Baue seit Wochen einen Rückfall nach dem anderen

Hallo Leute,

Ihr habt soviel interessante Sachen geschrieben, dass das den Rahmen sprengen würde, wenn ich auf jeden einzelnen einginge. Deswegen schreibe ich mal einfach so aus meiner Perspektive. Es überrascht mich positiv, wenn sich soviele Menschen zu meinem Problem äußern, sich die Zeit nehmen meine Geschichte zu lesen und dann auch noch so ausführlich dazu was schreiben. Das gibt mir das Gefühl mit meinem Problem nicht allein zu sein. Durch das Forum hat man einfach die Möglichkeit viel mehr Menschen zu erreichen, als im realen Leben. Ihr seid ja alle eigentlich fremd für mich, ich kenne niemanden persönlich und trotzdem schaffe ich es, dass relativ viele von Euch auf meine Geschichte eingehen. Wievielen Menschen im realen Leben, die ich nicht kenne, könnte ich auf der Straße antreffen und erzählen, dass ich ein Drogenproblem habe, die dann auch noch interessiert antworten würden. Ich glaube, da gäbe es niemanden. In der "realen" Gesellschaft ist man ja sowieso unten durch, sobald die Leute wissen, dass man Drogen nimmt. Man wird schief angeschaut, man wird nicht mehr so respektiert von anderen, man wird abgestempelt und man gehört quasi zum Abschaum der Gesellschaft. Jedenfalls wird man genauso von der allgemeinen Öffentlichkeit wahrgenommen.

Für mich ist jeder Konsum von Drogen nur ein hilfloser Schrei nach Liebe oder Geborgenheit. Jemand der sich dazu entscheidet Drogen zu nehmen, tut dies nicht mit der Absicht sich kaputt zu machen oder in der Gesellschafts-Hierarchie abzusinken, sondern einfach nur um sich gut zu fühlen, weil ihm irgendwas fehlt. Er denkt, er könnte sich damit was gutes tun. Es gibt keinen Menschen auf der Welt, der anfängt Drogen zu nehmen, um sich irgendwie schlecht zu fühlen. Niemand will sich schlecht fühlen. Jedes Lebewesen in diesem Universum hat das Grundbedürfnis sich gut zu fühlen. Und Drogen fühlen sich eben im ersten Moment gut an. Gerade diese aufpushenden, chemischen Drogen wie Crystal, Amphetamine oder Kokain bewirken bei der ersten Einnahme ein so hohes Glücksempfinden + eine so hohe Leistungssteigerung + ein so hohes Selbstwertgefühl wie keine andere Droge. Am Anfang ist das noch alles schön und gut, am Anfang braucht man auch wirklich gar nicht viel, um einen extrem positiven Effekt zu erzielen, aber nach sehr kurzer Zeit gewöhnt der Körper sich an die Droge, sodass man die Dosis erhöhen immer wieder erhöhen muss und nach jahrelangem Dauerkonsum kann man nie mehr so gut draufkommen, wie beim allerersten Mal, selbst, wenn man sehr hohe Dosen zu sich nimmt. Das erste Mal bleibt wirklich noch am allerschönsten, wenns um Drogen geht und jeder der regelmäßig Drogen nimmt rennt eigentlich immer dem ersten Rausch hinterher, er nimmt immer mehr um noch einmal die Wirkung des ersten Rauschs zu erfahren, der aber nie mehr kommen wird. Doch bis ein Konsument diese Erkenntnis erlangt ist es meisten schon "zu spät", wer einmal jahrelang regelmäßig Drogen genommen hat, kommt nur noch selten davon weg. Guckt Euch die Rückfallstatistiken doch mal an, 9 von 10 Süchtigen können einfach nicht mehr dauerhaft clean werden. Und je länger man Drogen nimmt, desto schwieriger wird es damit aufzuhören.

