Ausländer und Gastarbeiter

Lieber Lifthrasir,


du hast hier tolle antworten bekommen und meine ist vieleicht für viele dann doch etwas zu banal. Aber ich denke du bist an einen Punkt gekommen wo du dich irgendwie entscheiden musst, vielleicht auch mit Kompromissen!!!
Mein Rat lieber Lifthrasir höre auf dein Herz und dann entscheide dicht!!!

Lg Fee:trost:
 
Werbung:
hi, ich bin ebenfalls deutsche und lebe seid 1995 im ausland unterbrochen nur von 3 fluegen zurueck nach DE . ich begann in Costa Rica, mit absolut keinen sprachkenntnissen ausser dem holprigen nie benutzten Schulenglisch. selbst in costa rica fand ich schnell heraus,wieviel nur etwas von der Gastsprache hilft. ich lernte in einem intensivkurs spanisch und englisch zugleich. (klar etwas zuviel) denn ich bin auch kein sprachtalent! so wie mein mann. egal ich traf die entscheidung erst mein englisch zuvervollkommen und dann mich dem spanisch zuzuwenden. gute entscheidung.!
nach costa rica lebten wir 6 Jahre in Honduras wieder spanisch aber auch englisch sprechende leute um mich. wir entschieden uns fuer eine der inseln und bauten dort ein geschaeft auf. schnell lernt man dort als frau nicht wie in DE alles zu koennen sondern hilfe anzunehmen. allerdings muss man auch die zaehne zeigen und manchmal musste ich auch meine pistole zeigen aber nicht oft. in diesen laendern lernte ich ueberhaupt erst mit einer waffe umzugehen. Gerade ich,die nie eine Waffe haben wollte und die harmonie grossschreibt. Man lernt wo man lebt und man lernt wie man reagiert und man lernt auf seine innere stimme zuhoeren. oft geht man einfach rechtzeitig bevor es zu brenzlig wird.
nun nach vielen anderen laendern die wir besuchten lebe ich in Neu Seeland. Auch hier herrscht gewalt ,die jugendlichen werden immer brutaler aber ich brauche keine waffe(waere auch nicht erlaubt) wir haben einfach gelernt die menschen zu beobachten und so gefahren aus dem weg zugehen. doch was ich persoenlich nicht gelernt habe,ist zwischen den zeilen zu lesen, in gespraechen die zwischentoene auszumachen. und da kommt mir ein beispiel in den sinn. vor fast fuenf jahren war ich das letzte mal in DE und ich fuhr im bus,dort konnte ich selbst die gefluesterten woerter verstehen oder von den lippen ablesen. es war einfach toll, es war so schoen und entspannend nicht jedem gespraech aufmerksam folgen zumuessen. denn das muss man im ausland als auslaender!!! so versteht eure auslaender, sie sind angespannt weil sie konzentriert zuhoeren muessen auch auf einer party.
auch ich vermisse immer mehr DE und denke oft ich sollte zurueck. habe ich doch kinder und enkel dort nur wie soll ich dort leben? hier habe ich moeglichkeiten auch als eine mit fuenfzigerin noch arbeit zufinden .wie sieht das in DE aus. trotzdem wird das heimweh groesser und ich denke es sind die wurzeln die man in einem Land geschlagen hat ,in keinem anderen koennen sie so dick werden. man muss irgendwann entscheiden ob man zurueckkehrt zu seinen wurzeln oder ob man wuerzelchen in einem anderen land schlagen kann. ich persoenlich denke man kann wuerzeln aber der stammtrieb bleibt und der zieht mal staerker mal weniger
Susi
 
Hallo Maren!

Schön das Du Dich zu meinem Thema gemeldet hast und schön wieder etwas von Dir zu lesen! :danke:

Du bist ja nun wirklich schon um einiges länger unterwegs und führst nicht ein so behütetes Leben wie ich. Ich denke die Spitze des Eisberges "Abenteuer Ausland" hast Du ganz bestimmt erstürmt!

