Belgien will Sterbehilfe für Kinder erlauben

Dann darfst du nicht so allgemein schreiben: Du schriebst - Ich lese hier NUR Spekulationen. ;) Und das ist dann dein Automatismus, nicht meiner...

Ach, JDM - ach :D

Ich lese hier sehr viele Spekulationen, warum aktive Sterbehilfe verwerflich sein KÖNNTE, aber kein wirklich stichhaltiges Argument, was dagegen spricht, einem unheilbar kranken Menschen mit nicht zu linderndem Leidensdruck, die Entscheidung sein Leben beenden zu lassen, zuzugestehen.


Welche Gründe abseits dieser Spekulationen sprechen also tatsächlich dagegen? Ich frage hier allgemein, nicht (nur) speziell nach Kindern.
 
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Hallo Ruhepol,

ich finde nicht, dass es Stimmungsmache ist.

Es zeigt einen Fall, den man zufällig aufgedeckt hat.

Ich möchte nicht wissen, wieviel "Sterbehilfe" es wirklich gibt.

Und solange Menschen ihre Welt und andere gedankenlos zerstören, sollte man Töten per Gesetz verbieten und nicht erlauben.

Wenn man sich selbst mit seinem Kind in der Situation befindet, ist das alles nebensächlich.

Was bitte hat dieser Fall mit "Sterbehilfe bei Kindern, im Falle unstillbarer Schmerzen und keinerlei Heilungschancen" zu tun?

Irgendwelche psychisch kranken/größenwahnsinnigen PflegerInnen in Alten-/Pflegeheimen oder Krankenhäusern wird es immer mal wieder geben.

Ich verstehe nicht, wieso du das als Beispiel bringst, es hat so gar nichts mit dem Thema zu tun, das davon handelt, dass Eltern mit Ärzten zusammen Kinder ggf. von ihrem Leid erlösen.

Solche Texte sollen doch unterschwellig nur Stimmung machen.

R.
 
;)

Hast aber eh recht, ich hätte ruhig etwas weniger verallgemeinernd fragen dürfen.

Ich habe deinen persoenlichen Krankheitsfall als Kind mitgemacht. Als Kind mit 8 bis 15 sieben Jahrelang diese Talfahrt bis zum Ende, und ich hab mir diese Frage sehr oft gestellt in all den Jahren. Mit nur 39 an MS zu sterben, die einzelnen Stufen zu sehen, bis zum Grab, und immer den Gedanken, dass es den Sohn auch erwischt haette, wenn es ihm mal nicht gut ging oder er einfach umgefallen ist. Bei all der Qual. bei all dem unausweichlichen, bin ich trotzdem nicht fuer eine gesetliche Verfuegung. Denn einmal gesetzlich festgelegt, wird an dem Gesetz in Etappen immer dran rummanipuliert. Hier geaendert, dort geaendert. Da eine Klausel hinzugefuegt, dort eine hinweggenommen. Wie es mit allen Gesetzen gemacht wird. Nein. Kein Gesunder soll ueber die Kranken entscheiden. Und niemand, der keinen Ausweis bei sich traegt, der besagt, dass er im Falle des Falles, nicht kuenstlich am Leben erhalten werden will, soll ueber die Verfuegung des Begleitsterbens erhaben sein. Die Verbrechensquote in den Grauzonen bleibt, egal um welches Thema es sich handelt, hoch. Welches Kind kann schon die Gesetzeslagen so voll begreifen, was wir nichtmal voll erfassen koennen, wenn wir nicht taeglich die Neuerungen studieren? Ein Kind soll die eigene Entscheidung treffen koennen duerfen, und wir wissen doch, was es vor Gericht wirklich heisst, wenn heuchlerisch gehabicht wird: Im Interesse des Kindes..... Sehr selten wird tatsaechlich das Interesse des Kindes durch eigene Befragung in Erfahrung gebracht, meist stimmen doch Eltern "Im Namen des Kindes", um ihr eigenes Gewissen zu rechtfertigen, und nicht um dem Kind Leid zu ersparen. Ich hab Kinder im Sterbebett gesehen, die tapferer waren als die Eltern selbst, die mit sich und der Welt haderten... Und ein Kind, dass nichts mehr richtig wahrnimmt ausser Schmerzen, hat doch gar kein befreites Urteilsvermoegen mehr, um diesen gesetzlichen Selbstgang zu befuerworten.. Sich aus den Klauen von Schmerzen zu befreien trifft auch nicht nur auf Krankheit zu sondern in allen Lebenslagen.
 
Hallo Ruhepol,

ich finde nicht, dass es Stimmungsmache ist.

Es zeigt einen Fall, den man zufällig aufgedeckt hat.

Ich möchte nicht wissen, wieviel "Sterbehilfe" es wirklich gibt.

Und solange Menschen ihre Welt und andere gedankenlos zerstören, sollte man Töten per Gesetz verbieten und nicht erlauben.

Wenn man sich selbst mit seinem Kind in der Situation befindet, ist das alles nebensächlich.

