

ich denke, dennoch dass es möglich ist,
wie es dieser kurze Abriss aufzeigt:

http://www.spronk-gastro-group.com/klostergraefenthal/deutsch/presse/gespraeche_china.pdf

Medien die zu dir kommen sind anders
als Medien zu denen du hingehst.
 
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Und trotzdem gibt es auch bei den "Insidern" enorme Unterschiede!

Ein Diplomat wird in China ein anderes Leben führen als ein Mitarbeiter eines produzierenden Betriebes. Und selbst da gibt es Unterschiede, zum Beispiel ein deutesches Unternehmen hat in Shanghai eine Zweigstelle errichtet und die wichtigsten, sowie Fürhrungsposten mit deutschen Mitarbeitern besetzt. Diese wohnen mit ihren Familien in einer seperaten Wohngegend, in der sich mehrere deutsche Familien, verschiedener deutscher Firmen, angesiedelt haben.
Dort wird eine deutsche Schule unterhalten, gibt es einen Supermarkt mit deutschen Lebensmitteln und deutsche Restaurants. Es entwickelt sich sozusagen ein Slum, auch wenn es nicht mit denen zu vergleichen ist, deren Bilder wir im Kopf haben, wenn wir den Begriff "Slums" hören. Doch ist es eine abgeschottete Welt mit deutschem Charakter in Shanghai. (Dort könnte auch der deutsche Diplomat wohnen)

Die Menschen, die in deser Sonderwelt leben, werden China nie so erleben, wie ich China erlebe, denn ich kenne nur Chinesen und bewege mich nur unter/mit Chinesen. Ich war schon in "Restaurants" essen, in die würde normal kein Deutscher seinen Fuss setzen, weil schon das Äußere für unsere gewohnten Verhältnisse als "unsauber/arm" gelten würde.
Ich bin bei Familienfesten dabei gewesen, wo sich andere Chinesen wundern, dass ich als Ausländer bei diesen Familienfesten überhaupt anwesend war. Ich habe drei Jahre wie ein Mitglied der Familie, in einer Familie gelebt.
Ich bin in Häusern und Dörfern gewesen, in die kaum ein Ausländer eingeladen wird oder ein Ausländer eingeladen werden wollte.

Mich interessieren nicht die äußerlichen Verhältnisse, sondern die Menschen. Ich bin nicht an der Arbeitskraft und billig produzierten Gütern interessiert, sondern an den Gedanken und dem Kulturgut des Volkes, dessen Gast ich bin - und dessen Gast ich sein darf.

Ein Chinese hat mich als Baum bezeichnet - als chinesischen Baum. Einige meiner Freunde nennen mich "Bruder" und so erfahre ich China.

Ganz klar erkenne ich für mich, dass meine Berichte positiv formuliert sind und ich mehr das Positive des Landes sehe. Ich möchte auch gar nicht objektiv berichten, denn ich denke es ist notwendig auch die positive Seite des Landes zu zeigen, dessen Gesicht in der Presse meist nur von der negativen Seite beleuchtet wird.
Ich mag gute Nachrichten! Schlechte Nachrichten von Krieg, Streit, Zank und Twist mag ich nicht, der Mainstream-Journalismus findet in mir keinen Kunden, keinen Zuhörer...

...so vermittle ich Euch meine Sichtweise, meine positiven Erlebnisse unterstrichen mit Bildern der Stimmung entsprechend. Wer Mord, Totschlag und Unterdrückung sehen will, der mag die 20 Uhr Nachrichten einschalten.

Chinesen sind Menschen, Menschen mit ihren Stärken und Schwächen. Ich erlebe Chinesen immer wieder als sehr gastfreundliche Menschen, die bereitwillig ihre letzte Schale Reis - lächelnd mit dir teilen...
 
Hallo Lifthrasir

@Verstehen
Dies habe ich angefangen zu lesen sehr interessant.Danke

Mir gefällt deine Art wie du mit Herz und Verstand China beschreibst.

@ Nebelwind

Ja Ausnahmen gibt es natürlich auch.

Namaste Kosima
 
China hat mich immer schon sehr stark interessiert und ich stelle es mir auch so vor, wie du es beschreibst. Die wenigen Chinesen, die ich kennenlernen durfte waren, wie von dir beschrieben, herzlich und gastfreundlich.
Vielleicht koche ich deswegen so gerne chinesisch, lach
Ein großer Wunsch von mir ist, China mal wirklich zu besuchen und zu sehen.
 