Du hast schon einige Länder "bereist und bearbeitet", damit meine ich natürlich nicht als Tourist. Wenn ich still und bewusst über meinen Anfang in China nachdenke, dann war alles am Anfang spannender als jetzt. Alles was damals neu war ist jetzt teilweise Alltag. Damit will ich nicht sagen, das ich China schon in und auswendig kenne und es keine interessanten Erlebnisse mehr gibt. Doch es gibt einen Alltag.
Kannst Du mein empfinden bestätigen? Wie war es für Dich als Du nach einiger Zeit aus einem Land, wie zum Beispiel Costa Rica oder Hunduras, in das nächste Land gewechselt hast? War die Ankunft in einem neuen Land immer wieder aufregend - auch wenn Du immer noch oder schon lange im Ausland warst? Ist der Aufenthalt für Dich einfacher, da Du Deinen Partner an Deiner Seite hast? Wie gehst Du mit Deinem Heimweh um, was veranlasst Dich zu bleiben?

Auf die Antworten bin ich gespannt!!!

Einen neugierigen Gruß vom Lifthrasir :umarmen:
 
Lieber Lifthrasir,


du hast hier tolle antworten bekommen und meine ist vieleicht für viele dann doch etwas zu banal. Aber ich denke du bist an einen Punkt gekommen wo du dich irgendwie entscheiden musst, vielleicht auch mit Kompromissen!!!
Mein Rat lieber Lifthrasir höre auf dein Herz und dann entscheide dicht!!!

Lg Fee:trost:

Hallo Maerchenfee,

Ich empfinde Deinen Beitrag nicht als "banal".

Entscheiden müssen wir uns jeden Tag in vielen Situationen, teilweise ist es gut auf sein Herz zu hören, teilweise ist der Verstand ein guter Ratgeber.
Meiner Meinung ist es schwierig bei diesem Thema und der Entscheidung, einen Rat zu geben, wenn der Berater keine Erfahrungen mit dem Thema hat, sich mit der Situation nicht identifizieren kann.

Bei einer solchen Entscheidung denke ich muss beides gefragt werden, Herz und Verstand --- letztendlich entscheide ich dann doch mit dem Verstand was zu machen ist, auch wenn das Herz der Ratgeber ist.
Der Weg Buddhas, der Weg der Mitte wird wohl ein guter Weg sein.

In diesem Falle sagt mir das Herz und der Verstand --- rede mit Leuten, die dich verstehen, bevor du handelst. Beleuchte alle Möglichkeiten, bevor du dich entscheidest.

Einen sonnigen Gruß aus dem Land der Mitte von Lifthrasir
 
Hallo mein Freund,

Hällst Du mich für weise und meine Weisheiten für wertvoll? Ich denke, ich habe einfach nur andere Erfahrungen als die Masse der Menschen - ob das gleich Weisheit ist?

Abdanken möchte ich bestimmt nicht, sonst würde ich nicht so grübeln und fragen, sondern nur noch handeln.

Und meine Quelle, dort wo ich bin --- zurzeit weiß ich nicht wo ich bin, ich habe so langsam das Gefühl neben mir zu gehen. Das fühlt sich nicht gut an! Deswegen die Zweifel, die Fragen, was kann ich tun?

Hängen meine Zweifel mit meiner Situation der beiden Länder zusammen oder gibt es einen anderen Grund? Ich kann mich im Moment nicht sammeln, ich fühle mich zerrissen...

