Bert Hellinger.

lieber iron,

ich hab ganz viel respekt für deine arbeit als mods, ich weiss aus eigener erfahrung was für ein heikler und undankbarer job das ist.

nur, wer hier wem auf die nase gibt? und wie jake, viel besser als ich schreibt, hier wurde in allen threads ständig sachlichkeit und freundlichkeit denen entgegengebracht, die dafür gar kein interesse zeigten und jedesmal, egal auf welchen post und was auch geschrieben wurde, manipulation und destruktivität entgegen stellten, dass es langsam reicht ist schon sichtbar dadurch, dass jemand der sich leidenschaftlich für sein wissen einsetzt, einfach gehindert wird zu schreiben!

wie sollen wir denn deiner meinung nach mit solchen subtilen beschimpfungen umgehen? manchmal muss man eine katze auch eine katze nennen! ich finde, wenn man bedenkt, was hier geschrieben wurde, welche unsachlichen argumente eingebracht wurden,welche fallen, welche verdrehungen ... da ist das hier noch ein ganz, ganz netter ton!

im übrigen werden hier menschen an den pranger gestellt, die sich ganz offen zu ihrem namen und ihren tätigkeiten bekennen, von personen, die sich ein pseudo zulegen und sich dahinter verstecken!

lg
marie
 
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:guru: :guru: :guru:

Im Saal in Toledo gibt der alte Mann seiner Gemeinde noch ein Lehrstück mit. Die Luft ist zum Schneiden dick. Zehn Minuten für die letzte Aufstellung vor dem Mittagessen.

Die Klientin hat einen geschiedenen Mann, zwei Kinder und leidet an Krebs. Hellinger holt einen großen Holländer auf die Bühne. Der dünne, grauhaarige Mann spielt schon zum dritten Mal den Tod. Er trägt einen schwarzen Anzug. "Die Kinder sind bei deinem Mann richtig", sagt Hellinger zu der Kranken. Sie selbst stellt er neben den Tod: "Dein Platz ist hier." Sie starrt den Holländer an. Sie hat Angst. Sie weint laut, sie kann nicht mehr aufhören. "Sag: Mein Platz ist hier." Die Frau wimmert. Sie schüttelt den Kopf. "Das ist die Wahrheit. Sag es ganz klar." - "Mein Platz ist hier", flüstert sie mit niedergeschlagenen Augen. Hellinger: "Lauter! Schau ihn an!"

Dann baut er die Stellvertreter für Sohn und Tochter auf. Hellinger verkündet, was sich ihm zeigt: "Die Tochter wird dir nachfolgen in den Tod. Sie ist nicht zu retten." Die Krebskranke weint noch lauter.

"Aber es gibt eine Lösung", wendet sich Hellinger ans Publikum: "Wenn kein Geheimnis daraus gemacht wird, dass die Mutter sterben will, kann die Tochter leben."

Dann lächelt er seine Klientin an: "Der Tod ist wunderschön. Weißt du das? Die Engel stehen ums Grab." Die Frau wimmert noch. Sie zittert. Sie schluckt. Dann nickt sie und versucht ein Lächeln. Hellinger schaut ihr lange mit einem hypnotisierenden Blick in die Augen, der entfernt an den eines schläfrigen Katers erinnert.

"Sieht sie nicht glücklich aus?", fragt Hellinger dann ins Publikum. "Danke, das war's dann."
BEATE LAKOTTA

:escape:
 
beate lakotta ist die autorin des buches "noch mal leben vor dem tod - wenn menschen sterben". das buch wird auf lesen.de charakterisiert:
"Die Journalistin Beate Lakotta und der Fotograf Walter Schels baten Schwerkranke, sie in den letzten Tagen und Wochen begleiten zu dürfen. Aus diesen Begegnungen entstanden einfühlsame Schilderungen und Fotos von Menschen am Ende ihres Lebens. Die meisten verbrachten ihre letzte Zeit im Hospiz, einem Lebensort für Sterbende, an dem Hoffnungen und Ängste gleich wiegen: Wer hier einzieht, wird die Zeit bis zum Tod so bewusst und schmerzfrei wie möglich erleben können.

Doch es bleibt ihm nur eine kurze Spanne, um Bilanz zu ziehen, Frieden mit sich und anderen zu machen, sich mit dem Tod zu befassen und mit der Frage nach dem Danach."

offensichtlich hat die autorin in diesem hier zitierten abschnitt eine dieser begegnungen mit dem tod geschildert - eine berührende, intensive, der wahrheit des sterbens ins auge blickende begegnung. eine aufrichtigkeit, die der würde der sterbenden angemessen ist. und auch dem leben gemäß, das bleiben darf - nach diesem blick ins antlitz des todes erst recht.

danke für das zitat, zauberin.

jake

zu den genannten passagen gibt es außerdem bereits eine fülle von stellungnahmen: http://www.hellinger.com/deutsch/oeffentlich/medienecho/spiegel_feb_maerz_2002_leserbriefe.shtml
 
Ayana schrieb:
@christoph

Hallo Christoph!

Ich habe vor einiger Zeit an anderer Stelle im Forum schon meine Meinung über Bert Hellinger geschrieben. Ich hatte als Anschauumgsbeispiele die Familie meines Freundes die geradezu fanatisch von diesen Aufstellungen schwärmten.

Reicht für Meinungsbildung nicht aus, zu subjetiver Blickwinkell!

>>
Nun war im Zuge der Firmung meines jüngsten Sohnes mein Bruder, der Facharzt für Psychiatrie und Neurologie ist, bei uns auf Besuch. Ich sprach ihn auf das Thema Familienaufstellung nach Bert Hellinger an. Ich war sehr erstaunt, dass er selber in seiner Praxis mit Familienstellung arbeitet, allerdings nicht nach Hellinger, dem er sehr kritisch gegenübersteht. Mein Bruder erklärte mir das in etwa so: Bei einer Familieaufstellung werden gruppendynamische Energien frei, die Probleme innerhalb der Familie sehr gut aufzeigen können, das ist auch bei der Methode nach Hellinger der Fall.>>>

Ist bei Helllinger von geringem Belang!!!!!!!!!


>>Allerdings entlässt Hellinger seine Patienten mit einem Lösungssatz, der so lauten könnte "Ich verzeihe dir und gebe dich frei" oder ähnlich.

Auch eine ruhige Erklärung eines Psychiaters kann auf Vorurteilen und mangelnder Information beruhen. Dein Bruder transportiert hier typische Voruteile seiner Berufsgruppe.


