Bert Hellinger.

Merkur-Uranus

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26. September 2004
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181
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Berlin
Ein wenig verwundert bin ich schon, wenn ich mir so die wütenden und heftigen Threads ansehe, in denen es um Herrn Hellinger und seine BEhandlungstechniken geht.

Ich denke, dass man nur richtig wütend werden kann, wenn man mit etwas nicht im Reinen ist. Bei mir ist das zumindest auch so:

Wenn ich Wut in mir spüre, oder andere heftige Gefühle, dann weiß ich, dass es sich lohnt, in dieser richtung "weiterzugraben". Denn dann ist da etwas versteckt, da kann ich noch in mir für Ordnung sorgen.

So sehe ich das auch mit den fanatischen Gegnern und den fanatischen Befürwortern Hellingers.

Den Gegnern zwickt da was im Bauch. Da wird was angetickert, da wird sich an was erinnert... da ist was in Gefahr, eine alte Ordnung vielleicht, auf jeden Fall heißt es wachsam sein.

Und die Befürworter. Auch sie werden wütend, denn da zwickt es auch bei ihnen im Bauch. Sie können nicht abgeklärt, mit dem beruhigenden Gefühl des richtig-seins, die Gegner liebevoll annehmen. Sie verstehen versuchen, WAS DENN GENAU HINTER ALL DER KRITIK verborgen liegt. Da wird ebenso scharf wie rücksichtslos zurück geschossen.
DA ist auch was in Unordnung.

Wenn ich einen Menschen verstehe, eine Denkrichtung, eine Einstellung. Wenn ich also weiß woher sie kommt und warum sie besteht. Dann kann ich sie liebevoll annehmen und darauf eingehen.

Denn ich weiß ja, alles was geschieht, geschieht aus Liebe heraus. Selbst unser ärgster Feind handelt aus Liebe heraus.

So könnte meiner meinung nach ein wertvoller Beitrag zur Verständigung aussehen, dass man sich die harte Arbeit aufbürdet, nach den Gründen zu suchen. Nach den Gründen in uns, die uns so heftige Emotionen entlocken.

In diesem Sinne wünsche ich mir anregende Beiträge, die dieses Phänomen untersuchen, MIT LIEBE UNTERSUCHEN.

Denn wenn zwei Seiten sich bekämpfen kann es nicht sein, dass nur die einen Kanonen die schlimmen sind.

Liebe Grüße also von,

Merkur_Uranus.
 
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Hallo Merkur-Uranus,
Deiner kritischen Anmerkung kann ich nur zustimmen. Besonders was die wilden Pro und Kontra Diskussionen über Familienaufstellungen betrifft, kommt
mir manches nicht geheuer vor.
Wie mein damaliges Zitat von Marie von Ebener-Eschenbach besagt:
"Echte Propheten haben manchmal, falsche immer fanatische Anhänger."
Und die "Hellinger-Anhänger" haben ziemlich fanatische Anhänger. Ich frage mich warum? Von dieser Aufstellung nach Hellinger habe ich keine Ahnung. Interessant sind jedoch die wütenden Antworten dieser Anhänger auf jedwede Kritik seites Andersdenkender. Allein das wäre für mich schon ein Grund, mich von diesen Menschen fern zu halten.
Möchte mich einfach nicht missionieren lassen. Lebe ich hier vielleicht mein Sonne/Uranus-Quadrat aus?

Liebe Grüße

Urujup
 
Ihr machts euch schon sehr einfach. Und bedient lediglich ein Psychiatrie-Paradoxon, wer schreit, wütet hat unrecht und ist ein Fall für die Klapse. Letztens konnte man das hinlägnlich in 'Nuts', mit Barbara Streisand vorgeführt bekommen.

Und würden ihr Politiker die inhaltlich, detaiiert diskutieren auch unterstellen ?

Eigentlich gehe ich davon aus, dass ihr euch überhaupt nicht mit der Diskussion befasst habt. Ich finde sie fair, sachlich, tiefgründig geführt.
Manche untergraben ja lieber Diskussionen psychische Symptome, wenn euch das weiterhilft *achselzuck*

Dagmar
 
Hallo Urajup,

Sie verstehen versuchen, WAS DENN GENAU HINTER ALL DER KRITIK verborgen liegt. Da wird ebenso scharf wie rücksichtslos zurück geschossen.
DA ist auch was in Unordnung.

