Triplicity
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Vielleicht liegt der Grund in der Sonne-Erde-Beziehung. Der Witz am tropischen Tierkreis ist ja, dass er sich nicht an den Sternbildern orientiert und die Präzession außen vor lässt - und trotzdem funktioniert. Er bezieht sich ja auf die Neigung der Erde im Verhältnis zur Sonne. Dadurch entstehen die Jahreszeiten. Wenn die Sonne am Frühlingsanfang auf 0° Widder den Himmelsäquator überquert, sind Tag und Nacht gleich lang. In den Würden der klassischen Astrologie galt darum die Sonne als im Widder "erhöht", oder eine bessere Übersetzung wäre wohl "Elevation", im Sinne von Aufstieg. Von der Erde aus gesehen beginnt die Sonne sich ja tatsächlich zu erheben, bis sie irgendwann zur Sommersonnenwende ihre höchste Höhe in unserem Himmel erreicht, und dann wieder herabsteigt. In Waage steht die Sonne daher im "Fall", oder Abstieg. Sie wird schwächer, verschwindet, taucht herab in den Winter, auf die Südhalbkugel. Die Bezeichnung Waage dürfte sich auch daraus herleiten. Es wird ein Gleichgewicht geschaffen. Tag und Nacht sind ein zweites Mal gleich lang. Die Blätter fallen herab von den Bäumen. Von der Sonne aus gesehen, steht die Erde nun am Widderpunkt. In einem heliozentrischen Horoskop steht die Erde der Sonne immer genau gegenüber. Vielleicht ist es dieses Zusammenspiel zwischen Sonne und Erde, was die Tierkreiszeichen global macht, also nördlich und südlich des Äquators gleichbedeutend. Auch wenn diese Erklärung noch nicht ganz so befriedigend ist. Aber unabhängig davon würde ich schon sagen, dass der Kosmos mit den Jahreszeiten der Erde sehr gut vertraut ist. Denn der Sonne ist bei uns im Sommer die Nordhalbkugel zugewandt. Sie hat sozusagen "alles im Blick"