Außerkörperliche Erfahrungen

Ich gebe zu, dass ich Deine Meinung zum Thema nicht ganz verstanden habe; denkst Du, dass Dein Selbst identisch ist mit Deinem Gehirn bzw. dass Dein Bewusstsein nur eine Funktion oder ein Produkt von diesem ist? Oder handelt es sich beim menschlichen Sein aus Deiner Sicht um mehr als nur um eine mehr oder weniger gut funktionierende Biomaschine?
Ich denke mal vor allem, daß unser Bewußtsein unterschiedliche Formen oder Stufen von Körperlichkeit aufweist. Und genauso ist es mit der Außerkörperlichkeit.

Ein Nahtoderlebnis ist für mich bei dem, was ich davon weiß, keine außerkörperliche "Erfahrung". Denn eine Erfahrung verlangt bestimmte Prozesse: die Wahrnehmung von etwas und dann sein Vergleichen mit Anderem, sein Bewerten und die Reflektion, was die Erfahrung bedeutet. Erfahrung ist also stets mit Lernen verbunden oder bietet einen Anlaß dazu.

Wahrnehmung als Solche dagegen findet einfach so statt, ohne daß dabei eine Erfahrung stattfinden müßte. Nicht, wenn wir den Erfahrungsbegriff etwas grösser betrachten und uns gestatten, daß wir zunächst mal in kurzer Zeit Erkenntnisse haben können und dann in grösseren Zeiträumen daraus unsere Erfahrungen gewinnen (können, wenn wir unsere Erkenntnisse reflektieren und sie laufend in Frage stellen.)

Bei den Berichten vom Nahtoderlebnis handelt es sich in meinen Augen eher um Ein- und Austrittserlebnisse als um außerkörperliche Erfahrungen. Solche Austrittserlebnisse - über sich schweben und die umliegenden Räume bereisen, das Licht entdecken und in es hinein gehen wollen - sind wie erwähnt sehr häufig auch ohne eine vitale Bedrohung des Nervensystems stattfindende Phänomene. Wir wissen, daß während der Meditation diese Wahrnehmungsvorgänge mit der Ausschüttung von Hormonen einhergehen und daß sich die Ausschüttung von Hormonen mit dem Entstehen dieser Wahrnehmungen gegenseitig bedingen. Sie stehen in einer Wechselwirkung zueinander. Es ist also für mich nur naheliegend anzunehmen, daß auch beim Tod eine Hormonausschüttung geschieht, die uns dann unsere außergewöhnlichen Wahrnehmungen erleben lassen. Und genau dies wissen wir ja auch, daß eben dies geschieht. Das Bewußtsein erlebt ein "Notfallprogramm", damit es nicht unangenehmere Signale des Körpers wahrnehmen muß. Man könnte das Notfallprogramm auch Vaterprogramm nennen - um den Aspekt des göttlichen Eindrucks, den das Ganze dann macht, zu betonen. Man kann sich dem aber eben genauso gut ohne den Tod im Nacken nähern, vermutlich sogar besser, weil wach.


Wenn ich jetzt z.B. reise, dann mache ich eine Astralkörpererfahrung. Hoffentlich. Denn am Anfang nehme ich den Körper ja vielleicht gar nicht wahr und denke, ich wäre außerkörperlich. Bin ich ja aber nicht, bin astralkörperlich und kann mich astralkörperlich genauso bewegen wie im feststofflichen Körper. Es geht alles nur fluider und müheloser. Aber eine astrale Erfahrung ist natürlich eine körperliche Erfahrung - man sieht es auch daran, daß diese Erfahrung in einer Welt stattfindet. Eine Welt kann nur entstehen, wenn viele Kompromisse geschlossen werden und eigentlich ein aus der Realität bekanntes Programm bedient wird: die Körperlichkeit.

Außerkörperlichkeit ist da für mich anders. Da habe ich nichts, was sehen könnte oder hören oder riechen, schmecken, sich bewegen oder auch sich erinnern, was eben noch war. Für alle diese Dinge würde ich meine Körperlichkeit benötigen so, wie ich sie als Mensch kenne. Ich kann dort auch nicht fliegen, denn auch Fliegen bedarf eines Körpers und kann keine außerkörperliche Erfahrung sein. Es ist vielleicht eine phantastische Erfahrung, aber keine außerkörperliche.

Der Mensch kann sehen, weil er Augen hat. Verläßt er seinen Körper, dann kann er nicht mehr sehen - weder physisch noch psychisch. Er verliert ja eben seine Sinne, wenn er "geht".

Von daher müßten wir hier unter dem Threadtitel vielleicht anders herangehen. Weniger egoisch vielleicht. Wenn wir uns mal daran erinnern, wo wir nicht egoisch sind, dann kann uns vielleicht ein Kontakt mit einer Außerkörperlichkeit gelingen. Aber vorher wird das nichts werden, meine ich.

nuja. Mal sehen.

lg
 
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Im ersten Video 0:10 versetzt eine Schamanin einen Mann in einen bestimmten Zustand der Außerkörperlichkeit. Interessant ist auch, was sie darüber so alles erzählt. Sehr authentisch das alles. Ich frag mich wie sie das macht. Es ist ja schon sehr schwer überhaupt sich selbst mal in einen solchen Zustand zu versetzen.


 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Im ersten Video 0:10 versetzt eine Schamanin einen Mann in einen bestimmten Zustand der Außerkörperlichkeit. Interessant ist auch, was sie darüber so alles erzählt. Sehr authentisch das alles. Ich frag mich wie sie das macht. Es ist ja schon sehr schwer überhaupt sich selbst mal in einen solchen Zustand zu versetzen.



Danke,
das war wirklich sehr beeindruckend und hat mich berührt.
 
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Im ersten Video 0:10 versetzt eine Schamanin einen Mann in einen bestimmten Zustand der Außerkörperlichkeit. Interessant ist auch, was sie darüber so alles erzählt. Sehr authentisch das alles. Ich frag mich wie sie das macht. Es ist ja schon sehr schwer überhaupt sich selbst mal in einen solchen Zustand zu versetzen.

Ich würde es einfach Trance nennen.

Wie sie das macht...ganz grob gesagt mit Gabe, Ausbildung, Können, Disziplin, Mut.

Ich hab sie mal ein ganzes Wochenende erlebt....:)....danke fürs dran erinnern

geh einfach mal hin....;)
 
Danke,
das war wirklich sehr beeindruckend und hat mich berührt.


Pfffff, nicht ohne...hat mich zuallererst irritiert , auch mit den Gedanken , nau was soll das? Dann hat es mich erschreckt, besonders als es hieß , das er sterben könnte...und dann die Interviews berührt .......ja, nicht ohne....

LG:)
 
Dann hat es mich erschreckt, besonders als es hieß , das er sterben könnte...

Streng genommen war er ja temporär tot - mit dem Geist entrückt worden. Der Körper stirbt aber niemals nur durch eine solche Erfahrung. Der Körper ist ja daran eigentlich kaum beteiligt.
 
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Lol. Neuerdings höre ich im Auftakt vor einer akE immer eine Geige spielen - aber die spielt die total "schief". Das ist irgendwie gruselig.
 
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