Tarbagan
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Constantin, du solltest einmal ein Buch über kognitive Verzerrungen lesen. Es ist unvorstellbar, wie Mannigfaltig uns unser eigenes Gehirn Fallstricke stellen kann. Es gibt dazu hunderte Experimente in der Psychologie, wo man einfach sagt "das ist doch Unsinn" wenn man sie nur liest, weil sie so unglaublich wirken. Das Buch "Thinking, Fast and Slow" von Kahneman gibt dafür einige tolle Beispiele, bei denen man sich anfangs denkt "der Typ spinnt doch, was der schreibt ist Unsinn". Erst, wenn man das erste Drittel durch hat beginnt man zu verstehen, dass diese Effekte (so unglaubwürdig sie in der Theorie klingen) in der psychologischen Praxis altbekannt und nichts besonderes mehr sind. Wenn man das Gehirn nur an den richtigen Stellen kitzelt, macht es einen blind und taub und dumm, wenn es möchte.
Daher muss ich sagen: Joey hat recht.
Anekdoten als "Beweise" werden nicht belächelt, weil die Wissenschaftler engstirnig sind, sondern weil der absolute Großteil solcher Anekdoten auf falschen Wahrnehmungen basiert, und es im Nachhinein unmöglich ist, herauszufinden, welche "echt" sind. Selbst systematisch gesammelte Anekdoten können großflächig fehlerhaft sein, obwohl sie sich decken (Beispiel: Showmagier, die kollektiv Leute täuschen).
Gerade bei solchen parawissenschaftlichen Themen wie den hier besprochenen ist es besonders leicht, die Thesen zu widerlegen. Es gab angefangen in den 40ern bis in die 60er, 70er von staatlicher Seite tausende Versuche, irgendwie Mithilfe der wissenschaftlichen Methode solche PSI-Kräfte nachzuweisen (aus militärischen Gründen). Alle sind fehlgeschlagen.
Heute gibt es die GWUP und die JREF, die hohe Preisgelder bezahlen, wenn man ihnen einen Beweis für solche Kräfte bezahlen - jedes Jahr gehen da wieder ein Dutzend Leute hin, die völlig von sich überzeugt sind, die wirklich von sich glauben, dass sie diese Kräfte besäßen, weil es eben völlig ihrer Wahrnehmung entspricht ... und lernen dann auf ernüchternde Weise, wie leicht es ist, sich selbst zu täuschen, wenn die Versuche fehlschlagen.
Das gleiche ist es doch bei Homöopathie und ähnlichem Zeug - die Leute sind völlig überzeugt davon, dass es wirkt - in klinischen Studien zeigt sich aber, dass das nur Placebo ist.
Und das wichtigste ist doch; all diese Phänomene, die hier besprochen werden - Telepathie, Telekinese, Präkognition, usw - sind doch alles ganz "simple" Ideen, die sich (sollte es sie geben!) kinderleicht nachweisen ließen, oder? Warum wurden sie dann nicht schon vor 60 Jahren nachgewiesen, als noch viele gut bezahlte Wissenschaftler danach forschten? An der Technik kanns kaum liegen, denn um empirisch Telepathie nachzuweisen, braucht es wohl kaum besondere Messgeräte.
Und deswegen: Wenn du sagst es ist "Fakt", dass dein Hund dies und das machst - dann hört sich das für mich genauso an wie ein Religiöser, der sagt es ist "Fakt", dass es Gott gibt (weil er beim Beten mit ihm "spricht") oder ein Geheilter, der sagt es ist "Fakt", dass Homöopathie funktioniert (weil er gesund geworden ist, nachdem er Globuli gegessen hat) und so weiter - niemand hinterfragt dabei sein eigenes Gehirn und ob es einen nicht vielleicht täuscht.
Daher muss ich sagen: Joey hat recht.
Anekdoten als "Beweise" werden nicht belächelt, weil die Wissenschaftler engstirnig sind, sondern weil der absolute Großteil solcher Anekdoten auf falschen Wahrnehmungen basiert, und es im Nachhinein unmöglich ist, herauszufinden, welche "echt" sind. Selbst systematisch gesammelte Anekdoten können großflächig fehlerhaft sein, obwohl sie sich decken (Beispiel: Showmagier, die kollektiv Leute täuschen).
Gerade bei solchen parawissenschaftlichen Themen wie den hier besprochenen ist es besonders leicht, die Thesen zu widerlegen. Es gab angefangen in den 40ern bis in die 60er, 70er von staatlicher Seite tausende Versuche, irgendwie Mithilfe der wissenschaftlichen Methode solche PSI-Kräfte nachzuweisen (aus militärischen Gründen). Alle sind fehlgeschlagen.
Heute gibt es die GWUP und die JREF, die hohe Preisgelder bezahlen, wenn man ihnen einen Beweis für solche Kräfte bezahlen - jedes Jahr gehen da wieder ein Dutzend Leute hin, die völlig von sich überzeugt sind, die wirklich von sich glauben, dass sie diese Kräfte besäßen, weil es eben völlig ihrer Wahrnehmung entspricht ... und lernen dann auf ernüchternde Weise, wie leicht es ist, sich selbst zu täuschen, wenn die Versuche fehlschlagen.
Das gleiche ist es doch bei Homöopathie und ähnlichem Zeug - die Leute sind völlig überzeugt davon, dass es wirkt - in klinischen Studien zeigt sich aber, dass das nur Placebo ist.
Und das wichtigste ist doch; all diese Phänomene, die hier besprochen werden - Telepathie, Telekinese, Präkognition, usw - sind doch alles ganz "simple" Ideen, die sich (sollte es sie geben!) kinderleicht nachweisen ließen, oder? Warum wurden sie dann nicht schon vor 60 Jahren nachgewiesen, als noch viele gut bezahlte Wissenschaftler danach forschten? An der Technik kanns kaum liegen, denn um empirisch Telepathie nachzuweisen, braucht es wohl kaum besondere Messgeräte.
Und deswegen: Wenn du sagst es ist "Fakt", dass dein Hund dies und das machst - dann hört sich das für mich genauso an wie ein Religiöser, der sagt es ist "Fakt", dass es Gott gibt (weil er beim Beten mit ihm "spricht") oder ein Geheilter, der sagt es ist "Fakt", dass Homöopathie funktioniert (weil er gesund geworden ist, nachdem er Globuli gegessen hat) und so weiter - niemand hinterfragt dabei sein eigenes Gehirn und ob es einen nicht vielleicht täuscht.