>>Dann bleibt er sich selbst überlassen. Meine Bruder hingegen arbeitet je nach Fall oft wochen und monatelang mit seinen Patienten. Er hatte schon viele Hellingergeschädigte bei sich in der Praxis, die nach Aufdeckung von Verstrickungen und einem einfachen Lösungssatz alleingelassen wurden und teilweise schwer selbstmordgefährdet waren.

Das ist richtig, derartige Wochendpraktiken als Therapie hinterlassen immer einen gewissen Prozentsatz von Suizidgefährdung. Es fehlt die notwendige Nachsorge, die dann von Leuten wie Deinem Bruder auf Kassenkosten geleistet werden muß, ohne daß solche Behandler die Hellinger Therapie einschätzen könnten. Die Methode Hellingers ist natürlich aufgrund der tieferen Wirkungsspuren eine Therapie, dies wird aber verleugnet.


>>Die Methode nach Hellinger mag auf psychisch stabilere Personen keinen so pragnanten Einfluss haben, aber wirklichen Nutzen tragen sie auch nicht davon, da der wesentlich wichtigere Teil außer acht gelassen wird, das richtige Aufarbeiten der aufgedeckten Verstrickungen.

Dein Bruder denkt logisch im Sinne seiner Kompetenzen als Psychiater,
es fehlt aber die realistische Kenntnis der Hellinger-Sache. Wenn die Methode
nicht stabilen Leuten helfen würde, würden nicht so viele die Methode propagieren.

>>Da ist ein einfacher Aufsteller natürlich komplett überfordert, weil er keine derartige Ausbildung genossen hat und in keinster Weise die Emotionen, die beim Patienten auftreten können, unter Kontrolle hat.

Kann hier und da mal ein Problem sein, aber wo wird schon so heiß gegessen wies gekocht wird. Das sind mehr theoretische Phantasien. Außerdem wofür haben wir denn die Krisenintervention. Man könnte ja auch zusammenarbeiten. Huch die Kohle............da wirds eng.



>>Kürzlich gab es einen Presidenzfall in Sachen Familienstellung nach Hellinger. Tatort: Eine ganz normale Familienaufstellung nach Hellinger. Die Personen werden aufgestellt. Plötzlich aus heiterem Himmel überfallen eine aufgestellte Person starke Aggressionen und sie schlägt eine andere aufgestellte Person zusammen. Ergebnis: gebrochenes Nasen und diverse Zertrümmerungen im Gesicht. Die verletzte Person erstattet Anzeige und klagt auf Schmerzensgeld, aber wer haftet? Wäre es ein Verein, würde der Verein haften und nicht der Aufsteller, der Aufsteller lehnt jegliche Verantwortung ab und der aggressive Aufgestellte sowieso. Das Urteil: Die unschuldig verletzte Person hat sich auf eigene Gefahr in die Familienaufstellung begeben und hat somit keinerlei Recht Entschädigung und Schmerzensgeld. Hier sind dem Aufsteller, der übrigens ziemlich bekannt in Insiderkreisen ist und schon viele Aufstellungen durchgeführt hat, die Fäden aus der Hand geglitten.

Sowas kann passieren und sagt nichts über die Kompetenz des Aufstellers.
Falls sowas häufiger passiert muß man eben rechtlich aufklären, ansonten haftet bei Vorsatz der Schläger, bei Fahrlässigkeit der Veranstalter.

>>Mein Bruder hat zudem festgestellt, dass die meisten Aufsteller nach Hellinger auch überzeugte NLPler sind und ihnen etwas ausgesprochen Guruhaftes anhängt.
Diagnostisch ist Dein Bruder ein Fleischesser. Typische Äußerung für fleischessende Therapeuten. Also fast nur Vorurteile über Aufsteller,
typisch für Psychotherapeuten und gerade dies macht sie so hillflos gegen den Hellinger Sturm auf die Gesellschaft.

>>Liebe Grüße Ayana

Ich selber habe ein zwiespältiges Verhältnis zu Hellinger.

Er hat eine wirkungsvolle Methode die gerade deswegen unter ärztliche Aufsicht gestellt werden sollte, viele Menschen empfinden die Arbeit für sich als ein Weiterkommen, die Wirktiefe hat therapeutischen Wert.

Allerdings halte ich Hellinger gesamtgesellschaftlich für NICHT wünschenswert,
er perpetuiert autoritäre Strukturen und vermeidet die Aufarbeitung von entwicklungsmäßig notwendigen Schritten...............aber dies sind viel weiter führende Überlegungen. Bei allen Besserungen die Hellinger bewirkt wird man erst nach Hellinger irgendwann bemerken, in welcher Weise er erheblichen kulturellen Schaden angerichtet hat. Aber da müssen wir durch!!!!!!!!!!!!!!1

Diabolo
 
Huhu,

zu Zauberins zitierter Geschichte: - Ich hab mir dazu gedacht, es ist eine relativ neutraler Bericht dessen, was im Raum vorging - ob es sich richtig oder falsch anfühlt oder "ist", könnte ich nur sagen, wenn ich im Raum gewesen wäre und die Atmosphäre hätte spüren können. (P.S.: Ich bin durchaus dazu imstande, Veranstaltungen zu verlassen, wenn die Atmosphäre sich falsch anfühlt - auch wenn alle anderen gebannt sind von dem, was vorgeht).

Allgemein: ich hab jetzt nicht alles gelesen, nur die ersten zwei Seiten oder so, und ich denke, Familienstellen - wenn man mag, geht man hin und schaut sichs an und wenn man nicht mag, lässt mans bleiben - der Rest sind doch Gedankenkonstrukte...
:katze:
C.Q.
 
