Bezeichnung SchamanIn wenn nur Eingebundene in die Gesellschaft

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Der stimmt in einigen Punkten, der Bericht, läßt aber in meinen Augen Geister außen vor und psychologisiert. Außerdem wage ich zu bezweifeln, ob alle Aspies Schamanen sind, weil ich da auch ein paar kenne, die dieses Syndrom nicht haben.

Gruß,
Terrorelf
 
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..heilt sich selber.. kann sein.

Ich habe eher das Gefühl, wir sind alle Sandkörner im Wind. Jedes wird auf seine Art geformt und macht seine Reise. Die schamanische ist eine große Reise. Sie treibt hoch und lässt einen weiten Blick zu. Letztlich ist man trotzdem nur ein Sandkorn.

Bei mir ist es so, dass ich nicht heilerisch tätig bin. Aber alle Erfahrungen, die ich bislang gemacht habe in dem Bereich sind fast immer dabei, formen mich mit. Die Initiation geht an die Substanz, in die eigenen Ängste. Was schon vorher da war, wurde verstärkt.

Man kann sein Verständnis für andere vertiefen, da man alles Erdenkliche selbst durchlebt. Die Initiation ist eine Sensibilisierung.


Dann ist man zurück in der normalen Welt und tut sich schwer, das zu integrieren. In der Realität werden nämlich genau die Ängste, die man ja aus einem bestimmten Grund hat, mit der neuen Sensibilität und den heftigen Erfahrungen der Initiation potentiert und man muss lernen.

Dazu kommt dann noch das ganze Neue.

LG,
germknödel

PS:
Das meinte ich auch bezgl. Schriftstellern, dass es nicht unbedingt direkter schamanischer Tätigkeit bedarf um schamanisch zu wirken. Die Erfahrungen sind da und wirken von selbst mit, da man sich verändert hat.

Die Möglichkeit besteht, wobei das natürlich nicht im Umkehrschluß heißt, dass sensible gute Schriftsteller automatisch schamanische Erfahrungen haben müssen. Folgt dann wieder die Frage, ob man die haben muss, um ES zu sein.
 
Manche Menschen können zwar uralte lang bestandene Dogmen aus früheren Zeiten aufgrund ihrer eignen schlechten Erfahrungen und kulturellen Verbundenheit erkennen, und Aufgrund von Aufklärung, aber sie erkennen nicht, das da noch eine persönliche eigene andere Dogmatisierung von bestimmten "Dingen" besteht, aufgrund von eben denselben kulturellen und gesellschaftlichen Prägungen. Deshalb: Dogmen "Erkennen" und "davon frei zu sein" sind zwei verschiedene paar Schuhe.

Exakt. Das hättest du aber auch kürzer hinbekommen.

Wo man "Dämonen" sehen will sieht man halt welche:D.

Exakt. Die anderen bemerkst du meist nur mit einem gewissen Grundtalent.

ciao, :blume: Delphinium
 
Also, Nasruddin.
Eigentlich, Du so als Belesenereiner, solltest Du mal ganz langsam begriffen haben, daß der Begriff "Schamane" ein reines Konstrukt der Ethnographie ist - es ist aus der Sprache der Ewenken abgeleitet (höchstwahrscheinlich).

Irgendwie scheine ich als sehr "begriffs-stutzig" zu gelten.
wenn ich es mir so genau überlege, könnte ich selbst ...
... von mir behaupten, dass ich einfach-gestrickt bin.

Andere scheinen es nicht so zu sehen.
Aber jeder hat so seine Vor-Stellungen.

Als Belesenereiner brauche ich nicht über die Ableitung zu ob und vom zu spekulieren.

a) Ich spreche ja eines dieser Tu-Sprachen. * kann nichts dafür *
b) Komme aus einer der Heute fast noch lebendigen Tu Tradition * fast heisst: Es existieren noch Fragmente davon
c) Sehe dass diese letzen Original-Fragmente sich langsam aber sicher in andere Traditionen wandeln.