Bis jetzt gehöre ich zu den 9 von 10 Menschen, die immer wieder rückfällig werden und wenn ich wirklich total ehrlich zu mir und euch sein will, dann gehöre ich sogar zu den Menschen die nicht nur hin und wieder MAL rückfällig werden, sondern immer wieder in einen Dauerkonsum gefangen sind. Irgendjemand hatte hier gefragt, wie ich es geschafft habe 1 Jahr clean zu gewesen zu sein. Die Antwort lautet: durch Zwang von außen. Durch einen richterlichen Beschluss zur Unterbringung in einer geschlossenen Einrichtung. Alleine in Freiheit hätte ich das niemals geschafft. Ich bin einer von denjenigen, die schon bei der ersten Nase Amphetamin sofort (ich will nicht sagen 'ein Leben lang', denn ich habe immer noch die Hoffnung, dass ich irgendwann für immer die Finger davon lassen kann) süchtig geworden sind. Mittlerweile konsumiere ich Amphetamine seit 15 Jahren, ziehe von dieser Zeit des Konsums jeden einzeln Tag ab, an dem ich wirklich nix genommen habe, komme ich immer noch auf 12-13 Jahre. Clean sein hört sich immer so toll an, man muss sich wirklich gut dabei fühlen endlich clean zu sein, denken Außenstehende, aber in Wahrheit ist es mega hart und man kämpft jeden Tag aufs neue damit nicht rückfällig zu werden. Gerade die erste Zeit ist die härteste und damit meine ich Monate sogar JAHRE müssen vergehen, wo man komplett clean sein muss, damit sich das Gehirn wieder erholt hat und man wieder der alte sein kann. Ich müsste 5 Jahre glaube ich komplett auf Drogen verzichten bis ich mich von allen negativen Begleiterscheinungen, die der Dauerkonsum von Amphetaminen mit sich bringt, erholen kann, aber ich halte noch nicht mal eine ganze Woche aus. Selbst als ich 1 Jahr unter Zwang clean war, habe ich mich nicht ganz geheilt gefühlt, hatte immer noch starke soziale Ängste, hatte ein erhöhtes Ruhe- und Schlafbedürfnis, meine verbalen Fähigkeit waren auch noch total reduziert und meine Belastbarkeit war auch nicht mehr so auf dem alten Level. Was ich am schlimmsten fand, waren bzw sind diese sozialen Ängste, die selbst nach einem Jahr Abstinenz fast kein bisschen abgenommen haben. Durch den Langzeitkonsum von Drogen bin ich wirklich zu einer ängstlich-vermeidenden Persönlichkeitsstörung gekommen. Erst durch den Konsum von Cannabis angefangen mit 14-15, also das Alter, wo man mitten in der Pubertät steckt, dann kam mit 16 das erste Mal Extasy aber nie so wirklich regelmäßig genommen und dann mit 18/19 das erste Mal Pep also Amphetamine, kurz danach kam Crystal, Koks und eine Phase lang auch öfter Extasy und immer den Joint hinterher, um "runterzukommen". Dann ne Zeit lang nur Ampehtamine ohne Cannabis, ab und zu mal Koks und dann kam die längste Zeit mit nur noch Amphetamine und immer Cannabis hinterher, um runterzukommen. Seitdem ich nur noch schlechte Erfahrungen mit Cannabis gemacht habe, habe ich wirklich kein Verlangen mehr danach und darüber bin ich froh. Jetzt nehme ich wirklich "nur noch" Amphetamine und mitterweile mache ich aber auch nur noch schlechtere Erfahrungen damit. Ich fühle mich irgendwie nur noch negativ gestresst, wenn ich Pep genommen habe. Das kommt daher, dass ich schon wieder zu lange zu oft in zu kurzen Abständen konsumiere. In der Woche 2-3 mal und an den Tagen an denen ich nichts nehme, liege ich wirklich nur noch im Bett. Wenn ich wieder komplett auf Null bin und schon eine Nacht und den ganzen Tag geschlafen habe, weil ich ja zuvor 1 Nacht durchgemacht habe und es wieder Nacht wird, wo ich wieder schlafe, bin ich am Tiefpunkt meines seelischen Gemütszustands angelangt. Irgendwann kann ich einfach nicht mehr schlafen und das Rumliegen wird immer unbequemer, aber trotzdem habe ich keine Kraft aufzustehen. Sobald dieser Punkt erreicht ist, überlege ich mir wieder was zu besorgen, damit ich nicht die ganze Zeit im Bett liegen muss. Ich fühle mich dann ohne Pep so elendig im Arsch wie sonst was und klar, wenn man sich schon so scheiße fühlt sollte man eigentlich die Finger davon lassen, weil man macht es durch den erneuten Konsum nicht gerade besser, im Gegenteil, man verstärkt dieses negative Gefühl eigentlich noch umso stärker je eher man wieder was einnimmt. Mitterweile fühle ich mich ganz mies nur noch, wenn ich draufkomme, meine Seele tut dann irgendwie nur noch weh, das ist ganz viel negativer Stress für meinen Körper. Wenn ich nur noch schlechte Erfahrungen mit dem Konsum von Pep mache, dann müsste ich doch irgendwann damit aufhören oder? So war es ja bei Cannabis, ich habe lange Zeit nur noch schlechte Erfahrungen mit Gras gemacht, bis ich komplett und für immer die Finger davon gelassen habe. Ich habe gar nicht mehr das Bedürfnis Gras zu rauchen, weil ich genau weiß, ich fühle mich dann schlechter als vorher. Und jetzt bei Amphetaminen genau dasselbe: Ich mache nur noch negative Erfahrungen mit Pep, fühle mich nur noch beschissen gestresst unter PepKonsum, dass ich eigentlich die Finger davon lassen müsste, aber das tükische ist ja bei dem Aufputschzeugs wie Amphetamine, dass die Tage danach ziemlich beschissen sind und bei Gras war das bei mir nie der Fall. Am nächsten Tag war immer wieder alles normal, wenn ich vorher Gras geraucht habe, hatte ich sowas wie einen Entzug eigentlich gar nie gehabt. Aber der Entzug von Amphetaminen ist total hart finde ich. Aber gestern war ich wieder im Rückfallmodus und habe mich wieder so scheiße gefühlt, als ich drauf war, dass ich mir geschworen habe, für immer damit aufzuhören. Ich mache Schluss damit, es bringt mir einfach nichts positives mehr. Lieber liege ich ein paar Tage ungemütlich im Bett und komme dann langsam wieder auf die Beine, als dass ich depressiv auf Pep bin. Das war die reinste Hölle. Die ganze Zeit im Bett liegen, selbst wenn man nicht mehr schlafen kann, kommt der Hölle zwar nah, aber dieses beschissen drauf-sein auf Amphetamine ist noch einen Tick schlimmer irgendwie.

