Autor Otfried Preußler gecancelt

Wie sieht für Dich die nachträgliche Aufarbeitung aus?
Das Menschen, die mit der Naziideologie aufgewachsen sind und/oder im 3.Reich einfach keine Wahl hatten, das alles im Nachhinein reflektieren und im besten Fall ihre Weltanschauung verändern können, dass nicht weiter verdrängt und gelogen wird, sondern dass so etwas wie: "Damals konnte ich nicht anders, aber jetzt will ich nimmer so sein.", entstehen kann....
 
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Bei Günter Grass kam ja auch eher sehr schleppend und spät heraus, dass er mit 17 in der Waffen-SS war.
Das fand ich allerdings ganz anders als dieses hier, nämlich daneben, trotz des gleichen Alters.
Und zwar, weil Grass sich ständig auch als politischer Vordenker und Engagierter öffentlich in Szene gesetzt hat,
was Otfried Preußler ganz sicher nicht getan hat.
Aber wenn jemand so die Klappe aufreisst sein Leben lang und sich als reflektierter Gutmensch inszeniert, dann hm, also, von Grass hätte ich erwartet, dass er das früher, und kritisch distanziert natürlich, offen hätte machen sollen.

Aber naja, er war halt eine Waage- was will man erwarten. Er wollte gefallen, das toppt dann doch häufig die ansonsten
meterdick vor sich hergetragene Moral....
:D
Hat auch Reich-Ranicki immer an ihm kritisiert, dieses fishing for...
 
Er wollte gefallen, das toppt dann doch häufig die ansonsten
meterdick vor sich hergetragene Moral....
:D
Hat auch Reich-Ranicki immer an ihm kritisiert, dieses fishing for...
Zitat:
„Charlotte Knobloch (ehemalige Präsidentin des Zentralrates der Juden in Deutschland) sah das Bekenntnis von Grass als PR-Maßnahme an und sagte: „Die Tatsache, dass dieses späte Geständnis so kurz vor der Veröffentlichung seines neuen Buches kommt, legt […] die Vermutung nahe, dass es sich dabei um eine PR-Maßnahme zur Vermarktung des Werkes handelt.“ Der Journalist und Hitler-Biograf Joachim Fest äußerte sein Unverständnis, „wie sich jemand 60 Jahre lang ständig zum schlechten Gewissen der Nation erheben kann, gerade in Nazi-Fragen – und dann erst bekennt, dass er selbst tief verstrickt war.

Klaus Staeck, Präsident der Akademie der Künste, betonte, dass „das künstlerische Werk und auch seine politische und moralische Integrität auch nach seinem Bekenntnis außer Zweifel“ stünden.

Der Danziger Bürgermeister Paweł Adamowicz äußerte, dass das späte Bekenntnis von Grass nichts an der Qualität seiner Literatur und seinen Verdiensten für die deutsch-polnische Aussöhnung ändere. Auch das Nobelpreiskomitee schloss eine Aberkennung des Nobelpreises aus,“



 
Das Menschen, die mit der Naziideologie aufgewachsen sind und/oder im 3.Reich einfach keine Wahl hatten, das alles im Nachhinein reflektieren und im besten Fall ihre Weltanschauung verändern können, dass nicht weiter verdrängt und gelogen wird, sondern dass so etwas wie: "Damals konnte ich nicht anders, aber jetzt will ich nimmer so sein.", entstehen kann....
Lieben Dank für Deine Worte dazu...

Woran können wir hier und auch andere nun erkennen, beim Lesen solcher Threadtitel und Artikel wie in dem Fall hier, ob der oder die Menschen bereits darüber reflektiert haben und auch ihre Weltanschauung darüber verändert haben?

Nachfragen wäre da eine Möglichkeit... bzw. recherchieren.

In diesem Fall hier ist es aus meiner Sicht ersichtlich, da sich O. Preussler selbst in einem seiner Bücher darüber reflektierte. Seine Geschichte darin erzählte, dass er sich als Jugendlicher in diesem Wahnsinn verstrickte/verwickelte.
Durch Selbstreflektion ist dies dann erkennbar...

Doch können das die Menschen, die dies anders sehen (wollen)... sich auch selbst reflektieren?
Vielleicht verdrängen diese ja etwas oder belügen sich gar selbst, ohne sich dessen bewusst zu sein oder auch es sich nicht bewusst machen zu wollen?

Ich wünsche diesen Menschen inneren Frieden mit sich selbst.
So kann auch der Frieden im Außen entstehen. Zudem Verständnis, ob nun mit den Menschen oder auch Situationen.
Vergebung... sich selbst und auch anderen vergeben.

Eine Herausforderung... doch durchaus machbar...
 
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..... Ein Mord der nicht existent ist, kann nicht verjähren. Insofern hättest du mir deinen unwahren Einzeiler ersparen können.

Hau mal nicht so auf den Putz.
Dir sind auch schon (just in diesem Thread) Irrtümer unterlaufen.
Es war also kein tatsächlicher Mord, sondern eine "Ritualmordlegende" aus dem 15. Jahrhundert.

Unbegreiflich ist mir, dass ein Dorf noch immer "Judenstein" heißen darf.

Hat der Ort denn den Wunsch, seinen Namen zu ändern?
 
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