"Befleckter" Glaube

[Possibilities]

Ich habe aber nie etwas davon gelesen, dass sich die Kirche oder der Vatikan einmal konkret zu all den Vorfällen geäußert hat.

Eben habe ich dies noch gefunden:

In dem Dokument wird klargestellt, dass die so genannte „Doktrin der Entdeckung“ „nicht Teil der Lehre der katholischen Kirche ist“ und dass die päpstlichen Bullen aus der frühen Neuzeit, mit denen den Kolonialherrschern Zugeständnisse gemacht wurden, nie zum Lehramt wurden. Damit distanziert sich die Kirche klar von einer Theorie, die lange Zeit zur Rechtfertigung der Enteignung indigener Völker durch Kolonialherrscher herangezogen wurde.

Vatikanerklärung: Christen haben sich „an den indigenen Völkern vergangen“ - Vatican News

Der Heilige Stuhl hat eine Erklärung zur so genannten „Doktrin der Entdeckung“ herausgegeben. Darin steht, dass viele Christen sich historisch „an den ...

www.vaticannews.va

 

[Siriuskind]

Gewalt, sexueller Missbrauch und Mord durch die Katolische Kirche:​

Die dunklen Geheimnisse von Kanadas Schulen für indigene Kinder

Der Fund anonymer Gräber in British Columbia bringt die Verbrechen eines ehemaligen katholischen Internats ans Licht. Die National Geographic-Dokumentation Sugarcane zeigt die Aufarbeitung der Überlebenden – und wurde damit für einen Oscar nominiert.

www.nationalgeographic.de

Danke für diesen Beitrag!

Es gibt auch eine sehenswerte mehrteilige Serie über dieses Thema, also auch in Kanada, wie Kinder ihren Familien entrissen wurden, angeblich unter dem Vorwand, dass sie in ihrer Familie nicht gut versorgt wären und wurden weißen Familien zur Adoption gegeben, was meist für diese Kinder sehr traumatisch war.

Ich stelle mal den Link zu der Serie rein, ich hoffe, dass es diese Serie in der ARTE-Mediathek noch zu sehen gibt.

Arte-Serie „Little Bird“ – Kanada und sein „kultureller Völkermord“ an den First Nations

Mitte der 1960er Jahre wurden indigenen Familien in Kanada systematisch die Kinder weggenommen. Sie sollten in Internaten oder weißen Adoptivfamilien aufwachsen. Nach wahren Begebenheiten erzählt die Serie „Little Bird“ eine bewegende Geschichte über Herkunft und Kolonialismus.

www.swr.de

Leider kann man es bei ARTE und auch bei anderen Anbietern momentan nicht streamen, was ich sehr bedaure! Ich habe die Serie letztes Jahr gesehen, es macht sehr betroffen und sprachlos!

 

[Siriuskind]

Ich habe damals davon gelesen und auch von die Berichte von vielen Opfer.

Ich habe aber nie etwas davon gelesen, dass sich die Kirche oder der Vatikan einmal konkret zu all den Vorfällen geäußert hat. Die Haftstrafen waren jedenfalls ein Witz.

Ist doch ein normales Verhalten von dieser Kirche, freiwillig für etwas entschuldigen oder Vergehen von Kirchenvertretern aufdecken tun die nie!

 

[Siriuskind]

Die sind halt damit beschäftigt, mit dem Finger auf andere zu zeigen..

Weil das einfacher ist, als wenn auf die eigenen Verbrechen geschaut wird, denn 2000 Jahre kriminelle Vergangenheit ist schon ein gewaltiger Klotz. Man möchte schließlich gerne so weiter machen…

 

[Siriuskind]

Eben habe ich dies noch gefunden:

In dem Dokument wird klargestellt, dass die so genannte „Doktrin der Entdeckung“ „nicht Teil der Lehre der katholischen Kirche ist“ und dass die päpstlichen Bullen aus der frühen Neuzeit, mit denen den Kolonialherrschern Zugeständnisse gemacht wurden, nie zum Lehramt wurden. Damit distanziert sich die Kirche klar von einer Theorie, die lange Zeit zur Rechtfertigung der Enteignung indigener Völker durch Kolonialherrscher herangezogen wurde.

Vatikanerklärung: Christen haben sich „an den indigenen Völkern vergangen“ - Vatican News

Der Heilige Stuhl hat eine Erklärung zur so genannten „Doktrin der Entdeckung“ herausgegeben. Darin steht, dass viele Christen sich historisch „an den ...

www.vaticannews.va

Genau. Wie erwartet. Immer schön alles leugnen. Keine Verantwortung übernehmen!