Irgendwie habe ich mich insgesamt viel besser gefühlt in der Zeit als ich noch keine Drogen genommen habe und daran halte ich mich fest. Lieber gehe ich ein paar Jahre clean durch die Hölle, um dann wieder normal zu sein, als ein lebenlang mit Drogen. Das zweite ist viel schlimmer und das kann dir jeder Dauerkonsument auch sagen, nur haben die meisten einfach keine Kraft das durchzustehen. Drogen machen einen hässlich auf Dauer von Innen und Außen, nur der Betroffene gelangt meistens erst dann zu der Erkenntnis, wenn es zu spät ist und bei mir habe ich noch nicht das Gefühl, dass es wirklich schon zu spät ist. Ich meine ich komme mir mit 35 schon relativ alt vor, aber in Wirklichkeit ist man mit 35 noch total jung oder nicht? Und die Zeit vergeht so schnell, wenn man drauf ist auf Amphetamine, da ist ein Tag im Nu verflogen und so geht das jedes Mal, wenn man drauf ist. Wenn man 2-3 Mal in der Woche in rauhen Mengen Amphetamine zu sich nimmt vergeht so eine Woche ziemlich schnell. Das rechnet sich dann hoch und zack ist man schon seit 15 Jahren dabei und wenn man überlegt, was hast du in der Zeit alles gemacht, was hast du erreicht? Im Endeffekt bin ich auf der Stelle getreten seit 15 Jahren kein bisschen beruflich wie seelisch weitergekommen. Geistig und körperlich sogar immer mehr abgenommen. Ich bin zu der Erkenntnis gekommen, dass ich einfach nicht weiterkomme im Leben, wenn ich Drogen nehme. Im Gegenteil, ich habe das Gefühl ich entwickel mich zurück. Ich habe kein Bock irgendwann als alter Mann, der auf sein Leben zurückblickt die Gewissheit erlangt, sein Leben vergeudet zu haben. Jetzt habe ich schon 15 Jahre weggeschmissen und wenn ich nochmal so weitermache, nochmal 15 Jahre drauf bin ich schon 50 und wenn ich bis dahin das Ruder nicht umgerissen habe, komme ich sogar noch mit 50 ins Grab durch einen Herzinfarkt und so will niemand sterben. Ich möchte auf ein Leben zurückblicken können als alter Mann, wo ich ein zufriedenes, beruhigendes Gefühl bekomme. Und je länger man Drogen nimmt, desto unzufriedener wird man irgendwie.
 
