GreenDeal
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Hallo Leute,
Ihr habt soviel interessante Sachen geschrieben, dass das den Rahmen sprengen würde, wenn ich auf jeden einzelnen einginge. Deswegen schreibe ich mal einfach so aus meiner Perspektive. Es überrascht mich positiv, wenn sich soviele Menschen zu meinem Problem äußern, sich die Zeit nehmen meine Geschichte zu lesen und dann auch noch so ausführlich dazu was schreiben. Das gibt mir das Gefühl mit meinem Problem nicht allein zu sein. Durch das Forum hat man einfach die Möglichkeit viel mehr Menschen zu erreichen, als im realen Leben. Ihr seid ja alle eigentlich fremd für mich, ich kenne niemanden persönlich und trotzdem schaffe ich es, dass relativ viele von Euch auf meine Geschichte eingehen. Wievielen Menschen im realen Leben, die ich nicht kenne, könnte ich auf der Straße antreffen und erzählen, dass ich ein Drogenproblem habe, die dann auch noch interessiert antworten würden. Ich glaube, da gäbe es niemanden. In der "realen" Gesellschaft ist man ja sowieso unten durch, sobald die Leute wissen, dass man Drogen nimmt. Man wird schief angeschaut, man wird nicht mehr so respektiert von anderen, man wird abgestempelt und man gehört quasi zum Abschaum der Gesellschaft. Jedenfalls wird man genauso von der allgemeinen Öffentlichkeit wahrgenommen.
Für mich ist jeder Konsum von Drogen nur ein hilfloser Schrei nach Liebe oder Geborgenheit. Jemand der sich dazu entscheidet Drogen zu nehmen, tut dies nicht mit der Absicht sich kaputt zu machen oder in der Gesellschafts-Hierarchie abzusinken, sondern einfach nur um sich gut zu fühlen, weil ihm irgendwas fehlt. Er denkt, er könnte sich damit was gutes tun. Es gibt keinen Menschen auf der Welt, der anfängt Drogen zu nehmen, um sich irgendwie schlecht zu fühlen. Niemand will sich schlecht fühlen. Jedes Lebewesen in diesem Universum hat das Grundbedürfnis sich gut zu fühlen. Und Drogen fühlen sich eben im ersten Moment gut an. Gerade diese aufpushenden, chemischen Drogen wie Crystal, Amphetamine oder Kokain bewirken bei der ersten Einnahme ein so hohes Glücksempfinden + eine so hohe Leistungssteigerung + ein so hohes Selbstwertgefühl wie keine andere Droge. Am Anfang ist das noch alles schön und gut, am Anfang braucht man auch wirklich gar nicht viel, um einen extrem positiven Effekt zu erzielen, aber nach sehr kurzer Zeit gewöhnt der Körper sich an die Droge, sodass man die Dosis erhöhen immer wieder erhöhen muss und nach jahrelangem Dauerkonsum kann man nie mehr so gut draufkommen, wie beim allerersten Mal, selbst, wenn man sehr hohe Dosen zu sich nimmt. Das erste Mal bleibt wirklich noch am allerschönsten, wenns um Drogen geht und jeder der regelmäßig Drogen nimmt rennt eigentlich immer dem ersten Rausch hinterher, er nimmt immer mehr um noch einmal die Wirkung des ersten Rauschs zu erfahren, der aber nie mehr kommen wird. Doch bis ein Konsument diese Erkenntnis erlangt ist es meisten schon "zu spät", wer einmal jahrelang regelmäßig Drogen genommen hat, kommt nur noch selten davon weg. Guckt Euch die Rückfallstatistiken doch mal an, 9 von 10 Süchtigen können einfach nicht mehr dauerhaft clean werden. Und je länger man Drogen nimmt, desto schwieriger wird es damit aufzuhören.