diabolo schrieb:
Er hat eine wirkungsvolle Methode die gerade deswegen unter ärztliche Aufsicht gestellt werden sollte, viele Menschen empfinden die Arbeit für sich als ein Weiterkommen, die Wirktiefe hat therapeutischen Wert.
diabolo, bringt "ärztliche aufsicht" wirklich qualitätssicherung? kennen wir nicht aus dem berufsbereich der ärzte auch reichlich viel an - gelegentlich tödlichen - kunstfehlern? wenn ich als möglicher klient eines aufstellers meine zweifel an dessen kompetenz hätte, würde ich entweder gar nicht erst hingehen oder aber ihn fragen, ob und wo er sich einer supervision unterzieht.
diabolo schrieb:
Allerdings halte ich Hellinger gesamtgesellschaftlich für NICHT wünschenswert, er perpetuiert autoritäre Strukturen und vermeidet die Aufarbeitung von entwicklungsmäßig notwendigen Schritten... aber dies sind viel weiter führende Überlegungen. Bei allen Besserungen die Hellinger bewirkt wird man erst nach Hellinger irgendwann bemerken, in welcher Weise er erheblichen kulturellen Schaden angerichtet hat. Aber da müssen wir durch!
naja, das ist eine meinung... wer, diabolo, sollte denn entscheiden, was gesamtgesellschaftlich wünschenswert ist? das gibt es in der regel nur in jenen autoritäten strukturen, die du im nächsten satz dem hellinger ankreidest. und inwiefern vermeidet er die aufarbeitung "entwicklungsmäßig notwendiger schritte"? diese behauptung hätte ich gern mit inhalt aufgefüllt, sonst bleibt sie eine leere hülse. in einer demokratie haben auch minderheiten das recht auf ausübung ihrer lebensbewältigungspraktiken - und angesichts der verbreitung des systemischen stellens - was ja nicht nur hellinger umfasst, sondern ein viel breiteres feld - kann wohl nicht mehr von einer minderheit die rede sein. ist methodenvielfalt, ist freie wahl der methode für suchende klienten wünschenswert? dürfen sie das abenteuer ihres lebens auch bestehen, ohne dass staatliche oder sonstige institutionen ihnen aus einer elternposition heraus vorschrieben, was sie dürfen oder nicht?

ich habe noch nicht erlebt, dass jemand gezwungen wurde, eine aufstellung zu machen, zu besuchen oder daran mitzuwirken. ich verstehe, dass menschen angst vor dem haben, was bei ihnen zu tage treten könnte, wenn sie eine aufstellung besuchen, und lieber einsicht vermeidende strategien fahren. wenn sie das für sich tun, ist das völlig okay, und es liegt in ihrer verantwortung. aber warum um alles in der welt wollen sie unbedingt andere in der freien gestaltung ihres lebens bevormunden?

aber ich esse ja auch fleisch, vermutlich ist das schuld an meiner liberalen gesinnung...

alles liebe, jake
 
jake schrieb:
diabolo, bringt "ärztliche aufsicht" wirklich qualitätssicherung? kennen wir nicht aus dem berufsbereich der ärzte auch reichlich viel an - gelegentlich tödlichen - kunstfehlern?

Der Gedanke ärztlicher Aufsicht hat hier nur theoretischen Wert. Die Mehrheit der Ärzte hat gar nicht die Grundlagen das Eigentliiche Wesen der Hellinger Methode sich zuerabeiten, was mich dabei wundert, ist, daß die ärztlichen Standesfürsten aufgrund eigener Interessen sich nicht bislang angeschickt haben wegen der klaren therapeutischen Wirkung sich das Ganze einzuverleiben. Wenn man bedenkt wie die sonst gegen unapprobierte Heilkunst zur Wahrung des Geldbeutels vorgehen und vorgegangen sind.


>>naja, das ist eine meinung... wer, diabolo, sollte denn entscheiden, was gesamtgesellschaftlich wünschenswert ist? das gibt es in der regel nur in jenen autoritäten strukturen, die du im nächsten satz dem hellinger ankreidest.

ich würde eher annehmen wollen, daß er gewissen Restauration wollenden Kräften als Zugpferd gerade recht kommt...............es hätte doch längst genug Handhabe gegeben .......... einige kompetente Gutachten von führenden Spezialisten einzuholen...........und aus wäre es gewesen.
Ich gehe davon aus daß er von starken politischen Kräften politisch gewollt ist und man ihn deshalb gewähren läßt.

>> und inwiefern vermeidet er die aufarbeitung "entwicklungsmäßig notwendiger schritte"?

Dazu kann man sehr viel sagen .................. schau dir aber diesen Thread an...............5 Seiten hysterisches Gekeife..........sowhl der Hellinger befürworter als auch der Gegner. Da macht es keinen Spaß tiefgreifende Überlegungen offenzulegen wobei auf beiden Seiten kaum ein Wille zu differenziert bewertender Sichtweise sichtbar wird.

Fast der einzige akzeptable beitrag war der auf den ich genatwortet habe, weil er sachlich und gut formuliert war, wenn auch inhaltlich unzutreffend.

Warum habe ich mich gefragt sind die Hellinger befürworter nicht in der Lage auf einen solchen Artikel einerseits emphatisch verstehend und andererseits korrigierend und ihr Anliegen verstehend einzugehen?

Abgesehen davon versuche ich ja eigene Standpunkte in meinen sonstigen Beiträgen herauszuarbeiten. Wer die Versteht kann sich auch meine Kritik an Hellinger denken oder ahnen!

Diabolo
 
Von BEATE LAKOTTA
Mit einem Mix aus esoterischem Rollenspiel und reaktionärer Ideologie schart der selbst ernannte Therapeut Bert Hellinger weltweit eine wachsende Anhängerschar um sich. Auf großer Bühne demütigt der Ex-Missionar die Hilfesuchenden. Für die Folgen lehnt er jegliche Verantwortung ab.


Die Botschaft des Mannes, der als Anton Hellinger Weltkriegssoldat war, nach dem Krieg als Bruder Suitbert den Mariannhiller Missionaren beitrat und 1971 den katholischen Orden als "Bert" Hellinger verließ und heiratete, ist einfach: Jeder soziale Körper, ob Staat, Organisation oder Familie, sei in naturgegebenen, hierarchischen Ordnungen organisiert - bei Hellinger ein archaisch anmutendes Regelwerk: Kein Mensch löst sich ungestraft von seiner Sippe. Die Frau folgt dem Mann. Kinder haben keine Rechte gegenüber ihren Eltern. Der Erstgeborene hat Vorrang vor dem Zweitgeborenen. Begriffe wie Ehre, Demut, Sühne bestimmen das Weltbild des Ex-Geistlichen, der 13 Jahre als Schulleiter bei den Zulus im Apartheidsstaat Südafrika verbrachte.

Verletzt ein Mitglied die Ordnung, verstrickt es sich in Schuld. Krankheit, Scheitern und Tod sind die Folge. Klienten, die die "Lösung" zur Wiederherstellung der Ordnung nicht akzeptieren, haben verspielt: "Er wird sterben. Er geht nicht raus aus der Verstrickung", sagt Hellinger über einen Patienten mit Knochenkrebs, der den Kniefall vor dem Vater verweigert. "Manche Krebskranke sterben lieber, als dass sie sich vor den Eltern tief verneigen."