Nur weiss ich jetzt nicht, ob die Ewenken sich selbst so bezeichnen und sich welchem Stamm zugehörig fühlen. Es gibt ja so unzählig viele Stämme und Vermischungen ...
Wer weiss noch von wem, von was und von wo er noch Abstammt?

Und wessen Ur-Ur-Ur-Grossvater sich mit welch Ur-Ur-Ur-Grossmutter heimlich oder öffentlich gepaart hat?

D.h. im Klartext, daß sich NIEMAND ernsthaft "Schamane" nennen kann - denn selbst die Ewenken nennen ihre Schamanen in ihrer Stammessprache nicht wirklich "Schamane".

Wie bezeichnen sie ihre Kam-An'i ?

Auch wenn ich mich jetzt wiederhole: Die Bezeichnung hat sich irgendwie verselbständigt,

Das weiss ich.
Ich bekomme wahre Wülste an meinen bald ergrauten Stirnrunzeln.
Aus allem noch herauszulesen,
"Was es sein kann" * Das ginge ja noch *

Aber was alles nicht sein darf, das ist wirklich erstaunlich.
Da bleibt mir die Begriffs-Spucke weg.

Fragen wir doch mal die Ev-Enki.
Worüber die dort drüben lachen.

daher nennen sich eben viele Schamanen.

Sich selbst als Schamane zu bezeichnen...
Tss, Tss. Tss.

Ich könnte mich Tagelang damit auslassen.
Aber ich komme ja noch aus den Traditionellen Strukturen.
Hier ist so etwas möglich.
Am besten mit Diplom.
Dann kann man es goldig Einrahmen und möglichst-über-all-Sichtig aufhängen.

Und da ist der Haken: "nennen sich viele ..." - denn: Selbsbetitelte Schamanen nehme ich ersteinmal nicht ernst oder bedauer die nur,

Bedauern?
Warum?
Es kümmert Dich, was sie sind und was sie tun?

Interessant wäre jetzt natürlich zu erfahren, was Du über die Diplomierten bzw. in einem bis mehreren Seminaren ausgebildeten Schamanisch-Praktizierenden denkst.

Die wurden ja nicht von selbst betitelt, sondern von einem Be-Titler mit Be-Fähigung und Be-Kräftigungs-Vermögen.

Ich habe gehört, das einige Pech hatten und ihner der Diplom von Ihrem Ausbildner SchamanInnen verweigert wurde, mit dem lapidaren Bemerkung.

So etwas hast Du nicht nötig.
Hey Schorsch!
Die Tinte ist ausgegangen...

weil die offenkundig ziemlich naiv irgendein merkwürdig verschwurbeltes Bild eines "Schamanen" haben, oft genug mit amerikanischen Natives in Verbindung, a la Karl May Romantik.

Schöne Filme. Meine ersten Kontakte zur Deutschen Sprache und dem Deutschen Charakterzug. Und auch wirklich schöne Musik ...
Ich könnte jetzt behaupten, der Vorläufer der New-Age ... Bewegung?

Es gibt ein paar von den Natives selbst, die wirklich herausragende Schamanen-Häuptlinge hatten, welche weise und voraussichtig ihren Stamm über die Invasion der Weissen bis Heute mehr oder weniger leiten und erhalten konnten.

Nicht weil sie als Spezialisten das bereits in die Welt inkarnierte Leiden zu Heilen gedachten, das tun Ärzte am liebsten auch.

Sondern dass Sie, bevor es auf unserer geliebten Erde Inkarnieren konnte, bereits soweit bearbeitet und abgeschwächt hatten ( abwenden konnten sie es leider nicht ), dass eben diese Stämme noch und irgendwie leidlich überleben konnten.

Eine der Hauptaufgaben bzw. funktionen von SchamanInnen übrigens.