 

[DruideMerlin]

Es soll keine Entschuldigung für dieses fehlerhafte Verhalten innerhalb der römisch-katholischen Kirche sein. Fakt ist aber, dass der Missbrauch ein Übel in nahezu allen Bereichen der Gesellschaft ist.

Unabhängig davon wurden die Missionierungen der indigenen Völker in den Kolonien häufig von den reformierten Kirchen betrieben. Nun ja, eventuell sind halt manche Kirchen/Konventionen mit ihrem Schweigen einfach nur geschickter?

Merlin

-​

 

[Niflheimr]

Es soll keine Entschuldigung für dieses fehlerhafte Verhalten innerhalb der römisch-katholischen Kirche sein. Fakt ist aber, dass der Missbrauch ein Übel in nahezu allen Bereichen der Gesellschaft ist.

Das ist bekannt, aber auch nicht Thema hier.

Unabhängig davon wurden die Missionierungen der indigenen Völker in den Kolonien häufig von den reformierten Kirchen betrieben. Nun ja, eventuell sind halt manche Kirchen/Konventionen mit ihrem Schweigen einfach nur geschickter?

Wahrscheinlich nicht. Allerdings finde ich es auffällig, wie sich am Ende heraus geredet wird bzw sich die Schuld, gegenseitig zugeschoben wird .Die Missionierung indigener Völker in den Kolonien wurde sowohl von katholischen als auch von protestantischen (einschließlich reformierten) Kirchen betrieben. Die katholischen Missionen hatten einen erheblichen Einfluss.

 

[SYS41952]

Allerdings finde ich es auffällig, wie sich am Ende heraus geredet wird bzw sich die Schuld, gegenseitig zugeschoben wird

Ebenso auffällig ist, dass es Kirchen und Religionen, wenn es sie selbst betrifft, immer von Einzelfällen reden, die sich nicht an die „offizielle“ Interpretation von XYZ gehalten haben, aber alle anderen Kirchen grundsätzlich als Ganzen verurteilt werden. Jeder Moslem ist irgendwie ein Attentäter, aber tausende Jahre Missbrauch in der eigenen Kirche sind Einzelfälle und kein generelles Problem..

 

[Filomena]

Die Missionierung indigener Völker in den Kolonien wurde sowohl von katholischen als auch von protestantischen (einschließlich reformierten) Kirchen betrieben. Die katholischen Missionen hatten einen erheblichen Einfluss.

Was ich darüber gelesen habe,
distanzieren sich die katholische Kirche und die protestantischen Kirchen in den letzten Jahren zunehmend von ihren missionarischen Bemühungen und die evangelikalen Kirchen haben sich alleinig diesen Themen angenommen,
was jetzt nicht ausschließlich positiv oder negativ zu werten ist.
( Im Hinblick, dass die missionarischen Bemühungen nicht nur negativ zu werten sind,
sondern für bestimmte Gruppen der indigenen Völker auch vorteilhaft waren!?)

 

[Niflheimr]

Im Hinblick, dass die missionarischen Bemühungen nicht nur negativ zu werten sind,
sondern für bestimmte Gruppen der indigenen Völker auch vorteilhaft waren!?)

Die Aussage, dass Missionierung auch vorteilhaft war, blendet diese negativen Konsequenzen und das Unrecht aus, das den indigenen Völkern widerfahren ist. Die indigenen Gesellschaften haben nicht nach Hilfe gefragt, und wenn sie das tun, dann nur weil die sogenannte Zivilisation, sie vertreibt, ermordet und ganz realistisch bedroht. Dazu gibt es unzählige Beispiele.
Das was oft gesagt und vertreten wird von Menschen aus der westl. Welt,ist eine eurozentrische Perspektive , die die eigenen kulturellen Werte über die der indigenen Völker stellt.

Missionarische Bemühungen indigene Völker zu konvertieren haben verheerende Auswirkungen. Sie wurden/werden gezwungen, ihre eigene Kultur, Religion und Lebensweise aufzugeben, was zu einem Verlust ihrer Identität führt. Diese Missionen gingen/gehen mit Gewalt, Missbrauch und Ausbeutung einher. Auch wenn es einige positive Aspekte gab, wie die Einführung von Bildung oder medizinischer Versorgung(wenn es überhaupt gewollt war) , wurden die indigenen Völker größtenteils stark unterdrückt und mussten unvorstellbare Leiden ertragen.