Es sind Urteile ohne Berufung. Ein Spanier, dem Hellinger nach zehn Minuten Aufstellungsarbeit bescheinigt, seine Ehe sei nicht zu retten, will eine Frage stellen. "Bitte ...", setzt der Mann dreimal an. "Wenn er das noch mal versucht, muss er den Saal verlassen", verfügt Hellinger. "Mit seiner Frage zerstört er die Kraft der Aufstellung." Danach fragt kaum noch jemand etwas. Dafür schreiben viele eifrig mit.

Sie wollen selber als Therapeuten anwenden, was sie in drei Tagen von ihm gelernt haben. Schon am ersten Abend erhält jeder ein Zertifikat. Um die 2000 Psycho-Helfer, viele ohne fachliche Qualifikation, offerieren seine Methode mittlerweile allein in Deutschland, und jede Veranstaltung bringt neue Aufsteller hervor. Kaum ein Esoterik-Blatt, in dem sich nicht - zwischen Reiki, Rückführung und Heilsteinen - das Familienaufstellen nach Hellinger findet.

Doch auch in psychosomatischen Kliniken, sozialpädagogischen Beratungsstellen oder in der kirchlichen Familienbildung stellen Hellinger-Adepten bereits die Familien von Hilfesuchenden auf. An der Katholischen Stiftungsfachhochschule München lehrt ein Psychologieprofessor gar Hellingers wissenschaftlich haltlose Theorien über Psychosen, Suizid oder Depressionen.

Seit sich die große Nachfrage von Unternehmen für die lukrativen "Organisationsaufstellungen nach Hellinger" in der Psycho-Szene herumspricht, drängen noch mehr Profis in die Seminare. Kein Wunder, dass auch kassenzugelassene Psychotherapeuten in Wochenendseminaren Hellinger für Privatzahler veranstalten. Dem Therapeuten bietet sie ein Forum für beispiellose Machtentfaltung. Nach einer Viertelstunde ist der Fall erledigt. Nächster, bitte.

:blue2: :escape:
 
Hallo diabolo,
jake schrieb:
naja, das ist eine meinung... wer, diabolo, sollte denn entscheiden, was gesamtgesellschaftlich wünschenswert ist? das gibt es in der regel nur in jenen autoritäten strukturen, die du im nächsten satz dem hellinger ankreidest.
diabolo schrieb:
ich würde eher annehmen wollen, daß er gewissen Restauration wollenden Kräften als Zugpferd gerade recht kommt...............es hätte doch längst genug Handhabe gegeben .......... einige kompetente Gutachten von führenden Spezialisten einzuholen...........und aus wäre es gewesen.
also was denn nun: gesamtgesellschaftlich unerwünscht, aber von den Mächtigen gewollt? habe ich das so richtig verstanden?

Ah ja, die berühmten Spezialisten...
Die "objektiv" sind, hm? Als wenn nicht auch der größte Spezialist letztlich von seiner subjektiven Erfahrung, seinen eigenen Interessen, Zwängen und Verstrickungen und seinem Kenntnis- und Erkenntnisstand, seiner wissenschaftlichen Vorbildung, die oft einer bestimten "wissenschaftlichen Schule oder Denkrichtung" entspricht geprägt und geleitet wird?

Du suggerierst, es gäbe eine Über-Instanz, die wissenschaftlich, politisch oder sozio-kulturell "das richtige" vom "falschen" trennen könnte und das richtige zulassen und das falsche unterdrücken könnte. (wobei das zulassen und unterdrücken bestimmter inhalte natürlich in jeder gesellschaft tatsächlich geschieht)

Das ist Autoritätsglaube pur, in doppelter Hinsicht - sowohl bei der Selektion, als auch bei der Durchsetzung.

Ich frage mich dabei gerade, welcher wohl der führende Spezialist für "familienstellen nach hellinger" sein könnte...
Also spontan würde mir da Bert Hellinger in den Sinn kommen... ;)
diabolo schrieb:
Ich gehe davon aus daß er von starken politischen Kräften politisch gewollt ist und man ihn deshalb gewähren läßt.
Soso, Hellinger als willkommener 'Rückwärts-Reformer' im Dienste reaktionärer/restaurativer "kreise"? :rolleyes:
Ich will nicht abstreiten, dass er manchem auch gelegen kommt - nur zeigt jener damit ein überaus oberflächliches, also faktisch kein, Verständnis für die Arbeit und die Denkweise Hellingers - der Mann sieht sich nach eigener Aussage im Dienste eines höheren ganzen, was für jeden letztlich gilt. Ihn mal eben zur Puppe in der Hand restaurativer Kreise zu erklären, ist eine schlichte, aber bewährte Methode der Denunziation, gleichwohl ist es m.E. ebenso uninformiert wie den Menschen Bert Hellinger miß-achtend.

Aus dem Buch "Anerkennen, was ist - Gespräche über Verstrickung und Lösung" (7. Aufl. 1998, ISBN3466304008), S. 173ff.

"Die Seele richtet sich nach anderen Gesetzen als dem Zeitgeist"

Frage:
manche sagen: "HellingersOrdnung entspricht dem Zeitgeist, zurück zu den alten Werten. Sein Denken gehört zum >backlash<, derdie Fortschritte der frauenbewegung und die Emanzipation der Frauen wieder rückgängig machen will. Wie patriarchalisch ist Bert Hellingers Ordnungssystem?

Bert Hellinger:
Wenn ich von Ordnungen spreche, beschreibe ich, was sichtbar und nachprüfbar ist. daher wehre ich mich dagegen, dass mir jemand diese ordnungen zuschreibt, als wären es meine.
Aber nun zu Ihrer Frage. wenn man die Familien anschaut, dann kann man sehen: das hauptgewicht liegt bei der Frau, nicht beim Mann. Innerhalb der Familien übernehmen die Frauen die Führung in der Regel schon dadurch, daß sie sich meist für besser halten als der Mann. Das können sie aber nur, wenn sie sich ihrer Bedeutung bewußt sind.
Mit Bezug auf die Kinder hält man die Frau fast immer für kompetenter als den Mann. Man sieht das bei Scheidungen. Die Kinder werden fast automatisch der Frau übergeben und der Mann geht leer aus. Seine Würde wird nicht beachtet....
Im engen Familienkreis herrscht also das Matriarchat. da steht die Frau im Zentrum und bestimmt das Wesentliche.

Frage : Und wo beginnt für Sie das Patriarchat?