Bis jetzt gehöre ich zu den 9 von 10 Menschen, die immer wieder rückfällig werden und wenn ich wirklich total ehrlich zu mir und euch sein will, dann gehöre ich sogar zu den Menschen die nicht nur hin und wieder MAL rückfällig werden, sondern immer wieder in einen Dauerkonsum gefangen sind. Irgendjemand hatte hier gefragt, wie ich es geschafft habe 1 Jahr clean zu gewesen zu sein. Die Antwort lautet: durch Zwang von außen. Durch einen richterlichen Beschluss zur Unterbringung in einer geschlossenen Einrichtung. Alleine in Freiheit hätte ich das niemals geschafft. Ich bin einer von denjenigen, die schon bei der ersten Nase Amphetamin sofort (ich will nicht sagen 'ein Leben lang', denn ich habe immer noch die Hoffnung, dass ich irgendwann für immer die Finger davon lassen kann) süchtig geworden sind. Mittlerweile konsumiere ich Amphetamine seit 15 Jahren, ziehe von dieser Zeit des Konsums jeden einzeln Tag ab, an dem ich wirklich nix genommen habe, komme ich immer noch auf 12-13 Jahre. Clean sein hört sich immer so toll an, man muss sich wirklich gut dabei fühlen endlich clean zu sein, denken Außenstehende, aber in Wahrheit ist es mega hart und man kämpft jeden Tag aufs neue damit nicht rückfällig zu werden. Gerade die erste Zeit ist die härteste und damit meine ich Monate sogar JAHRE müssen vergehen, wo man komplett clean sein muss, damit sich das Gehirn wieder erholt hat und man wieder der alte sein kann. Ich müsste 5 Jahre glaube ich komplett auf Drogen verzichten bis ich mich von allen negativen Begleiterscheinungen, die der Dauerkonsum von Amphetaminen mit sich bringt, erholen kann, aber ich halte noch nicht mal eine ganze Woche aus. Selbst als ich 1 Jahr unter Zwang clean war, habe ich mich nicht ganz geheilt gefühlt, hatte immer noch starke soziale Ängste, hatte ein erhöhtes Ruhe- und Schlafbedürfnis, meine verbalen Fähigkeit waren auch noch total reduziert und meine Belastbarkeit war auch nicht mehr so auf dem alten Level. Was ich am schlimmsten fand, waren bzw sind diese sozialen Ängste, die selbst nach einem Jahr Abstinenz fast kein bisschen abgenommen haben. Durch den Langzeitkonsum von Drogen bin ich wirklich zu einer ängstlich-vermeidenden Persönlichkeitsstörung gekommen. Erst durch den Konsum von Cannabis angefangen mit 14-15, also das Alter, wo man mitten in der Pubertät steckt, dann kam mit 16 das erste Mal Extasy aber nie so wirklich regelmäßig genommen und dann mit 18/19 das erste Mal Pep also Amphetamine, kurz danach kam Crystal, Koks und eine Phase lang auch öfter Extasy und immer den Joint hinterher, um "runterzukommen". Dann ne Zeit lang nur Ampehtamine ohne Cannabis, ab und zu mal Koks und dann kam die längste Zeit mit nur noch Amphetamine und immer Cannabis hinterher, um runterzukommen. Seitdem ich nur noch schlechte Erfahrungen mit Cannabis gemacht habe, habe ich wirklich kein Verlangen mehr danach und darüber bin ich froh. Jetzt nehme ich wirklich "nur noch" Amphetamine und mitterweile mache ich aber auch nur noch schlechtere Erfahrungen damit. Ich fühle mich irgendwie nur noch negativ gestresst, wenn ich Pep genommen habe. Das kommt daher, dass ich schon wieder zu lange zu oft in zu kurzen Abständen konsumiere. In der Woche 2-3 mal und an den Tagen an denen ich nichts nehme, liege ich wirklich nur noch im Bett. Wenn ich wieder komplett auf Null bin und schon eine Nacht und den ganzen Tag geschlafen habe, weil ich ja zuvor 1 Nacht durchgemacht habe und es wieder Nacht wird, wo ich wieder schlafe, bin ich am Tiefpunkt meines seelischen Gemütszustands angelangt. Irgendwann kann ich einfach nicht mehr schlafen und das Rumliegen wird immer unbequemer, aber trotzdem habe ich keine Kraft aufzustehen. Sobald dieser Punkt erreicht ist, überlege ich mir wieder was zu besorgen, damit ich nicht die ganze Zeit im Bett liegen muss. Ich fühle mich dann ohne Pep so elendig im Arsch wie sonst was und klar, wenn man sich schon so scheiße fühlt sollte man eigentlich die Finger davon