Wenn ich einen Menschen verstehe, eine Denkrichtung, eine Einstellung. Wenn ich also weiß woher sie kommt und warum sie besteht. Dann kann ich sie liebevoll annehmen und darauf eingehen.

Denn ich weiß ja, alles was geschieht, geschieht aus Liebe heraus. Selbst unser ärgster Feind handelt aus Liebe heraus.

So könnte meiner meinung nach ein wertvoller Beitrag zur Verständigung aussehen, dass man sich die harte Arbeit aufbürdet, nach den Gründen zu suchen. Nach den Gründen in uns, die uns so heftige Emotionen entlocken.

In diesem Sinne wünsche ich mir anregende Beiträge, die dieses Phänomen untersuchen, MIT LIEBE UNTERSUCHEN.
Gute Idee. Dem kann ich zustimmen. Und wer den Frieden ohne den Krieg haben will, dem entgeht das Wesentliche. Ein Frieden nach dem Krieg hat vermutlich das höhere spezifische Gewicht.

Bert Hellinger schrieb:
Allerdings gibt es bei diesen Kriegen auch Verlierer. Es sind jene, die den Frieden suchen ohne den Konflikt. Für sie ist Frieden der eigentliche Gegner. Doch auch in diesem Gegner finden sie sich selbst.
Und mich stört es nicht, wenn Bert Hellinger kritisiert wird. Mich stört der dabei auch gegen mich persönlich gerichete Vernichtungswille der "Feinde" Hellingers. Einen solchen habe ich wohl nicht gezeigt, oder? Ich wars nicht, der anderen die Arbeit und das Leben schwer machen wollte und jemandem die Existenz zerstören wollte. Ich habe keine öffentlichen Lügen verbreitet.

Und bei genau den beiden Sachen gehe ich schon mal an die Decke. Meine Einschränkung gewesen, denke ich.

Und ansonsten: Anregen, eine andere Sicht auf dei Dinge einführen und Aufklären: ja - missionieren: nein.

Viele Grüße
Christoph
 
Hallo Urajup!

Das "Familienaufstellen" nach Hellinger stößt nur deshalb auf Resonanz, weil man ihm eine gewisse bedenkliche Wirksamkeit nicht absprechen kann. Es reaktiviert in der Psyche moderner Individuen die vormoderne Seelenarchitektur der mythischen Zugehörigkeit zum archaischen Kollektiv mit seinen rigorosen Abhängigkeitsverhältnisen. Indem es diese unverhohlen autoritär neu beschwört, vermag das Hellingersche Gesundbeten seelische Konflikte heutiger Menschen auf prekäre Weise zu beruhigen. Dies geschieht freilich um den vollkommen inakzeptablen Preis einer Verleugnung der Individualisierung.

Dr. Hans-Willi Weis, Freiburg

Ich habe gestern diese Aussage gefunden und war überrascht, dass es
meiner Meinung, die ich mir inzwischen nach vielen Auseinandersetzungen
mit Hellingers Anhängern gebildet habe, entspricht.

Es ist sicher, dass ETWAS bei einem Familienaufstellen geschieht, genauso
wie bei einer Rückführung. Aber die Interpretationen von diesem ETWAS
können ganz verschieden ausfallen.

In dem Buch von C.& A. Sautter: Alltagswege zur Liebe habe ich erfahren,
dass 1965 eine Technik der systemischen Psychotherapie von der ameri-
kanischen Familientherapeutin Virginia Satir entwickelt wurde. Sie nannte
sie "Familienrekonstruktion". Bert Hellinger entwickelte diese Technik weiter
und machte sie unter dem Namen "Familienstellen" bekannt.

Für mich ist damit klar, dass Hellingers Sicht NUR EINE von mehreren Sichten
ist, und ich verstehe gar nicht, warum Hellingers Anhänger jede andere so
vehement bekämpfen. Dazu haben sie überhaupt kein Recht.

