Hallo Morgenwind,
Ich habe wenige Verhaltensmöglichkeiten, mit dem umzugehen, was tagtäglich geschieht.
Sollte ich jemals in die Demenzunion eintreten, werde ich vermutlich im Zentrum der Milchstraße, das große black-hole sehen und mir überlegen, falls das noch geht, wie ich ganz schnell dahin komme vielleicht gibt es in der Demenzunion aber noch andere, weniger sachliche Wachstumsmöglichkeiten. Das wird sich herausstellen.
Manche werden mich vielleicht ab und zu, als langhaarigen, bärtigen, angegrauten Hippie, mit altachtundsechziger Revoluzzeranteil, vielleicht an Ostern, bei einer Demo erkennen zugleich weiß ich, dass das auch nichts ändert ich mache es aber trotzdem, weil ein wenig nützt es manchmal doch. Und ich erfahre mich dabei auch wieder in verschiedensten Bereichen meines Selbst.
Es gibt Dinge, die mir ans Herz gehen da bleibt mir nix anderes übrig als zu handeln, wenn ich z. B. einen Menschen, oder ein Tier direkt bedroht, oder leiden sehe.
Trotzdem ich mich mit Reinkarnation und Karma beschäftige, halte ich es z. B. für völlig unangemessen, von solchen Dingen wie Volks-, Gruppen- oder Personenkarma zu sprechen und damit ein Recht auf Unmenschlichkeit gegenüber Menschen abzuleiten und sich mit diesen Sprüchen dann symbolisch-zynisch abzuwenden.
Ich sehe hier, trotz Karma, ein grundsätzliche Verpflichtung zur Gnade, von jedem, auch wenn jemand, ein Volk, oder eine bestimmte Person es angeblich nicht anders verdient.
Außerhalb der Fähigkeit zur Gnade zu sein, macht halt auch Karma, muss ich dann solchen gestrigen Leuten, wie z. B. Jan van Helsing zuflüstern.
Trotzdem, mein Leidens- und Märtyrertrip ist abgeflaut. Ich habe diesen Herzensimpulsen bewusst, im Gegensatz zu früher, ein Programm angehängt - dabei werde ich immer überprüfen, ob meine impulsmäßig angeregte Aktion, oder Hilfe, helfen kann und ob es bessere Möglichkeiten gibt und wo ich selbst dabei bin.
Auch betrachte ich in einer Art Unterprogramm, woher mein eigener Antrieb kommt, was das Geschehnis mit mir selbst, oder meinen karmischen Konstrukten zu tun haben könnte.
Daraus entwickelt sich dann manchmal eine Aktion, manchmal auch nur ein Beobachten, bei dem ich mich auch selbst beobachte. Oftmals werde ich mir dabei meiner eigenen, biographischen Verletzungen, mitunter auch vorgeburtlicher Ereignisse bewusst.
Manche Dinge entwickeln sich danach auch im Äußeren anders, als sie am Anfang den Anschein hatten.
Aber, z. B., wenn ich die Planierraupe sehe, die gleich ein Waldstück umpflügen wird, ist mein erster Impuls, meinem inneren Grafen Molotow einen Auftrag zu erteilen. Es reicht eigentlich schon ein Rasenmäher für diesen Impuls...
Eine abgefackelte Planierraupe wird vermutlich den Wald nicht retten und mich allenfalls nur kurz befriedigen, aber mein Karma unnötig mit einem gegrillten Planierraupenfahrer belasten.
An mögliche strafrechtliche Konsequenzen brauche ich somit gar nicht mehr weiter zu denken...
Wenn ich mich vor die Raupe lege, werde ich im günstigsten Fall weggetragen nützt also auch nichts. Womöglich muss ich dann in meinem nächsten Leben Hippies überfahren, die sich vor meine Planierraupe legen, um die Traumatisierung, die ich damit dem Fahrer gegeben habe selbst zu erfahren nein danke, da war ich auch schon überall.
Also sage ich meinen inneren bösen Buben, und deren Anführer, Jos Fritz, dass ich ihnen gerade keinen Auftrag erteilen kann, aber dass sie sich weiter bereit halten sollen kann ja sein, dass ich sie mal brauche, vielleicht erst, wenn ich in der Demenzunion angekommen bin.
Somit muss ich also sagen: Dein, oder Euer Wille geschehe...! dann kann ich nur noch mitfühlen.
Zusammenfassend lässt sich also sagen, dass sich gar nichts sagen lässt.
Liebe Grüße, Johann