lassen, weil man macht es durch den erneuten Konsum nicht gerade besser, im Gegenteil, man verstärkt dieses negative Gefühl eigentlich noch umso stärker je eher man wieder was einnimmt. Mitterweile fühle ich mich ganz mies nur noch, wenn ich draufkomme, meine Seele tut dann irgendwie nur noch weh, das ist ganz viel negativer Stress für meinen Körper. Wenn ich nur noch schlechte Erfahrungen mit dem Konsum von Pep mache, dann müsste ich doch irgendwann damit aufhören oder? So war es ja bei Cannabis, ich habe lange Zeit nur noch schlechte Erfahrungen mit Gras gemacht, bis ich komplett und für immer die Finger davon gelassen habe. Ich habe gar nicht mehr das Bedürfnis Gras zu rauchen, weil ich genau weiß, ich fühle mich dann schlechter als vorher. Und jetzt bei Amphetaminen genau dasselbe: Ich mache nur noch negative Erfahrungen mit Pep, fühle mich nur noch beschissen gestresst unter PepKonsum, dass ich eigentlich die Finger davon lassen müsste, aber das tükische ist ja bei dem Aufputschzeugs wie Amphetamine, dass die Tage danach ziemlich beschissen sind und bei Gras war das bei mir nie der Fall. Am nächsten Tag war immer wieder alles normal, wenn ich vorher Gras geraucht habe, hatte ich sowas wie einen Entzug eigentlich gar nie gehabt. Aber der Entzug von Amphetaminen ist total hart finde ich. Aber gestern war ich wieder im Rückfallmodus und habe mich wieder so scheiße gefühlt, als ich drauf war, dass ich mir geschworen habe, für immer damit aufzuhören. Ich mache Schluss damit, es bringt mir einfach nichts positives mehr. Lieber liege ich ein paar Tage ungemütlich im Bett und komme dann langsam wieder auf die Beine, als dass ich depressiv auf Pep bin. Das war die reinste Hölle. Die ganze Zeit im Bett liegen, selbst wenn man nicht mehr schlafen kann, kommt der Hölle zwar nah, aber dieses beschissen drauf-sein auf Amphetamine ist noch einen Tick schlimmer irgendwie.
Irgendwie habe ich mich insgesamt viel besser gefühlt in der Zeit als ich noch keine Drogen genommen habe und daran halte ich mich fest. Lieber gehe ich ein paar Jahre clean durch die Hölle, um dann wieder normal zu sein, als ein lebenlang mit Drogen. Das zweite ist viel schlimmer und das kann dir jeder Dauerkonsument auch sagen, nur haben die meisten einfach keine Kraft das durchzustehen. Drogen machen einen hässlich auf Dauer von Innen und Außen, nur der Betroffene gelangt meistens erst dann zu der Erkenntnis, wenn es zu spät ist und bei mir habe ich noch nicht das Gefühl, dass es wirklich schon zu spät ist. Ich meine ich komme mir mit 35 schon relativ alt vor, aber in Wirklichkeit ist man mit 35 noch total jung oder nicht? Und die Zeit vergeht so schnell, wenn man drauf ist auf Amphetamine, da ist ein Tag im Nu verflogen und so geht das jedes Mal, wenn man drauf ist. Wenn man 2-3 Mal in der Woche in rauhen Mengen Amphetamine zu sich nimmt vergeht so eine Woche ziemlich schnell. Das rechnet sich dann hoch und zack ist man schon seit 15 Jahren dabei und wenn man überlegt, was hast du in der Zeit alles gemacht, was hast du erreicht? Im Endeffekt bin ich auf der Stelle getreten seit 15 Jahren kein bisschen beruflich wie seelisch weitergekommen. Geistig und körperlich sogar immer mehr abgenommen. Ich bin zu der Erkenntnis gekommen, dass ich einfach nicht weiterkomme im Leben, wenn ich Drogen nehme. Im Gegenteil, ich habe das Gefühl ich entwickel mich zurück. Ich habe kein Bock irgendwann als alter Mann, der auf sein Leben zurückblickt die Gewissheit erlangt, sein Leben vergeudet zu haben. Jetzt habe ich schon 15 Jahre weggeschmissen und wenn ich nochmal so weitermache, nochmal 15 Jahre drauf bin ich schon 50 und wenn ich bis dahin das Ruder nicht umgerissen habe, komme ich sogar noch mit 50 ins Grab durch einen Herzinfarkt und so will niemand sterben. Ich möchte auf ein Leben zurückblicken können als alter Mann, wo ich ein zufriedenes, beruhigendes Gefühl bekomme. Und je länger man Drogen nimmt, desto unzufriedener wird man irgendwie.