Wenn ich mich erinnere, waren die Rückführungen vor mehreren Jahren sehr
beliebt, eine Mode-Erscheinung. Viele Menschen waren davon begeistert, es sollte viele ihre Probleme gelöst haben, aber es kamen auch kritische Aussa-
gen über die mögliche Gefahr.
Heute ist das Familienstellen der Modehit. Ich glaube, es wird sich länger
als die Rückführungen halten, weil es mit Psychotherapie verbunden
ist.

Dieses Unterforum heißt nur Familienaufstellung und nicht Familien-
stellen nach B. Hellinger. Darum sollten auch andere Familienaufsteller zum
Wort kommen, ohne gleich von Hellingers Anhänger "aufs Blut" bekämpft zu
werden.

Jeder Mensch hat Recht sich zu entscheiden, ob er ein Familienstellen nach
B.Hellinger, Familienstellung nach "jemandem anderen" oder überhaupt keins machen möchte.
Aber dazu muss die Möglichkeit bestehen, dass alle sagen dürfen, was sie zu sagen haben ohne dabei von "Andersdenkenden" beleidigt, beschimpft,
bekämpft zu werden.

Dieses ist ein öffentlich zugängliches Forum, also hat JEDER Recht zu JEDEM
Thema etwas zu sagen (solange er sich an Forumsregeln hält) und NIEMAND
von anderen Teilnehmern darf es ihm verbieten.

Ich verstehe jetzt, warum Hellingers Anhänger so oft den Satz benutzen:
Zeig Mut und mach Familienaufstellen. Weil was dort geschieht, erinnert mich
stark an den mittelalterlichen Pranger - man wird dort gedemütigt und er-
niedrigt vor mehreren oder vielen Menschen. Dann wird ihm ein Platz zu-
gewiesen und wenn er ihn nicht einnehmen möchte, wird ihm mit Krank-
heit und Tod gedroht. ( Wahrscheinlich ähnlich wie die Szenen aus dem
Film Das siebente Siegel von I. Bergmann - sich selbstgeiselnde, verzweifelte
Menschen und die fanatischen Priester, die ihnen behaupten, dass nur So
sie sich vor der Pest und der Strafe Gottes retten können.)
Aber wen jemand EBEN DAS braucht und wem es ihm hilft, sich besser zu
fühlen, dann soll er das tun. Das ist sein gutes Recht.

Alles Gute :)
P.
 
Zauberin schrieb:
Weil was dort geschieht, erinnert mich
stark an den mittelalterlichen Pranger - man wird dort gedemütigt und er-
niedrigt vor mehreren oder vielen Menschen. Dann wird ihm ein Platz zu-
gewiesen und wenn er ihn nicht einnehmen möchte, wird ihm mit Krank-
heit und Tod gedroht. ( Wahrscheinlich ähnlich wie die Szenen aus dem
Film Das siebente Siegel von I. Bergmann - sich selbstgeiselnde, verzweifelte
Menschen und die fanatischen Priester, die ihnen behaupten, dass nur So
sie sich vor der Pest und der Strafe Gottes retten können.)
Aber wen jemand EBEN DAS braucht und wem es ihm hilft, sich besser zu
fühlen, dann soll er das tun. Das ist sein gutes Recht.

Alles Gute :)
P.
Also, ich habe noch nie eine Aufstellung gemacht, werde das aber sicher irgendwann einmal tun. Meine persönliche Erfahrung mit dem, was ich selber ausprobiert habe ist aber absolut erstaunlich. Ich empfinde es nicht als Drohung, sondern vielmehr als Warnung, wenn ich die Stellung der Familienmitglieder untereinander nicht beachte, dass es dann zu Krankheit oder Tod kommen KANN.
Nach dem Lesen der Beiträge hier und lesen einiger Bücher zu Hellinger, habe ich innerlich die Stellung der Familienmitglieder geändert. Ich habe mir unsere Familie bildlich vorgestellt, meine Söhne ihrem Vater zurückgegeben, das hatte eine erstaunliche Wirkung auf das ganze System. Auch die Stellung meines Mannes habe ich verändert, ihn mir zur Seite geholt.
Meine innere Einstellung zu einzelnen Familienmitgliedern ist oft auschlaggebend für das Verhalten der gesamten Familie zueinander, weil sich meine innere Haltung in Unterhaltungen mit den Betroffenen wiederspiegelt. Wenn ich an mir etwas verändere, dann verändert sich auch mein Umfeld, zwangsläufig. Krankhafte Bindungen können Krankheiten begünstigen, das ist inzwischen allgemein bekannt.
Ich finde es lohnt sich etwas tiefer zu schauen.
Es ist aber auch sehr natürlich für den Menschen, dass er seine Überzeugung vehement vertritt, egal welche das auch immer sein mag. Dann wird´s halt auch mal heftiger. Es sind alles nur Worte und sie können nur dort treffen, wo Offenheit für Betroffenheit herrscht.
Alles Liebe
Elke
 
Hallo Elke!

