Bewusst-Sein

Was ist (mein) Bewusstsein?

  • Eine persönliche Bewusstheit

    Stimmen: 6 20,0%
  • Teil eines überpersönlichen Seins

    Stimmen: 12 40,0%
  • eine chemische Reaktion im Gehirn

    Stimmen: 4 13,3%
  • eine Illusion

    Stimmen: 5 16,7%
  • sonstiges

    Stimmen: 5 16,7%

  • Umfrageteilnehmer
    30
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also das ist mal interessant hier zu lesen! Keiner scheint es so recht persönlich zu nehmen, das mag ich.
Ich will einmal ganz kitschig werden und eine Behauptung aufstellen: unser Bewußtsein (was auch immer es für dein einzelnen ist) hat in seinem Körper eine Aufgabe zu bewältigen. Vielleicht werden wir nie wissen, welche Aufgabe es ist, die wir im Leben bewerkstelligen sollen. Vielleicht aber bewerkstelligen wir unsere Aufgabe einfach automatisch, indem wir unsere persönlichen Gedanken denken und das Leben unseres Ichs leben. Vielleicht ist es als dritte Möglichkeit so, daß wir uns aus unseren eigenen "Verblendungen" wieder heraus arbeiten müssen, eine eher überpersönlich zu nennende innere Haltung kultivieren und sehen, was im Hier und Jetzt zu tun ist. Und erst, wenn wir im Hier und Jetzt angekommen sind, können wir sehen, wofür wir bestimmt sind. Es steckt ein bißchen die Frage dahinter, ob spirituelle Bewußtseinsfindung überhaupt notwendig ist, oder ob das ganze unnötig ist, oder? Eine Glaubensfrage. Eigentlich ein heißes Eisen, aber vielleicht können wir ja sachlich darüber diskutieren.

Ich will einfach mal von mir berichten, daß ich einmal ein ziemlich kranker Geist war, der das Leben seines Körpers gerne beenden wollte. Ich habe überlebt, weil ich meine Gedanken beobachtet habe. Neben den automatisch entstehenden Gedanken der Krankheit haben sich "eigene" Gedanken entwickelt, die um Verständnis gerungen haben für die Welt und den Sinn meines Leidens. Ich habe es als so eine Art "Überpersönlichkeit" empfunden, einen Teil, der "heil" werden will. Später dann sind auch die "eigenen" Gedanken mehr und mehr beobachtet worden, ohne daß ich mit irgendeinem "Weg" identifiziert hätte. Ich fand das nie nötig, Partei für irgendetwas zu ergreifen. Ich bin einfach da geblieben, wo ich war, denn ich lebte ja, mehr wollte ich im Grunde nicht mehr. Und durch dieses Sitzenbleiben und darauf Warten, daß der Geist gesund wird, habe ich entdeckt, daß es das Hier und Jetzt gibt. Das behaupte ich einfach mal, weil ich dafür diese Worte finde. Das muß reichen.

Für mich ist das so ein Wahrnehmungs-Ding mit dem Hier und Jetzt. Wenn alle meine Antennen nach außen gerichtet sind, dann habe ich den Eindruck, daß ich "sehe", was auch immer das bedeutet. Vorher war es eher ein Gucken oder bestenfalls Schauen. Ich kann "hören", vorher war damit immer der Versuch verbunden, das Gehörte zu verstehen. Und trotz all dieser Dinge beobachte ich weiter meine Gedanken, wenn ich meine Sinne wieder nach innen richte. Wenn ich alle Sinne nach außen richte, spüre ich auch meine körperlichen Schmerzen nicht mehr und ich finde eigentlich alles schön, was ich sehe. Da können Erklebnisse dabei sein, mit denen meine Gedanken sich danach beschäftigen, aber im Moment des Geschehens kann ich sehen, ohne zu greifen.

Wer "sieht" denn jetzt da, wer hört denn da? Bin ich das, oder findet mein Ich in diesen Momenten nicht statt? Ich beobachte, daß die innere Beschäftigung erst danach einsetzt, wenn mein Ohr wieder nach innen auf meine Gedanken hört. Das passiert meist, wenn ich allein bin. Oder in Konfliktsituationen, z.B. auf der Arbeit. Also, was meint ihr, wer guckt in diesen Zeiten, in denen es keine innere Beschäftigung gibt?

