KassandrasRuf
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Probanden und Methoden:
Es wurde eine randomisierte, prospektive, plazebokontrollierte Studie in
einer internistischen Arztpraxis durchgeführt.
Das sagt doch schon viel aus! Ich denke das es auch nicht als eine Große Versuchsreihe ist, sollte bedacht sein. Auch geht es ja um den Nachweis, ob es eine Wirkung hat. Und nicht mehr.
Das ein randomisiertes, placebokontrolliertes Studiendesign gute Voraussetzungen bietet, schrieb ich ("klingt gut, ist gut"). Aber das ist eben nur die halbe Miete. Als ich die Studie las, war ich ehrlich verwundert. Hier wurde viel Aufwand betrieben und Arbeit investiert, mit leider schlechter Methodik. Mit dem Ergebnis, dass es eben alles andere als sicher ist, ob es überhaupt einen Wirknachweis gibt.
Das ist angesichts der vielen Arbeit schade.
Es gibt viele gute Studien aus den sogenannten "weichen" wissenschaftlichen Bereichen, die z.B. mit Fragebögen subjektive Einschätzungen abfragen. Und klarerweise sind erfragte, subjektive Ergebnisse weicher als klardefinierte messbare. Trotz allem können sie, bei sauberem Design, aussagekräftig sein. Wie die Ergebnisse einschätzbar sind hängt eben auch hier von den Studienparametern ab.Das ist aber leider schwierig mit wasserfesten Studien zu verifizieren, wenn das Einzige Kriterium die Aussagen von so wenigen Behandelten sind.
Bei einer Blinddarmoperation oder einer Mandelentzündung ist es einfach, Nutzen oder Nutzlosigekeit einer Behandlung festzustellen.
Es ist zB auch schwierig, die tatsächliche Effektivität von Psychotherapie mit Studien zu messen. Das ist prinzipiell der Fall, wenn nur die subjektiven Aussagen von Behandelten zur Verfügung stehen.
In der konkreten Studie zur Bioresonanz ist eines der maßgeblichsten Probleme die Tatsache, dass die Person, die therapeutisch tätig war und darum auch NICHT verblindet, gleichzeitig die subjektive Einschätzung des Therapieerfolgs vornahm. D.h., er wusste im Voraus, welcher Pat. Verum od. Placebo erhielt. Welchen Einfluss das zudem auf den unbewussten Umgang mit den Probanden bedeutet, brauch ich hier sicher nicht extra ausführen.
Auch die restlichen Schwächen und Fragezeichen sind nicht zu vernachlässigen...
Warum nimmst du eine Studie mit nur 20 Probanten, wenn es welche gibt, die weit mehr Probanten haben?
Ic hab mehrfach erwähnt, dass es russische und chinesische Studien gibt, die aussagekräftig sind, weil man dort solche Studien staatlich finanziert, bei uns sollen das einzelne Arztpraxen selber machen.
Sogar mir wurde angeraten, selber Studien zu machen und zu finanzieren und gesagt, wie einfach das doch wäre... (um am Ende sie dann als Beweis zu nehmen, dass Bioresonanz Humbug sei, weil ich zuwenig Probanten genommen habe und selber beteiligt war ...)
Dr. Nienhaus, der die Studie durchgeführt hat, ist ein dezidierter Befürworter von Bioresonanz. Seine Studie wird in der Bioresonanzler-Gemeinde sehr hoch eingeschätzt und als "Beweis für die Wirksamkeit" gesehen.
Wobei ich denke, dass es völlig egal ist, welche Studie konkret angeschaut wird. Wenn das Ergebnis fundiert hinterfragt werden kann, wirst Du immer damit kommen, warum genau diese und nicht jene Studie genommen wurde...