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Ich habe aufgehört mich selbst zu lieben, ich bin nicht mehr so im Reinen mit mir und das ist der Grund, warum jede Beziehung zu einem anderen Menschen zum Scheitern verurteilt ist, denn solange man sich selbst nicht akzeptiert, kann man auch keinen anderen Menschen akzeptieren. Warum ich mich selber nicht mehr so mag? Na weil ich Drogen nehme, weil ich nicht arbeiten gehe, weil ich nur noch alleine bin, weil ich keine Hobbys mehr habe, das ist normal, jeder der Drogen nimmt, gleichzeitig nicht arbeiten geht, die meiste Zeit nur alleine ist und keine Hobbys mehr hat, das ist sowas von normal dass man dann kein Selbstwertgefühl mehr hat. Ich brauche mich gar nich wundern und denken dass das schon immer so gewesen ist. Nein kein Mensch kommt so auf die Welt, kein Mensch kommt mit einem niedrigen Selbstwert auf die Welt. Erst als ich mit Drogen angefangen habe, kam eins zum anderen und das auf so heimtükische Art und Weise, die man sich nur vorstellen kann, zu schleichend. Jeder der früher mitgekifft hatte im Alter von 15-18 und dann aufhörte, kam im späteren Leben viel besser zurecht, beruflich und seelisch wie körperlich als, diejenigen die weitergemacht haben. Diejenigen, die weitergemacht haben , die meisten von denen haben dann angefangen härtere Drogen zu nehmen und die meisten davon haben im späteren Leben nichts bis nicht viel erreicht.

Ich will endlich wieder zu den Gewinnener gehören, aber solange ich weitermache gehöre ich immer zu den Losern. Das habe ich so satt, soooo satt Leute, was muss denn noch alles passieren in meinem Leben, damit ich wie bei Cannabis endlich auch mit dem Pep aufhören kann? Ich muss mich einfach mal richtig mies fühlen auf Pep und das passiert ja in letzter Zeit auch nur noch. Ich glaube ich bin kurz davor endgültig aufzuhören.

Lieber ein schreckliches Ende als ein Schrecken ohne Ende, oder?
 
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Ich habe aufgehört mich selbst zu lieben, ich bin nicht mehr so im Reinen mit mir und das ist der Grund, warum jede Beziehung zu einem anderen Menschen zum Scheitern verurteilt ist, denn solange man sich selbst nicht akzeptiert, kann man auch keinen anderen Menschen akzeptieren. Warum ich mich selber nicht mehr so mag? Na weil ich Drogen nehme, weil ich nicht arbeiten gehe, weil ich nur noch alleine bin, weil ich keine Hobbys mehr habe, das ist normal, jeder der Drogen nimmt, gleichzeitig nicht arbeiten geht, die meiste Zeit nur alleine ist und keine Hobbys mehr hat, das ist sowas von normal dass man dann kein Selbstwertgefühl mehr hat. Ich brauche mich gar nich wundern und denken dass das schon immer so gewesen ist. Nein kein Mensch kommt so auf die Welt, kein Mensch kommt mit einem niedrigen Selbstwert auf die Welt. Erst als ich mit Drogen angefangen habe, kam eins zum anderen und das auf so heimtükische Art und Weise, die man sich nur vorstellen kann, zu schleichend. Jeder der früher mitgekifft hatte im Alter von 15-18 und dann aufhörte, kam im späteren Leben viel besser zurecht, beruflich und seelisch wie körperlich als, diejenigen die weitergemacht haben. Diejenigen, die weitergemacht haben , die meisten von denen haben dann angefangen härtere Drogen zu nehmen und die meisten davon haben im späteren Leben nichts bis nicht viel erreicht.

Ich will endlich wieder zu den Gewinnener gehören, aber solange ich weitermache gehöre ich immer zu den Losern. Das habe ich so satt, soooo satt Leute, was muss denn noch alles passieren in meinem Leben, damit ich wie bei Cannabis endlich auch mit dem Pep aufhören kann? Ich muss mich einfach mal richtig mies fühlen auf Pep und das passiert ja in letzter Zeit auch nur noch. Ich glaube ich bin kurz davor endgültig aufzuhören.

Lieber ein schreckliches Ende als ein Schrecken ohne Ende, oder?



Gut reflektiert. Dein Verstand ist in der Dauerschleife Drogen. Wirklich miese Sache.
Und du hast es richtig erkannt: Nur du selbst entscheidest ob du aufhörst. Du selbst entscheidest, ob du Herrscher über dein Leben bist oder es weiterhin den bewusstseinsverändernden Mitteln überlässt.

Beginne deine Gedanken zu beobachten, einfach nur beobachten, ohne zu bewerten. Und wenn Es dich wieder einmal denkt, kannst du einmal eigene Gedanken entstehen lassen, etwas was dir gefällt... Strand, Meer, einen Waldsee, ein schönes Auto. Was immer dir Zufriedenheit geben würde. Denke aber nicht " Ach wie schön wäre das Leben ohne Pepp."
Lenke dich selbst auf völlig neue Pfade. Nur so kann dein Gehirn neue Verknüpfungen bauen, ohne in der Dauerschleife festzuhängen.