Ihr habt soviel interessante Sachen geschrieben, dass das den Rahmen sprengen würde, wenn ich auf jeden einzelnen einginge. Deswegen schreibe ich mal einfach so aus meiner Perspektive. Es überrascht mich positiv, wenn sich soviele Menschen zu meinem Problem äußern, sich die Zeit nehmen meine Geschichte zu lesen und dann auch noch so ausführlich dazu was schreiben. Das gibt mir das Gefühl mit meinem Problem nicht allein zu sein. Durch das Forum hat man einfach die Möglichkeit viel mehr Menschen zu erreichen, als im realen Leben. Ihr seid ja alle eigentlich fremd für mich, ich kenne niemanden persönlich und trotzdem schaffe ich es, dass relativ viele von Euch auf meine Geschichte eingehen. Wievielen Menschen im realen Leben, die ich nicht kenne, könnte ich auf der Straße antreffen und erzählen, dass ich ein Drogenproblem habe, die dann auch noch interessiert antworten würden. Ich glaube, da gäbe es niemanden. In der "realen" Gesellschaft ist man ja sowieso unten durch, sobald die Leute wissen, dass man Drogen nimmt. Man wird schief angeschaut, man wird nicht mehr so respektiert von anderen, man wird abgestempelt und man gehört quasi zum Abschaum der Gesellschaft. Jedenfalls wird man genauso von der allgemeinen Öffentlichkeit wahrgenommen.
Für mich ist jeder Konsum von Drogen nur ein hilfloser Schrei nach Liebe oder Geborgenheit. Jemand der sich dazu entscheidet Drogen zu nehmen, tut dies nicht mit der Absicht sich kaputt zu machen oder in der Gesellschafts-Hierarchie abzusinken, sondern einfach nur um sich gut zu fühlen, weil ihm irgendwas fehlt. Er denkt, er könnte sich damit was gutes tun. Es gibt keinen Menschen auf der Welt, der anfängt Drogen zu nehmen, um sich irgendwie schlecht zu fühlen. Niemand will sich schlecht fühlen. Jedes Lebewesen in diesem Universum hat das Grundbedürfnis sich gut zu fühlen. Und Drogen fühlen sich eben im ersten Moment gut an. Gerade diese aufpushenden, chemischen Drogen wie Crystal, Amphetamine oder Kokain bewirken bei der ersten Einnahme ein so hohes Glücksempfinden + eine so hohe Leistungssteigerung + ein so hohes Selbstwertgefühl wie keine andere Droge. Am Anfang ist das noch alles schön und gut, am Anfang braucht man auch wirklich gar nicht viel, um einen extrem positiven Effekt zu erzielen, aber nach sehr kurzer Zeit gewöhnt der Körper sich an die Droge, sodass man die Dosis erhöhen immer wieder erhöhen muss und nach jahrelangem Dauerkonsum kann man nie mehr so gut draufkommen, wie beim allerersten Mal, selbst, wenn man sehr hohe Dosen zu sich nimmt. Das erste Mal bleibt wirklich noch am allerschönsten, wenns um Drogen geht und jeder der regelmäßig Drogen nimmt rennt eigentlich immer dem ersten Rausch hinterher, er nimmt immer mehr um noch einmal die Wirkung des ersten Rauschs zu erfahren, der aber nie mehr kommen wird. Doch bis ein Konsument diese Erkenntnis erlangt ist es meisten schon "zu spät", wer einmal jahrelang regelmäßig Drogen genommen hat, kommt nur noch selten davon weg. Guckt Euch die Rückfallstatistiken doch mal an, 9 von 10 Süchtigen können einfach nicht mehr dauerhaft clean werden. Und je länger man Drogen nimmt, desto schwieriger wird es damit aufzuhören.