Grüße!!
Ach, schade, ich hatte einen roten Punkt, da findet man seine Beiträge so schön schnell. Weg ist er.
 
hi regi.

ich finde deine frage sehr interessant, weil ich sie mir immer wieder stelle - im umgang mit meinen mitmenschen.
ich habe mich entschieden zu der annahme, dass es nicht nötig ist, dass jeder diesen weg geht.

aber dennoch kam mir so die frage hoch, als ich dich las: würdest du jetzt wieder anders (unbewußt - nicht im hier und jetzt) leben wollen ? kannst du es dir noch vorstellen ?

und wenn ich mir dann die sorgen und nöte um mich herum ansehe, dann denke ich doch, dass es klug wäre, wenn alle die welt so sehen könnten wie wir ... wenn sie hören und sehen könnten, wie du es beschreibst ...

ich rette mich aus diesem konflikt immer raus, indem ich mir sage, wer mit mir in engeren kontakt tritt, will auch hören, was ich zu sagen habe und derjenige will geweckt werden ...

damit fahre ich ganz gut, wenn auch von situation zu situation das eher sanft vonstatten geht.

wer sieht, wer hört, wer ist bewußt ? das göttliche in uns ? der eine geist ? gott ? DAS bewußtsein ? das was uns alle zu EINEM macht. das ist meine meinung.
 
Wuerdet ihr euch auch gern mal in die direkte Bewusstseins- und Gefuehlswelt anderer Menschen hineinversetzen?
Nicht, um diese zu manipulieren, sondern um wirklich zu ergruenden, inwieweit man "eins" ist, welche Uebereinstimmungen es gibt?
Waere man erleichtert, weil man merkte, wie aehnlich die Menschen einander sind oder zutiefst entsetzt ueber die Fremdheit des Sehens, Empfindens und Interpretierens?
Jedenfalls wuerde man diesem Bewusstsein dann eher auf die Spruenge kommen, denke ich.
So, wie wir bewusst hermetisch voneinander getrennt empfinden, finde ich das extrem schwierig, nach dem Motto: jeder ist eine Insel!
Denn manchmal muss man ganz schoen tief graben und schuerfen, ehe man gemeinsam schwingen kann, und oft geht das gar nicht!

Bijoux
 
Bijoux schrieb:
Wuerdet ihr euch auch gern mal in die direkte Bewusstseins- und Gefuehlswelt anderer Menschen hineinversetzen?
Nicht, um diese zu manipulieren, sondern um wirklich zu ergruenden, inwieweit man "eins" ist, welche Uebereinstimmungen es gibt?
Waere man erleichtert, weil man merkte, wie aehnlich die Menschen einander sind oder zutiefst entsetzt ueber die Fremdheit des Sehens, Empfindens und Interpretierens?
Jedenfalls wuerde man diesem Bewusstsein dann eher auf die Spruenge kommen, denke ich.
So, wie wir bewusst hermetisch voneinander getrennt empfinden, finde ich das extrem schwierig, nach dem Motto: jeder ist eine Insel!
Denn manchmal muss man ganz schoen tief graben und schuerfen, ehe man gemeinsam schwingen kann, und oft geht das gar nicht!

Bijoux


man wäre erleichtert. wobei ich das anders definieren würde: es ist wie ein auftauchen im ozean und erkennen, dass man nicht der isolierte tropfen ist, sondern der ganze ozean ...

aber meiner erfahrung nach bekommst du keine einsicht in die sichtweisen des anderen, in seine art die welt zu sehen und seine interpretationen. dieses bewußtsein ist ja wie das heben eines schleiers. du siehst dann wie die welt wirklich ist und das wir alle eins sind. aber dieses einssein umfaßt nicht das jeweilige individuum, also das was wir als "persönlichkeit" wahrnehmen, sondern unsere göttlichkeit ... eben das bewußtsein.

ich glaube, das war nicht sehr verständlich, oder ?

zum beispiel: vögel ... wenn ein spatz sich nun bewußt wird, dann sieht er nur, dass er auch fliegen kann, das er also zur gattung "vögel" gehört wie alle anderen, dennoch weiß er nicht, wie es ist ein adler zu sein, oder wie der adler denkt und welche taktik er beim mäusefangen anwendet.

das hinkt ein wenig, aber vll. verstehst du was ich meine ?
 
Inti:
Nehmen wir nun wieder mal die Experimente von Libet. Er hat festgestellt, dass der Impuls einer Tat schon vor dem bewussten Entscheiden für diese Tat in uns entsteht. Danach sieht es so aus, daß es in uns eine Instanz gibt, die die Entscheidungen trifft, aber es ist nicht ein Teil unseres bewussten Seins, es liegt im Unbewussten. Nun ist die Frage, können wir diesen Teil (diese Instanz in uns) als Teil unseres Ich´s bezeichnen? Dann gäbe es doch ein Ich(-Teil) das sich seiner selbst nicht bewusst ist.

Benjamin Libet erbrachten sogar den sicher erschreckenden Befund, dass etwa eine Drittelsekunde bevor der wir eine Bewegung ausführen wollen, schon die entsprechenden Hinströme die Bewegung aktivieren: Meinen wir nur zu wollen, was wir tun müssen? Ist Wille nur Illusion?