Nur als Vorschlag.

Ich glaub du bist jetzt an einem Scheideweg und ich wünsche dir von Herzen viel Glück, auf dass du den von dir gewollten Weg beschreitest.

Alles alles Gute ❤️
 
Hallo!
Ich gratuliere dir zu deinen guten Vorsätzen.

Ich hatte mal einen Freund, dem habe ich mal geholfen von Cannabis loszukommen.
Anfangs hat er das Zeug zwar durch ein paar Flaschen Bier ersetzt, aber nach einer Woche war er davon befreit, auch vom Bier.

Er ist regelrecht erblüht, hat wieder ein paar Kilo zugenommen und sah wieder blendend aus. Vor allem hat er nicht mehr so gestunken, der Geruch von Cannabis ist fürchterlich.

Finde es auch schrecklich wie das Kraut verharmlost wird, Jugendliche die ewig dran hängenbleiben und an Schizophrenie erkranken, aber egal, dass ist eine andere Geschichte.

Beruflich gings bei ihm auch wieder bergauf, was ich so weiß hat er jetzt eine richtig liebe Familie.
Der war damals auch in deinem Alter.

Also gehs an du schaffst das, ich mach das Gleiche jetzt mit Schokolade, das ist mein Ersatz für Liebe :)
Hast du keine Freunde oder jemanden aus der Familie, bei dem du mal kurzzeitig bleiben könntest, bist du von den Drogen weg bist?

Such dir ein Hobby, was machst du gerne?

Du klingst, als wärst du eine sehr schlaue Person, du hast wirklich noch die Chance, etwas aus deinem Leben zu nachen.
Ergreife sie, irgendwann sind sie vorbei.

Liebe Grüße
Luna
 
Such dir ein Hobby, was machst du gerne?
Also als ich das eine Jahr clean war, war ich super motiviert jeden Tag joggen zu gehen, obwohl ich zwar nicht jeden Tag die volle Leistung geben konnte, hab ichs trotzdem jeden Tag wenigstens probiert. Wenn ich dann mal nach ein paar 100m nicht wollte bzw. konnte habe ich mich zwar geärgert, aber wenigstens habe ich es immer wieder probiert. Wenn ich dann mal meine Runde komplett gelaufen bin kam ich auf insgesamt 45 Minuten pures joggen ohne Pause und ich habe mich danach immer besser gefühlt als vorher. Der Körper hat auf natürliche Art und Weise Endorphine (Glücksgefühle) ausgeschüttet und das Erfolgserlebnis war da. Ich war immer ein bisschen stolz auf mich den ganzen Tag, wenn ich die 45 Minuten durchgehalten hatte. Und was mir noch Spaß gemacht hat war Bücher lesen. In dem Jahr als ich clean war habe ich insgesamt 5 Bücher gelesen. Eins war über 600 Seiten lang, 3 waren so um die 300-400 Seiten lang und eins war etwas kürzer und mit vielen Bildern. Aber es hat mich bei Laune gehalten und dann konnte ich mich auch noch gut mit Computerspielen beschäftigen. Jedenfalls hatte ich meine Hobbys gehabt, als ich clean war.

Mittlerweile bin ich ja wieder im Dauerkonsum und habe momentan gar nix was mir Spaß macht, seitdem ich wieder angefangen Pepp zu nehmen habe, habe ich auch mit dem Joggen und dem Lesen aufgehört. Kann mich auch nicht mal mehr für ein gutes Computerspiel begeistern. Ich liege einfach nur noch rum, versuche zu schlafen, wenn ich komplett nüchtern bin. Da ist dann nichts mit Joggen oder lesen. Selbst wenn ich dann wieder was nehme und ich nehme zur Zeit "nur" Pepp, kann ich mich noch nicht mal fürs Joggen oder lesen begeistern. Ich bin dann auch nur noch eher passiv als aktiv, gucke den ganzen Tag irgendwelche Filme liegend im Bett, habe keine Lust mit anderen Menschen zusammen zu sein. Ach an solchen Tagen, wenn ich wieder mal auf Null bin mit meinem Konsum, also dann wenn der Entzug beginnt, ist mir jede noch so kleine Tätigkeit zu viel, das Zähneputzen, das Essen machen, das Anziehen oder das Einkaufen gehen. Menschen werden mir dann auch zuviel und zu den Arbeitstherapien muss ich mich auch jedes Mal komplett zwingen, ich muss mich dann richtig überwinden daran teilzunehmen obwohl es zur Zeit nur 3x eine Stunde pro Woche ist. Mir ist einfach alles zuviel dann, die erste Zeit, wenn ich nix mehr nehme. Das ist typisch für den Entzug von Amphetamin. Ich bin einfach nur depressiv und habe somit momentan keine Hobbys mehr. Als ich clean war das eine Jahr und gerade nicht joggen gewesen bin oder nicht gelesen habe oder kein Computer gezockt habe, konnte ich mich jedenfalls immer für 1-2 Filme begeistern jeden Tag, die ich auch dann bis zum Schluss konzentriert geschaut habe (Selbst wenn der Film nicht so gut war). Jetzt kann ich das gar nicht mehr im nüchternen Zustand, mir fehlt die Konzentration. Selbst eine Serie, die ich immer gerne geguckt habe kann ich nicht gucken, wenn ich auf Entzug bin.