Bis jetzt gehöre ich zu den 9 von 10 Menschen, die immer wieder rückfällig werden und wenn ich wirklich total ehrlich zu mir und euch sein will, dann gehöre ich sogar zu den Menschen die nicht nur hin und wieder MAL rückfällig werden, sondern immer wieder in einen Dauerkonsum gefangen sind. Irgendjemand hatte hier gefragt, wie ich es geschafft habe 1 Jahr clean zu gewesen zu sein. Die Antwort lautet: durch Zwang von außen. Durch einen richterlichen Beschluss zur Unterbringung in einer geschlossenen Einrichtung. Alleine in Freiheit hätte ich das niemals geschafft. Ich bin einer von denjenigen, die schon bei der ersten Nase Amphetamin sofort (ich will nicht sagen 'ein Leben lang', denn ich habe immer noch die Hoffnung, dass ich irgendwann für immer die Finger davon lassen kann) süchtig geworden sind. Mittlerweile konsumiere ich Amphetamine seit 15 Jahren, ziehe von dieser Zeit des Konsums jeden einzeln Tag ab, an dem ich wirklich nix genommen habe, komme ich immer noch auf 12-13 Jahre. Clean sein hört sich immer so toll an, man muss sich wirklich gut dabei fühlen endlich clean zu sein, denken Außenstehende, aber in Wahrheit ist es mega hart und man kämpft jeden Tag aufs neue damit nicht rückfällig zu werden. Gerade die erste Zeit ist die härteste und damit meine ich Monate sogar JAHRE müssen vergehen, wo man komplett clean sein muss, damit sich das Gehirn wieder erholt hat und man wieder der alte sein kann. Ich müsste 5 Jahre glaube ich komplett auf Drogen verzichten bis ich mich von allen negativen Begleiterscheinungen, die der Dauerkonsum von Amphetaminen mit sich bringt, erholen kann, aber ich halte noch nicht mal eine ganze Woche aus. Selbst als ich 1 Jahr unter Zwang clean war, habe ich mich nicht ganz geheilt gefühlt, hatte immer noch starke soziale Ängste, hatte ein erhöhtes Ruhe- und Schlafbedürfnis, meine verbalen Fähigkeit waren auch noch total reduziert und meine Belastbarkeit war auch nicht mehr so auf dem alten Level. Was ich am schlimmsten fand, waren bzw sind diese sozialen Ängste, die selbst nach einem Jahr Abstinenz fast kein bisschen abgenommen haben. Durch den Langzeitkonsum von Drogen bin ich wirklich zu einer ängstlich-vermeidenden Persönlichkeitsstörung gekommen. Erst durch den Konsum von Cannabis angefangen mit 14-15, also das Alter, wo man mitten in der Pubertät steckt, dann kam mit 16 das erste Mal Extasy aber nie so wirklich regelmäßig genommen und dann mit 18/19 das erste Mal Pep also Amphetamine, kurz danach kam Crystal, Koks und eine Phase lang auch öfter Extasy und immer den Joint hinterher, um "runterzukommen". Dann ne Zeit lang nur Ampehtamine ohne Cannabis, ab und zu mal Koks und dann kam die längste Zeit mit nur noch Amphetamine und immer Cannabis hinterher, um runterzukommen. Seitdem ich nur noch schlechte Erfahrungen mit Cannabis gemacht habe, habe ich wirklich kein Verlangen mehr danach und darüber bin ich froh. Jetzt nehme ich wirklich "nur noch" Amphetamine und mitterweile mache ich aber auch nur noch schlechtere Erfahrungen damit. Ich fühle mich irgendwie nur noch negativ gestresst, wenn ich Pep genommen habe. Das kommt daher, dass ich schon wieder zu lange zu oft in zu kurzen Abständen konsumiere. In der Woche 2-3 mal und an den Tagen an denen ich nichts nehme, liege ich wirklich nur noch im Bett. Wenn ich wieder komplett auf Null bin und schon eine Nacht und den ganzen Tag geschlafen habe, weil ich ja zuvor 1 Nacht durchgemacht habe und es wieder Nacht wird, wo ich wieder schlafe, bin ich am Tiefpunkt meines seelischen Gemütszustands angelangt. Irgendwann kann ich einfach nicht mehr schlafen und das Rumliegen wird immer unbequemer, aber trotzdem habe ich keine Kraft aufzustehen. Sobald dieser Punkt erreicht ist, überlege ich mir wieder was zu besorgen, damit ich nicht die ganze Zeit im Bett liegen muss. Ich fühle mich dann ohne Pep so elendig im Arsch wie sonst was und klar, wenn man sich schon so scheiße fühlt sollte man eigentlich die Finger davon