Im Januar dieses Jahres, im letzten chinesischen Jahr, kurz vor dem Frühlingsfest, sind Wu Ting (meine Freundin) und ich zu einer Hochzeitsfeier in die Nachbarprovinz Guangxi eingeladen worden.
Per Flugzeug ging es erst von Guangzhou nach Guilin, einem besonders schönen Ort in China. Dort verweilten wir zwei Tage und reisten dann in das 5 Busstunden entfernte Städtchen Jin Cheng Jiang, was übersetzt soviel wie "Goldene Stadt am Fluss" bedeutet. Dort konnten wir an der Feierlichkeit teilnehmen und wurden nach dem Gelage in das Heimatdorf Ba Zha des Bräutigam eingeladen. Hier beginnt meine Geschichte...

...mit dem Bus fuhren wir von Jin Cheng Jiang zu dem Dorf Ba Zha.



Eine Hängebrücke ist der einzige Zugang zu dem Dorf...



...ein Blick über die Fluss und Gebirgslandschaft...



...das Brautpaar warm eingepackt, denn trotzdem die Guangxi Provinz zum Süden Chinas zählt, ist es im Winter mit Temperaturen um die 10°C verhältnismäßig kalt.



Berge, Palmen, Bäume und Felder flankieren den Weg zum Dorf...



...und auf einigen Feldern ist schon ein Hauch des neuen frischen Grün und der Geist des nahenden Frühlingsfestes zu spüren.



Abgerntete Reisfelder und grasende Ochsen prägen die "winterliche" Landschaft...



...durchbrochen von Wasserleitungen, in denen Quellwasser aus den Bergen zu den Feldern fließt.

 
Nach einem Fussmarsch von ca. 15 Minuten erreichen wir das Dorf Ba Zha. Zu sehen ist auch das einzige Auto im Dorf, das dank der "kleinen Größe" die Hängebrücke passieren kann.



Häuser teilweise aus Lehm und Reisstroh gebaut im Schatten der Berge...



...trotz der Einfachheit des Dorfes...



...ist die Kulisse der Natur für mich mehr als ein atemberaubender Anblick. Die nächsten Augenblicke lasse ich daher unkommentiert auf Euch wirken.







 
Bevor es zum Abendessen läutete, unternahmen wir noch eine kleine Wanderung zum nahe gelegenen Fluss...





...Pfade auf denen vor mir noch kein ausländischer Fuss gewandelt ist.



Geladen wurden wir zu einem Festmahl, dass zu meiner Erleichterung dem jungen Brautpaar galt, dem aber einige Gerichte, Aufgrund meiner Anwesenheit, zugefügt wurden und so zu einem super leckeren und üppigen Schmaus der ganzen Großfamilie wurde...



...wenn ich beim Betrachten der Bilder mich gedanklich in das Dorf Ba Zha und zu dessen Menschen zurück tragen lasse, kommen mir die Tränen bei den Erinnerungen an die vielen herzlich und lieb gemeinten Gesten, die freundlich lächelnden Gesichter, die warmen Begegnungen...



...und als mein Schatz und ich dann Abschied nehmen mussten, kann ich die vielen Hände, die uns - selbst als wir schon in dem einzigen Auto des Dorfes saßen - entgegengereicht wurden, die vielen freundlichen Worte - nicht zählen. Geschweige denn meine Gefühle in Worte fassen.
Die Freundlichkeit, die offene Herzlichkeit dieser einfach lebenden Menschen, ist mir in mein Herz gebrannt und mit auf meinen Weg gegeben. Ba Zha, ein Dorf das ich trotz Januarkälte mit sehr warmen Empfindungen verbinde und Pipi in die Augen bekomme, wenn ich mich daran erinnere...

...wir sind dann mit dem Auto zum Bahnhof nach Jin Cheng Jiang gebracht worden und von dort mit dem Zug in einem Schlafabteil mit weichen Betten zurück nach Guangzhou gereist.
Weiche Betten bedeutete nicht nur wirklich weiche Betten, sondern auch ein beheiztes Abteil für uns mit warmen Tee, für chinesische Verhältnisse eine 15 stündige Luxusreise aus der chinesischen Vergangenheit zurück in die moderne Welt.
 
Hallo

Sehr berührend.Ja was haben wir hier verloren?

Ähnliche Erfahrungen habe ich in Kroatien gemacht.Die Menschen dort hatten sehr wenig und doch soviel.Es wurde alles angeschleppt und ein Festessen zubereitet wobei wir nichtmal verwandt waren und nur Freunde des Bruders.
Danke nochmal dass du uns so teilhaben lässt an deinen Erfahrungen und Gefühlen.

Namaste Kosima
 
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Wenn ich diese Bilder sehe packt mich das Fernweh, diese für China typischen Berformationen und das eigene Grün, wunderschön. Auch den Menschen ist die Herzlichkeit ins Gesicht geschrieben.
Danke für diese wunderbaren Aufnahmen.
 
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