Bei einem AMphetamin-Entzug ist es bei mir nicht mit einer Woche getan. Nach einer Woche fange ich erst langsam an mich einigermaßen normaler zu fühlen, aber so ganz erholt habe ich mich dann noch nicht. Bei Gras mag das anders aussehen, Gras ist immerhin noch pflanzlich und verträglicher für das Gehirn was den Entzug angeht, aber Chemische Drogen wie AMphetamin greifen ganz massiv in den Gehirnstoffwechsel ein. Bei einem Amphetamin Rausch werden 100x stärker Dopamine im Gehirn ausgeschüttet, das ist ein regelrechtes Serotonin-Feuerwerk im Gehirn so ein ordentlicher PeppKonsum. Zwar macht Cannabis auch in der Regel immer euphorisch, aber es entzieht dem Körper nicht so viel Energie wie bei Amphetaminen, außerdem kann man auf Cannabis immer nachts schlafen, man kann essen und trinken aber bei einem guten PeppRausch kann man die erste Nacht mal so garnicht schlafen, selbst Stunden nach der Einnahme von Pepp kann man nicht zur Ruhe kommen und man isst nichts und trinkt nichts, weil das alles unterdrückt wird. Das ist das gefährliche am Pepp. Die Nasen Bären haben schon ein komisches Schlafverhalten, manchmal ist man 3 Tage wach je nach dem wie gut das Pepp ist und wieviel man hat. Man hat keinen Hunger am 1. Tag isst man so gut wie garnichts. Manchmal habe ich 2 tage lang nix getrunken und nix gegessen und nicht geschlafen. Deswegen finde ich ist in meinen Augen so ein Dauerkonsum von Pepp viel härter wegzustecken als CannabisKonsum und ich rede nur vom ENtzug. Klar können die akuten Nebenwirkungen von Gras auch schlimme PSychosen sein, aber die Langzeitschäden von Amphetaminen sind in der Regel wesentlich schlimmer als die von Cannabis.
 
Wow.. ich wäre schon froh, wenn ich 5 Minuten Joggen könnte :) das ist allerdings eine Leistung.

Nimm dir einen Stehkalender zur Hand und trage dir jeden Tag eine Kleinigkeit ein, die du erfüllen könntest und ziehs durch und am Ende des Tages bist du stolz auf dich.

Außerdem hat jeder mal solche Tage, wo er absolut keine Lust hat etwas zu tun, ist eben so.. mußt du?

Auch das mit den Leuten ist normal, vielleicht bist du Hochsensibel, ich bin auch nicht gerne unter Menschen, die meisten kosten mir Kraft und Energie.
Hauptsache ist, du ißt eine Kleinigkeit.

Cool, du kennst dich mit den ganzen Substanzen aus, schon mal überlegt in die Suchtberatung zu gehen,
wenn du den Entzug geschafft hast?
Was ist Pepp überhaupt, noch nie gehört??

Was sind deine Ziele was willst du überhaupt erreichen?

Hast du schon mal pflanzliche Dinge probiert? Baldrian oder Johanniskraut.
Fürn Serotoninpush.. 5HTP Kapseln?
 