Präventiv bereits und vorsorglich in der Anderswelt zu agieren um den kommenden Schaden im Hier und Jetzt abzuwenden.

Aber das mit den nativen.
Jetzt Nicht nur auf der anderen Seite des Tümpels.
...
Traurige sehr traurige Geschichten ...
Es wird mir schwer ums Herz, wenn ich an diese Denke...
...

Im Klartext: In der hiesigen Gesellschaft wird eben der Begriff "Schamane" gern hergenommen, wenn ein Spezialist für den Umgang mit Geistern gefragt ist.

Vielleicht kennst Du meine Einstellung zum Spezialisten-Tum.
Scheuklappe auf und rein in den tiefen Bunker...
Ab und zu etwas zu Mampfen ...

Aber wie gesagt, SchamanInnen sollten eigentlich nicht warten, bis das Unglück einen Trifft um dann als Spezialist diese zu beseitigen.
Sie könnten doch vorher und effektiv im Zustand der beginnenden Entstehung bereits "Heil" machen.

Das wäre manchmal nicht mehr so anstrengend, wie Spezialisten-SchamanInnen das von sich geben.

Die Ärzte haben schon einen Betonklotz gehabt, was die Prävention anbelangt. Müssen es gewisse SchamanInnen auch sein?

Naja, falls DU nun nie so genannt wirst, wird das wohl seine Gründe haben.

Ich bin wirklich froh, kein Spezialist zu sein und auch nicht als diese Bezeichnet zu werden ... :)

Deine Allgemeinplätze, was alles ein Schamane zu sein hat und was nicht, sind drollig.

Wenn ich eigentlich davon ausgehe, dass diese drollheiten der Allgemeinplätze zum grossen Teil von den Ausdünstungen der SchamanInnen in ihren Schriften und der zufälligen Literatur von Dritten über jene es so Beschreiben als wären diese SchamanInnen...

Wir leben in einer Welt der einseitigen Sichten.
Wir denken inzwischen in nur Einer - Logik.
Der Binären.
Als ein Mittäter der Binären Lösungsweise, kann ich ab und zu noch erkennen, dass Logik mehr auf Differenzierter Betrachtung und sorgevoller Vorstellung ( Visualisierung ) aller möglichen Eventualitäten, denen der ungewollte Bediener uns aussetzt und natürlich Strategie und den ewigen Taktischen Kämpfen gegen das Betriebssystem und seinen Operatoren beruht.

Logisch nicht?
 
Es gibt für mich ein Maß der Bewertung: Die Tat. Das was einer tut und manifestiert, das zählt und nicht das, was da behauptet wird. Die wenigsten der Dipl. Schamanen können da brauchbares vorweisen - aber auch die haben sicherlich Ausnahmen (mir ist nur niemand begegnet bisher). Abgesehen mal davon, daß ich relativ wenig von solchen Diplomschamanen halte. Die haben höchstens das Diplom darin gemacht, ihrem Abzocker das Geld in den A... zu pumpen.

Ich bedauere solche selbsternannten Tropfe, weil sie nichtsahnend dem Universum einen Blankoscheck ausstellen: "Guck mal, da nennt sich einer Schamane! Wollen doch mal sehen, was dahinter steckt." - so in etwa kommt das jedesmal bei mir rüber, wenn so ein(e) Selbsternannte(r) daherkommt. Und wer wirklich mit echten Geistern arbeitet, der wird sich denken können, daß solche Ansagen selten mit Samthandschuhen ausgeführt werden.

Logisch, oder?

Abgesehen davon, daß ein "Schamane" als solcher natürlich ne Stange mehr an Jobs hat als nur Mittler zwischen den Wirklichkeiten zu sein. Aber es ist ja in der Esodödelszene inzwischen alles verwässert worden - also auch der "Schamane". Nur Allgemeinplatzaussagen zu diesem Dingens sind ziemlich denkbefreit. Aber da ist die Esoliteratur ja auch voll davon.