Bert hellinger:
es gibt eine Vorherrschaft der Männer und eine Unterdrückung der Frauen v.a. im öffentlichen Leben. Daß es eine Gegenbewegung gibt, die der Frau ihre Würde auch in der Öffentlichkeit zurückgibt, ist ohne Frage ein großer Fortschritt. Die Vorherrschaft des Mannes in der Öffentlichkeit steht in einem gewissen Zusammenhang mit der Vorherrschaft der Frau in der Familie...
[es folgen weiter Erläuterungen dazu - ich will aber nicht alles abtippen ;) ]
...

Frage: Aber das ist doch heute nicht mehr überall so.

Bert Hellinger:
Nicht mehr in dem Ausmaß wie früher. Due Familien werden kleiner, die Frau wird in der Familie nicht mehr so beansprucht wie früher. Die Kindererziehung wird heute eher zu einer gemeinsamen Aufgabe und die Frau kann mehr in die Öffentlichkeit treten.
Das ist die gesellschaftliczhe Entwicklung. Für mich ist sie weder ein Ideal, noch etwas, was ich bedaure. Sie hat sich so entwickelt und ich erkenne sie an, wie sie ist. {meine hervorhebung}

Frage: es wäre ja völlig legitim zu sagen: ich sehe eine Ordnung, die über die Jahrhunderte gewachsen ist, und ich kümmer emich darum, diese Ordnung ins Lot zu bringen, so , wie die Energie fließt. Daß es aus ihrer historischen Entwicklung heraus eine patriarchale ist, sehe ich zwar als Therapeut, aber ich nehme die Wirklichkeit so, wie sie ist, und ich will sie nicht verändern.

Bert Hellinger:
Also in diesem Bereich betrachte ich mich auch als gesellschaftspolitisch engagiert. Aber ich gewinne meine Einsichten v.a. im therapeutischen Bereich.
In den Familienaufstellungen ist es in der Regel so, daß der Mann den Vorrang hat. Aber nicht aus Überlegenheit, sondern in seiner Funktion, denn was in einer Gruppe zu den Grundlagen gehört, hat Vorrang vor den Zielen.
In einer Klinik etwa gehört die Verwaltung zu den Grundlagen, das Ziel ist die Heilung der patienten. Die Verwaltung dient den grundlagen und die Ärzte und Krankenschwestern dienen den Zielen. Die Verwaltung hat Vorrang, weil sie für die Grundlagen sorgt. Sie ist nicht den Ärzten überlegen, aber im Vollzug muß die Verwaltung Vorrang haben. Die Ärzte können ihr da nicht reinreden. Dennoch steht die Verwaltung im Dienst der Ärzte, obwohl sie Vorrang hat.
So ist es auch in der Familie: Der Mann hat Vorrang, weil er für die Grundlagen sorgt, aber von den Zielen der Familie her steht die Frau im Zentrum.
...

Frage: Sie haben einmal gesagt: "Wir leben in einem weiblichen Zeitalter, die Männer sind auf demk Rückzug."

Bert Hellinger:
das ist etwas provokativ gesagt. Die Frauen sind auf gesunde Weise auf dem Vormarsch, ohne daß die Männer auf dem rückzug sein müssen. Aber wenn Frauen Männer bekämpfen, ziehen sich viele Männer lieber zurück. Diese Art von Rückzug ist kein Gewinn für die Frauen. man gewinnt nun mal keinen Mann, indem man ihn bekämpft.

Frage: Also wenn Sie sagen, die Frauen verachten die Männer, ist das keine Schuldzuweisung, sondern Sie sehen das als eine familiengeschichtliche Verstrickung.

Bert Hellinger:
Als die Folge von früheren Schicksalen, die jetzt aufgegriffen werden. Einfach, weil die Frauen jetzt auch größere Möglichkeiten haben. ich halte diese Entwicklung, daß sich die Frauen in ihre Rechte hineingekämpft haben, für einen großen Fortschritt.

Frage: was ist hier der therapeutische, was der gesellschaftspolitische Rahmen? Sie sagen nach wie vor, die Männer haben in der Familie den Vorrang was für eine Aussage ist das?

Bert Hellinger:
Diese Art allgemeiner Aussage ist mir fremd. Ich stelle da keine gesellschaftlichen Normen auf, sondern bleibe im therapeutischen Bereich, in dem die Wirkungen nachprüfbar sind. Wenn ich mit Familien arbeite, frage ich: Wo und wie fühlen sich ale in einer Familie am besten? Wenn der Mann vorne steht oder wenn die Frau vorne steht? ich probiere es in den Aufstellungen aus. In 70 prozent der Fälle fühlt sich die Familie wohler, wenn der Mann vorne steht, in 30 prozent der Fäle, wenn die Frau vorne steht. {meine hervorhebung}

Frage: Spiegelt sich das historisch gewachsene patriarchale Leben darin wider? Und spielt die Sozialisation auch im unbewußten eine Rolle?

Bert Hellinger:
Das ist mehr. Es wirkt darin auch die Seele. Die Seele richtet sich nicht nach gesellschaftspolitischen Forderungen. Wenn z.B. die Forderung erhoben wird: Die Frauen müssen an die erste Stelle, das matriarchat muß auch in der Öffentlichkeit wiederhergestellt werden, mag das vernünftig klingen. Aber in den seelen der beteiligten wird es nicht anerkannt. Sie verhalten sich dennoch so, als ob etwas nicht in ordnung wäre und leiden darunter. man kann die Seelen nicht von Ideologien überzeugen. Man kann auch nicht sagen, dass die tiefen seelischen prozesse von der Sozialisierung abhängen. Wir sehen nur, die Seelen in unserer Kultur reagieren ungefähr gleich. {meine hervorhebung}

Frage: Aber das ist kulturbedingt.

Bert Hellinger:
Die Schlußfolgerung wäre, man brauche nur die Kultur zu ändern, dann ändert sich die Seele. Aber so ändert sie sich nicht. Selbst wenn die Öffentlichkeit plötzlich ganz anderer Meinung ist, reagieren die Seelen immer noch auf die alte Weise.

Frage: Sind Sie sich da sicher?

Bert Hellinger:
Nach dem, was ich bisher gesehen habe, richtet sich die Seele nach anderen gesetzen als dem zeitgeist. {meine hervorhebung}

diabolo schrieb:
jake schrieb:
und inwiefern vermeidet er die aufarbeitung "entwicklungsmäßig notwendiger schritte"?

