Hallo Ruhepol,
ich finde nicht, dass es Stimmungsmache ist.
Es zeigt einen Fall, den man zufällig aufgedeckt hat.
Ich möchte nicht wissen, wieviel "Sterbehilfe" es wirklich gibt.
Und solange Menschen ihre Welt und andere gedankenlos zerstören, sollte man Töten per Gesetz verbieten und nicht erlauben.
Wenn man sich selbst mit seinem Kind in der Situation befindet, ist das alles nebensächlich.
Und was nützt es, es zu verbieten, wenn es doch trotzdem geschieht?
Ich finde viele der hier aufgeführten Gegenargumente entweder rein spekulativ "aber was ist, wenn..." oder insgesamt etwas haltlos - denn Mißbrauch gibt es überall und immer, es wird miese Eltern und böse Ärzte geben, schlechte Automechaniker und dumme Lehrer, die ihre "Macht" mißbrauchen. Es ändert nichts, rein gar nichts daran, nur weil es solche Fälle gibt, dass es auch den Gegenpol gibt - verantwortungsbewusste Menschen, die tatsächlich das Wohl ihrer Mitmenschen im Auge haben. Auch wenn es heute gegen den Mainstream ist zu sagen "es gibt auch verdammt gute Sachen auf der Welt, man munkelt sogar, es gibt nette Menschen"
Und diesen nimmt man die Chance, auf legalem Wege, ohne Angst vor Konsequenzen, den letzten Wunsch Leidender zu erfüllen. Ich habe manchmal den Verdacht, dass ein Gesetz zur aktiven Sterbehilfe mit einem Freifahrtschein für Hobbymörder verwechselt wird - ganz so, als gäbe es dabei keine Auflagen, die erfüllt sein müssen, denn wenn diese nicht erfüllt werden würden, wäre die Handlung immer noch strafbar.
Natürlich muss die Möglichkeit des Mißbrauchs miteinbezogen werden und Strategien entwickelt werden, diesen bestmöglich zu unterbinden. Aber wenn man darauf warten will, dass ALLE Menschen sich plötzlich zu verantwortungsbewussten und ständig korrekt handelnden Wesen wandeln, wartet man vermutlich vergeblich. Aus einer utopischen Hoffnung heraus ändert man nicht die Welt. Die Frage sollte sein, wie kann ich im Hier und Jetzt möglichst vielen gerecht werden, nicht, wie kann ich mir ausmalen, was ich tu, wenn es anders ist.
Und ich bin etwas erstaunt, dass so viele Beteiligte hier anscheinend der Meinung sind, Eltern, die ihr Kind im Sterbebett liegen sehen, würden eine solche Entscheidung leichtfertig treffen. Ich vermute, die Eltern, die ihr Kind einfach loswerden wollen, werden sich nicht unbedingt darum kümmern, ihr Kind angemessen medizinisch versorgen zu lassen, sondern bringen es lieber daheim um die Ecke. Und schlußendlich wird mit Sicherheit die medizinische Grundlage erfüllt sein, dass das Kind unheilbar letal erkrankt ist und Schmerzen jenseits des Zumutbaren erfährt. Ein Kind, dass noch Aussicht auf Heilung oder Verbesserung der Lebensqualität hat, wird sicherlich von keinem Arzt einfach "ausgeknipst", nur weil die Eltern es so wollen. Es klingt hier so an, als hätten Eltern damit grundsätzlich die alleinige Entscheidungsgewalt über Leben und Tod.