Hallo allerseits,

Im Juni 2019 wurde ich durch einen richterlichen Beschluss zum X. Male in die Psychatrie eingewiesen. Die Diagnose: drogeninduzierte Psychose. Das erste Mal war ich 2005 in psychatrischer Behandlung durch einen 6-wöchigen Beschluss. 14 Jahre lang war ich so gut wie jedes Jahr 1x in psychatrischer Behandlung, davon war ich vielleicht 2Mal freiwllig zum Entzug dort, aber sonst bekam ich in der Regel immer einen richterlichen Beschluss von 6 Wochen. Die Psychosen wurden immer heftiger. Zuletzt im Sommer 2019 hatte ich Wahnvorstellungen gehabt, dass man mich auf übelste Art foltern wollen würde. Um dieser Folter zu entgehen hatte ich 2 Selbstmordversuche probiert. Einmal wollte ich kopfüber vom Dach meines alten Hauses springen. Als ich mich das nicht getraut hatte, habe ich mir mit einem Küchenmesser die Pulsadern aufgeritzt und dabei 1l Blut verloren. Gott sei Dank bin ich dabei nicht draufgegangen. Ich hatte nicht das Bedürfnis gehabt zu sterben, alles nur um einer vermeintlichen Folter zu entgehen. Habe daraufhin die Wohnung verloren. Der Richter und der Arzt entschied sich daher für eine geschlossene Unterbringung für ein Jahr. Nach 11 Monaten wurde der Beschluss vorzeitig aufgehoben und ich kam in eine offene Wohnform an der Ostsee. Dort war ich 5 Monate, jetzt wohne ich in Essen viel näher bei meiner Familie in einer betreuten Wohnform. Ich war über ein Jahr clean von Amphetaminen, doch so eine Drogenabhängigkeit kann sehr hartnäckig sein.
Habe hier in Essen eine junge Frau kennengelernt, die mit Amphetaminen dealt. Einmal habe ich bei ihr was geholt und seitdem baue ich einen Rückfall nach dem anderen. Das ist wie ein Teufelskreis. Die Droge treibt einen dazu immer mehr zu wollen. Ich merke zunehmend wie meine Energie nachlässt. Komme ohne Amphetamin schwer aus dem Bett, habe hier zwar Arbeitstherapie, aber merke ohne Amphetamine bin ich einfach zu lustlos und schnell erschöpft. Das war bestimmt schon der 10. Rückfall seit 2 Monaten.
Dabei geht auch einfach zu viel Geld drauf. Gestern habe ich an einem Tag 4g Amphetamine konsumiert und bin jetzt hellwach. Wenn ich um 9 Uhr Morgenrunde habe, werde ich das meiner Betreuerin sagen. Ich werde aber nur von einem Rückfall erzählen, um meinen Platz hier nicht zu gefährden. Sry wenn ich zu viel schreibe, aber habe gerade niemanden um diese Uhrzeit mit dem ich reden kann. Ich nehme Amphetamine um mich fitter zu fühlen, selbstbewusster zu sein und um die innere Leere zu füllen. 3 Therapien habe ich schon hinter mir, aber bin immer wieder rückfällig geworden. Ich weiß genau, wenn ich wieder ausgeschlafen habe, kommt der depressive Teil und der geht nicht mal eben nach 3 Tagen wieder weg.
Wenn ich nüchtern bin, bin ich total unkommunikativ, antriebslos und emotionslos. Habe kein Selbstvetrauen und eine soziale Phobie entwickelt. Wer kann mir helfen?!

Danke Dir für die Offenheit :)
 
Auch das mit den Leuten ist normal, vielleicht bist du Hochsensibel, ich bin auch nicht gerne unter Menschen, die meisten kosten mir Kraft und Energie.
Ich bin auch nicht gerne lange unter Menschen, hab aber auch nicht so das Bedürfnis lange unter Menschen zu sein. Am sympathischsten finde ich Menschen, die nicht so viel reden. Das überfordert mich, wenn ich unter Menschen bin und die ganze Zeit ohne Punkt und Komma geredet wird. Denke dann zu viel darüber nach, was gesagt wird und wie etwas gesagt wird. Ich glaube ich bin auch sensibler eingestellt als der Durchschnitt.

Cool, du kennst dich mit den ganzen Substanzen aus, schon mal überlegt in die Suchtberatung zu gehen,
wenn du den Entzug geschafft hast?
Nein darüber habe ich noch nie nachgedacht, ich weiß nicht, ob ich sowas machen wollen würde. Die Idee an sich ist aber ganz gut.