Siehe und ergründe in beiden Ländern das "Gute" in DEINEM Blick und
dann siehe das "Schlechte" in beiden Ländern in DEINEM Blick und
dann wohne in dem "Guten" Land geeint ;) :zauberer1
 
Hi Lifthrasir,
wo immer du fuer laengere Zeit lebst und vor allem auch arbeitest wird dich der alltag einholen.:wut1: es liegt an dir aus jedem tag etwas besonderes zumachen damit es nicht langweilig wird.
neues land ist immer sehr aufregend .es gibt soviel zu sehen und zu lernen. :banane:
Natuerlich hilft es sehr wenn dein partner mit dir ist. man tauscht sich aus,man kann seinen frust in der eigen sprache los werden, man hoert von ihm manchmal die gleichen sachen,die man gedacht hat usw. ausserdem ist man gemeinsam stark. ich denke in china ist das sehr wichtig,da man die sprache doch nur sehr schwer erlernen kann.:)
heimweh, ja das ist nun ziemlich neu fuer mich und ich weiss noch nicht so genau wie damit umzugehen. frueher konnte ich es einfach mit einem telefonat beschwichtigen.jetzt hilft das nicht mehr. es nagt und ist mal staerker und mal fast nicht da. ich versuche mir auszumalen wie es in DE sein koennte und schaue dann wie es hier ist. zur zeit fuehle ich mich etwas zerrissen. also zum heimweh und wie damit umgehen kann ich noch nichts sagen.:confused: was nicandra schrieb mit dem guten und schlechten Dingen und diese dann zuvergleichen ist gut ausgedrueckt wie man sich fuehlt !aber eben auch keine entscheidungshilfe.
Warum ich bleibe. 1. weil mein Partner noch bleiben will
2.weil wir ein geschaeft haben und zur zeit ein schlechter zeitpunkt zum verkaufen ist.3. weil ich nicht weiss wohin ich will.4. weil ich nicht weiss was ich will und was machbar ist !!wie du siehst bin ich viel am denken. aber fuers erste ist New Zealand nicht schlecht um hier zuleben und in aller ruhe seine entscheidungen zutreffen. versuche auch immer meinen alltag etwas zu wuerzen.:banane:
wuerzige gruesse maren
 
hallo lifthrasir,
möchte doch noch mal was dazu schreiben.wie waren denn deine pläne bevor du dort hingegangen bist? hast du dort eine eigene familie gegründet? du beschreibst dich als gastarbeiter.klingt für mich als hättest nicht vorgehabt ,für immer dort zubleiben. ich kenne asiaten nur aus dem laden um die ecke oder aus dem chinaraestaurant.aber ich mag deren mentalität ,die bescheidenheit und doch die austrahlung sich bewußtzusein,was sie wollen.ist es leicht in kontakt mit ihnen zu kommen und auch zu bleiben oder hast du immernoch so ein restgefühl von fremdheit? du schreibst das dort ringsherum so gut wie keine natur ist. ich würde dort elendig leiden.bin selbst vor ein paar jahren aufs land gezogen und würde auch nicht gerne in die stadt zurückziehen.vielleicht hat dein frust aber auch garnichts mit standort zu tun und dir würde es hier ähnlich ergehen.ich wünsche dir jedenfalls entscheidungen die dir helfen aus deiner zwickmühle heraus zukommen.
liebe grüße
skadya
 
hallo lifthrasir,
ich hatte schon wieder mal den Text verloren, weil ich nicht ständig angemeldet bleibe. In dem Text hatte ich dich Langnase genannt, finde ich süß :) ob deine Kinder irgendwann das süß finden würden, wirst du besser wissen als ich (ich kenne dem Nachgeschmack nicht)...
Und das ist ein wichtiger Punkt.

Aber was mir noch eingefallen ist: ob du über die Frima nur einmal im Jahr für paar Wochen hin gehen könntest. Das hängt davon ab, ob manche Arbeiten nicht immer verlangt werden... vielleicht geht so was(?).