lassen, weil man macht es durch den erneuten Konsum nicht gerade besser, im Gegenteil, man verstärkt dieses negative Gefühl eigentlich noch umso stärker je eher man wieder was einnimmt. Mitterweile fühle ich mich ganz mies nur noch, wenn ich draufkomme, meine Seele tut dann irgendwie nur noch weh, das ist ganz viel negativer Stress für meinen Körper. Wenn ich nur noch schlechte Erfahrungen mit dem Konsum von Pep mache, dann müsste ich doch irgendwann damit aufhören oder? So war es ja bei Cannabis, ich habe lange Zeit nur noch schlechte Erfahrungen mit Gras gemacht, bis ich komplett und für immer die Finger davon gelassen habe. Ich habe gar nicht mehr das Bedürfnis Gras zu rauchen, weil ich genau weiß, ich fühle mich dann schlechter als vorher. Und jetzt bei Amphetaminen genau dasselbe: Ich mache nur noch negative Erfahrungen mit Pep, fühle mich nur noch beschissen gestresst unter PepKonsum, dass ich eigentlich die Finger davon lassen müsste, aber das tükische ist ja bei dem Aufputschzeugs wie Amphetamine, dass die Tage danach ziemlich beschissen sind und bei Gras war das bei mir nie der Fall. Am nächsten Tag war immer wieder alles normal, wenn ich vorher Gras geraucht habe, hatte ich sowas wie einen Entzug eigentlich gar nie gehabt. Aber der Entzug von Amphetaminen ist total hart finde ich. Aber gestern war ich wieder im Rückfallmodus und habe mich wieder so scheiße gefühlt, als ich drauf war, dass ich mir geschworen habe, für immer damit aufzuhören. Ich mache Schluss damit, es bringt mir einfach nichts positives mehr. Lieber liege ich ein paar Tage ungemütlich im Bett und komme dann langsam wieder auf die Beine, als dass ich depressiv auf Pep bin. Das war die reinste Hölle. Die ganze Zeit im Bett liegen, selbst wenn man nicht mehr schlafen kann, kommt der Hölle zwar nah, aber dieses beschissen drauf-sein auf Amphetamine ist noch einen Tick schlimmer irgendwie.
Irgendwie habe ich mich insgesamt viel besser gefühlt in der Zeit als ich noch keine Drogen genommen habe und daran halte ich mich fest. Lieber gehe ich ein paar Jahre clean durch die Hölle, um dann wieder normal zu sein, als ein lebenlang mit Drogen. Das zweite ist viel schlimmer und das kann dir jeder Dauerkonsument auch sagen, nur haben die meisten einfach keine Kraft das durchzustehen. Drogen machen einen hässlich auf Dauer von Innen und Außen, nur der Betroffene gelangt meistens erst dann zu der Erkenntnis, wenn es zu spät ist und bei mir habe ich noch nicht das Gefühl, dass es wirklich schon zu spät ist. Ich meine ich komme mir mit 35 schon relativ alt vor, aber in Wirklichkeit ist man mit 35 noch total jung oder nicht? Und die Zeit vergeht so schnell, wenn man drauf ist auf Amphetamine, da ist ein Tag im Nu verflogen und so geht das jedes Mal, wenn man drauf ist. Wenn man 2-3 Mal in der Woche in rauhen Mengen Amphetamine zu sich nimmt vergeht so eine Woche ziemlich schnell. Das rechnet sich dann hoch und zack ist man schon seit 15 Jahren dabei und wenn man überlegt, was hast du in der Zeit alles gemacht, was hast du erreicht? Im Endeffekt bin ich auf der Stelle getreten seit 15 Jahren kein bisschen beruflich wie seelisch weitergekommen. Geistig und körperlich sogar immer mehr abgenommen. Ich bin zu der Erkenntnis gekommen, dass ich einfach nicht weiterkomme im Leben, wenn ich Drogen nehme. Im Gegenteil, ich habe das Gefühl ich entwickel mich zurück. Ich habe kein Bock irgendwann als alter Mann, der auf sein Leben zurückblickt die Gewissheit erlangt, sein Leben vergeudet zu haben. Jetzt habe ich schon 15 Jahre weggeschmissen und wenn ich nochmal so weitermache, nochmal 15 Jahre drauf bin ich schon 50 und wenn ich bis dahin das Ruder nicht umgerissen habe, komme ich sogar noch mit 50 ins Grab durch einen Herzinfarkt und so will niemand sterben. Ich möchte auf ein Leben zurückblicken können als alter Mann, wo ich ein zufriedenes, beruhigendes Gefühl bekomme. Und je länger man Drogen nimmt, desto unzufriedener wird man irgendwie.