Beobachten oder entdecken

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@Cerulean
"Wenn du als voll im jetzigen Moment lebst und keine Gedanken mehr hast, kannst du von dir behaupten, daß du in ständiger Meditation bist."
schöne theorie - in der praxis, zumindest für eine normalsterblichen vollkommen unmöglich. sich das aber als "ziel" stecken - sehr gut (meiner meinung nach). genau das habe ich nämlich zu meiner eigenen mission gemacht: bei jeder gelegenheit achtsam sein: beim zähneputzen zähne putzen, beim essen auch wirklich essen etc.
ich glaube das alleine darf schon als meditation bezeichnet werden im sinne vom "leben in achtsamkeit", alles andere ist meiner meinung nach (schein)tot :)

und weil du es nochmal erwähntest, und dies betrifft jetzt auch einige andere threads: ich hatte sam da ein bisschen falsch verstanden. ich dachte, er wÜrde da eine sensationelle methode kennen, wo man seinen körper verlässt und seine gedanken wirklich BEOBACHTEN kann, vielleicht nicht visuell, aber als "dritte person", also so quasi.
jetz is mir das wieder klar: du kannst gedanken nicht "beobachten" - du kannst sie entdecken, und dann verdrollen sie sich auch gleich wieder.
gefühle kann man beobachten, und es ist ein guter weg meiner meinung nach vor allem mit negativen umzugehen, indem man das gefühl von ursache und wirkung trennt und sich NUR auf das gefühl selber konzentriert.

ich persönlich finde es sowieso am besten die gedanken in eine kategorie zu stecken; gut, mein ganz persönlicher favorit, aber seitdem ich das so mache, sind wie es buddha so schön ausdrückt gier und hass ungemein zurückgegangen, ich erkenne gleichartige gedanken sofort und muss keine energie mehr mit dem gedanken verschwenden, will heissen: aha, dieser gedanke betrifft sache x, da haben wir ja schon beschlossen, dass wir uns darauf nicht konzentrieren wollen.
also - ich steh drauf :)
 
@ Cerulean

Ich habs probiert, oft und oft, immer wieder und nicht erst seit gestern => und: meine Gedanken verschwinden nicht, wenn ich sie beobachte. Auch wenn ich im Jetzt-Moment bin, habe ich Gedanken (die sich mit Vergangenheit und Zukunft beschäftigen) und Gefühle (die meist von den Gedanken ausgelöst werden).

Was sich durch die Beobachtung allerdings ändert ist, dass ich mir des/""meines"" Seins jenseits der Gedanken und Gefühle bewusst bin, da ich diese ja von "aussen" betrachte.

Inti hat das schön ausgedrückt: "Denn wenn du die Gedanken vorüberziehen lässt und diese Aussage kann man nur machen, wenn einem das Vorüberziehen bewusst ist, dann hat man das Vorüberziehen wahrgenommen, d.h. ich identifiziere mich in diesem Augenblick nicht mit den Gedanken, sie sind getrennt von "mir"."

Es ist (Dir) egal, ob da Gedanken im Kopf sind, keine Gedanken im Kopf sind, die Gedanken langsam vorüberziehen oder wild im Kreis rennen - weil Du nicht damit identifiziert bist; Du nicht länger glaubst, dass Du diese Gedanken bist; in dem Moment weißt, dass die Gedanken nicht ein Teil Deines wahren Selbst sind; Du sie von einer Ebene jenseits der Gedanken/Gefühle betrachtest.


Und wenn Du dann so Deine Gedanken aus der inneren Weite Deines Seins betrachtest, dann wirst Du ihnen vielleicht keine neue Nahrung mehr geben (wollen) - und dadurch werden die Gedanken dann ganz von alleine langsamer und kommen irgendwann einmal zum Stillstand (oder ein Gedanke schafft es, Dich wieder in den Verstand zu ziehen, Du wanderst mit mit ihm, identifizierst Dich erneut mit Deinen Gedanken ..... bis Du Dich wieder erinnerst und aufwachst und die Gedanken aus der inneren Weite Deines Seins betrachtest .... )


Liebe Grüße
sam
 
Danke für deine Antwort.