Ansonsten, mit der Liste dafür und dagegen habe ich nicht nur gemeint das Gute und das nicht Gute, in erster Linie und ganz oben kommt das Wichtigste (evtl. Familie?), eben das, worauf du nicht verzichten willst. Womit kannst du leben und womit kannst du nicht leben - und da muss man sich auch das Negative anschauen. Das Positive nimmt eh´jeder gerne an. Manchmal verziechtet man auch auf was schönes, weil das noch Wichtigere die Priorität hat, aber man kann damit gut leben, weil man sich selbst so entscheiden hat. Das kannst du jetzt noch selbst machen ... ist auch so ein wichtiger Punkt von susisorglos:)

Viele Deutsche wandern aus, weil hier alles so mit Gesetzen geregelt ist, und mir gefällt gerade das, weil man innerhalb diesen Gesetzen frei sein und wirken kann (aber auch geschützt ist). Obwohl ich bei den Deutschen das Lachen vemisse und sie mit einer ständigen Angst leben, so würde ich mich trotzdem nicht für ein Land entscheiden, wo man nur durch Verbindungen, Schmierereien zu seinem Recht kommt.. wo keine Gesetze gelten oder die Gesetze nicht geachtet werden... Das nur so als Beispiel (womit der Einzelner besser leben kann). Meistens ist es aber so, dass die Menschen sich entscheiden, ohne sich vorher zu informieren und dann kommen die Bauchschmerzen.

Ich war auch noch nie in China, aber ich habe mir ein Stück China in mein Haus gebracht. Geht doch:)

So, wie sagen die Chinesen: ich wünsch dir ein langes Leben und viele gelbe Zähne :D
 
Werbung:
hallo lifthrasir,
möchte doch noch mal was dazu schreiben.wie waren denn deine pläne bevor du dort hingegangen bist? hast du dort eine eigene familie gegründet? du beschreibst dich als gastarbeiter.klingt für mich als hättest nicht vorgehabt ,für immer dort zubleiben. ich kenne asiaten nur aus dem laden um die ecke oder aus dem chinaraestaurant.aber ich mag deren mentalität ,die bescheidenheit und doch die austrahlung sich bewußtzusein,was sie wollen.ist es leicht in kontakt mit ihnen zu kommen und auch zu bleiben oder hast du immernoch so ein restgefühl von fremdheit? du schreibst das dort ringsherum so gut wie keine natur ist. ich würde dort elendig leiden.bin selbst vor ein paar jahren aufs land gezogen und würde auch nicht gerne in die stadt zurückziehen.vielleicht hat dein frust aber auch garnichts mit standort zu tun und dir würde es hier ähnlich ergehen.ich wünsche dir jedenfalls entscheidungen die dir helfen aus deiner zwickmühle heraus zukommen.
liebe grüße
skadya

Hallo Skadya,

Ich hatte keine Pläne als ich nach China gegangen bin. Mein Chef fragte mich ob ich in China arbeiten möchte --- und ich hab zugestimmt. Pures Abenteuer.

Familär war ich nicht gebunden, ich hatte kein Zuhause in dem Sinne. Mit der Zeit habe ich wieder ein Zuhause in Deutschland gefunden, aber die Sache ist etwas kompliziert um hier nieder zu schreiben.;)

Die fehlende Natur macht mir mit der Zeit schon zu schaffen, das muss ich zugeben. In Guangdong, rund um das Pearldelta ziehen sich die Städte und Industriegebiete wie an einer Schnur gezogen. Wenn ich von Hong Kong über Shenzhen, Dongguan, Guangzhou, Foshan, Zhongshan, Zuhai nach Macao fahren würde, würde ich nicht merken wann ich eine Stadt verlasse und die nächste betrete. Ein durchgehender Industriegürtel, in dem schätzungsweise 100 Millionen Menschen leben und arbeiten --- da ist für Natur kein Platz.

Ich weiß einfach nicht wie ich meine Angelegenheit regeln soll, oder was ich machen soll. Wenn ich hier in China bin, vermisse ich Deutschland --- und wenn ich in Deutschland bin, vermisse ich China.
Doch es scheint als würde sich die Waage mehr zu Deutschland neigen, obwohl ich in Deutschland weniger Chancen für die Zukunft sehe.

Muss ich einfach nur mal Pause machen und längere Zeit in Deutschland auftanken? Oder...

...oder ich weiß es nicht, ich sehe zurzeit keinen klaren Weg.

Einen lieben Gruß vom unklar pendelnden Lifthrasir
 
Zurück
Oben