Nein, es ist keine Illusion...
wenn man Auto fährt dann
muss man auch nicht die genauen Vorgänge
darüber die im Motor ablaufen... wissen
wir haben durch unser Ich immer diese
Drittelsekunde Entscheidungsfreiheit...
der ganze chemische Prozess kann dann weiterlaufen...
oder noch gestoppt werden...

Unser Ich wird im zweiten Lebensjahr gebopren
ab dem Zeitpunkt wo man beginnt "ich" zu sagen...
Ich will spazierengehen und nicht:
Karuna will spazieren gehen...
ab diesem Zeitpunkt beginnt die Erinnerung

Aus anthropsophischer Sichtweise bewohnt
den Menschen davor ein hohes Geistwesen
den Menschen... sein höheres Ich?
welches auch nachts in uns wohnt
wenn die Seele... also Astralleib
ausserhalb uns sind...


und das glaube ich auch...
so bin ich auch nicht für die Abtötung des Ich
wie viele östliche Lehren...
es geht um die Umwandlung, des Ego
in die Bewusstseinsseele...


Karuna:kiss3: :kiss4: :kiss3:
 
Inti:
Nehmen wir nun wieder mal die Experimente von Libet. Er hat festgestellt, dass der Impuls einer Tat schon vor dem bewussten Entscheiden für diese Tat in uns entsteht. Danach sieht es so aus, daß es in uns eine Instanz gibt, die die Entscheidungen trifft, aber es ist nicht ein Teil unseres bewussten Seins, es liegt im Unbewussten. Nun ist die Frage, können wir diesen Teil (diese Instanz in uns) als Teil unseres Ich´s bezeichnen? Dann gäbe es doch ein Ich(-Teil) das sich seiner selbst nicht bewusst ist.

Benjamin Libet erbrachten sogar den sicher erschreckenden Befund, dass etwa eine Drittelsekunde bevor der wir eine Bewegung ausführen wollen, schon die entsprechenden Hinströme die Bewegung aktivieren: Meinen wir nur zu wollen, was wir tun müssen? Ist Wille nur Illusion?

Nein, es ist keine Illusion...
wenn man Auto fährt dann
muss man auch nicht die genauen Vorgänge
darüber die im Motor ablaufen... wissen
wir haben durch unser Ich immer diese
Drittelsekunde Entscheidungsfreiheit...
der ganze chemische Prozess kann dann weiterlaufen...
oder noch gestoppt werden...

Unser Ich wird im zweiten Lebensjahr geboren
ab dem Zeitpunkt wo man beginnt "ich" zu sagen...
Ich will spazierengehen und nicht:
Karuna will spazieren gehen...
ab diesem Zeitpunkt beginnt auch die Erinnerung

Aus anthropsophischer Sichtweise bewohnt
den Menschen vor seinem zweiten Lebensjahr
ein hohes Geistwesen... sein höheres Ich?
welches auch Nachts in uns wohnt
wenn die Seele... also Astralleib
ausserhalb von uns ist...


und das glaube ich auch...
so bin ich auch nicht für die Abtötung des Ich
wie viele östliche Lehren...
es geht um die Umwandlung, des Ego
in die Bewusstseinsseele...


Karuna:kiss3: :kiss4: :kiss3:
 
mara... schrieb:
man wäre erleichtert. wobei ich das anders definieren würde: es ist wie ein auftauchen im ozean und erkennen, dass man nicht der isolierte tropfen ist, sondern der ganze ozean ...
Du sagst das so, als ob du da ganz sicher bist!
Aber wie kannst du das sein?
mara... schrieb:
aber meiner erfahrung nach bekommst du keine einsicht in die sichtweisen des anderen, in seine art die welt zu sehen und seine interpretationen.
Deiner Erfahrung nach oder deiner Meinung nach?
Hast du das wirklich mal "erfahren" und wenn, wie, wodurch?
mara... schrieb:
dieses bewußtsein ist ja wie das heben eines schleiers. du siehst dann wie die welt wirklich ist und das wir alle eins sind. aber dieses einssein umfaßt nicht das jeweilige individuum, also das was wir als "persönlichkeit" wahrnehmen, sondern unsere göttlichkeit ... eben das bewußtsein.

ich glaube, das war nicht sehr verständlich, oder ?
Doch, das ist es schon :kiss3:
Nur, woher weisst du das? Fuer mich ist das eine Theorie.
mara... schrieb:
zum beispiel: vögel ... wenn ein spatz sich nun bewußt wird, dann sieht er nur, dass er auch fliegen kann, das er also zur gattung "vögel" gehört wie alle anderen, dennoch weiß er nicht, wie es ist ein adler zu sein, oder wie der adler denkt und welche taktik er beim mäusefangen anwendet.

das hinkt ein wenig, aber vll. verstehst du was ich meine ?
Natuerlich weiss ich, was du meinst, aber nochmal die Frage: woher bist du so sicher, dass das nicht nur Theorien sind?

Bijoux
 
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