Dazu kann man sehr viel sagen .................. schau dir aber diesen Thread an...............5 Seiten hysterisches Gekeife..........sowhl der Hellinger befürworter als auch der Gegner. Da macht es keinen Spaß tiefgreifende Überlegungen offenzulegen wobei auf beiden Seiten kaum ein Wille zu differenziert bewertender Sichtweise sichtbar wird.
Dann sag doch mal was, wenn sich so viel dazu sagen läßt.
Was hat denn außerdem der Ton in diesem thread damit zu tun, dass " Hellinger die aufarbeitung "entwicklungsmäßig notwendiger schritte [vermeidet]"??
Diese Schritte hätte ich doch gern benannt bekommen, ebenso, wie er sie vermeidet.
Und da wir gerade dabei sind, würde ich mich sehr dafür interessieren, welche "kulturellen Schäden" die Gesellschaft durch das Wirken Hellingers erleidet. So abstrakt läßt sich das schwer diskutieren, nur gut behaupten.
diabolo schrieb:
Warum habe ich mich gefragt sind die Hellinger befürworter nicht in der Lage auf einen solchen Artikel einerseits emphatisch verstehend und andererseits korrigierend und ihr Anliegen verstehend einzugehen?
Wenn du damit den oder die Beiträge der Zauberin meinst - da gibt es etliche Threads, wo v.a. Christoph und Marie_A sehr sachlich und bemüht auf Fragen der zauberin eingegangen sind, bis hin zur Beschäftigung mit persönlichen Anliegen.
Die Stoßrichtung und Zielrichtung dieser Fragen wurde von der zauberin allerdings zweifelsfrei benannt im verlauf. Im klartext: meinung gefaßt, Urteil gefällt, Diskussion nicht erwünscht, sondern Provokation und Trolling als Ziel.

Dieser Thread hat eine Vorgeschichte, präziser, die Teilnehmer dieses threads haben eine, teils gemeinsame Vorgeschichte, und die sollte einbezogen werden, dann würde sich dir diese Frage vermutlich nicht oder anders stellen. Falls es denn eine Frage ist und nicht nur Rhetorik.

liebe Grüße, Stephan
 
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Na gut, dann langweiligen wir uns eben mit der Wiederholung des immergleichen, gell Zauberin?

Da du offenbar Frau Lakotta und ihre Agitation & Meinungs-BILDung so sehr schätzt :rolleyes: ,
erlaube ich mir, die Texte auf dem von jake geposteten Link mal dagegen zu stellen: http://www.hellinger.com/deutsch/oeffentlich/medienecho/spiegel_feb_maerz_2002_leserbriefe.shtml

s. Link schrieb:
Reaktionen auf einen Spiegelartikel über Bert Hellinger

Zum Artikel "Danke lieber Papi" in "Der Spiegel", Nr. 7 / 2002 vom 9.2.02 (Seite 200 ff.). Die folgenden Leserbriefe wurden in "Der Spiegel" nicht oder nur teilweise veröffentlicht. Sie geben nicht die Meinung Bert Hellingers oder des Virtuellen Bert Hellinger Instituts wieder, sondern stehen für sich selbst:


Sehr geehrte Damen und Herren, in widerwärtiger Manier wird von ihrer Artikelschreiberin "Information" und Meinung vermengt und dabei Wesentliches verschwiegen, z.B. dass bei den großen Lehrveranstaltungen Bert Hellingers grundsätzlich die ständigen Therapeuten der Patienten mitarbeiten und in kritischen Phasen der systemischen Aufstellung einbezogen werden, genauso wie ständig anwesende erfahrene Psychiater und Mediziner, mit anderen Worten: dass Teamarbeit stattfindet.

Gerade das unterscheidet die Arbeit von Bert Hellinger wohlwollend vom Allmachtsgehabe vieler Psychotherapeuten, denen die positive Resonanz auf Hellingers Arbeit natürlich ein Dorn im Auge ist und zu deren Sprachrohr Sie sich mit Ihren unseriösen Attacken machen. Bleibt nur zu hoffen, das angesichts der polarisierenden Wirkung der Arbeit Bert Hellingers (immerhin zitieren Sie die positive Darstellung der Süddeutschen) möglichst viele Leser in direktem kritischem Kontakt mit der Arbeit des Therapeuten sich ihre eigene Meinung bilden.
...
Peter Busmann, Architekt


Eine derartig heftig entwertende Berichterstattung führt in aller Regel zu gesteigertem Interesse an demjenigen, der bloßgestellt und verurteilt werden soll. Dieses Interesse wird auch bei einem Minimum von intellektueller und fachlicher Redlichkeit zur Kenntnis nehmen, dass Bert Hellingers Arbeit die Psychotherapie ganz entscheidend bereichert hat. Ich kann von mir behaupten, dass ich die wesentlichen gegenwärtigen Psychotherapieverfahren aus gründlicher Beschäftigung und Eigenerfahrung gut kenne und über Wert und Reichweite einzelner Methoden fundiert urteilen kann.

Familienaufstellungen konnten das Verständnis für die Dynamik zahlreicher therapeutisch sonst schwer zugänglicher seelischer Leidenszustände und damit die Heilungsmöglichkeiten beträchtlich erweitern. Vor allem aber - und mir ist völlig unverständlich, wie Frau Lakotta's jounalistische Berufsehre es erlaubt, das unter den Tisch fallen zu lassen - ist es die psychotherapeutische Bewältigung der Folgen der Nazi-Zeit und ähnlicher traumatischer Erfahrungen bei den Nachfahren von Opfern und Tätern, die durch Aufstellungen in vielen Fällen überhaupt erst möglich wird und versöhnliche Lösungen für schweres Leiden eröffnet.

Vor allem die Tatsache dieser Unterlassung unterstreicht den Eindruck, wie erstaunlich uninformiert, halsbrecherisch selektiv und fachlich weit im Abseits Frau Lakotta sich bewegt. Bert Hellinger exponiert sich mit seiner Arbeit wie kein anderer Therapeut und er erwartet nicht, dass er von Kritik ausgenommen bleibt. Wie es in jeder anderen Fachdisziplin selbstverständlich ist, herrscht gottlob auch unter Aufsteller-KollegInnen keineswegs immer Einigkeit über Bert Hellinger's Vorgehensweisen, ein Umstand, dem wichtige neue Einsichten und Fortschritte der Aufstellungsarbeit zu verdanken sind.

Und selbstverständlich sind wissenschaftliche Untersuchungen zur Wirksamkeit von Aufstellungen bereits abgeschlossen oder auf dem Weg, ganz dem noch jungen Stand des Fachgebietes entsprechend. Frau Lakotta und den Zuständigen im SPIEGEL ist zu wünschen, dass sie wieder auf ihren professionellen Teppich kommen und angesichts einer so wichtigen und wertvollen Neuentwicklung nicht geistig auf der Strecke bleiben.

