Also ist "tot" ein Sondervokabular? Interessant
ja, in der Weise, wie du das Wörtchen "tot" verwendest, nimmt es schon Sonderstatus ein.
Üblicherweise werden Menschen als tot bezeichnet, wenn sie z.b. einen Herzstillstand haben. Und sie werden dann reanimiert, das ist "zurück ins Leben gebracht".
Wenn die Reanimation nicht gelingt, spricht man auch nicht davon, dass der "pseudotote" nun "endgültig tot" ist oder jemand aus dem halbtoten Zustand in den wirklich mausetoten Zustand überwechselt.
Wenn du also behauptest, jemand der tot ist kann nicht wieder lebendig werden, benutzt du eben ein Sondervokabular und grenzt das Attribut "tot" ein auf Fälle, bei denen jegliche Reanimation versagt hat. Das ist nicht besser oder schlechter als andere Definitionen, nur eben unüblich. Wie die tausende von Berichten über klinisch "tote" eben auch sagen.
Sprache und Wortdefinitionen entstehen durch Konsensus, und wenn einige Millionen Sprecher dieses Wort "tot" eben so benutzen, dass man auch "wiederbelebt" werden kann, wenn man klinisch tot war, dann ist das ein Teil des Konsensus über "tot" sein. Und wer es anders verwenden möchte, kann es ja trotzdem tun, muss sich nur nicht über Missverständnisse wundern. Aber hoffen darfst du ja, wer weiß, vielleicht ist ja deine Definition von "tot" in 50 Jahren mal en vogue... bleib einfach am Ball und stirb nicht zu schnell.