Für mich kann ich sagen, dass es bei mir so funktioniert.
Wenn’s bei dir anders ist, ist das ja auch ok.

Ich nehme mal, dass du nicht Selbstbewusstsein mit Denken verwechselst.
 
@sam
Was sich durch die Beobachtung allerdings ändert ist, dass ich mir des/""meines"" Seins jenseits der Gedanken und Gefühle bewusst bin, da ich diese ja von "aussen" betrachte.
wenn du DAS mit betrachten meinst - mensch, warum hast du das nicht gleich gesagt????? :) ja klar!!!!! geht mir genauso!!!! und manchmal mach ich n kleines spielchen raus wo ich die gedanken "verschaukel"; beispiel: ich fahr auto, und so ne reifenangst will mich aus der konzentration bringen, so gehe ich nicht zurück zur absoluten konzentration sondern mach mich über diese art von angst, von der ich genau weiss woher sie kommt lustig, oder in bayern würde man das verarschen nennen "na du kleiner gedanke du, denkst du kannst mich jetzt beunruhigen - husch, zurück ins körbchen"; also so quasi, nicht wortwörtlich.
unter dem gesichtspunkt beobachte auch ich gedanken, nur ich hab mir da wie gesagt was ganz was anderes vorgestellt, als du das erwähntest.
aber jetzt ist ja alles wieder gut :))
 
@Sam
Ich habs probiert, oft und oft, immer wieder und nicht erst seit gestern => und: meine Gedanken verschwinden nicht,

Sam das kann ich nicht glauben
nie??
es gelingt Dir auch nicht über einen best. Zeitraum?
(den Du dann eben behutsam ausdehnst???)

LG
 
ist dieser Thread nur abgehoben;oder ist er wirklich langweilig. leblos.

Komm, Sam, schiess mal ein bisschen Energie da rein.
 
Regina.Svoboda
Sam das kann ich nicht glauben
nie??
es gelingt Dir auch nicht über einen best. Zeitraum?
(den Du dann eben behutsam ausdehnst???)

Nein, warum sollten die Gedanken plötzlich verschwinden, nur weil ich ihnen zuschaue ("etwas" ihnen zuschaut)?
Die Gedanken sind da und zugleich "das Sein", das die Gedanken wahrnimmt.
Bei Deinem Beispiel mit der Jagd - da verschwinden die Tiere ja auch nicht plötzlich spurlos im Wald, nur weil da jemand ist, der sie still betrachtet.


Und es geht auch nicht ums Gelingen - hier möchte ich nochmal den Langweiler sam zitieren:

'Es ist (Dir) egal, ob da Gedanken im Kopf sind, keine Gedanken im Kopf sind, die Gedanken langsam vorüberziehen oder wild im Kreis rennen - weil Du nicht damit identifiziert bist; Du nicht länger glaubst, dass Du diese Gedanken bist; in dem Moment weißt, dass die Gedanken nicht ein Teil Deines wahren Selbst sind; Du sie von einer Ebene jenseits der Gedanken/Gefühle betrachtest.


Und wenn Du dann so Deine Gedanken aus der inneren Weite Deines Seins betrachtest, dann wirst Du ihnen vielleicht keine neue Nahrung mehr geben (wollen) - und dadurch werden die Gedanken dann ganz von alleine langsamer und kommen irgendwann einmal zum Stillstand (oder ein Gedanke schafft es, Dich wieder in den Verstand zu ziehen, Du wanderst mit mit ihm, identifizierst Dich erneut mit Deinen Gedanken ..... bis Du Dich wieder erinnerst und aufwachst und die Gedanken aus der inneren Weite Deines Seins betrachtest .... )'


Alles Liebe
sam
 
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sam, darf ich fragen wer oder was du bist?
im ernst: ich habe schon so viele beiträge von dir gelesen, und ich bin jedesmal baff! deine weisheit und deine kenntnisse drücken mich teilweise vollkommen gegen die wand!
lebst du in einem kloster, bist 70 jahre alt und meditierst jeden tag 8 stunden und den rest bücher lesend?
unglaublich...
 
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