Dr.med. Albrecht Mahr, Würzburg
Facharzt für Psychotherapeutische Medizin, Psychoanalytiker, Systemtherapeut - Vorsitzender der "Internationalen Arbeitsgemeinschaft Systemische Lösungen nach Bert Hellinger"


Seit 25 Jahren arbeite ich als Nervenarzt in München, seit 7 Jahren mache ich mit meinen Patienten Familienaufstellungen. ...
Die Arbeit in Gruppen von 15-30 Teilnehmern ist sehr intim und sehr intensiv, ganz anders als bei den Großveranstaltungen Bert Hellingers, die dem Ziel dienen, die Methode bekannt zu machen. Da fast alle Patienten nach einem Aufstellungsseminar tief berührt, erleichtert und zufrieden waren und ich selbst mich durch die Aufstellungsarbeit wie beschenkt fühlte, habe ich meine Arbeit ganz auf das Aufstellen verlegt. Vor dieser Entscheidung wollte ich wissen, ob die Aufstellungsarbeit auch eine anhaltende Wirkung hat. Ich habe ca. 100 Klienten ca. ½ Jahr nach der Aufstellung befragt, ca. 60 % antworteten, von denen berichteten 80 % von einer deutlichen Besserung, manche berichteten von spektakulären Veränderungen, nicht nur bei sich, sondern auch bei Angehörigen.

Wir stehen noch am Anfang, aber ich bin sicher, dass das Familienstellen für das Verständnis und für die Therapie von seelischen und körperlichen Erkrankungen und von Beziehungsstörungen eine ganz entscheidende Rolle spielt, die kaum überschätzt werden kann.

Bert Hellinger verletzt gleich mehrere Tabus:

Er bezieht die Verstorbenen aus drei Generationen mit ein.
Die verbreitete Verachtung der Eltern wird als Ursache der heute häufigen Selbstwertproblematik aufgezeigt.
Er kann mit kurzen Interventionen große Wirkungen auslösen.
Kein Wunder dass er so heftig angegriffen wird. Wie soll sich da eine Journalistin noch auskennen. "Die Hunde kläffen und die Karawane zieht ihren Weg".

Dr. med. Ernst Robert Langlotz, Nervenarzt, München

Als psychotherapeutisch tätiger Facharzt für Psychotherapeutische Medizin , ausgebildet in verschiedenen therapeutischen Fachrichtungen kann ich nicht verstehen, wie eine sonst so anerkannte Redaktion, wie die Ihre, so einen undifferenzierten, schlampig recherchierten (s.u.) Artikel, mit Bild-Zeitungs-Verreiss-Stil abdrucken lassen kann!!! Die Autorin hat nur reisserisch gut wirksame Sätze von einzelnen, und nur für diese Aufstellungen geltenden Sätze herausgelöst und der Verallgemeinerung anheim gestellt.

Sie hat der Effekte willen darauf verzichtet, die eigentlichen, zentralen und wesentlichen Aspekte und theoretische Grundlagen dieser (inzwischen von sehr anerkannten und hochqualifizierten Therapeuten und Therapeuten-Ausbildern benutzte) Therapieform zu erwähnen; sie hat mit Sicherheit keines der Bücher von und mit Bert Hellinger gelesen, sonst könnte sie nicht so undifferenziert und unqualifiziert urteilen - und ohne Ahnung zu haben oder sich wenigstens qualifizierte Fachleute heranzuziehen so dümmlich zu urteilen - da ging es ihr wohl doch nur um einen medienwirksamen Verriss - wenigstens einen mit guter Qualität würd ich mir aber als Leser wünschen - ich bestehe sogar darauf, für mein Geld Qualität zu bekommen!

Es gibt nämlich durchaus eine sehr fruchtbare und sehr kritische, der Verbesserung dienende Diskussion um diese Therapieform: Sie haben dazu null beigetragen, sie haben diese Chance gründlich vertan! Jeder Leser, der ein Buch über diese Arbeit gelesen, oder die Arbeit aus eigener Erfahrung (von guten Therapeuten) kennt - und dies sind Gott-sei-Dank schon Millionen (egal wie man dann zu den Aufstellungen steht)!- wird diesen Artikel als äusserst schlechte Arbeit (Bild-Zeitung-Stil eben) durchschauen und hoffentlich darauf bestehen, in Ihrer oder dann eben in besseren Zeitschriften gute Journalisten-Arbeit geliefert zu bekommen! "Nein Danke, liebe Beate Lakotta" Sorgen Sie dafür!

Dr. med. Josef Rabenbauer, Freiburg


Lieber Spiegel, glaubt Beate Lakotta etwa mit ihrem tristen Stück, etwas zu bewirken? Wenn ja, glaubt sie an den Osterhasen. Sie klaubt sich ein paar Bittermandeln (und in der Eile gleich auch noch einige Süßmandeln) aus dem Kuchen, taucht diese in das Arsen ihrer eigenen Giftigkeit und verkündet, der ganze Kuchen sei bitter und giftig! Wo bleiben all die anderen unzähligen Zutaten - Nüsse, Rosinen, kandierte Früchte, Anis, Zimt, ein Tropfen Rum, die Qualität des Teigs, der Duft der Speise? Mehr noch! Kein Wort über das Menue!

Denn bei Bert Hellinger geht es um ein ganzes Menue, nicht nur um eine Scheibe Teekuchen für Dilettanten! Da muss man schon alles bestellen, alles gesehen, alles gekostet - und vor allem, alles verstanden haben. Offensichtlich nicht Beatchens Sache, das Verstehen. Für sie sind ja auch Freud und Jung mal eben nur "Säulenheilige". Auf solche erleuchtenden Hinweise hat die Welt gewartet! Endlich wissen wir's! Schwer verständlich, dass so ein Artikel überhaupt irgendwo gedruckt wird, dass sich aber der SPIEGEL auf dieses Niveau herablässt, ist genau so erstaunlich wie Miss Lakottas Horizont!

Ingrid I. Racz, Berlin

Die Entdeckungen von Bert Hellinger ermöglichen eine radikale Veränderung und eine schichtenübergreifende Verbreiterung therapeutischer Arbeit. Jeder teilnehmende Mensch kann bei profunder Anwendung Hellinger'scher Erkenntnisse die oft generationenübergreifenden Zusammenhänge bei Krankheit, Scheitern, Beziehungsschwierigkeiten und unerfülltem Leben an sich selbst und an den anderen Menschen erkennen.