Storl kenn ich höchstens als Kräuterspezialisten. Als Schamane würde ich den mal nicht bezeichnen. Krautler ja, Schamane nein.
 
Jo. Fängt gut an, püschologisiert aber wieder im letzten Abschnitt. Was aber gut ist: der Artikel plädiert dafür, die Schamanenkraft nicht zu unterdrücken.

Gruß,
Terrorelf

Ich finde, dass der Artikel sehr gut und zusammenfassend beschreibt....und du wirst sicher denken, eh klar Karli....aber er führt auch C.G. Jung an.

Meiner Ansicht nach zieht er Vergleiche zur Psychoanalyse und es ist unbestritten (für mich) das Diese aus dem Schamanisieren nicht wegzutun ist und das ist für mich der Unterschied, ob man behauptet Schamanismus hätte mit Psychoanalyse/Psychologie nix am Hut (wies hier manchmal rüberkommt).

Zitate:

Levi-Strauss (1967) nennt die Psychoanalyse die moderne Form der schamanischen Technik.

Die Übertragung zum Analytiker wird verglichen mit der Identifikation des Kranken mit seinem schamanischen Heiler. Der Schamane erklärt dem Kranken seine symbolische Krankheitsinterpretation, macht sie also bewußt. Diese Erfahrung kann psychosomatisch heilend wirken.

Eben diese überindividuell-kosmische Harmonisierung stellt Schmidbauer (1969) in Beziehung zu Jungs Individuationsprozeß, der die Integration auch des kollektiv Unbewußten in der Lehranalyse anzielt. Das Eintauchen ins Unbewußte ist Voraussetzung für die Wandlung, die Wiedergeburt. Lehranalyse und Schamanenausbildung verbreitern die Kontaktfläche zwischen Bewußtsein und Unbewußtem, die Psychoanalyse mit dem Ziel, daß aus Es Ich werde, das Schamanisieren, indem es das persönliche Leiden in der Krankheit zu »Es« werden läßt, allerdings in einem anderen Es-Konzept: Es im Sinne eines universal-kosmischen überindividuellen Ordnungsgefüges, in dem der einzelne Mensch nur ein winziger Partikel ist (s. Schmidbauer 1969). In diesem Sinne »einer Stärkung der kollektiven Psyche« durch »Aktivierung der unbewußten Kräfte« deutet auch Lommel (1965) die Wirkung der schamanischen Trance.

Sind Hypnotiseure, Handaufleger, Chiromanten, Astrologen, Urinbeschauer, Irisdiagnostiker und Kräuterheiler die Reste archaischen Schamanentums?
 
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Also, i probiers nomal:

Das, was da in dem Artikel geschrieben wurde, ist schön und gut und auch sehr nützlich. Es ist unbestritten, daß mit schamanischen Techniken im Unterbewußtsein rumgereist werden kann, und es ist sicher interessant, das auch im Rahmen einer Psychotherapie anzuwenden.

Bloß: eine schamanische Zerstückelung ist noch einen ganzen Zacken anders. Das kann im Grunde nur jemand, der das schon selber durchgemacht hat, verstehen (kurzer Einschub: nichtsdemsotrotz gibts Visionen und psychische Vorgänge, die ned unähnlich sind, aber die sind eher eine Art "Erneuerung"). Da greifen externe Geister mit Macht und Vehemenz ein, und danach ist Schluß mit lustig.

Was da in den Artikeln komplett fehlt oder ich übersehen habe: das Zugeständnis an die Existenz von Geistern. Und grad DA fängt Schamanismus eigentlich erst so wirklich an. Mit schamanischen Techniken kann man einiges bewerkstelligen (und auch vergurken *hähä*), aber wirklich "geisterbegabt", wie´s ein Freund von mir ausdrückt, das ist noch was anderes.

HabedieEhre,
Terrorelf
 
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