Was ist Pepp überhaupt, noch nie gehört??
Pepp ist der Umgangsname für Amphetamine. Amphetamine ist eine synthetisch hergestellte Substanz, die ähnlich wie Kokain oder Crystal wirkt. Irgendein ausländischer Forscher aus dem 19. Jahrhundert hat diese Substanz damals zum ersten Mal mehr oder weniger zufällig hergestellt, da war aber deren Wirksamkeit gar nicht bekannt. Dann hat man irgendwann rausgefunden, dass, wenn man diese Substanz konsumiert, extrem wach ist, geistige und körperliche Leistungsfähigkeiten sind deutlich gesteigert, man hat kein Hunger- oder Durstgefühl. Ich glaube die erstmals größte Verbreitung kam im ersten Weltkrieg für die Soldaten, weil sie einfach schneller in der Angriffs- und Fluchtbereitschaft waren, sie konnten locker mal eine ganze Nacht nicht schlafen bzw nichts essen oder trinken oder mehrere Nächte/Tage und waren immer noch total fit für den Krieg. Viele sind aber früher oder später daran kaputt gegangen, waren total abgemagert, hatten eine Psychose bekommen oder waren abhängig davon. Amphetamin oder umgangssprachlich Pepp ist eine rein chemische Substanz, weißes Pulver, dass man durch die Nase zieht. Pepp ist in der Regel immer weiß, manchmal aber auch gelblich oder pink angehaucht und man bekommt es auf der Straße in einem Reinheitsgrad von 5% - 90% . Früher waren es mehr trockene Steinchen die man bekam heute ist es eigentlich nur noch Paste, die man noch trocknen lassen muss um sie nasal zu konsumieren. Man kanns aber auch spritzen dann muss es flüssig sein, aber das habe ich nie gemacht, ich habe es immer nur durch die Nase genommen, selten mal als sogenanntes "Bömbchen" geschluckt, da wickelt man trockenes oder nasses Pepp in ein Stück Taschentuch ein oder Zigaretten-Blättchen ein und schluckt es am besten mit Wasser runter direkt in den Magen. Da kommt die Wirkung aber nicht so schnell, wie nasal, am schnellsten ist immer die intravenöse Einnahme, aber wie gesagt, das war mir immer zu krass, ich hab Angst vor Spritzen. Bömbchen habe ich eigentlich nur gemacht, wenn die Nase zu war und nasal nicht ging. Das High bei einem Bömbchen kommt langsamer. Ich weiß nicht was schädlicher ist , ob zuerst der Magen kaputt geht oder die Nase, jedenfalls fühlt sich so ein Magenriss viel schlimmer an als, wenn die Nasenschleimhaut kaputt geht. Ein Magenriss ist ganz übel, extreme Schmerzen. Deswegen habe ich das Bömbchen nach einer Zeit sein gelassen, weil ich zu große Angst hatte vor einem Magenriss und Pepp ist eine aggressive Substanz, welche einen von innen auffrisst. In der Regel brennt es immer in der Nase, wenn man es nasal zieht. Manchmal zieht es durch den ganzen Schädel bis hinten an die Schädeldecke, je nachdem womit es gestreckt wurde oder welchen Reinheitsgrad es hat. Eigentlich brennt es immer ein bisschen. Schmeckt extrem bitter im Mund. Das Zeug wirkt ätzend auf der Haut oder an den Schleimhäuten, weil es total schnell durch die Haut in den Organismus einzieht.

Hast du schon mal pflanzliche Dinge probiert? Baldrian oder Johanniskraut.
Fürn Serotoninpush.. 5HTP Kapseln?
Wollte ich jetzt mal ausprobieren, habe was von einem pfanzlichen Zeug gehört das nennt sich Laif oder so, habs einmal gehört habe den Namen aber wieder vergessen, auf jeden Fall irgendwas mit Laif, das vom Arzt verschrieben werden muss. Johanniskraut in höher dosierter Tablettenform. Sagt dir das was Luna811?
 
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Danke für deine ausführliche Erklärung.
Was es schon alles gibt.
Und die verschiedensten Namen die es dafür gibt, schadet nicht wenn man sowas weiß, überhaupt wenn man mit Jugendlichen zu tun hat.

Klingt ganz so als wärst du auch Hochsensibel, vielleicht brauchst du deshalb immer irgendwelche Aufpushmitteln, weil die Leute so zerren

Nein von Laif habe ich noch nie was gehört.
Ich weiß nur ich habe einmal 5HTP Kapseln genommen, eigentlich nimmt man diese, damit man schneller einschläft.
Bei mir hat es das Gegenteil bewirkt, ich war total aufgewühlt und konnte nicht mehr ruhig liegen und hab das ganze Haus geputzt.
Für mich waren diese Kapseln schon der Horrortrip :)

Besser du gehst zum Arzt und lässt dir etwas Planzliches verschreiben, kostet nix und ist sicher besser als dieses chemische Zeug, sonst ruinierst dir noch den Magen.

Du schaffst das schon!!
 
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