Und was nützt es, es zu verbieten, wenn es doch trotzdem geschieht?
Ich finde viele der hier aufgeführten Gegenargumente entweder rein spekulativ "aber was ist, wenn..." oder insgesamt etwas haltlos - denn Mißbrauch gibt es überall und immer, es wird miese Eltern und böse Ärzte geben, schlechte Automechaniker und dumme Lehrer, die ihre "Macht" mißbrauchen. Es ändert nichts, rein gar nichts daran, nur weil es solche Fälle gibt, dass es auch den Gegenpol gibt - verantwortungsbewusste Menschen, die tatsächlich das Wohl ihrer Mitmenschen im Auge haben. Auch wenn es heute gegen den Mainstream ist zu sagen "es gibt auch verdammt gute Sachen auf der Welt, man munkelt sogar, es gibt nette Menschen" :D

Und diesen nimmt man die Chance, auf legalem Wege, ohne Angst vor Konsequenzen, den letzten Wunsch Leidender zu erfüllen. Ich habe manchmal den Verdacht, dass ein Gesetz zur aktiven Sterbehilfe mit einem Freifahrtschein für Hobbymörder verwechselt wird - ganz so, als gäbe es dabei keine Auflagen, die erfüllt sein müssen, denn wenn diese nicht erfüllt werden würden, wäre die Handlung immer noch strafbar.

Natürlich muss die Möglichkeit des Mißbrauchs miteinbezogen werden und Strategien entwickelt werden, diesen bestmöglich zu unterbinden. Aber wenn man darauf warten will, dass ALLE Menschen sich plötzlich zu verantwortungsbewussten und ständig korrekt handelnden Wesen wandeln, wartet man vermutlich vergeblich. Aus einer utopischen Hoffnung heraus ändert man nicht die Welt. Die Frage sollte sein, wie kann ich im Hier und Jetzt möglichst vielen gerecht werden, nicht, wie kann ich mir ausmalen, was ich tu, wenn es anders ist.

Und ich bin etwas erstaunt, dass so viele Beteiligte hier anscheinend der Meinung sind, Eltern, die ihr Kind im Sterbebett liegen sehen, würden eine solche Entscheidung leichtfertig treffen. Ich vermute, die Eltern, die ihr Kind einfach loswerden wollen, werden sich nicht unbedingt darum kümmern, ihr Kind angemessen medizinisch versorgen zu lassen, sondern bringen es lieber daheim um die Ecke. Und schlußendlich wird mit Sicherheit die medizinische Grundlage erfüllt sein, dass das Kind unheilbar letal erkrankt ist und Schmerzen jenseits des Zumutbaren erfährt. Ein Kind, dass noch Aussicht auf Heilung oder Verbesserung der Lebensqualität hat, wird sicherlich von keinem Arzt einfach "ausgeknipst", nur weil die Eltern es so wollen. Es klingt hier so an, als hätten Eltern damit grundsätzlich die alleinige Entscheidungsgewalt über Leben und Tod.
 
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Ich habe deinen persoenlichen Krankheitsfall als Kind mitgemacht. Als Kind mit 8 bis 15 sieben Jahrelang diese Talfahrt bis zum Ende, und ich hab mir diese Frage sehr oft gestellt in all den Jahren. Mit nur 39 an MS zu sterben, die einzelnen Stufen zu sehen, bis zum Grab, und immer den Gedanken, dass es den Sohn auch erwischt haette, wenn es ihm mal nicht gut ging oder er einfach umgefallen ist. Bei all der Qual. bei all dem unausweichlichen, bin ich trotzdem nicht fuer eine gesetliche Verfuegung. Denn einmal gesetzlich festgelegt, wird an dem Gesetz in Etappen immer dran rummanipuliert. Hier geaendert, dort geaendert. Da eine Klausel hinzugefuegt, dort eine hinweggenommen. Wie es mit allen Gesetzen gemacht wird. Nein. Kein Gesunder soll ueber die Kranken entscheiden. Und niemand, der keinen Ausweis bei sich traegt, der besagt, dass er im Falle des Falles, nicht kuenstlich am Leben erhalten werden will, soll ueber die Verfuegung des Begleitsterbens erhaben sein. Die Verbrechensquote in den Grauzonen bleibt, egal um welches Thema es sich handelt, hoch. Welches Kind kann schon die Gesetzeslagen so voll begreifen, was wir nichtmal voll erfassen koennen, wenn wir nicht taeglich die Neuerungen studieren? Ein Kind soll die eigene Entscheidung treffen koennen duerfen, und wir wissen doch, was es vor Gericht wirklich heisst, wenn heuchlerisch gehabicht wird: Im Interesse des Kindes..... Sehr selten wird tatsaechlich das Interesse des Kindes durch eigene Befragung in Erfahrung gebracht, meist stimmen doch Eltern "Im Namen des Kindes", um ihr eigenes Gewissen zu rechtfertigen, und nicht um dem Kind Leid zu ersparen. Ich hab Kinder im Sterbebett gesehen, die tapferer waren als die Eltern selbst, die mit sich und der Welt haderten... Und ein Kind, dass nichts mehr richtig wahrnimmt ausser Schmerzen, hat doch gar kein befreites Urteilsvermoegen mehr, um diesen gesetzlichen Selbstgang zu befuerworten.. Sich aus den Klauen von Schmerzen zu befreien trifft auch nicht nur auf Krankheit zu sondern in allen Lebenslagen.


Danke dir für deinen Beitrag, ich werde ihn mir noch mal genau durchlesen und meine Gedanken dazu ordnen.
 
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