ElkeB schrieb:
Es ist aber auch sehr natürlich für den Menschen, dass er seine Überzeugung vehement vertritt, egal welche das auch immer sein mag. Dann wird´s halt auch mal heftiger. Es sind alles nur Worte und sie können nur dort treffen, wo Offenheit für Betroffenheit herrscht.
Alles Liebe
Elke

Solange es nicht verursacht, dass sich manche gezwungen fühlen, sich zurückzuziehen, wäre es in Ordnung. Es sind Menschen, die das nicht
nötig haben, die sich das nicht antun wollen, auf diesem Niveau ( das im
diesem Unterforum üblich ist) behandelt zu werden.
Du magst vielleicht rauhe Sitten, aber sie sind nicht jedermanns Sache.
Das Esoterik-Forum ist für sie bestimmt nicht der richtige Platz.

Alles Gute :)
P.
 
Merkur-Uranus schrieb:
Wenn ich einen Menschen verstehe, eine Denkrichtung, eine Einstellung. Wenn ich also weiß woher sie kommt und warum sie besteht. Dann kann ich sie liebevoll annehmen und darauf eingehen.
Ja, genau das glaube ich auch, manchmal führt das Verstehen auch über Kanonengeboller, leider...
Ich bezweifle aber, dass es hier um das Verstehen des Anderen geht, vielmehr erscheint es so, dass häufig die eigenen Meinung mit kraftvoller Hingabe als die einzig brauchbare plaziert werden soll. So kann es nicht zu Annäherung kommen. Ich schliesse mich da nicht aus, bin halt auch nur Mensch.
Elke
 
Zauberin schrieb:
Hallo Elke!

Solange es nicht verursacht, dass sich manche gezwungen fühlen, sich zurückzuziehen, wäre es in Ordnung. Es sind Menschen, die das nicht
nötig haben, die sich das nicht antun wollen, auf diesem Niveau ( das im
diesem Unterforum üblich ist) behandelt zu werden.
Du magst vielleicht rauhe Sitten, aber sie sind nicht jedermanns Sache.
Das Esoterik-Forum ist für sie bestimmt nicht der richtige Platz.

Alles Gute :)
P.

Ich liebe die Liebe, Petra,
ich scheue aber auch die Auseinandersetzung nicht.
Ich persönlich bin der Auffassung, dass genau das zum Leben AUCH dazu gehört und das es sich lohnt zu trainieren meinem Umfeld gegenüber zu treten.
Mir fällt da eine Begebenheit von gestern ein.
Meine Mutter neigt dazu, wenn ich sie unterhake um sie z.B. zu stützen, recht stark nach rechts zu drängen. Es hat eine ganze Weile gedauert um bewusst mitzukriegen, dass ich nicht den geringsten Widerstand geleistet habe, obwohl es mich wenig körperliche Kraft gekostet hätte dies zu tun, scheinbar fehlte mir da die emotionale Stärke.
Es lohnt sich zu üben, auch in einer Unterhaltung.
Alles Liebe
Elke
 
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Den Hellinger-Vertretern und deren Ruf würde es vermutlich gut tun
sich innerhalb eines Threads nicht von Schmäh- Postings vom Thema ablenken zu lassen. Wie oft sehe ich hier ernst gemeinte Fragen und das Ende vom Lied ist eine Diskussion über den Sinn und Unsinn von Aufstellungen. Dem Frager wird nach einer Weile überhaupt keine Beachtung mehr geschenkt.
Schade, es gäbe nämlich eine Menge zu fragen und auch eine Menge Antworten zu geben, Antworten die auf den Frager sensibel ausgerichtet sind und nicht nur dem Ego des Aufstellers gut tun.
Ist meine Empfindung gerade zu diesem Thema
Elke
 
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