Und mit offenen Augen kann jeder die zahlreichen positiven Veränderungen nach Aufstellungsseminaren beobachten. Längst sind diese auch in einer Doktorarbeit bei Professor Dr. Butollo an der Ludwig-Maximilian-Universität München und in zahlreichen anderen wissenschaftlichen Arbeiten nachgewiesen. Wer Hellingers Einsichten nachvollzieht, erlebt manchmal am eigenen Leib menschliche Grundgefühle wie Demut oder Ehrfurcht sowie deren heilende Wirkung. Die Versöhnungsarbeit von Bert Hellinger mit seinen Kursen in Nord- und Südamerika, Russland, China, Taiwan und Israel verdient den Friedensnobelpreis.

Günter Schricker, Erding (Bayern)

Sehr geehrte Damen und Herren, sehr geehrte Frau Lakotta, zu Ihrem vorbezeichneten Artikel nehme ich Stellung und wünsche die Veröffentlichung eines Leserbriefes wie folgt:

Der Artikel ist ungerecht. Er würdigt den Therapeuten Hellinger herab, er verkennt seine Leistungen. Hellinger wird so in die Nähe eines Sektengurus mit kriminellen Handlungsformen gerückt. Völlig verkannt wird die nach eigener Erfahrung gegebene Befähigung, die sich nun im "Herbst seines Lebens", der Mann ist schließlich 76 Jahre alt, einem breiten Publikum erschlossen hat: Hellinger verfügt über eine extreme Sensibilität für die Innerlichkeit seiner therapeutischen "Gegenüber".

Wie kein anderer spürt er, was im Gegenüber nicht nur aktuell vorgeht, vielmehr benennt und erkennt er die Hintergründe und Vorgeschichten innerer Vorgänge. Er beschreibt diese auch, soweit diese in die Herkunftsgeschichte des Individuums zurückreichen. Er beschreibt die Verwicklung des individuellen Schicksals mit dem seiner Vorfahren, wirkend über kommunikative Verbindungen, die wirksam sind, aber einer exakten, naturwissenschaftlichen, näherhin neuro-psychologischen Erforschung noch harren. Erste Erkenntnisse neuester Forschungen über die Lernfähigkeit des menschlichen Genoms lassen sich jedenfalls gut mit der Methode Hellingers vereinbaren. Das allerdings können die Kritiker Hellingers genausowenig für ihre Methoden beanspruchen, wie etwa eine höhere Effizienz ihrer Therapien.

Maximilian Schmitz, Rechtsanwalt


Guten Tag Frau Beate Lakotta, der von Ihnen recherchierte Bericht über die Hellinger-Arbeit wird eher förderliche, als warnende Wirkung haben. Da Sie als Redakteurin in der Abteilung "Wissenschaft und Technik""im Impressum stehen, unterstelle ich Ihnen eine fundierte Ausbildung und Wertschätzung im Hause SPIEGEL. Es könnte also durchaus von Ihnen gewollt sein, einen Effekt auszulösen durch einseitige kritische Berichterstattung, der zur Eigenüberprüfung durch den Leser aufruft.

Die Zielgruppe, die Sie nennen (Heilpraktiker, Therapeuten, Hausfrauen, Ärzte, Sozialpädagogen, Unternehmensberaterinnen) sind ja keine dummen Menschen, also muß wohl die Wirkung überzeugen. Das einzige Problem ist wohl, daß der wirksame Effekt sich nicht wissenschaftlich erklären läßt, aber das wurde ja auch noch nie behauptet. Ich mache Ihnen ein freundlich gemeintes Angebot: Wenn Sie wollen, gebe ich Ihnen meine Erklärungen zu den etwas schwer verständlichen Wirk-Mechanismen zu solchen wichtigen Themen wie:

Warum ein Therapeut keine Verantwortung für seine Klienten hat. - Warum intelligente Leute über den Tellerrand der Wissenschaft hinausgehen. - Wie man das "Wissende Feld" definieren kann. - Warum die Wirkung wichtiger ist, als anerkannte Ausbildungsscheine.

Dies tue ich auf Wunsch gerne, denn ich arbeite selbst als Lehrcoach in der ECA (European Coaching Association e.V.), dort bilden wir aus, um dem Coaching-Wildwuchs durch Qualifizierung zu begegnen. Ich war bis vor kurzem 4 Jahre im Vorstand der DRG (Deutsche Radionische Gesellschaft e.V.), dort fördern wir eine einwandfreie Ethik zum Besten des Ganzen Geschehens auf dem Markt. Ich bin seit 20 Jahren in der Personal-Entwicklung und habe viele Bücher darüber veröffentlicht. Nun bin ich mal gespannt, wie Sie mit den Geistern umgehen, die Sie riefen.

Korai Peter Stemmann


Nachdem man die eindrucksvolle Reportage gelesen hat, bleibt die Frage: Wieso sind so viele - inzwischen in aller Welt -, von Hellingers Ansatz und seiner Person positiv beeindruckt? Wieso drucken renommierte Verlage (Carl-Auer, Herder, Goldmann, Knaur, Kösel) Hellingers Bücher und Bücher über seine Methode? Wieso findet sich inzwischen sein therapeutischer Ansatz in anerkannten Fachbüchern? Sind all diese und die vielen Teilnehmer seiner Seminare und der Seminare derjenigen, die von ihm gelernt haben, Verirrte und Verwirrte? Reaktionär im Tiefsten ihres Herzen? Es sind die Familienaufstellungen, die Methode und die Inhalte, die Bert Hellinger als erster formuliert hat, die diese starke Wirkung und Anziehung haben.

Immer mehr Menschen setzen sich auf diese Weise mit ihrer Familie auseinander und stellen fest, wie sehr sie mit ihr verbunden sind - im Guten und Schlimmen. Deswegen zeigt der Artikel nur einen Teil einer leicht missverständlichen Oberfläche. Liebe Autorin der Reportage, Frau Lakotta, damit Sie die Arbeit von innen besser verstehen, lade ich Sie zu einer persönlicheren Erfahrung mit der Methode in einer kleinen Gruppe ein, indem Sie zu einem Seminar von mir oder meiner Frau kommen.

Ich verspreche Ihnen: Sie werden nicht abhängig gemacht oder "umgedreht". Zur Sicherheit können Sie noch einen Kollegen mitbringen....

Dr. B. Ulsamer, Bert Hellinger Institut Freiburg

liebe Grüße, Stephan
 
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