Also, Nasruddin.
Eigentlich, Du so als Belesenereiner, solltest Du mal ganz langsam begriffen haben, daß der Begriff "Schamane" ein reines Konstrukt der Ethnographie ist - es ist aus der Sprache der Ewenken abgeleitet (höchstwahrscheinlich).
Irgendwie scheine ich als sehr "begriffs-stutzig" zu gelten.
wenn ich es mir so genau überlege, könnte ich selbst ...
... von mir behaupten, dass ich einfach-gestrickt bin.
Andere scheinen es nicht so zu sehen.
Aber jeder hat so seine Vor-Stellungen.
Als Belesenereiner brauche ich nicht über die Ableitung zu ob und vom zu spekulieren.
a) Ich spreche ja eines dieser Tu-Sprachen. * kann nichts dafür *
b) Komme aus einer der Heute fast noch lebendigen Tu Tradition * fast heisst: Es existieren noch Fragmente davon
c) Sehe dass diese letzen Original-Fragmente sich langsam aber sicher in andere Traditionen wandeln.
Nur weiss ich jetzt nicht, ob die Ewenken sich selbst so bezeichnen und sich welchem Stamm zugehörig fühlen. Es gibt ja so unzählig viele Stämme und Vermischungen ...
Wer weiss noch von wem, von was und von wo er noch Abstammt?
Und wessen Ur-Ur-Ur-Grossvater sich mit welch Ur-Ur-Ur-Grossmutter heimlich oder öffentlich gepaart hat?
D.h. im Klartext, daß sich NIEMAND ernsthaft "Schamane" nennen kann - denn selbst die Ewenken nennen ihre Schamanen in ihrer Stammessprache nicht wirklich "Schamane".
Wie bezeichnen sie ihre Kam-An'i ?
Auch wenn ich mich jetzt wiederhole: Die Bezeichnung hat sich irgendwie verselbständigt,
Das weiss ich.
Ich bekomme wahre Wülste an meinen bald ergrauten Stirnrunzeln.
Aus allem noch herauszulesen,
"
Was es sein kann" * Das ginge ja noch *
Aber was alles nicht sein darf, das ist wirklich erstaunlich.
Da bleibt mir die Begriffs-Spucke weg.
Fragen wir doch mal die Ev-Enki.
Worüber die dort drüben lachen.
daher nennen sich eben viele Schamanen.
Sich selbst als Schamane zu bezeichnen...
Tss, Tss. Tss.
Ich könnte mich Tagelang damit auslassen.
Aber ich komme ja noch aus den Traditionellen Strukturen.
Hier ist so etwas möglich.
Am besten mit Diplom.
Dann kann man es goldig Einrahmen und möglichst-über-all-Sichtig aufhängen.
Und da ist der Haken: "nennen sich viele ..." - denn: Selbsbetitelte Schamanen nehme ich ersteinmal nicht ernst oder bedauer die nur,
Bedauern?
Warum?
Es kümmert Dich, was sie sind und was sie tun?
Interessant wäre jetzt natürlich zu erfahren, was Du über die Diplomierten bzw. in einem bis mehreren Seminaren
ausgebildeten Schamanisch-Praktizierenden denkst.
Die wurden ja nicht von selbst betitelt, sondern von einem Be-Titler mit Be-Fähigung und Be-Kräftigungs-Vermögen.
Ich habe gehört, das einige Pech hatten und ihner der Diplom von Ihrem Ausbildner SchamanInnen verweigert wurde, mit dem lapidaren Bemerkung.
So etwas hast Du nicht nötig.
Hey Schorsch!
Die Tinte ist ausgegangen...
weil die offenkundig ziemlich naiv irgendein merkwürdig verschwurbeltes Bild eines "Schamanen" haben, oft genug mit amerikanischen Natives in Verbindung, a la Karl May Romantik.
Schöne Filme. Meine ersten Kontakte zur Deutschen Sprache und dem Deutschen Charakterzug. Und auch wirklich schöne Musik ...
Ich könnte jetzt behaupten, der Vorläufer der New-Age ... Bewegung?
Es gibt ein paar von den Natives selbst, die wirklich herausragende Schamanen-Häuptlinge hatten, welche weise und voraussichtig ihren Stamm über die Invasion der Weissen bis Heute mehr oder weniger leiten und erhalten konnten.
Nicht weil sie als
Spezialisten das bereits in die Welt inkarnierte Leiden zu Heilen gedachten, das tun Ärzte am liebsten auch.
Sondern dass Sie, bevor es auf unserer geliebten Erde Inkarnieren konnte, bereits soweit bearbeitet und abgeschwächt hatten ( abwenden konnten sie es leider nicht ), dass eben diese Stämme noch und irgendwie leidlich überleben konnten.
Eine der Hauptaufgaben bzw. funktionen von SchamanInnen übrigens.
Präventiv bereits und vorsorglich in der Anderswelt zu agieren um den kommenden Schaden im Hier und Jetzt abzuwenden.
Aber das mit den nativen.
Jetzt Nicht nur auf der anderen Seite des Tümpels.
...
Traurige sehr traurige Geschichten ...
Es wird mir schwer ums Herz, wenn ich an diese Denke...
...
Im Klartext: In der hiesigen Gesellschaft wird eben der Begriff "Schamane" gern hergenommen, wenn ein Spezialist für den Umgang mit Geistern gefragt ist.
Vielleicht kennst Du meine Einstellung zum Spezialisten-Tum.
Scheuklappe auf und rein in den tiefen Bunker...
Ab und zu etwas zu Mampfen ...
Aber wie gesagt, SchamanInnen sollten eigentlich nicht warten, bis das Unglück einen Trifft um dann als Spezialist diese zu beseitigen.
Sie könnten doch vorher und effektiv im Zustand der beginnenden Entstehung bereits "Heil" machen.
Das wäre manchmal nicht mehr so anstrengend, wie Spezialisten-SchamanInnen das von sich geben.
Die Ärzte haben schon einen Betonklotz gehabt, was die Prävention anbelangt. Müssen es gewisse SchamanInnen auch sein?
Naja, falls DU nun nie so genannt wirst, wird das wohl seine Gründe haben.
Ich bin wirklich froh,
kein Spezialist zu sein und auch nicht als diese Bezeichnet zu werden ...
Deine Allgemeinplätze, was alles ein Schamane zu sein hat und was nicht, sind drollig.
Wenn ich eigentlich davon ausgehe, dass diese
drollheiten der Allgemeinplätze zum grossen Teil von den Ausdünstungen der SchamanInnen in ihren Schriften und der zufälligen Literatur von Dritten über jene es so Beschreiben als wären diese SchamanInnen...
Wir leben in einer Welt der einseitigen Sichten.
Wir denken inzwischen in nur Einer - Logik.
Der Binären.
Als ein Mittäter der Binären Lösungsweise, kann ich ab und zu noch erkennen, dass Logik mehr auf Differenzierter Betrachtung und sorgevoller Vorstellung ( Visualisierung ) aller möglichen Eventualitäten, denen der ungewollte Bediener uns aussetzt und natürlich Strategie und den ewigen Taktischen Kämpfen gegen das Betriebssystem und seinen Operatoren beruht.
Logisch nicht?